Empfehlungen für Lupenwahl?

  • Guten Tag in die Runde,


    ich beschäftige mich derzeit sehr intensiv und hier oben in Norddeutschland bislang autodidakt mit Pilzbestimmung. Mein Antrieb ist Interesse und Neugier auf diese Lebewesen. Mein Ernährungstrieb steht dabei sehr weit hinten.


    Mir ist klar, dass ich makroskopisch viel zu wenige Informationen für genauere Bestimmungen erlange. (Mikroskopanschaffung habe ich geplant, das braucht aber noch viele Monate Sparschweinfütterung und Auseinandersetzung mit den entsprechenden Geräten, bis ich eine Wahl treffen kann).


    Eine gute Lupe ist zweifellos sehr sinnvoll ist und stellt einen guten Anfang dar. Ich will lieber eine gute Lupe (60 bis 100 €) anschaffen als mehrere billige (10 € Dinger) mit verschiedenen Vergrößerungen.
    Ich habe gelesen, dass für die Pilzbestimmung unterwegs Vergrößerungsfaktoren von 10 bis 15 empfehlenswert sind.


    Meine Frage in die Runde richtet sich nun an Ihre Erfahrungswerte als Entscheidungshilfe , welche Lupenvergrößerung Ihnen unterwegs am wichtigsten ist. Gerne lese ich auch Ihre Hinweise, welche Strukturen oder Unterschiede Sie mit welcher Vergrößerung erfassen.


    Ich bedanke mich schon jetzt herzlich für jede Antwort,
    usnea barbata (weil mein Gesicht unübersehbare Ähnlichkeiten damit hat)

  • Hallo "usnea",


    hier oben in Norddeutschland bislang autodidakt mit Pilzbestimmung


    auch in Norddeutschland muss man sich nicht rein autodidaktisch mit PIlzen beschäftigen. Schon mal nach Pilzvereinen in der Region gesucht? Von anderen Leuten zu lernen, ist nach meiner persönlichen Erfahrung sehr viel effizienter - und auch lustiger.


    Ich will lieber eine gute Lupe (60 bis 100 €) anschaffen als mehrere billige (10 € Dinger) mit verschiedenen Vergrößerungen.

    Die Preisklasse 60 - 100 EUR verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Um z.B. im Feld eine feine Behaarung festzustellen, tut's bei mir eine einfache 10x oder 15x Einschlaglupe für, naja vielleicht 20 statt 10 EUR.


    Pilze bestimmen kann man aber am besten zu Hause mit vielen Büchern und viel Ruhe und Muße. Da stellt man sich besser eine Stereolupe ("Bino") hin - das ist ein ganz (!!!) anderes Sehen und auch später für das Präparieren von Mikro-Schnitten nützlich, weil man beide Hände frei hat. Dafür sind 100 Eur aber zu knapp bemessen, denn das Bino sollte verstellbare Vergrößerung (z.B. 10x - 40x), gute Beleuchtung (am besten LED) und ggf. Brillenträger-Okulare (einstellbare Dioptrien) mitbringen. Bei Binos ist der Preis nach oben weit offen bis mehrere Tausend Euro, aber auch für 200 Euro bekommt man schon weit mehr geboten als mit einer Luxus-Einschlaglupe. In der Preisklasse gibt es viele Alternativen auf dem Markt, z.B. Windaus, Novex, Bresser, ...


    Ich hoffe, Dir geholfen zu haben!


    Grüße,



    Wolfgang

  • Hallo,


    also EInschlaglupen fürs Gelände halte ich in der von Dir angegeben Preisklasse auch für übertrieben. Schon weil man die guten Stücke ganz gerne mal verliert .....


    Wir werden in absehbarer Zeit eine 10x-Einschlaglupe mit LED-Beleuchtung im Programm haben, die stabil konstruiert ist und uns im Vergleich mit anderen als durchaus konkurrenzfähig und gut erschien. Preis wird vermutlich um die 15 Euro sein. Das halte ich für eine beleuchtete Lupe schon für einen sehr günstigen Preis. Selbst wenn man die alle paar Jahre ersetzen müßte. ist das immer noch eine billigere Lösung als z.B. die berühmte schweizerische Leuchtlupe für 200+ Euro.


    Stereolupen für zu Hause kann ich - wie Wolfgang auch meint - sehr empfehlen, insbesondere wenn man viel mikroskopiert. Das Präparieren unter dem Bino ist einfach was ganz anderes als mit unbewaffnetem Auge. Unsere Stereolupe (Windaus) im Shop gibt's für 160 Euronen.


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Wolfgang und Andreas,


    nochmal herzlichen Dank für die Infos, damit kann ich schon was anfangen. Ich habe verstanden, dass ich nicht so viel für eine Lupe investieren muss und die optische Qualität für diesen Zweck in den angesprochenen Preisklassen trotzdem ausreichend gut ist.


    Als ich meine Frage formulierte, hatte ich so etwa die hemdsärmelige Vorstellung, dass der eine vielleicht nach eigener Erfahrung regelmäßig 10-fach mit sich führt, weil er damit ausreichend groß Hutschuppen erkennen kann und ein anderer vielleicht eher 15-fach, weil mit 10-fach einige wichtige Merkmale unterwegs doch noch nicht sicher genug zu unterscheiden sind.


    Ich nehme jetzt mal an, dass beide Vergrößerungsfaktoren für unterwegs ausreichend vergrößern, weil das noch genauere Untersuchen ohnehin zu Hause mit mehr Literatur und mehr Technik stattfindet.


    Herzliche Grüße,
    usnea barbata

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