DGfM Kartierungsdarstellung und Online-Kartierung

  • Hallo Zusammen,


    am WE 31.11./01.12. haben das Präsidium und die DGfM-Landeskoordinatoren bei Hannover getagt.


    Die Ergebnisse sehen so aus:


    - Die Kartierungsdarstellung (vgl. http://www.moose-deutschland.de) auf http://www.pilze-deutschland.de wurde einstimmig beschlossen und befindet sich gerade in der Endphase der Vertraggestaltung.
    Es ist unser Ziel, bis April/Mai 2014 eine Demoversion fertig zu stellen. Danach sollen sukzessive die von den LK frei gegebenen Daten als Deutschlandkarte und Bundeslandkarte dargestellt werden.


    - Online-Kartierung: Hier liegt ein Angebot vor, das mit einem Pflichtenheft der DGfM, an dem u.a. Axel Schilling beteiligt ist, abgeglichen werden muss. Auch hier bin ich optimistisch, das wir in absehbarer Zeit eine neue Onlinekartierungsmöglichkeit entwickeln können. Sobald diese funktioniert, soll sie die aktuell von Axel betreute Version ersetzen.


    Beste Grüße, Peter

  • Hallo Peter


    Schön zu hören, dass es allmählich voran geht. Wird die Datenbank für die neue Onlinekartierung mit der Datenbank von Mykis abgeglichen? Bei Synopwin stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn ich E. pallescens nur unter E. cetratum eingeben kann, um ein Beispiel zu nennen.


    Herzliche Grüße aus dem Rheinland


    Karl

  • Hallo Peter,


    danke für Dein rasches Feedback.


    - Die Kartierungsdarstellung (vgl. http://www.moose-deutschland.de) auf http://www.pilze-deutschland.de wurde einstimmig beschlossen und befindet sich gerade in der Endphase der Vertraggestaltung.
    Es ist unser Ziel, bis April/Mai 2014 eine Demoversion fertig zu stellen. Danach sollen sukzessive die von den LK frei gegebenen Daten als Deutschlandkarte und Bundeslandkarte dargestellt werden.


    Anscheinend rückt ein Online-Verbreitungsatlas über die Großpilze Deutschlands näher. Das stimmt mich verhalten optimistisch, weil das dafür gedachte System auf moose-deutschland.de bereits seit längerer Zeit existiert und sich bewährt hat.


    Darf ich fragen, was Du unter "durch die LK freigegebenen Daten" verstehst: Werden nicht alle Datensätze in der Online-Kartierung automatisch visualisiert? Falls das zutrifft: Was sind die Kriterien, wann ein Datensatz berücksichtigt wird?


    Außerdem interessiert mich, ob die Kartendarstellung ausschließlich auf den Datensätzen der Online-Kartierung basiert oder ob auch die Offline-Kartierungsdaten berücksichtigt werden? Wenn ich mich recht entsinne, gab bzw. gibt es diesbezüglich urheberrechtliche Bedenken.


    - Online-Kartierung: Hier liegt ein Angebot vor, das mit einem Pflichtenheft der DGfM, an dem u.a. Axel Schilling beteiligt ist, abgeglichen werden muss. Auch hier bin ich optimistisch, das wir in absehbarer Zeit eine neue Onlinekartierungsmöglichkeit entwickeln können. Sobald diese funktioniert, soll sie die aktuell von Axel betreute Version ersetzen.


    Hier würde ich gerne wissen wollen, ob und - falls ja - inwieweit die Endbenutzer/Melder in die Entwicklung mit einbezogen werden? Denn im Hinblick auf das jetzige System gibt es sicher Ansatzpunkte, die Eingabemaske und deren Bedienung benutzerfreundlicher zu gestalten. Was läge da näher, als diejenigen zu befragen, die später damit arbeiten werden.


    Danke im Voraus für Deine Mühe.


    Gruß, Andreas

  • Wird die Datenbank für die neue Onlinekartierung mit der Datenbank von Mykis abgeglichen?


