Hallo zusammen,
ich stelle mal diesen Rötling zur Diskussion. Es schauen auch sicherlich Mitglieder des Entoloma Arbeitskreises hier rein.
Ich denke mir, das wird nichts Seltenes sein, ich fand diesen Trupp am Wegrand zwischen Giersch, Springkraut und verschiedenen Gräsern. Leider kein Exsikkat vorhanden, da mir die ganze Kollektion in der Feuchtekammer verwest ist. Ich konnte daher nicht mehr auf Kaulo- und Pleurozystiden prüfen.
Beschreibung:
Fundort: Am Wegrand eines kleinen Tälchens bei Ehingen – Allmendingen, im Ehinger Stadtwald (überwiegend Laub-Mischwald). Auf lehmiger, staunasser Erde direkt am Wegrand (Kalkschotterweg) zwischen Giersch, Springkraut und verschiedenen Gräsern. Gesellig wachsendes Trüppchen aus 5 Exemplaren. In direkter Nachbarschaft eine Gruppe Pluteus romellii, welche auf im Lehmboden befindlichen Holzresten fruktifizierte
(Holzhäcksel von Holztransporten). Geologie: Weißjura-Kalk/Massenkalk, die Sohle des Tälchens mit lehmigem, mehr oder weniger tiefgründigem Boden (Kalkverwitterungslehm).
Hut – 25 mm breit, flachkonvex mit leichter Papille, jung auch flatterig verbogen, glatt, ockerbraun mit dunkelbraunen radialen Streifen, hygrophan, beim Trocknen heller braun ausblassend. Huttrama sehr dünn! Hutmitte dunkler. Hutrand mit unregelmäßig, gesägt eingeschnittenem, hellerem Randsaum, und etwas „überstehend“! Lamellen rel. entfernt stehend (20-25 erreichen den Stiel), jung cremefarben bis fast weißlich, älter creme - hellocker mit rosa Einschlag, am Stiel ausgerandet. Stiel schlank zylindrisch, basal nur leicht verdickt, wie Hut oder etwas dunkler (wie Hutmitte) gefärbt, glatt und glänzend erscheinend, sehr faserig/brüchig. Geruch dumpf süßlich und unangenehm mehlig (fast spermatisch), Geschmack nicht geprüft. Trama kaum vorhanden, ocker – braun. Insgesamt sehr brüchiger, filigraner Pilz.
Sporen [95% • 22 • SAP • v • H2O(nat)] : 7,3 - 8,4 - 9,4 x 6,0 - 6,8 - 7,6 µm; Q = 1,0-1,2-1,5; Vm = 203 µm³; ich würde das noch als heterodiametrisch bezeichnen, 5-eckig. Basidien viele 4-sporige gesehen, ohne Basalschnalle. Cheilozystiden vorhanden, oder jedenfalls etwas größere Basidiolen, die etwas herausragen und
keulig sind. Dann noch Zystiden im Quetschpräparat gesehen; eine deutlich kopfige lange, und mehrere fast utriforme, jedoch eine eindeutige Zuordnung zu den Loki nicht mehr möglich (Kaulo- / Pleurozystiden?). HDS aus liegenden Hyphen bestehend, in den äußersten Lagen aus 8-10 µm dünnen Hyphen bestehend, tiefer liegen
dickere Hyphen (10-15 µm dick), Pigment inkrustierend (parietal), vielleicht auch intrazellulär?. Lamellentrama aus langen Hyphenelementen bestehend (-350 µm lang, 15-22 µm breit), keine Schnallen gesehen.
Grüßle
Jürgen