Servus Risspilz-Freunde,
ein Fund von unserem Risspilztreffen 2010 bei Eschenlohe beschäftigt mich seitdem. In den meisten Schlüsseln landet man in der Verwandtschaft von I. flocculosa / I. gausapata – also den Gausapatinae nach Bon, auch wenn die Caulocystiden nur an der äußersten Stielspitze vorkommen.
Jedoch findet sich in der gesamten Bon’schen Sektion Fibrillosae keine Inocybe mit derartig natterig aufreißender üppiger Befaserung am Stiel (und z. T. auch mit geschlossenem Belag am Hut). Natürlich kann es auch mal sein, dass die Stielbekleidung aufgrund besonderer Witterungsbedingungen so aufreisst.
Zieht man die in der Literatur vorkommenden („Klein“-)Arten zu Rate, kommen I. gausapata und I. geraniolens in die engere Wahl. Für gausapata (flocculosa) scheint die Makroskopie doch recht untypisch. Makroskopisch besteht eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Foto von I. geraniolens bei Ferrari 2006, es fehlt aber der Geranien-Geruch und die Hymenialcystiden sind ein wenig anders geformt.
Besonders würde mich interessieren, ob jemand von Euch schon mal einen optisch ähnlichen Fund aus diesem Formenkreis hatte.
Hier noch ein paar Details: Hut bis 25 mm, Stiel 21-45 x 3-6 mm, Geruch „unauffällig“, Sporen 9-11(12,5) x 5,5-6 (6,5) µm, Hymenialzystiden um 55-75(80) x 11-16 µm, Wandstärke zur Spitze hin oft 1,5-2,5 (3) µm, sonst nur rel. schwach verdickt (um 1 µm), in KOH schwach bis negativ. Im Mikrofoto entsprechen 12,5 Teilstriche 10 µm.
Winterliche Grüße
Helmut