    Definitiv JA. Die Darstellung und Kartierung werden Mykis bzw. die TaxRef als Grundlage haben. Wenn euch Unklarheiten in der Mykis-Taxref auffallen, meldet diese bitte formlos mit Begründung/Referenz an Frank Dämmrich.
    Um diese Dauerbaustelle aber halbwegs auf dem Laufenden zu halten, werden wir in absehbarer Zeit einen Expertenpool brauchen, der Frank da unterstützt.


    Beste Grüße, Peter

  • Darf ich fragen, was Du unter "durch die LK freigegebenen Daten" verstehst: Werden nicht alle Datensätze in der Online-Kartierung automatisch visualisiert? Falls das zutrifft: Was sind die Kriterien, wann ein Datensatz berücksichtigt wird?

    Selbstverständlich darfst du fragen ;)


    1. Wir müssen ONLINEKARTIERUNG und ONLINEDARSTELLUNG strikt trennen.


    In ersterer wird wie gehabt jeder kartierte Datensatz auch dargestellt und wenn es Boletus aereus am Funtensee ist.


    In der DGfM-Darstellung werden nur die Daten dargestellt, die vom LK des jeweiliegn Bundeslandes für die Darstellung frei gegeben werden.
    Ich würde als LK von Bayern also keinen B. aereus mit Fundort Funtensee frei geben, wenn er mir unter den von mir betreuten 450.000 Datensätzen auffällt.
    Fällt er mir nicht auf und ist daher dennoch dargestellt, dürfte es nicht sehr lange dauern, bis mir Röhrlingskenner mitteilen, dass sie da ihre Zweifel haben.
    Dann ist er beim nächsten Update draussen.
    Es geht also da in erster Linie um Qualitätskriterien, aber auch um den Abgleich, ob die jeweiligen Kartierer als Datenerheber mit der Veröffentlichung einverstanden sind.
    Gibt es z. B. noch Landesprojekte wie die Checkliste in Sachsen, werden die Daten größtenteils erst frei gegeben, wenn diese Projekte abgeschlossen sind.


    Wie kommen nun die Daten aus der ONLINE-Kartierung in die DGfM-Darstellung?


    Sie werden wie bisher üblich, auf Anforderung des LK in der Regel jährlich an diese geschickt, gefiltert und dann in die Darstellung exportiert.


    Die Onlinekartierung zeigt also wie bisher mit ca. 200.000 Datensätzen, wo fleissige Kartierer aktiv sind und interessante Neufunde gelangen.


    Die DGfM-Darstellung kann mit mehr als 2.000.000 Daten für einige Arten sicher auch echte Verbreitungskarten der Pilze zeigen.


    Beste Grüße, Peter

  • Hier würde ich gerne wissen wollen, ob und - falls ja - inwieweit die Endbenutzer/Melder in die Entwicklung mit einbezogen werden? Denn im Hinblick auf das jetzige System gibt es sicher Ansatzpunkte, die Eingabemaske und deren Bedienung benutzerfreundlicher zu gestalten. Was läge da näher, als diejenigen zu befragen, die später damit arbeiten werden.

    Der Fachausschuss Funga besteht zu 100 % aus altgedienten, erfahrenen Kartierern und wird wie ich schon schrieb, von Axel Schilling unterstützt. Das Anforderungsprofil an Eingabemasken dürfte nach meiner Einschätzung so heterogen wie die Hunderte von engagierten Pilzkartierern sein.


    Die Landeskoordinatoren haben natürlich auch dazu rege diskutiert.


    a) möglichst einfach, wie bisher um Niemanden abzuschrecken?
    b) Ökologisch orientierte Pilzkartierung, so wie sie G. Krieglsteiner publiziert hat?


    Im Endeffekt möchten wir beides anbieten.


    Damit sich auch engagierte Kartierer wie z. B. AK CCM beteiligen können, werden wir ein mehrstufiges Entwicklungsverfahren besprechen.


    Wenn es hier schon konkrete Wünsche /Vorstellungen gibt, können diese ggf. auch schon in das Pflichtenheft einfliessen.


