Hallo zusammen,
in einem Bergmischwald in der Tegernseer Gegend habe ich heuer im September eine lilaspitzige Cortinata gefunden, die mir etwas Kopfzerbrechen bereitet. Sie wuchs bei Tannen und Jungfichten an einer feuchten Böschung:
Sehr auffällig finde ich die durch eine graue Velipellis filzigen, ziemlich spitz gebuckelten Hüte. Bis jetzt habe ich so etwas bei I. amethystina noch nie gesehen. Dazu kommt, dass diese kleinen Pilzchen unverschämterweise die Hymenialzystiden von I. griseolilacina haben:
I. griseolilacina habe ich bis jetzt aber nur bei Buche gefunden. Außerdem ist sie eher kleinschuppig als filzig und meist etwas behangen am Hutrand, also makroskopisch jedenfalls ganz anderes als diese Burschen hier.
Beschreibung:
Funddaten: 07.09.2013; Fundort: MTB 8236-3-1-4, ca. 960 m; D-By-Gmund, Marienstein, Tegernseer Flyschberge, Bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) mit viel Heidelbeere, bei Tannen und Jungfichten an feuchter Böschung; gesellig (>10 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, jung spitzkegelig, später flach gewölbt und spitzwarzig gebuckelt, Oberfläche durch graue Velipellis filzig befasert, maximal schwach faserschuppig, nie richtig schuppig, rehbraun bis lehmbraun; jung mit gut ausgeprägter Cortina; Stiel: bis 3,2 x 0,3 cm, basal gleichdick, auch apikal unbereift (höchstens undeutlich beschürfelt), längsfaserig, an der Spitze blass lila (sehr vergänglicher Farbton), sonst etwas blasser als der Hut, braunbeige (RAL); Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, gedrängt, jung hellgrau, reif khakigrau (RAL), kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung im obersten Sechstel: Kaulozystiden nur sporadisch vorhanden, schwach metuloid, schwach dickwandig, sehr blass gelblich in KOH; Endzellen der Stielbereifung überwiegend zylindrisch, bisw. auch keulig, manchmal schwach dickwandig, vor allem die Trägerzellen stark quergestreift inkrustiert; Pleurozystiden: lageniform mit mäßig langem, relativ breitem Hals, der apikal oft etwas erweitert ist, seltener fusoid, in KOH blass gelblich, mäßig dickwandig, kaum mit Kristallen besetzt, ca. 55-65 x 12-16, Wandstärke am Bauch 0,5-1, am Hals 1,5-2 (2,5); Cheilozystiden: eher schütter, gedrungener als die Pleuros, oft kurzhalsig subutriform, kaum mit Kristallen besetzt, oft kräftiger gelblich als die Pleuros, durchsetzt mit komplett (also auch basal) dickwandigen keulig-blasigen Zystiden (auch blass gelblich); Parazystiden keulig bis blasig, mittel bis groß, selten schwach dickwandig, hyalin, nur vereinzelt blass bräunlich pigmentiert; Sporen: amygdaloid, meist ohne Delle oder Depression, Apex subkonisch bis konisch, Maße: 8,0 x 4,7 (7-9,5 x 4,5-5,5), Q=1,69 (1,45-1,90), 20 Sp. gemessen;
Alle Fotos und Links zu einer ähnlichen Kollektion findet ihr auf meinen Doku-Seiten (unter Nr. 8), wo die 2013er Inocyben schon online sind.
Beste Grüße
Hias