Liebe Rißpilzfreunde,
mir ist natürlich klar, daß von Schnecken angefressene Einzelexemplare normalerweise nicht bestimmbar sind.
Trotzdem will ich hier mal einen solchen Fund zur Diskussion stellen, da er einige besondere Merkmale aufweist. Vielleicht hat ja einer von Euch dazu eine zündende Idee.
Beschreibung:
Hut: 3,5 cm Durchmesser, Mitte stumpf gebuckelt, Rand nach oben geschlagen, tief bis über die Hälfte eingerissen, eigenartig rotbraun, mit bloßem Auge +/- glatt erscheinend, unter der Lupe am Rand fein faserig und in der Mitte feinschuppig. An den Einrißstellen sieht man unter der Huthaut eine orangegelbe Färbung.
Lamellen: grau, untermischt, Schneide glatt, gleichfarbig
Stiel: 6 x 0,8 cm, weißlich, grob wollig braun überfasert. Basis etwas erweitert, aber nicht knollig.
Geruch: spermatisch
Standort: in der Krautschicht auf schotterigem zugewachsenem ehemaligem Wanderweg. In der Nähe Rotbuche, Hainbuche und Fichte.
Sporen: deutlich höckerig, bis 9 x 7 µm
Hymenialzystiden: ganz überwiegend 60 - 70 x 16 - 20 µm groß, mit abgerundeter Basis, die Wände der unteren Hälfte kaum verdickt, Wandstärke oben dagegen bis 3 µm, wenig bis gar kein Kristallbesatz.
Daneben finden sich aber auch schlankere Zystiden ( bis 80 x 10 ) und solche mit Kristallschopf.
In einer Probe der Stielrinde vom oberen Drittel keine Kaulozystiden gesehen (es könnten also höchstens ganz oben welche vorhanden sein).
Das sieht mir doch nach einem Vertreter der Sekt. Petiginosae aus. Aber welche Art ? castanea vielleicht ? oder ist es vielleicht doch aus einer völlig anderen Ecke ??
Viele Grüße,
Harald