    Beste Grüße, Peter

  • Hallo zusammen,


    Ich habe mir die Moose Darstellung angeschaut und finde die Darstellung mit einer Karte, die als Gitter die MTBs hat, nicht mehr zeitgemäß. Wir haben so tolle hintergrundkarten von Google, Bing usw. in die man Marker oder Punkte setzten kann. Da kann ich dann (wenn Koordinaten angegeben sind, auch bis zur dicken Eiche im Luftbild vergrößern oder mich interessiert der nächstgelegene Ort. Diese Infovielfalt geht bei der Moose Darstellung verloren. Zeitgemäß ist eine Kartierung mit Koordinaten. Und wenn man nicht so genau sein möchte, dann läßt man die letzten Ziffern der Länge und Breite eben weg. Diese dann verminderte Genauigkeit (genauso wenn aus Bestandsdatensätzen nur das MTB bekannt ist) könnte man in der Darstellung über verschiedenfarbige Punkte (Marker) darstellen.
    Die Marker kann man anklickbar (für Zusatzinfos) programmieren.
    Man muß nur noch die Koordinaten mit den Infos aus der DB zusammenbasteln (Java oder PHP) und könnte sie simpelst so z.B. darstellen:


    Diese bmp-Datei muß man auf seinem Rechner abspeichern umbenenen in . html und dann einfach anklicken. Es startet der eigene Browser, der alles lädt. in Wirklichkeit sollte das natürlich auf dem Server laufen.


    Hier das Beispiel


    Achtung, die Datei muß von .bmp in .html umbenannt werden, da ich hier kein html hochladen kann.



    LG, Jens



    Edit: diese Beispiel lädt eine Bing Map und nicht eine Google Map. Dafür hätte ich aber genau so ein Beispiel

  • Hallo Jens,


    ich schätze, die alles entscheidende Frage lautet: Was lässt sich so schnell wie möglich und mit so wenig finanziellen Mitteln wie möglich umsetzen? Das System auf moose-deutschland existiert bereits, ist praxiserprobt und lässt sich voraussichtlich zügig und ohne viel Geld in die Hand zu nehmen für die Pilze einsetzen. Deshalb denke ich, dass die DGfM-Führung diesen Weg gewählt hat, um den jetzigen Ist-Zustand zu verbessern.


    Zeitgemäß ist eine Kartierung mit Koordinaten. Und wenn man nicht so genau sein möchte, dann läßt man die letzten Ziffern der Länge und Breite eben weg. Diese dann verminderte Genauigkeit (genauso wenn aus Bestandsdatensätzen nur das MTB bekannt ist) könnte man in der Darstellung über verschiedenfarbige Punkte (Marker) darstellen.
    Die Marker kann man anklickbar (für Zusatzinfos) programmieren.
    Man muß nur noch die Koordinaten mit den Infos aus der DB zusammenbasteln (Java oder PHP)


    Liest sich alles toll. Aber wer kann das programmieren und wieviel würde das mehr kosten im Vergleich zur Lösung á la moose-deutschland.de? Prinzipiell stimme ich Dir zu: MTB- und Quadrantangaben sind antiquiert, Koordinaten sind die bessere Wahl. Und ein detailreiches Luftbild im Hintergrund wäre wünschenswert. Aber was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden.


    Zitat

    Diese bmp-Datei muß man auf seinem Rechner abspeichern umbenenen in . html und dann einfach anklicken. Es startet der eigene Browser, der alles lädt.


    Alles was ich dann bei Bing angezeigt bekomme, ist eine Welkarte mit 10 orangen Knubbeln mit einer Spitze nach unten (Markern?). Klickt man auf die Knubbeln, werden Adressen eingeblendet. Keine Spur von verschiedenfarbigen Markern etc. Oder war es das, was Du demonstrieren wolltest?


    Gruß, Andreas

  • Hallo Peter,


    Der Fachausschuss Funga besteht zu 100 % aus altgedienten, erfahrenen Kartierern und wird wie ich schon schrieb, von Axel Schilling unterstützt. Das Anforderungsprofil an Eingabemasken dürfte nach meiner Einschätzung so heterogen wie die Hunderte von engagierten Pilzkartierern sein.


    habe die Kompetenz des Fachausschusses Funga zu keinem Zeitpunkt angezweifelt. Das ändert jedoch nichts an meiner Überzeugung, dass sich Eingabemasken erfahrungsgemäß benutzerfreundlicher gestalten lassen. Möglicherweise haben sich die "Veteranen" an einige Dinge gewöhnt, die sich anders lösen ließen, mehr intuitiv. Dabei kann es hilfreich sein, Außenstehende miteinzubeziehen, zumal sie mit dem System künftig arbeiten sollen.


