A. campestris var. squamulosus

  • Nach langer Zeit, genau seit Herbst 2003 - das war auch ein richtig heißer Sommer - habe ich zum zweiten Mal in meinenm Leben eine nennenswerte Menge Wiesenchampignons sammeln können. Die Hexenringe waren dieses Mal nicht mehr so schön wie 2003, aber noch zu erkennen.
    Was mich stutzig gemacht hat, waren die bei jungen Exemplaren sehr schuppigen Hüte. Auf dem Bild leider nicht mehr so gut zu erkennen. Ältere Exemplare dagegen eher glatt.
    Bei BK las ich das erst mal umgekehrt. Erst bei Gminder las ich von einer schuppigen Varietät. Diese wird bei Bon erwähnt und bei genauerem Hinsehen auch bei Gröger (II Seite 104 Mitte).
    Was bedeutet denn der Verweis => i: 206-210 ?


    viele Grüße
    Alis

  • Hallo Alis,


    für mich wäre das noch innerhalb der Grenzen von Agaricus campestris i.e.S., da solche etwas deutlicher schuppigen Exemplare immer wieder auftreten, und nicht selten mit glatt(er)en zusammen im gleichen Hexenring.


    Der Verweis "=> i: 206-2010" bedeutet, dass die in Kurzform genannten Ausführungen bei der Literaturstelle i auf den Seiten 206-210 in Langform zu finden sind. i ist bei Agaricus (s. Seite 97) Parra`s Werk über Agaricus und Allopsalliota (Fungi Europaei 1a).


    Schönen Gruß
    Josef

    "Nature alone is antique, and the oldest art a mushroom."


    Thomas Carlyle

  • Danke Josef,


    mit dem Gröger bin ich noch nicht völlig vertraut, wieder etwas gelernt.


    Ich habe gestern auch A. campestris in der Nähe der A5 auf einer Kuhweide gefunden, dort ohne Schuppen. Aber echt Bio-Qualität, ist ja ein Bio-Bauernhof ;)
    Die Kühe nehmen gar keine Rücksicht auf die armen Pilze und zertrampeln die oder lassen was drauf fallen :thumbdown:


    Aufgefallen (auch ohne messen) sind mir die deutlich gedrungeneren Sporen.
    Die schuppigen Q ~ 1,5 - die nicht schuppigen Q ~ 1,3 bis 1,4 ; ziemlich gleichmäßig in einem Bereich um 7 x 5 my
    Die Messung ist allerdings nur eine Stichprobe aus jeweils einem Sporenabwurf.
    Wird wohl auch in der Variationsbreite liegen.
    Ob der Standort was ausmacht, vermag ich auch nicht zu sagen, der erste war im Kinzigtal an einem steilen, schattigen Nordhang auf etwa 300m, der zweite in der Ebene auf 155m.


    viele Grüße
    Alis

  • Hallo Alis,


    gern geschehen! :)


    Bezüglich der Sporenform habe ich jetzt allerdings ein kleines Verständnisproblem: wenn die von Dir vermessenen Sporen allesamt "ziemlich gleichmäßig um 7 × 5 µm" groß sind, woher kommt dann das unterschiedliche Längen-Breiten-Verhältnis? Wobei m.E. ein Unterschied um nur 0.1 Einheiten bei diesem Verhältnis (also 1.3 <-> 1.4-1.5) kaum eine Unterscheidung rechtfertigt - außer dieser Unterschied fände sich konstant bei mehreren Kollektionen... wogegen der Befund, dass schuppige Exemplare gemeinsam mit glatteren wachsen, recht deutlich gegen eine Unterscheidung spricht.


    Schöne Grüße
    Josef

    "Nature alone is antique, and the oldest art a mushroom."


    Thomas Carlyle

  • Hallo Josef,


    was ich ausdrücken wollte:
    BK hat als Sporengröße 6,2-7,9x4,1-5,3 Q 1,3-1,7 Die Sporenangaben bei Gröger blicke ich noch nicht, oder fehlt da was.
    Nun hatte ich eben nicht die ganze Spannweite der Sporengößen, sondern meist im mittleren Bereich, eben etwa 7x5.
    Aber einmal bei 7,2x4,8 und dann 6,8x5,2
    Wobei mir nichts ferner liegt, als deswegen eine eigene Art daraus machen zu wollen. Es ist mir einfach ein Unterschied aufgefallen und ich habe mich gefragt, ob das nun Zufall ist, oder vielleicht eine generelle Tendenz.
    Aber Sporenmessen ist nicht mein Lieblingshobby und ich werde es erst mal dabei belassen


    viele Grüße
    Alis

  • Hallo,


    auch ich bin nciht der Meinung, dass die abgebildeten Wiesen-Egerling einen Varietätsrang beanspruchen sollten. Ob die var. squamulosa aber noch deutlicher schuppig ist die deinen, das wäre immerhin möglich. So schuppig wie die von Dir gefundenen wäre für mich aber wie gesagt innerhalb der Variationsbreite.


    Um bei den Q-Werten zu verlässlichen Aussagen zu kommen, solltest Du mindestens 20 reife Sporen in schöner Seitenlage ausmessen. Liegen die SPoren nicht plan und seitlich, dann kommen andere Längen- oder Breitenwerte raus und die Q-Wert verschiebt sich rasant. Insofern ist ein Unterschied "Q 1,5" gegenüber "Q 1,3-1,4" gar nichts.


    Die Angaben bei Pilze der Schweiz beziehen sich übrigens immer nur auf die abgebildete Kollektion und stellen keineswegs die Variationsbreite der Art dar!


    beste Grüße,
    Andreas

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