Flammulina fennae???

  • Hallo in die Runde
    einige können sich sicher an den ungewöhnlichen Flammulina-Fund errinern.. Langsam gehe ich davon aus das es sich umd den seltnen Wurzelnden Samtfußrübling (Flammulina fennae) auch Weißblättriger Samtfußrübling gennant handeln könnte....Allerdings passt mir die dunkle Lamellenfarbe nicht sonderlich.. Was meint ihr wäre es möglich das das altersbedingt ist???


    Fundort:Levester Holz


    Ökologie:Auwald mit Uralteschen und Uralt-Haseln


    Geologie:Kalk


    Substrat:Ingsamt zwei Fundstellen beide mit dem typischen wurzelnden Stiel
    1.auf vergrabenen Eschentotholz
    2.an einen Stumpf einer abgesägten Uraltesche


    Was meint ihr?? Trocenexemplare und Frischexemplare vorhanden


    Foto









    LG,Eike




    Ps:War in einem anderen Forum deshalb kommt hier der Link: http://www.pilzforum.eu/board/…er-a-event-of-eumycetozoa

  • Hallo Eike,


    bist ja sehr eifrig, find ich klasse! Flammulina ist eine sehr KLEINE Gattung, die aber nicht so einfach ist, mikroskopieren (ja wirklich) ist unerlässlich. F. fennae wurde von Kees Bas nach seiner Frau Fenna Bas benannt und ist extrem selten, Unterschiede sind nur mikroskopisch auszumachen. Dazu kommt, dass wir den "normalen" velutipes, also Samtfußrübling, von dem "neuen" elastica makroskopisch gar nicht mehr unterscheiden können, auch nicht ökologisch. Essbar müssen eigentlich beide sein, denn bis vor kurzem wurden sie nicht unterschieden. Nachuntersuchungen von Exsickaten haben Exemplare beider Arten ergeben.
    Wenn Du der hannoverschen AG angehörst, dann setz Dich doch mal mit Axel Schilling in Verbindung. Hast Du schon ein Mikroskop?
    Beste Grüße, Heinz Ebert (und mach' so weiter)

  • Hallo Heinz
    ja habe ich schon (also mich mit Axel in Verbindung gestzt)... Mein Mikro kriege ich im Juli..
    Axel hatte mir ja den Tipp gegeben aber er hat immoment leider keine Zeit zu mikroskopieren...
    LG,Eike

  • Hallo Eike,


    nach Ansicht deiner Bilder komme ich zu der Meinung, dass es sich bei deinem Fund eher nicht um Flammulina fennea handelt. Nach einigen Aufsammlungen in den letzten Jahren glaube ich eine ungefähre Vorstellung von dieser Art zu haben. Das was ich auf deinen Bildern zu sehen ist, entspricht dabei eigentlich nicht meinen Vorstellungen. Dennoch kann ich es natürlich nicht ausschließen und möchte dich daher ausdrücklich zur weiteren mikroskopischen Untersuchung ermutigen.


    Unter Umständen ist F. fennea auch gar nicht so selten. Bei mir im südlichen Rheinhessen (Region Alzey-Worms) habe ich inzwischen acht Fundorte mit zusammen ca. 15 Fundstellen. Ob diese Art schon längere Zeit hier häufiger vorkommt oder sich evtl. in Ausbreitung befindet, kann ich leider nicht sagen. Unter Umständen ist hier auch ein regionaler Hot Spot von Flammulina fennea und die Art ist ansonsten doch eher selten. Dazu müsste man die vorhandenen Daten analysieren und ggf. über einen Kartierungsaufruf gezielt nach dieser Art suchen.


    Alle meine Funde von F. fennea waren bislang in Gärten, Parkanlagen oder Friedhöfen, also ausserhalb des Waldes. Die Fruchtkörper wuchsen nie direkt auf Holz, sondern innerhalb von Rasenflächen auf im Boden verborgenem Holz. Als Substrate konnten bislang Acer, Aesculus, Betula, Buxus, Catalpa, Populus, Prunus, Malus und Syringa sicher zugeordnet werden. Eine besondere Affinität zu einem bestimmten Substrat konnte ich bislang nicht feststellen.
    Für mich stellt sich F. fennea bislang daher als eine eher unspezifische Art außerhalb geschlossener Wälder in Garten und Parkanlagen dar, welche ab Mitte September bis in den November während ausdauernder, aber frostfreier, Feuchtperioden ihre Fruchtkörper ausbildet. In dieser Zeit sind hier die Vertreter um F. velutipes und F. elastica noch sehr selten mal anzutreffen. Vielleicht ist F. fennea Wärme liebend bzw. Wärme ertragend. Auffällig war für mich bislang eine häufige Assoziation ( 4 Funde) mit dem Südlichen Ackerling (Agrocybe cylindracea) beim Substrat Pappel. Die Agrocybe wuchs direkt auf dem Pappelstubben und die F. fennea auf den im Boden verlaufenden Wurzeln des gleichen Baumstumpfes. Vielleicht haben diese beiden Arten recht ähnliche ökologische Vorlieben.


    Soweit nicht schon bekannt, hier mal ein Link zu weitern Informationen.
    http://www.bio.utk.edu/mycology/Flammulina/default.html


    Da dort auch noch die nicht europäischen Arten enthalten sind, habe ich dir als Arbeitshilfe noch eine Email gesendet.
    Aber bitte nicht bei Christoph verpetzen. :P


    Abschließend noch ein Bild mit einen nach meiner Meinung typischen Erscheinungsbild. Das wurzelnden Stiele ist mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter
    danke für die Ausführliche Antwort...............
    Die Art ist mittlerweile getrocknet........
    Auf jedenfall erstmal danke an alle für die Mithilfe
    LG,Eike

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