    Damit sich auch engagierte Kartierer wie z. B. AK CCM beteiligen können, werden wir ein mehrstufiges Entwicklungsverfahren besprechen.


    Da fehlt noch der Unterstrich zwischen meinen Initialen und dem Kürzel CCM - wahrscheinlich ist mein realer Name einfacher zu schreiben als mein Alias. ;)
    Dann bin ich mal gespannt, ob ihr euch zu einem mehrstufigen Entwicklungsverfahren durchringen könnt.


    Wenn es hier schon konkrete Wünsche /Vorstellungen gibt, können diese ggf. auch schon in das Pflichtenheft einfliessen.


    Einen Wunsch hat Jens schon in Bezug auf die Kartierungsdarstellung genannt: Koordinaten statt Messtischblätter, Quadranten und Unterquadranten.
    Wird das Pflichtenheft veröffentlicht werden oder bleibt das hinter verschlossenen Türen?


    Guten Start in die Woche


    Gruß, Andreas

  • Hallo nochmals,


    danke für die umfassende Antwort. Ich frage sicherheitshalber nochmals nach:



    Die Onlinekartierung zeigt also wie bisher mit ca. 200.000 Datensätzen, wo fleissige Kartierer aktiv sind und interessante Neufunde gelangen.


    Die DGfM-Darstellung kann mit mehr als 2.000.000 Daten für einige Arten sicher auch echte Verbreitungskarten der Pilze zeigen.


    Die Kartierungsdarstellung ist anscheinend ein autarkes System, die ausschließlich von den LK gefüttert und gepflegt wird?
    Die Kartierungsdarstellung umfasst auch die Datensätze aus der Offline-Kartierung, sofern die Zustimmung der Melder vorliegt?
    Die Online-Kartierung wird auch weiterhin keine Offline-Daten enthalten?


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    Alles was ich dann bei Bing angezeigt bekomme, ist eine Welkarte mit 10 orangen Knubbeln mit einer Spitze nach unten (Markern?). Klickt man auf die Knubbeln, werden Adressen eingeblendet. Keine Spur von verschiedenfarbigen Markern etc. Oder war es das, was Du demonstrieren wolltest?

    Es sollte nur ein ganz simples Beispiel sein, ohne alle Features aufzuzeigen. Sonst hätte man das Beispiel doch nur noch in den html-Code der DGfM Seite kopieren müssen und mit der Datenbank verbinden ;_)
    Es geht bei Google auf alle Fälle, selbstgestalte Marker zu verwenden. Anstelle der Adresse wären in einer Kartierungsdarstellung dann natürlich andere Angaben aus der Kartierungs-DB und man könnte eine Hoover-Effekt zur Anzeige der Markerzusatzdaten nehemen (Maus - drüber - Effekt). Immerhin kannst du in dem Beispiel bis auf wenige Meter heranscrollen (vergrößern) und wenn du dir den Quelltext anschaust, sieht man auch, wie simpel man Koodinatensätze zur Anzeige auf der Karte einsetzen kann. Und das Beispiel zeigt, dass man nicht unbedingt auf Google angewiesen ist.



    Liest sich alles toll. Aber wer kann das programmieren und wieviel würde das mehr kosten im Vergleich zur Lösung á la moose-deutschland.de? Prinzipiell stimme ich Dir zu: MTB- und Quadrantangaben sind antiquiert, Koordinaten sind die bessere Wahl. Und ein detailreiches Luftbild im Hintergrund wäre wünschenswert. Aber was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden.

