Tricholoma - Projekt Kollektion #17

  • Hallo Miteinander,


    zur Abwechslung mal wieder eine Kollektion aus meiner Region.


    Funddatum: 22.10.2017
    Fundort: Helenesee Frankfurt/Oder am Durchstich zum Katjasee, Altbergbaugebiet, MTBQ 3753/131
    Begleitbäume ausschliesslich Kiefern auf Sand
    Vorkommen: teils in Einzelexemplaren, Gruppen und kleineren Büscheln von max. 10 Exemplaren


    Hut: Durchmesser im Schnitt 5 cm.; einzelne Ausreißer an die 8 cm. Farben sehr variabel, kastanienbraun bis dunkelbraun, Scheibe dunkler. Von der Mitte zum Rand hin deutlich striat. Zum Rand hin heller. Direkt am Rand teils glatte Huthaut mit Schleimtröpfchen. Hutform in der Mitte konisch, später ausgebreitet und unregelmäßig gewellt. Am Rand können sich bei älteren Exemplaren kurze Riefen entwickeln.


    Stiel: Im Schnitt 4 cm x 1,2 cm. Maximal 7 cm. Bereits jung von der Basis her hellbraun überfasert - tels auch schorfig aufreissend. Im Bereich der Stielspitze zum Lamellenansatz hin länger weiss bleibend mit einem kontrastierenden Farbwechsel im unteren Bereich der Stielspitze - allerdings ohne Schleimzone- oder Abdruck des Hutrandes. Stiele gleichförmig oder verdreht, meist zugespitzt zur Basis hin.
    Bei Berührung orange-hellbraun verfärbend. Im Schnitt zum Teil orange fleckended.


    Lamellen: relativ engstehend, jung weiss - cremefarben, später mit braunen Lamellenschneiden. Deutlich ausgebuchtet und zum Teil mit Zahn am Stiel herab laufend.


    Geruch: Ritterlings-mehlig, aber verhältnissmäßig unaufdringlich bis angenehm.
    Geschmack: mehlig - mild in allen Größen; ganz leicht herb im Abgang bei jungen Fruchtkörpern,


    Chemie: Die Guajakreaktion im Bereich des Lamellenansatzes erfolgte innerhalb von 30 Sekunden. Innerhalb von 5 Min. erfolgte eine deutliche Farbreaktion im gesamten getesteten Bereich. KOH 20% erbrachte hier im Hutfleisch eine braune Verfärbung.


    Bilder:



    Das Chamälion unter den Braunen Kiefernritterlingen!
    Es fällt wirklich schwer, für diese Art konstante Beschreibungen zu formulieren. Was diese Kollektion von den vorangegangenen unterscheidet ist nach meiner Ansicht der milde Geschmack und die relativ späte Erscheinungszeit. In trocknen Jahren kommen die gerne auch erst Anfang November.
    Ich hatte die Art in meinem Beitrag in der "Tintlingausgabe" vom Aug. 2016 seinerzeit als Kollektion 3 beschrieben. Tatsächlich erscheint diese Kollektion in nahezu jedem Jahr an diesem Standort. Woanders konnte ich dese Ritterlinge bisher noch nicht auffinden.


    Was ich inzwischen aber revidieren muss, ist die Zugehörigkeit zur Gruppe der glatthütigen Ritterlinge. Diese Vertreter sind überwiegend deutlich striat. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt.


    VG Ingo

  • Hallo, Ingo!


    Aha!
    Der kommt mir bekannt vor. Wachsen die bei dir normalerweise einzeln, eher in wenigen Exemplaren an einer Stelle, also keineswegs in Hexenringen, gesellig, rasig, oder gar büschelig?


    Die sind ja so nach Beschreibung und Bildern im vergleich zu anderen Kollektionen eher klein und zierlich gebaut; haben die zufällig auch so wässrig-brüchiges Fleisch, vor allem, wenn sie etwas älter werden? Dadurch wären sie zugleich einigermaßen rasch vergänglich.


    So was Ähnliches habe ich auch, werde ich vermutlich morgen einstellen. Bei mir sind die schwer zu beschreiben, weil meist tatsächlich nur mit jeweils einem oder zwei Fruchtkörpern an einer Stelle erscheinend.



    LG; Pablo.

  • Der kommt mir bekannt vor. Wachsen die bei dir normalerweise einzeln, eher in wenigen Exemplaren an einer Stelle, also keineswegs in Hexenringen, gesellig, rasig, oder gar büschelig?


    Die sind ja so nach Beschreibung und Bildern im vergleich zu anderen Kollektionen eher klein und zierlich gebaut; haben die zufällig auch so wässrig-brüchiges Fleisch, vor allem, wenn sie etwas älter werden? Dadurch wären sie zugleich einigermaßen rasch vergänglich.

    Hi Pablo,


    wie oben beschrieben. Die wachsen einzeln, aber auch gesellig und in Büscheln. Das ist auf den Bildern eigentlich auch zu erkennen. Das Merkmal mit der Vergänglichkeit scheint nahezu allen weissbraunen Ritterlingen eigen zu sein. Ausser bei den stämmigen Pappelritterlingen, die gerne mal ein paar Wochen, je nach Witterung, durchhalten.


    Ich meinte bei dieser Aufsammlung Parallelen zu deiner Kollektion #15 zu erkennen. Vor allem die Hutfarben, die schleimigen Ränder und der milde Geschmack könnten in diese Richtung weisen. Ich glaube nicht, dass wir es hier mit der gleichen Art wie bei unseren bitteren Kollektionen zu tun haben.


    An ein besonders variables Erscheinungsdatum glaube ich indes auch nicht. Ich hatte die Standorte meiner Kollektionen 2 und 3 mehrmals aufgesucht. Es war kein einziger Fruchtkörper nachgekommen. Die erscheinen meist in einem Schub und sind dann innert einer Woche dahin.


    GR Ingo

  • Hallo, Ingo.


    OK, dann ist es vielleicht doch was Anderes, als die nächsten zwei "Kollektionen".
    Sicher, die sind alle vergänglich, aber die einen vielleicht etwas vergänglicher als die Anderen. Als Merkmal nachher wirrd das kaum zu verwenden sein; bestenfalls im Sinne wie sich zB Tricholoma roseoacerbum von diesen Arten hier unterscheidet (und Tricholoma colossus müsste ja auch so derbes, dauerhaftes, kompaktes Fleisch haben).


    Die Geselligkeit vermutlich auch nicht, auch Hutgrößen / Stielmaße an sich dürften kaum als Schlüsselmerkmale in Frage kommen.
    Erscheinungszeit vielleicht dann schon eher, wobei ich da sagen kann, daß zumindest die als Kollektionen #4 bis #8 vorgestellten Ritterlinge durchaus eine längere aaktive Phase haben können. In diesem Jahr gab es den gesamten Oktober durchgehend Fruchtkörper an den untersuchten Stellen.


    Also mal gucken, zunächst müssen wir ja mal herausfinden, ob es überhaupt unterschiedliche Arten sind.



    LG; Pablo.

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