Tricholoma - Projekt Kollektion #14 (I+II)

  • Hallo Pablo,

    Das Hauptproblem bei Sporen aus Gewebepräparaten (egal ob Frisch- oder Herbarmaterial) ist aus meiner Sicht die viel größere Streuung: Man hat automatisch mehr Abweichler, also vor allem unreife, aber auch irgendwie mißgebildete oder sonstwie deformierte Sporen. Auch Fremdsporen sind in Gewebepräparaten im Verhältnis häufiger.

    Die große Streuung ist gar nicht so schlimm. Dass durch die unreifen und damit kleineren Sporen ((bei Basidios) der Mittelwert kleiner wird, als er bei nur reifen Sporen wäre, ist viel schlimmer und es sind dadurch auch keine belastbaren Ergebnisse, da man sie ja nicht reproduzieren kann. Man weiß ja nie, wieviele unreife im Verhältnis zu reifen man erfasst hat.



    Nach meinen Erfahrungen macht es keinen oder nur einen minimalen Unterschied, ob man dabei in Leitungswasser oder niedrig dosiertem KOH (max. 5%) misst. In KOH sollte man ein Präparat nicht allzu lange quellen lassen.

    Also von minimalen Unterschieden sprechen wir hier ja sowieso. Deshalb wäre es klüger, weiterhin in Leitungswasser zu messen.
    Aber du hast recht, man müsste eigentlich eine Untersuchungsflüssigkeit haben, die ein zusammenbacken von Sporen vermindert und einen immer gleichen ph-Wert hat.
    Ich verstehe gar nicht, wieso es darüber so gut wie nichts zu lesen gibt, also auf den Einfluß vom ph-Wert auf Sporengrößen.


    LG, Jens

  • Hallo, Jens!


    Darum hatte ich auch schon daran gedacht, tatsächlich destilliertes Wasser zu verwenden, statt Leitungswasser. Aber destilliertes Wasser enthält immer noch Mineralien / Ionen, ob da die Konzentration und damit der ph - wert immer gleich ist, weiß ich nicht auswendig. Optional wäre reines H2O (medizinisches "Aqua") eine Möglichkeit, die ich aber noch nicht getestet habe. Wäre für dieses Projekt wohl erstmal unpraktisch, weil Vergleichswerte fehlen.
    Bei KOH (niedrig dosiert) hatte ich bisher die Erfahrung gemacht, daß die Sporen noch mehr "schleimen" als in Leitungswasser. und entsprechend auch mehr zusammenkleben.


    Also für Sporenbetrachtungen und Messungen wäre es ideal, wenn wir vorerst bei Leitungswasser blieben. Auch wenn es da natürlich Unterschiede gibt in der Mineralionenkonzentration, fällt das wohl kaum ins Gewicht. Zumal wenn ich die Exsikate von Ingo mikroskopisch aufarbeite und dabei dann eben auch das gute Monnemer Kalkwasser verwende. ;)



    LG, Pablo.

  • Hi Pablo,


    wenn Du möglichst lebensechte Sporengrößen betrachten willst, solltest Du keine toxischen Medien verwenden.


    Dest. Wasser scheidet definitiv aus wegen der Osmose, die eine Quellung verursacht (bis zum Platzen der Zellen, daher auch toxisch, auch für Menschen).


    Was Du bräuchtest wäre eine "pilzphysiologische Lösung" mit genau definiertem Mineralgehalt, aber Leitungswasser kommt da schon recht nah dran und ist daher eine gute Wahl. Leitungswasser ist weder stark sauer noch stark basisch. Wenn Dir das zu ungenau ist, kauft Euch alle eine Flasche Stilles Mineralwasser von demselben Abfüller, da steht der pH drauf.


    Wenn Sporen zusammenkleben, könnte man mit wenig Glycerin und/oder nichtionischen Tensiden ("Spüli") experimentieren.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo Pablo und Wolfgang,


    Ich sehe es wie Wolfgang, Destilliertes Wasser und auch Demineralisiertes Wasser sind tabu. Die Idee mit dem Stillen Mineralwasser finde ich hingegen klasse. Die wird abgespeichert. Aber bisher ist es so, dass die Mikrofotos keine so große Genauigkeit bei der Messung zulassen, dass das H2O-Medium genau gleich sein muß. Aber für einen Ringversuch ist wohl es eine richtig gute Idee, will man sich nicht extra irgendeine ausgewogene (ionen, Spurenelemente, etc.) Mischung selber herstellen.


    LG, Jens

  • Hallo, Wolfgang & Jens!


    Prima Idee. :thumbup:
    Das wäre mal einen Test wert, am besten besorge ich dazu mal ein stilles Wasser aus dem Angebot einer deutschlandweit operierenden Supermarktkette.



    LG; Pablo.

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