    Die Datenbanken sind und bleiben ja in DGfM Hand und nichts hält einen
    davon ab, irgendwann parallel eine DGfM eigene Darstellung zu
    programmieren.
    Ich weiß gar nicht, ab wann und ob es bei Google überhaupt etwas kostet, wenn man nicht ihre api einstetzt. Wenn man sie einsetzt hat man am Tag anscheinend 25000 Klicks frei, danach kostest es was. Das muß man erstmal erreichen.


    Ich hoffe, die DGfM macht keinen 10 Jahre Vertrag. Da sollte man flexibel bleiben.


    LG, Jens

  • Hallo Jens,


    es gab tatsächlich mal einige ausgewählte Beispielkarten von Pilzen mit google maps als Grundlage auf der DGfM-Homepage. Da konnte man auch "reinzoomen". Das Ganze dürfte eventuell recht ähnlich dem sein, was du dir vorstellst. Es ist ca. 2 Jahre her und wurde damals von Prof Langer initiiert.


    Warum das nicht weiter verfolgt wurde und was daraus geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Freundliche Grüße
    Peter R.

  • Hallo Andreas & Jens,


    ich danke euch für eure Diskussionsbeiträge, die wir in der weitere Entwicklung gerne einbeziehen, was nicht bedeutet, dass wir alles gleich umsetzen können.
    Auch bei der "Benutzerfreundlichen Maskenentwicklung" nehmen wir gerne Hilfe in Anspruch.


    Zitat

    1. Die Kartierungsdarstellung ist anscheinend ein autarkes System, die ausschließlich von den LK gefüttert und gepflegt wird?


    2. Die Kartierungsdarstellung umfasst auch die Datensätze aus der Offline-Kartierung, sofern die Zustimmung der Melder vorliegt?


    3. Die Online-Kartierung wird auch weiterhin keine Offline-Daten enthalten?

    zu 1) Jein: Die LK geben die Daten letztlich frei, "gefüttert" wird das System aber von allen Kartierern.
    zu 2) Ja
    zu 3) genau, wobei man darüber nachdenken könnte, mit Layern auf Wunsch auch Bestandsdaten sichtbar zu machen.


    Zum Thema zeitgemäße Punktdarstellung mit Koordinaten. Die macht evtl. optional bei der Online-Kartierung und deren Darstellung Sinn. Wenn man einen alten Fund-"Punkt" von der Genauigkeit eines TK-Quadranten in Koordinaten umrechnet (also den Mittelpunkt des Quadranten), verbessert sich doch dadurch nicht die Genauigkeit des Datensatzes. Mehr als 90 % der Daten sind ohne Koordinaten nach dem TK-System kartiert. Ob zeitgemäß oder nicht, wir können nur das darstellen, was wir vorliegen haben.


    Und es gibt leider noch ein Argument GEGEN punktgenaue DatenDARSTELLUNG. Davon wissen die Orchideenfreunde ein Lied zu singen, die in "ihren" Wiesen nur noch Löcher vorfinden.


    Ein PRO für die Koordinaten sind hingegen Naturschutzziele, also die Meldung von relevanten Arten exakt zum betreffenden Fundgebiet. Da die meisten Naturschutzbehörden über interne Systeme verfügen ( Bayern mit PC-ASK), wird man hier wohl besser zweigleisig fahren.


    Schöne Grüße aus dem cabriowarmen Bayern, Peter

  • Hallo Peter,

    Zum Thema zeitgemäße Punktdarstellung mit Koordinaten. Die macht evtl. optional bei der Online-Kartierung und deren Darstellung Sinn. Wenn man einen alten Fund-"Punkt" von der Genauigkeit eines TK-Quadranten in Koordinaten umrechnet (also den Mittelpunkt des Quadranten), verbessert sich doch dadurch nicht die Genauigkeit des Datensatzes. Mehr als 90 % der Daten sind ohne Koordinaten nach dem TK-System kartiert. Ob zeitgemäß oder nicht, wir können nur das darstellen, was wir vorliegen haben.

    Es wäre aber auch schon hilfreich, wenn man nur auf den Mittelpunkt eines Quadranten (oder je nach Genauigkeit, einem viertel, sechzentel ... ) hineinzoomen könnte. Dann wüßte man wenigstens schon mal, in welcher Gegend, welche Stadt in der Nähe ist usw. Genau das finde ich über eine Deutschlandkarte mit Quadrantenoverlay sehr aufwändig zu ermitteln.



