Zwischenbericht Pilzkartierung + Fotogalerie für Online-Datenbank

  • Hallo Pilzkartierungsinteressierte,


    ich möchte gerne auf einen Bericht in Stapfia Band 96 (2012) mit einem "Zwischenstand" der Pilzdatenbank Österreichs aufmerksam machen, der als .pdf hier heruntergeladen werden kann (8 MB).


    Dank dem Herausgeber konnten in dem Bericht auch viele Pilzfotos abgedruckt werden - von insgesamt über 200 Arten (die Fotos sind in dem .pdf leider nicht sehr hoch aufgelöst, während die Druckausgabe eine hervorragende Bildqualität aufweist).


    Übrigens haben wir in die Online-Datenbank der Pilze Österreichs nun eine Fotogalerie eingebaut, um von der Pilzartenvielfalt auch einen gewissen optischen Eindruck zu vermitteln. Das Bildmaterial soll ständig erweitert und optimiert werden. An der Gruppierung und Sortierung der Bilder in der Galerie feilen wir noch. Danke an alle Fotoautoren für ihre Beiträge!


    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Liebe Pilzfreunde,


    mich wundert sehr, daß auf das neue Thema von Wolfgang niemand reagiert, obwohl die Pilzkartierung und deren Darstellung im Internet das große Ziel der DGfM ist.


    Die Datenbank der Pilze Österreichs ist das beste, was es zur Zeit gibt und die genannte Publikation eine hervorragende Übersicht und Dokumentation der geleisteten Arbeit. Keine andere Darstellung ermöglich die Auswertung und Verschneidung mit anderen Daten, wie Klima, Boden usw. Schade, dass sich die DGfM (noch weit vor meiner Amtszeit) nicht dazu entschließen konnte bei der Anschaffung von BioOffice einen Batzen Geld in die Hand zu nehmen und gemeinsame Wege zu gehen. Ich habe es in meiner Amtszeit leider auch nicht geschafft die Internetdarstellung der DGfM-Daten zu realisieren. http://www.pilze-deutschland.de ist nur zwar online, aber mit wesentlich weniger Funktionalität.


    Ich halte die Kartierung und online Stellung der DGfM-Daten nach wie vor als wichtigstes Kerngeschäft der DGfM, das auch in den Händen der DGfM bleiben muß. Da ich hier ja nun als ganz normales DGfM-Mitglied schreibe, sozusagen befreit von allen Zwängen, sei mir die Bitte an Wolfgang gestattet: Kann sich die Österreichische Mykologische Gesellschaft vorstellen hinsichtlich der Internetdarstellung der Funddaten wieder mit der DGfM zusammenzuarbeiten?


    Beste Grüße
    Ewald Langer

  • Sehr geehrter Herr Langer,


    das bislang rare Feedback liegt vermutlich daran, dass BioOffice die ideale Lösung wäre, aber sie schlicht zu teuer ist (?) und man sich deshalb nicht auch noch Salz in die Wunden streuen möchte. Ich blicke jedenfalls neidisch zu unseren Nachbarn aus Österreich.


    Zitat

    Ich habe es in meiner Amtszeit leider auch nicht geschafft die Internetdarstellung der DGfM-Daten zu realisieren.


    Ihre Bemühungen werde ich nicht kommentieren.


    Hochachtungsvoll


    Andraes Kunze

  • Sehr geehrter Herr Prof. Langer,


    die Onlinedarstellung der österreichischen Kartierungsdaten ist in der Tat beeindruckend und wir können unsere Nachbarn hier beneiden. Die Darstellung ist aber vermutlich vielen bereits bekannt, da die Website schon länger im Netz steht und in Foren - wie auch aktuell - immer wieder Informationen über Neuigkeiten zu finden sind. So wie jetzt die Information bezüglich der beigefügten Bilder. Insofern führt dies eher selten zu Diskussionen - eher wieder zu Bewunderung...


    Zitat

    Schade, dass sich die DGfM (noch weit vor meiner Amtszeit) nicht dazu
    entschließen konnte bei der Anschaffung von BioOffice einen Batzen Geld
    in die Hand zu nehmen und gemeinsame Wege zu gehen.


    Das finde ich ehrlich gesagt auch. Ich war damals ein Befürworter der Adaption von BioOffice für Deutschland. Dass dies nicht geklappt hatte, lag nicht nur am Geld, sondern auch (und vor allem?) am Kartenmaterial - soweit ich informiert bin und ich mich recht erinnere. Das alles ist aber schon ziemlich lang her und die Gründe zu diskutieren brächte wenig, denke ich.


    Im Moment müssen vermutlich erst ein paar Baustellen repariert werden, bevor die DGfM-Datenbank online gehen kann - ganz konkret: Datennutzungsvereinbarungen, die ja teils heiß diskutiert werden. Sollten die rechtlichen und zwischenmenschlichen Themen geklärt sein, kann die DGfM bezüglich der Darstellung durchstarten. Welches System dann verwendet wird, ist sicherlich auch eine Frage des Geldes und der Zeit und Manpower, die für eine Umstellung benötigt würde. Ich bin hier z.B. komplett offen und einfach ergebnisorientiert.


