Meine erste Erfahrung als PilzCoach... und wie kann ich mich "rausreden" ;-)

  • war wohl eher zufällig.... eigentlich habe ich mich bei einer Führung/Weiterbildung in Sachen Wald bei unserem Förster angemeldet.. Am Kursort stellt sich heraus: es ist eine geschlossene Gruppe und zwar ein Kindergeburtstag mit 10 6 jähringen /Elternteile. 2 Möglichkeiten: ich geh wieder oder ich darf kostenlos mitmachen, soll mich aber als PilzCoach auch ein bisserl einbringen... das Angebot lass ich mir natürlich nicht entgehen..... um alles Kurz zu halten, war ein schöner Erfolg (z. B. weinende Pilze oder unser Weltmeister Pilz ist suuuuper angekommen)
    ABER: wie verhalte ich mich bei Pilzen - ich sag mal Rüblinge, Schnitzlinge und all die kleinen , - die wo halt überall sind, und die ich nicht! bestimmen kann.???


    Ich habe mich so "rausgeredet": "Dieser Pilz gehört zu einer Art deren wirkliche Bestimmung nur mit dem Mikroroskop möglich ist...." Dann waren immerhin die Eltern zufrieden.... denn bei jedem 2. pilz sagen, "oh den kenn ich nicht - kommt glaub ich nicht so gut als PilzCoach"...


    Vielleicht liest ja des auch der Peter Karasch, ansonsten wende ich mich mal an ihn....
    lg Flammulina

    Es gibt 3 Wege sein Ziel zu erreichen: Den richtigen, den falschen und den eigenen! ;)

  • Hallo Flammulina,
    mache dir da keine Gedanken, einfach sagen das man nur eine gewisse Anzahl und auch für den "Profi" nicht alles aus dem Stehgreif bestimmbar ist. Da bricht auch einem PSV kein Zacken aus der Krone zuzugeben das man nicht alles kennen kann.
    Ein wenig unglücklich finde ich in der neuen Apotheken Umschau vom August 2014 wo ein schöner Gericht über Pilze ist das unser neuer Präsident wohl so zietiert wurde das sowohl der PSV als auch der Pilzcoach Körbe von Pilzsammlern kontroliert,
    viele Grüsse
    Matthias

  • Hallo Flammulina,
    hallo Zusammen,


    auch wenn es vielleicht anfangs etwas schwer fällt, aber man sollte einfach mitteilen, das man PilzCoach ist und "nur" x Arten sicher kennt.


    Bei ca. 10.000 deutschen Arten sind bei mir und sicher vielen anderen PSV die Pilzarten in der Mehrzahl, die man nicht sofort sicher im Gelände erkennt ;) .
    Sich immer nur auf das Mikroskop "rausreden" ist zumindest bei markanten Arten eine eher schwache Ausrede.
    Man kann dann eher auf die große Artenvielfalt (z. B. >1500 Blätterpilzarten, usw.) einschwenken und dann ? ................. schnell zum nächsten Pilz (der ist dann vielleicht Fomitopsis pinicola :thumbup: )


    Also immer locker bleiben und die eigenen Stärken stärken.


    lg, Peter

  • Hallo Zusammen,
    wir haben jetzt bei der letzten PilzCoach-Ausbildung ähnliche Fragen besprochen. Was immer geht: die grobe Einteilung ansprechen: Lamellenpilz, Röhren, Stacheln o.Ä. - interessant bei Lamellenpilzen ist auch immer, dass sich in dieser Gruppe die tödlich giftigen befinden. Natürlich kann man das nicht bei jedem Lamellenpilz wiederholen, aber bei jeder Aktion mindestens 1x und beim zweiten mit einem Zwinkern nachfragen, ob sie noch wissen, was es mit dieser Pilzgruppe auf sich hat... und das denn wohl am Geschmack erkennen kann?
    Die Lamellen genauer betrachten: Farbe, Zwischenlamellen, eng- oder entfernt auseinanderstehend, herablaufend und und und...
    Mit Kindern kann ein PilzCoach nach seiner Ausbildung Pilzaktionen anbieten, eine reine Pilzführung für Erwachsene ist nicht das Ziel der Ausbildung, da Erwachsene erfahrungsgemäß mehr Artenkenntnisse erwarten. Da ist Frust von beiden Seiten vorprogrammiert - Kinder denken sich auch gerne Fantasienamen aus, Erwachsene werden damit nicht zu begeistern sein. Allerdings wissen die meisten Erwachsenen auch viele spannende Dinge, die immer wieder gefragt werden zu Pilzen auch nicht (Röhrlinge leben mit einem Baumpartner; Pilze sind für den Fortbestand der Erde unerlässlich; Speisepilze gehören in die Kühlung; allg. Merkmale von Giftpilzen gibt es nicht; das größte Lebewesen der Erde ist ein Pilz und und und...). Das ist oft spannender als noch eine Art mehr, die sich eh keiner so schnell merken kann...
    Super ist die Vernetzung mit PSV - bei Führungen natürlich genauso wie bei Fragen "außerhalb" der Aktionen, wo danach gefragt wird, ob Pilzarten begutachtet werden können - so nach dem Motto "das mache ich als PIlzCoach nicht, aber du kannst zu PSV xxx gehen, der dir mit deinen gesammelten Pilzen weiter hilft. Oder die Seite der DGfM empfehlen um dort einen PSV in der Nähe zu finden".
    Pilzwissen ist wie eine Sprache lernen: Übung und Wiederholung. Der Smaltalk klappt nach der PilzCoach-Ausbildung aber für eine philosophische Diskussion braucht es etwas mehr Übung ;)
    Deshalb ist es toll, je eher Kinder an dieses faszinierende Gebiet herangeführt werden - und da kommen dann wieder wir PilzCoach :)
    Weiterhin viel Spaß mit den Pilzen und herzliche Grüße von Rita

  • Hallo Peter und Rita, war hier schon lange nimmer unterwegs - trotzdem nachträglich danke für Eure Antworten.
    Nächstes Jahr im Juni bin ich beim Kräuterzauber in Bad Heilbrunn mit einem Stand vertreten und versuche dann mal für den PilzCoach Werbung zu machen, mit Papier und Tinte ect..... mal sehen lg Annett

    Es gibt 3 Wege sein Ziel zu erreichen: Den richtigen, den falschen und den eigenen! ;)

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