Kurzportrait: Lachnellula occidentalis

  • Guten Abend zusammen!


    Dann will ich hier auch mal meinen Einstand geben. Und zwar mit einem sehr häufigen Asco: Lachnellula occidentalis.


    Derzeit bei der feuchten Witterung wohl in jedem Lärchenbestand auf am Boden liegenden Lärchenzweigen zu finden. Ich finde den makroskopisch schon sehr schön:



    Mikroskopisch kennzeichnet die Art folgende wesentliche Merkmale:


    Asci 8-sporig, Sporen elliptisch-spindelig, bei meinem Fund 16-18x6-7 µm groß, allerdings alle im Asci gemessen da noch nicht ganz ausgereift:



    Haare hyalin und ziemlich stark inkrustiert:



    Porusreaktion der Asci mit Lugol (braun-)rötlich:



    Hoffentlich habe ich Euch nicht gelangweilt mit der häufigen Art :P


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    Dir auch ein Willkommen im Forum, und nur weiter so... schöne Bilder von mikroskopisch abgesicherten Arten sind immer willkommen.


    A propos willkommen... hattest Du auch schon die Nachbar-Art Lachnellula willkommii ?


    Grüße,




    Wolfgang

  • Guten Morgen,


    L. willkommii hatte ich noch nicht. Der soll ja größere Sporen und eine andere IKI-Reaktion (bläulich) haben. Bis jetzt hatte ich nur Sporen die nicht länger als 20 µm waren und die IKI-Reaktion am Asci-Porus war immer rötlich.


    Viele grüße
    Jürgen

  • hallo jürgen,


    ich bin mir fast sicher, dass du momentan bei euch fast genauso leicht l. subtilissima an fichte findest! schau mal auf größeren asthaufen, abgeschnitteenn kronen etc., am besten noch im luftraum ...


    diese willkommii hab ich nie gesehen. ich glaub fast, das ist ein märchen ...


    was macht die taubenkacke?


    beste grüße


    dirk

  • Hi Dirk,


    vielen Dank für den Tipp. Werde mal nach L. subtilissima Ausschau halten.


    Bei der Taubenkacke ging die letzten Wochen so richtig die Post ab. Ideales feuchtes Wetter brachte folgende Arten hervor: Pseudombrophila petrakii, Peziza merdae, Coprinellus bisporus, Coprinopsis echinospora, Ascobolus lignatilis und derzeit großflächig eine Cheilymenia-Art, die sich Nobi nach der Rückkehr aus seinem Urlaub anschauen möchte. Nobi vermutet auch noch einige Pyrenos. Werde dann mal ein Päckchen Schei... quer durch Deutschland schicken. To be continued....


    Schade, dass Du nicht mehr in der Nähe bist, dieses Jahr hätte sich eine Exkursion zur Taubenkacke wirklich gelohnt. Aber der Züchter hat schon wieder für Nachschub gesorgt...


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Beitrag auf Verlangen des Benutzers gemäß Art. 17 DSGVO Recht auf Löschung ("Recht auf Vergessenwerden") gelöscht.

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  • Hallo,


    daß L. willkommii ein Märchen ist, glaube ich eher nicht. Die Art soll ja pathogen sein und Krebswucherungen hervorrufen. Bilder im Web gibts zur Genüge.
    L. occidentalis finde ich immer an normalen toten Lärchen-Ästchen auf dem Boden. Dagegen scheint willkommii (die ich auch noch nie fand) neben den Krebsen noch lebender oder wenigstens ansitzender Äste zu fruktifizieren, also in der Krone. Vielleicht ist sie deshalb so schwer zu finden.
    Man müßte das Forstamt fragen, wann der nächste Lärcheneinschlag erfolgt. Und dann zugegen sein.


    Grüße


    Martin

  • Hallo Matthias,


    ich hatte noch nie welche mit blauen Asci und nach dem gefühlt 100sten Versuch hab ich dann irgendwann aufgegeben. Nur die Porusreaktion alleine würde mir aber nicht reichen, besonders nicht bei Lachnellula.


    Das mit der Gruppe ist ne prima Idee. Also die Lachnullen-Gruppe :thumbup: . Oder muss das Lachnellulen-Gruppe heißen ?(


    beste Grüße,


    Andreas

  • He, Ihr macht mir mein Pläuschchen mit Dirk kaputt X(


    Spaß beiseite,


    @ Peter K.:


    Eine Veröffentlichung habe ich im Hinterkopf. Nur leider bin ich überhaupt kein Spezialist im Bereich der coprophilen Pilze. Im betreffenden Fichtenwald bringt seit Jahr und Tag ein Taubenzüchter die Hinterlassenschaften seiner kleinen Freunde aus. Außer meiner Wenigkeit hat das Biotop aber noch kein Pilzler vor Ort zu Gesicht bekommen. Dirk wollte mal, hat es dann aber vorgezogen, nach Thüringen auszuwandern.


    Mittlerweile habe ich schon Schwierigkeiten die Pilzler aufzuzählen, die mir in den letzten Jahren bei der Bestimmung geholfen haben (Peter W., Uschi "Gelbfieber", Nobi und ich meine auch unser Admin hat mir vor Jahren im alten DGfM-Forum mal auf die Sprünge geholfen.


    Gute Nacht
    Jürgen

  • Servus beisammen,


    2005 hatte ich ein solch hübsches Pilzchen gefunden und wegen der Sporengröße bis 20 µm als L. willkommii bestimmt. Die Frk. wuchsen an Lärchenästchen, die am Boden lagen und wohl nach einem Sturm am Vortag abgefallen waren. Ein Exsikkat liegt vor, mit "in Vitro" ist's natürlich nichts mehr. Außerdem ist mein Lugol schon SEHR alt, da ich das kaum brauche.


    Gruß


    Helmut

  • Hallo Helmut,


    nach dem provisorischen Schlüssel von H.O. Baral (2008) sind die Sporenmaße für occidentalis *(14-)16-22(-24)
    x (6.2-)7-8.5(-9.5) µm, +(12-)15-19(-23) x 5-7(-8.4) µm. Also schon recht variabel in zwei Gruppen sortiert. Für willkommii
    werden 20-26.5
    x 9-10.3 µm, +15.6-26(-28) x (6-)7-9(-9.4) angegeben.
    Die Durchschnittswerte und Maxima liegen also deutlich höher.


    Herzliche Grüße


    Martin

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