    Und es gibt leider noch ein Argument GEGEN punktgenaue DatenDARSTELLUNG. Davon wissen die Orchideenfreunde ein Lied zu singen, die in "ihren" Wiesen nur noch Löcher vorfinden.


    Dazu hatte ich oben schon was geschrieben:

    Und wenn man nicht so genau sein möchte, dann läßt man die letzten Ziffern der Länge und Breite eben weg. Diese dann verminderte Genauigkeit (genauso wenn aus Bestandsdatensätzen nur das MTB bekannt ist) könnte man in der Darstellung über verschiedenfarbige Punkte (Marker) darstellen.

    Ich glaube, es gibt in unserem Reich die Speisepilzfraktion und die echten Fungisten, die wohl i.d.R. sehr respektvoll mit der Natur umgehen und die werden die Datenbanken doch hauptsächlich benutzen. Zu letzteren zähle ich dann auch die universitären Mykologen, die z.B. Projekte mit der Nordverschiebung von Pilzarten durch Klimawandel oder Einfluß der Nitratüberdüngung auf Pilzarten etc. untersuchen.



    LG nach (hoffentlich mit offenem Verdeck ;) Bayern,
    Jens

  • Zitat

    Es wäre aber auch schon hilfreich, wenn man nur auf den Mittelpunkt
    eines Quadranten (oder je nach Genauigkeit, einem viertel, sechzentel
    ... ) hineinzoomen könnte. Dann wüßte man wenigstens schon mal, in
    welcher Gegend, welche Stadt in der Nähe ist usw. Genau das finde ich
    über eine Deutschlandkarte mit Quadrantenoverlay sehr aufwändig zu
    ermitteln.

    Das ist in der aktuellen Version schon so gelöst, dass sich nach klick auf den Punkt im Quadranten ein Fenster öffnet, in dem alle Fundangaben wie leg./det./Funddatum/Fundort stehen.


    LG, Peter

  • Zitat

    Warum das nicht weiter verfolgt wurde und was daraus geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Die mögliche Weiterentwicklung wurde im Oktober 2012 auf der LK-Konferenz in Drübeck mit den Gebrüdern Weinhold diskutiert. Aufgrund des noch immensen Entwicklungsbedarfs bis zu einer brauchbaren Lösung hat sich die Konferenz damals für das System von Herrn Dürhammer ausgesprochen.


    BG, Peter

  • Guten Abend Peter,


    ich danke euch für eure Diskussionsbeiträge, die wir in der weitere Entwicklung gerne einbeziehen, was nicht bedeutet, dass wir alles gleich umsetzen können.
    Auch bei der "Benutzerfreundlichen Maskenentwicklung" nehmen wir gerne Hilfe in Anspruch.


    hätte mir nie träumen lassen, eines Tages so eine Antwort von einem Präsidiumsmitglied der DGfM zu bekommen - das ist durchweg positiv gemeint. Dir ist schon bewusst, dass Du mit der langjährigen Tradition "friss oder stirb" brichst? Zumindest antwortest Du auf Fragen und Beiträge und ignorierst sie nicht, selbst wenn sie von Nichtmitgliedern stammen. Weiter so.


    Zitat

    wobei man darüber nachdenken könnte, mit Layern auf Wunsch auch Bestandsdaten sichtbar zu machen.


    Ein guter Gedanke - ich würde eine solche Möglichkeit begrüßen.


    Zitat

    Zum Thema zeitgemäße Punktdarstellung mit Koordinaten. Die macht evtl. optional bei der Online-Kartierung und deren Darstellung Sinn.


    Fände es gut, wenn die künftige Online-Kartierung die Pilzfunde als Punkte darstellt. Jens hat mit den verschiedenfarbigen Markern bereits eine Möglichkeit aufgezeigt, um die Genauigkeit der Fundpunkte zu visualisieren.


    In jedem Fall sollte es die Eingabemaske dem Melder ermöglichen, die Koordinaten zu erfassen, auch nachträglich. Ob die Fundpunkte dann als Punkte oder mit dem bisherigen MTB/Q/UQ-System dargestellt werden, ist eine andere Frage.


