Risspilz unter Hasel

  • Liebe Pilzfreunde,


    ich möchte hier einen Risspilz vorstellen, den ich mit FN und BaWü Funga 5 nicht ausschlüsseln konnte. Standort war unter einer Hasel, die auf einer ehemaligen Dunglege wuchs, welche mit Kalklesesteinen aufgefüllt war.


    Makroskopische Beschreibung:
    Hut: 3 cm, auf ockerlichem Grund dunkel braunschuppig, zwischen den Hutschuppen viel Fleisch sichtbar (Foto 1), die Hutschuppen sparrig aufgerichtet (sichtbar auf Foto 2). Lamellen: grau, später holzgelblich, Schneiden deutlich flockig. Stiel: 3,5 x 0,6 cm, Basis etwas verbreitert (0,8 cm), rötlich längsfaserig, Basis weißlich, von oben herab bis dreiviertel bereift (Foto 2). Geruch: unspezifisch risspilztypisch.


    Mikros:
    Sporen: schmal mandelförmig, [95% • 20 • SAP • v • H2O(nat)] = 7,7-8,8-9,9 x 4,3-4,7-5,1 µm; Q = 1,7-1,9-2,1; Vm = 103 µm³ (Foto 3). PZ: vorhanden, lageniform (Foto 4). CZ: schmal lageniform, 53-57 x 7(12)-8(14) µm, dickwandig, bis 2 µm, mit Kristallschopf (Foto 5).


    Beim schlüsseln mit der FN gelange ich zur Sektion Splendentes. Aber dort finde ich keine Art mit so schmalen Sporen.
    Kann mir hier jemand weiter helfen?


    Viele Grüße
    Christian

  • Oje oje, Christian,


    ein Einzelfruchtkörper. Mit wettergeschädigter Huthaut, der größte Teil der Hutoberfläche scheint "verloren gegangen" zu sein. Ob der in intaktem Zustand schuppig oder glatt gewesen wäre, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, dunkel rotbraun schien er aber gewesen zu sein.. Der rotbräunliche Stiel war offensichtlich komplett bereift (sonst wärst Du nicht bei den Splendentes gelandet). Mikroskopisch "08/15". Interessant aber die auffallend blassen Lamellen. Schade, dass es keine "ordentliche" Kollektion davon gibt, der Fund wäre auch dann womöglich nicht einfach festzulegen. Vielleicht kann man sich der Art nähern, wenn man alle Möglichkeiten durchgeht in den Schlüsseln. Auf Anhieb fällt mir jedenfalls dazu kein passender Name ein. Soviel auf die Schnelle.


    Gruß


    Helmut

  • Hallo Christian,


    ich denke auch, dass eine sichere Bestimmung kaum noch möglich ist. Ich würde mal Richtung I. furfurea versuchen. Was mich dabei etwas stört, ist die Sporenform, die für diese Art nicht so spitz-konisch ausfallen düfte. Der Rest (Stielfarbe, relativ dünwandige Zyst.) passt meines E. zufriedenstellend. Auch das was man auf dem Hut noch so erkennt, spricht nicht gegen diese Art.


    Gruß Andreas

  • Da liegt Andreas wohl richtig. Auf einem Foto von 2007 habe ich eine Kollektion festgehalten, bei der sich auch z. T. die Huthaut schon auflöst. Die Sporen sollten noch in mehreren Präparaten untersucht werden, ob die auf Christians Foto evt. gar nicht so die typischen sind. Und jung hat die Art auch gerne sehr helle, nahezu weiße Lamellen.


    Gruß


    Helmut

  • Hallo Helmut und Andreas,


    vielen Dank fürs reinschauen! Ich sehe schon, dass ich den Standort weiter beobachten muss, um junge Exemplare von dem Pilz dokumentieren zu können. Die Lamellen waren tatsächlich hell, aber nicht weiß! Auf dem Foto erscheint dies so, weil ich die Aufnahme am dunklen Standort gemacht habe.


    Ich werde mal in den Schlüsseln schmökern, welche Arten von der Sporenform her noch infrage kommen könnten. Vielleicht ist mir ein Merkmal auch entgangen und hat mich in die falsche Sektion geführt.


    Viele Grüße
    Christian

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