Seitlingsverwandte - Crepidopus, oder ...?

  • Hallo,


    am Sonntag bei einer Tour mit den Speläologen vom hfc-Hersfeld im Richelsdorfer Gebirge habe ich am Waldrand hinter einem Wasserdurchlass (A4) nach Wildeck/Bosserode nahe der Suhl (50.94948, 9.968762) kleine, helle, scheibenförmige Pilze mit aufwärtszeigenden Lamellen an einem dürren Zweiglein gefunden, max 2 cm im DM.
    Ich kenne da eigentlich nur Seitlingsverwandte, die in Frage kommen. Da die Art nicht auf Moos, Erde, Steinen oder Kräutern fruktifizierte, müsste man eine gewisse Eingrenzung vornehmen können.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass Crepidopus in Frage kommt?
    Der Pilz (Lamellen) ist recht schnell nachgedunkelt und etwas geschrumpft, bevor ich ihn zu Hause später fotografieren konnte.
    Bei Hohenbuehelia finde ich oft Abbildungen, wo (sofern an Holz) die Lamellen nach unten weisen.


    Was meint Ihr, welche Gattung kommt am ehesten in Frage und welche Gattung/Art ist am Fundort nachgewiesen?


    Gruß Spinnich :S

  • Hallo,


    ja, Crepidotus spec., die sind im Moment grad überall zu finden. Ohne Mikroskop im Regelfall nicht bestimmbar!
    Hohenbuehelia hat weißes Sporenpulver, demzufolge weiße bis grauliche Lamellen


    Theoretisch könnte man auch noch den Clitopilus hobsonii-Komplex in Betracht ziehen, der mit manhcmal recht intensiv fleischfarbenen Lamellen als Rosasporer der Lamellenfarbe von Crepidotus recht nahe kommen kann. Die wachsen aber immer an morschem Holt (und nicht an berindeten Ästchen.


    Falls übrigens jemand interessante dokumentierte Funde der crepidotoiden Clitopilus-Arten hat, wäre ich sehr dankbar darüber, weil wir gerade eine Studie über diese Gruppe betreiben.


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Na dann habe ich das ja soweit möglich richtig eingetütet.
    Besten Dank für die Hinweise. :P
    An diesem Pilz(Exsikkat) hast Du dann vermutlich kein besonderes Interesse?


    LG Dieter/Spinnich


    p.S.
    sehe gerade, dass ich Crepidopus und nicht Crepidotus geschrieben hatte. 8o
    Ich meinte aber tatsächlich Crepidotus, Stummelfüßchen, die jedoch anders als Crepidopus und die Muschelinge, Hohenbuehelia gar nicht zur Familie der Pleurotaceae gehören, sondern ebenso, wie die von Andreas angeführten Clitopilus (Entolomataceae) eine eigene Familie (Crepidotaceae) in der Ordnung Agaricales bilden.
    Ganz verwirrend ist allerdings, dass in Wikipedia die Gattung Crepidotus zwar der Familie der Stummelfüßchenverwandten, die Spezies Crepidotus mollis dagegen zur Familie der Risspilzverwandten (Inocybaceae) gestellt wird.
    Da soll noch einer durchblicken! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Spinnich () aus folgendem Grund: Namens-Wirrwarr

  • Hallo in die Runde,
    wie schon erwähnt ist eine exakte Bestimmung der "gängigen" Arten ohne Mikroskop nicht möglich, da könnte ja sogar die Gattung eine andere sein.
    An stärkerem Holz könnten Crepidotus mollis und auch die umstrittene Crepidotus cesatii v. subsphaerosporus möglich sein, letzteren hatten wir hier schon an Picea- Stämmen, dort allerdings auf der Rinde. Im Anhang ein paar Fotos "gemeiner" Arten und etwas zum Verwechseln (da sind noch Calocera cornea und Schizopora flavipora zu sehen). Crepidotus- Raritäten sind uns hier noch nicht unter die Augen gekommen.
    Gruß P. P.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!