    Das System pilze-deutschland würde zumindest zeitnah ein ordentliches Ergebnis liefern, wenngleich das nicht mit der Datenbankabfrage Österreichs direkt vergleichbar wäre, wie Sie ja auch schreiben. Es wäre aber zumindest etwas, was relativ zügig ausführbar wäre und viel besser als der aktuelle "Nicht-Zustand" ist, der seit viele Jahren vorliegt.


    LG
    Christoph

  • Lieber Herr Langer, Andreas, Christoph,


    in meinem Beitrag habe ich keine Frage gestellt und keine Diskussion angeregt und darum eigentlich gar keine unmittelbaren Reaktionen erwartet.
    Für die anerkennenden Worte, die auch in etlichen privaten Nachrichten angekommen sind, natürlich herzlichen Dank.


    Auch mit der österr. Datenbank lief und läuft nicht alles am Schnürchen! Es gibt immer wieder glücklose Versuche, vergeblichen Mühen und Rückschläge verschiedener Art. Einige Probleme und Grenzen haben wir auch in der Publikation aufgezeigt. Wir hoffen daher, der Artikel kann ein nützlicher Erfahrungsbericht über die Erfassung und Auswertung von Pilzdaten sein, unabhängig vom geografischen Bezug und von der verwendeten Software.


    Was BioOffice betrifft, ist das System sicherlich auch keine umfassende "Ideallösung" per se und darüber hinaus kein "Wunderwerkzeug". Viele Vorteile und Funktionen haben wir ja in dem Bericht erläutert.
    Sie gelten aber vielfach nur in Zusammenhang mit dem österr. Konzept, z. B. die konsequente ortsgenaue Georeferenzierung und nomenklator. Vereinheitlichung der Fundorte und eine hoher Stellenwert der Ökologie und der Datenquellen bzw. Originalangaben. Soweit ich erkennen kann, sieht man in Deutschland da zum Teil andere Prioritäten bzw. hat - wenn ich so sagen darf - "andere Sorgen". Vor allem aber bleibt einem durch eine noch so gute Software nicht erspart, Tausende und Zigtausende Datensätze in tagelanger Kleinstarbeit zu standardisieren, zu normalisieren und zu referenzieren, wie das in der Fachsprache heißt, bevor all diese netten Auswertungen überhaupt erst möglich werden. Im Gegenteil, das Datenmodell von BioOffice zwingt einen regelrecht zu diesem Aufwand.


    An dieser Stelle will ich nur noch richtigstellen, dass die Online-Datenbank, also was im Web sichtbar ist, nichts mit BioOffice zu tun hat (wie auch im Bericht ausführlich beschrieben ist), das ist alles "selbst gestrickt". Die zwei getrennten Systeme haben Vor- und Nachteile.


    Die DGfM und die ÖMG pflegen traditionell ein bestes Einvernehmen. Also gar keine Frage, dass die ÖMG eine konkrete Kooperation bzgl. "Pilzkartierung" sehr begrüßen würde, falls es eine entsprechende Anfrage seitens der DGfM gibt, zumal unsere Hauptakteuere ja alle auch DGfM-Mitglieder sind.


    Ein schönes Wochenende,


    Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    da wir gerade dabei sind, alle vorhandenen Möglichkeiten abzugleichen und eine Richtungsentscheidung gemeinsam mit den DGfM-Landeskoordinatoren im Oktober in Drübeck angestrebt wird, sind wir derzeit noch völlig offen und auf kein System vorweg festgelegt. Wir freuen uns daher über dein/euer Gesprächsangebot und möchten dies gern wahrnehmen. Weiteres dann als PM.


    Beste Grüße, Peter

  • Sehr geehrte Damen und Herren,


    ich habe vor einiger Zeit zum Eigengebrauch eine Applikation geschrieben, die es ermöglicht, von meinem (Android)-Mobiltelefon aus Fotos von Pilzen zusammen mit GPS-Koordinaten auf meinem Server zu speichern, um so
    eigenen Pilzfunde zu dokumentieren - so dass ich in Folgejahren "zur richtigen Zeit am richtigen Ort" nach Nahrung suchen kann. Auf diese Art kann ich in ca. 30 Sekunden einen Pilzfund (in meinen Amateuraugen)
    vernünftig dokumentieren.


    Ich hatte geplant, noch die lokalen Klimadaten der Tage/Wochen vor dem Fund zu speichern und das System mit einer entsprechenden "Pilzvorhersagefunktion" zu erweitern, habe aber alleine bisher nicht die
    Motivation gefunden, hier weiterzuarbeiten.


    Falls Sich Interessierte finden, würde ich das Projekt gerne weiterführen und dann ggf. auch mit einer Benutzerverwaltung versehen und "der Allgemeinheit" zur Verfügung stellen.


    Ich würde mich auch sehr dafür interessieren, welche Aspekte bei der Fotografie wichtig sind, um optimale Voraussetzungen für manuelles sowie maschinelle Bilderkennung von Pilzen zu ermöglichen.


    Vielleicht finden sich ja hier "Mitstreiter"..


    Mit besten Grüßen,


    Wolfram Teetz


    Planegg/München

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