Liebe Ascofreunde,
ich habe einen weißen "Belag" vom Holz gekratzt und beim Fotografieren bemerkt, dass da noch Weichbecherchen drauf sind.
Nun habe ich zwei Ärgernisse:
a) Der weiße Belag entpuppte sich als gefühlt zum hundertsten Mal als Sistotrema brinkmannii.
b) das Weichbecherchen, wahrscheinlich eine Mollisia, entzieht sich meinen Bestimmungsversuchen.
Fundort: optimalmorscher Buchenast, zusammen und auf Sistotrema brinkmannii (Foto 1).
Beschreibung:
Apothezien einzeln gestreut auf feinem nur wenige Fäden umfassenden Subikulum, nicht besonders dicht stehend, 0,3 bis 0,7 mm, becherförmig, Hymenium dunkelbraun, Rand 60 bis 80 µm dick, grauweißlich (Foto 2).
Sporen [95% • 21 • SAP • v • H2O(nat)] = 7,1-9,3-11,4 x 2,1-2,6-3,0 µm, Q = 2,6-3,6-4,7, Vm = 32 µm³, spindelförmig, glatt, mit kleinen Öltröpfchen in den Enden (Foto 3). Asci bis 73 x 6 µm, Lugol positiv, Verschlussapparat verfärbt sich hellblau (Foto 4). Paraphysen bis 64 x 4 µm, glatt, fadenförmig schmal, mit Bläschen gefüllt, KOH-negativ (Foto 5). Subhymenium aus hyalinen Hyphen. Excipulum aus eckigen kurzen Zellen, diese braun bis an den Apothezienrand. Marginalzellen keulenförmig, glatt, hyalin, bis 14 x 6 µm.
Mit Andreas Gminder seinem Bestimmungsschlüssel gelange ich zu Mollisia melaleuca. Aber die soll hell ocker sein. Wegen den Öltröpfchen in den Sporen könnte noch M. discolor passen. Aber da sind die Sporen etwas zu klein.
Bei der Beurteilung der KOH-Reaktion tat ich mich schwer. Dürfen sich da nur die Paraphysen gelb färben? Ich habe nichts auffälliges beobachten können. Vielleicht kann mir jemand weiter helfen.
Viele Grüße
Christian