Ist das eine Collybia - ein Rübling oder nicht?

  • Hier, liebe Leute, steh' ich wieder mal auf'm Schlauch.
    3 dieser Art standen auf festgetrampeltem, begrastem Boden vor einer Infotafel am Waldparkplatz dicht, quasi büschelig beieinander.
    Das hamm wir gleich; dachte ich so.
    Näheres: Grob die PdS durchforscht und erst mal bei Collybia prolixa gelandet. Sporenpulverfarbe blassgelb (bei optisch ähnlichen Arten eher selten) passt, auch Stiel, Lamellenansatz, Hut usw.. Aber keine gekerbte Lamellenschneide. Auch nicht die Sporenform und -größe. Die messen im Mittel 7,5-8,0 x 4,0-5,0 my. Die Stielbasis ist knollig verdickt.
    Kurzum; wer hilft mir bitte weiter?! - Schon mal danke und Grüße.
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    eine Collybia würde ich eigentlich ausschließen aufgrund der deutlich ornamentierten Sporen.
    Einen Artnamen habe ich aber leider auch nicht parat.


    Ich würde den Pilz intuitiv als erstes in Melanoleuca suchen. Dafür wäre es aber extrem wichtig zu wissen, ob die Sporen oder nur das Ornament mit Melzer amyloid sind, und ob der Pilz vielleicht doch auffällige Cheilocystiden hat.


    Liebe Grüße,



    Wolfgang

  • Danke Wolfgang. Das ist sicher die bessere Fährte.
    Bei Melanoleuca will in meiner Literatur (MHK, PdS, Krieglsteiner, Bon) immer etwas nicht passen, z.B. die Pulverfarbe bei M. stridula,
    bei M. cognata die Lamellenschneide, Sporengröße und der Stiel, usw.
    Meine spärlichen Mikroskopierkenntnisse lassen eine Färbung der ganzen Spore in Melzer ahnen. Zu Zystiden ist mir nur dieses Foto gelungen.
    Ob's trotzdem noch 'ne Lösung gibt?
    Danke für weiter Erhellendes
    und beste Grüße
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    leider kann ich auf Deinem Bild nicht viel erkennen. Nach einer kristallbesetzten Melanoleuca-Zystide sieht es nicht aus.
    Noch ist auch die Gattung nur eine Vermutung und nicht gesichert.



    Ich versuch's mal mit einer Fern-Anleitung in Präparation:
    Trenne eine ganze Lamelle heraus, lege sie flach auf ein Brettchen und schneide mit einer Rasierklinge die ganze Lamelle entlang möglichst dünn die Schneide ab. Diesen Faden legst Du in viel Wasser unter das Deckglas und drückst erstmal nur ganz leicht an. Dann guckst Du im 10x oder 40x, wo überhaupt Zystiden sind. Die kristallbesetzten Zystiden (wenn diese Art überhaupt welche hat) wären normalerweise schon gut zu sehen.


    Danach kannst Du fester quetschen und in höhere Vergrößerung wechseln.


    Übrigens ist möglicherweise bei Deinem Mikroskop der Kondensor zu tief eingestellt, Du hast so seltsame Farb-Artefakte im Bild. Am besten mal ganz nach oben drehen (und die oberste Linse entstauben).


    Grüße,



    Wolfgang

  • Hallo Stefan,


    bei deinem Fund handelt es sich eindeutig um einen Weichritterling. Man erkennt dies an der Ornamentierung der Sporen in Verbindung mit dem Habitus.
    Versuche mal anhand von Wolfgangs Anleitung Cheilozystiden zu fotografieren. Mit der Form der Cheilozystiden kann man deinen Fund dann einer Gruppe zuordnen. Ich empfehle dir den Bestimmungsschlüssel im GRÖGER 2006 zu nehmen, oder gleich den von Thomas Münzmay im Tintling Nr. 45, Heft 4/2005, der ist sehr genau.


    Was bei einer Melanoleucabestimmung auch noch wichtig ist, ist die Farbe des Stielfleisches. Ich nehme mal an, dass es bei deinem Fund weiß war.


    Beste Grüße
    Christian

  • Danke, Wolfgang und Christian, für Eure kompetenten Unterstützsversuche.
    Und hier meine eher kläglichen Ergebnisse dazu.
    Ob das für eine Interpretation reicht?!
    Der Kondensator stand wohl richtig oben.
    Das Stielinnere ist hell; soweit sich das, im inzwischen fortgeschrittenen Alter des Objektes, erkennen läßt.
    Immer noch bin ich guter Hoffnung, und lernwillig, was das Mikroskopieren betrifft.
    Schöne Grüße
    Stefan


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