    Zitat

    Wenn man einen alten Fund-"Punkt" von der Genauigkeit eines TK-Quadranten in Koordinaten umrechnet (also den Mittelpunkt des Quadranten), verbessert sich doch dadurch nicht die Genauigkeit des Datensatzes. Mehr als 90 % der Daten sind ohne Koordinaten nach dem TK-System kartiert. Ob zeitgemäß oder nicht, wir können nur das darstellen, was wir vorliegen haben.


    Niemand hat behauptet, dass zu Punkten umgerechnete MTB/Q/UQ-Angaben genauer sind. Aber bei einer Darstellung von Punkten werden die Datensätze, die (hoffentlich eines Tages) Koordinaten statt MTB/Q/UQ-Angaben enthalten, genauer dargestellt.


    Zitat

    Und es gibt leider noch ein Argument GEGEN punktgenaue DatenDARSTELLUNG. Davon wissen die Orchideenfreunde ein Lied zu singen, die in "ihren" Wiesen nur noch Löcher vorfinden.


    Du hältst es für möglich, dass (seltene) Pilze ausgegraben werden? Glaube kaum, dass ein Schwarzmarkt für seltene, wild wachsende Pilze existiert.


    Zitat

    Ein PRO für die Koordinaten sind hingegen Naturschutzziele, also die Meldung von relevanten Arten exakt zum betreffenden Fundgebiet. Da die meisten Naturschutzbehörden über interne Systeme verfügen ( Bayern mit PC-ASK), wird man hier wohl besser zweigleisig fahren.


    Apropos zweigleisig: Ließen sich vielleicht beide Darstellungsvarianten vereinen: Datensätze mit MTB/Q/UQ-Angaben könnten weiterhin als Vierecke angezeigt werden, und DS mit Koordinaten als Punkte. Sollte doch möglich sein?


    Gruß, Andreas

  • Du hältst es für möglich, dass (seltene) Pilze ausgegraben werden? Glaube kaum, dass ein Schwarzmarkt für seltene, wild wachsende Pilze existiert.


    Hallo Andreas,


    Du glaubst es kaum:


    • zu einer der den wenigen bekannten Wuchsstellen des Kaiserlings in Deutschland existiert ein organisierter Speisepilz-Tourismus.
    • Dass an bekannten Boleten-Standorte wie dem Blutsee von jedem Fruchtkörper ein Dutzend Fotos von verschiedenen Fotografen existiert, dürfte (ungewollt) durch den Trittschaden einen fast ebenso negativen Effekt haben.
    • Ich habe selbst kürzlich erlebt, dass ein Pilz- (aber nicht Menschen-) Freund auf meinen Tipp Rosa Saftlinge entdeckt hat, aber niemandem etwas davon gesagt, damit er die noch etwas jungen Fruchtkörper eine Woche später in unzertrampelter Wiese vorfindet, um sie für sein(!) Foto umzulegen.
    • Eine weitere Sorge bei Punktdaten ist, dass professionelle Planungsbüros die Daten abgreifen und verwenden könnten.


    Ich will sagen: es gibt da unter Pilzfreunden verschiedene Sonderbarkeiten und Befindlichkeiten, die für mich allesamt etwas befremdlich wirken, aber für die Akzeptanz eines Systems durchaus wichtig sind.


    Grüße,



    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang und Andreas,


    Eine weitere Sorge bei Punktdaten ist, dass professionelle Planungsbüros die Daten abgreifen und verwenden könnten.

    Kann man doch so oder so, wenn man sie nicht künstlich ungenau macht. Und was nützt es, wenn genaue Angaben vorliegen und keiner sie nutzen kann, außer diejenigen 3, die einen dirketen DB-Zugang haben (3 ist nur geraten).
    Wie schon geschrieben, ist es doch jedem selbst überlassen, wie genau er seine Daten hinterlegt.


    zu einer der den wenigen bekannten Wuchsstellen des Kaiserlings in Deutschland existiert ein organisierter Speisepilz-Tourismus.

