Pilz in der Flasche?

  • Hallo zusammen!
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mit meinem Problem hier richtig bin, aber ich werde es mal schildern.
    Die Vorgeschichte: vor 10 Jahren habe ich ein 300 Jahre altes Fachwerkhaus übernommen. Im Keller befanden sich noch jede Menge alter Wein und eingemachte Säfte und Obst, die frühesten aus der Mitte der 50er Jahre. Da Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Gewölbe relativ konstant sind, sah das meist noch relativ gut aus. Beim Entleeren der Gläser, um sie im Glascontainer zu entsorgen, ist mir damals eine durchsichtige Flasche aufgefallen. Sie hatte einen Zettel: "Apfelsaft 1961", aber der ist mittlerweile abgefallen. Die Flasche hat 0,75 Liter Volumen, und vielleicht war mal Weinbrand oder so etwas darin. Sie hat einen gepressten Aluminium Schraubverschluss, der wohl nicht ganz dicht ist und ein klein wenig wackelt. Die Flasche ist dann wieder in eine Eck des Kellers gewandert und ich habe sie bis jetzt nicht mehr beachtet. Ich glaube, dass dies ein Pilz sein müsste. Seitdem ich die Flasche gefunden habe, ist er um ca. 3 cm gewachsen und hat den oberen Knick gebildet. Ich habe das Ganze nicht geschüttelt und nur sehr vorsichtig bewegt, da das Gebilde einen sehr fragilen Eindruck macht.
    Nachdem ich etwas herumgefragt habe, was das sein könnte, war bei den Antworten von Weißwürste bis Wurm, Neunauge bis Darmstücke alles dabei, bloß nix Vernünftiges, daher habe ich den Beitrag jetzt hier eingestellt.
    Ich würde mich freuen, wenn mir jemand etwas dazu sagen könnte!
    Vielen Dank im Voraus!










  • Hallo,


    Das "Gebilde" sieht gegliedert aus. Und es scheint aus mehreren Röhrenstücken zu bestehen. Ich kann 4 Röhrenenden erahnen, was ja schon mal gegen ein zusammenhängendes Lebewesen spricht.
    "Wuirm" war zwar schon ausgeschlossen, aber was wäre mit in Alkohol eingelagerten Bandwurmabschnitten (vielleicht extrem aufgequollen)?
    Was mich stutzig macht, ist natürlich, dass es noch wachsen soll. Aber was genau wächst denn da? Kann das Gefühl des Wachsens vielleicht auf einen Gärungsprozess in der Flasche zurückgeführt werden, welcher den oben sitzenden Teil im Flaschenhals weiter nach oben drückt?


    Es gibt ja Pilz-Bakterien-Kulturen, die sich in Flüssigkeiten wohl fühlen. Kambucha ist da eine. Den kenne ich noch aus den 80ern. Aber der sieht doch ganz anders aus. Vielleicht würde aber eine Recherche in die Richtung weiterführen, wenn meine erste Idee ausgeschlossen werden kann.
    Da blieben dann aber die Gliederungsringe immer noch zu klären.


    Weiterhelfen würde natürlich ein Öffnen der Flasche. Ist die Flüssigkeit alkohlisch? Man könnte eine Zupfprobe machen und unter unters Mikroskop legen...,


    .VG, Jens

  • Hallo.


    Hui, das sieht regelrecht gruselig aus.
    Colon oder Bandwurm wären meine ersten Ideen gewesen, aber wie Jens schon schrieb: Das passt ja nicht damit zusammen, daß das Ding wächst.
    Insofern wäre eine Bakterien - Pilz - Gemeinschaft durchaus vorstellbar. Jens' Kombucha - Idee ist da sicher eine Möglichkeit, vermutlich gibt es auch noch andere solche Lebensgemeinschaften anderer Arten, die sich ähnlch verhalten könnten.
    Man wird da vermutlich ein paar weitere Tests machen müssen...



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen!
    Ich habe den Hinweis bekommen, dass es sich dabei um eine Essigmutter handeln könnte.
    Das scheint plausibel zu sein, wenn auch Fotos im Internet etwas anders aussehen.
    Danke für eure Antworten und Anregungen!
    Grüße, KB

  • Hallo.


    Was es nicht alles gibt. :)
    Das sieht schon plausibel aus, finde ich. Bei den meisten Bildern im Netz ist es ja so, daß die Bakterien wohl längst nicht so viel Zeit hatten, sich zu so einer famosen Wurst zu entwickeln. Mit ein wenig Phantasie passt dann dein Fund schon zu einem weiterentwickelten Stadium so einer Kolonie.



    LG Pablo.

  • Hallo zusammen,
    ich hatte in den 70ern das gleiche "Phänomen" in einem vergessenen Schraubglas im Keller, das mit einem Rest Kirschwein gefüllt war. Ursprünglich wollte ich den Wein eigentlich vesuchweise brennen.
    Das Teil war damals ca. 14cm lang und hatte einen Durchmesser von ca. 5cm.
    Eigentlich dachte ich auch an einen Pilz, weil die Konsistenz ziemlich fest, fast gummiartig war.
    Meine damaligen mikroskopischen Untersuchungen ergaben jedoch keinen Hinweis auf irgendwelche pilzlichen Bestandteile.
    Meine Vermutung ging daher auch in Richtung Bakterien. Habe es dann aber nicht mehr weiterverfolgt (Internet gab es ja da noch nicht).
    Um so mehr freut es mich, dass dieses Geheimnis jetz plausibel eine Richtung bekommt (Essigmutter bzw. Kombucha o.ä.).
    Einen deutlichen Essiggeruch konnte ich allerdings nicht wahrnehmen. Passt das dennoch zu Essigmutter?


    Nachtrag: aufgeschnitten war das Teil übrigens schwammartig grob gekammert.

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