Literatur(an)frage

  • Hallo zusammen,


    es geht hier um den Holotypus dieser von Bon neubeschriebenen Art:


    Xeromphalina fellea var. fageticola Bon, Documents Mycologiques, 29(115):33, 1999


    Laut Antonin, müsste dies ein deutscher Fund sein (bei "Nevenstetten" 1984 von H. Engel?) - ich vermute aber, dass hier ein r für ein v gehalten wurde, und der Fund aus Nerenstetten (BW) stammt. Mich interessiert hier nur die Angabe bei Bon. Also wer die Documents Mycologiques zufällig im Regal stehen hat ... ;)


    Grüßle
    Jürgen

  • Hallo,


    wie der Zufall so will habe ich die Doc. Myc. im Regal stehen, und zwar genau ab diesem Heft 115 :thumbup:


    Dort steht aber keine Typuslokalitätangabe sondern nur folgendes:
    __________


    Xeromphal ina fellea var. fageticola M. Bon v. nov.
    A typo differt sapore dulci habitationieque in Fagetis. Micro. sicut in typo. Holotypus n° 84382 in herbario LIP conservatur
    __________


    Die Lücke im Gattungsnamen ist so im Originaltext, ebenso die Autorenabkürzung "M. Bon", die eigentlich nur "Bon" heißt.


    Ich schreibe mal Pierre-Arthur Moreau an, ob er mir die genaue Beschriftung des Typus belegs mailen kann.


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Jürgen,


    sodele, das Geheimnis wurde schneller gelüftet als ich gedacht habe. PAM bzw. Christophe Lecuru haben mir freundlicherweise gemailt, was denn auf dem Typusbeleg drauf steht.
    Und zwar tatsächlich "Nevenstetten", was - wie Du ja anmerkst - ganz sicher ein Übertragungsfehler war und "Nerenstetten" heißen muss. Ganz sicher ist das deshalb, weil der Sammler der Kollektion nicht wie bei ANTONIN & NOORDELOOS angegeben Heinz ENGEL war, - sondern Manfred ENDERLE ....


    Hier die Angaben auf dem Typusbeleg:
    Nom: Xeromphalina cauticinalis var. fageticola
    Lieu: Nevenstetten (D)
    Date: 10 10 1984
    Habitat: Fagus (tiges et feuilles, faines)
    Leg.: Enderle
    Det.: M. Bon
    N° herb.: 84382


    beste Grüße,
    Andreas


    P.S.: Für diejenigen, die den ANTONIN & NOORDELOOS nicht haben: Diese Varietät wurde als Synonym von Xeromphalina fraxinophila erkannt.

  • Hallo Andreas,


    vielen herzlichen Dank für Deine Hilfe! Das bestätigt meine Vermutung. Ich habe hier die Ulmer Pilzflora I auf dem Tisch liegen, da steht auf Seite 91:


    "Funddaten: 10.10.84, bei Nerenstetten, MTB 7426, unter Fagus (!), auf totem Ast und totem Laub, ca. 40 Frk.; leg. M. ENDERLE, det. M. BON."


    Somit ist ENDERLE faktisch der Erstnachweis von Xeromphalina fraxinophila für Deutschland gelungen. Der Hintergrund meiner Recherche ist dieser, dass Sighilde Baireuther dieses Pilzchen jüngst bei uns in Ehingen gefunden hat, und Herr Antonin unsere Bestimmung bestätigte.


    Grüßle
    Jürgen

  • Hi Andreas,


    stimmt, ich hatte mir Ausgabe Nr. 5 vor ein paar Wochen extra deswegen zugelegt (gekauft!)* Christophs Fund stammt übrigens aus Frankreich. Ungewöhnlicher Weise fruktifizierten dort die Pilzchen auf abgefallenen Lärchen-Nadeln.


    liebe Grüßle
    aus dem jetzt gerade eben wieder sonnigen
    Ehingen


    * = Seitenhieb;-)

  • Andreas Kunze

    Hat das Label Expertenthema hinzugefügt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!