    ...und das ganz ohne die Kartierungsdarstellung. Ich glaube, dass sich interessante Pilzfunde sowieso rumsprechen, ob mit oder ohne Kartierung.



    Dass an bekannten Boleten-Standorte wie dem Blutsee von jedem Fruchtkörper ein Dutzend Fotos von verschiedenen Fotografen existiert, dürfte (ungewollt) durch den Trittschaden einen fast ebenso negativen Effekt haben.

    Da glaube ich eher an den negativen Effekt durch den Verkehr und die dadurch bedingten Umweltbelastungen,- bei der Autobahnnähe und dem Tourismus ;) (...und ich weiß von der schweizer Untersuchung bzgl. Pilzesammeln)
    Vielleicht gehört zu einem Pilzfreund (ob werdend oder schon lange begeistert) der Wunsch dazu, auch mal den einen oder anderen selteneren Pilz selbst zu sehen. Und für mykologische Untersuchungen kann es geradezu wichtig werden, den Standort genauer zu kennen, um in zu beproben.



    Ich glaube nicht, dass das eine ohne das andere geht. Will sagen, künstliche Ungenauigkeit vermindert die Neugier und den Spass und auch den Nutzen.



    hätte mir nie träumen lassen, eines Tages so eine Antwort von einem Präsidiumsmitglied der DGfM zu bekommen - das ist durchweg positiv gemeint. Dir ist schon bewusst, dass Du mit der langjährigen Tradition "friss oder stirb" brichst? Zumindest antwortest Du auf Fragen und Beiträge und ignorierst sie nicht, selbst wenn sie von Nichtmitgliedern stammen. Weiter so.

    Da bin ich ganz deiner Meinung...




    LG, Jens

  • Hallo,


    Ich bin auch eher gegen eine punktgenaue Darstellung.

    Zitat


    Vielleicht gehört zu einem Pilzfreund (ob werdend oder schon lange begeistert) der Wunsch dazu, auch mal den einen oder anderen selteneren Pilz selbst zu sehen.


    Wenn ich mir vorstelle, dass derjenige (weil er ja punktgenaue Daten hat) nun in meinen Wald rennt und zwanzigmal hin und her läuft um meinen seltenen gemeldeten Pilz zu sehen, der aber gerade eben nicht wächst, dabei vielleicht den Boden so verdichtet, dass er dort nie wieder wachsen möchte, dann wird mir etwas anders. Der interessierte Pilzfreund sieht doch, dass ICH den Pilz gefunden habe und kann sich bei mir melden und fragen, z.B. ob der Pilz gerade wächst (wenn es ein Hauswald ist, den ich eh gut kenne) und ob ich (was ich sicher gern täte) ihm Bescheid sage, wenn er wächst und ihn vielleicht auch noch begleite. Fände ich um längen besser!


    Ich hatte schon Pilzberatung mit 5 Fruchtkörpern Ganoderma applanatum, weil die Herren (Wochenmarkthonigverkäufer) Ganoderma lucidum in großem Stil vermarkten wollten. Da hätte man natürlich mit punktgenauer Darstellung mehr Chancen gehabt, die richtigen Pilze zu ernten und zu vermarkten.


    Wenn jemand die Daten für irgendeinen Zweck genauer benötigt, kann man sie doch bei der DGfM anfordern - dem steht doch nichts im Weg. Man bekommt dann vielleicht nicht auf einen Schlag ganz Deutschland in ausführlichster Form, aber mit Sicherheit das, was er für seine Forschung/Publikation/etc. benötigt. Die DGfM gibt die Daten dann heraus, sofern das Satzungsziel der DGfM dadurch nicht gefährdet ist. Der Wunsch Ganoderma lucidum abzuernten ist wahrscheinlich kein satzungsgemäßer Grund. Oder seh ich was falsch, Peter?


    VG, Tanja


    Ergänzung: Diese "punktgenauer" Google-Karten finde ich übrigens eher unübersichtlich und außerdem für unsere Internetverbindung überhaupt nur gelegentlich ansehbar. Aber das eine mag mein persönlicher Geschmack und das andere mein persönliches Internetschicksal sein.

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