Hallo zusammen,
wir haben im letzten Oktober eine Entoloma aus dem Zittauer Gebirge (Sachsen) als E. conocybecystis bestimmt, da sich die Angaben in der Literatur teilweise widersprechen, sind wir uns nicht sicher.
Es handelt sich bei dem Fund (siehe pdf im Anhang) um eine geruchlose Entoloma aus der UG Trichopilus die:
makroskopischund mikroskopisch den beschriebenen Kollektionen von E. conocybecystis in Ludwig (2007) stark ähnelt (Ludwig (2007): „von den untereinander
makr. oft sehr ähnlichen Arten der UG Trichopilus durch die Schleimhüllen-Zystiden und die einfacheren, nur bis 7eckigen Sporen
unterscheidbar“ E. conocybecystis hat laut Noordeloos im Gegensatz zum vorliegenden Fund einen violett-ockerfarbenen
Hut (Noordeloos & Liiv: violaceo-ochraceus). Schlüsselt man mit Gröger (2006) gelangt man aufgrund des Fehlens von Schnallen in der
Huthaut zu E. inutile, E. conocybecystis oder. E. liliacinoroseum, wobei erstere aufgrund der HDS nicht zu Trichopilus gehört (möglicherweise bringt aber eine genaue
Klassifizierung der HDS gewisse Schwierigkeiten mit sich) und letztere deutliche rosa Farbtöne besitzen soll. (Die Angaben zu Schnallenverhältnissen durch Noordeloos (FUNGI EUROPAEI VOL. 5
ENTOLOMA) Schnallen im Hymenium vorhanden – nicht jedoch in anderen Teilen des FK)
Welchen diagnostischen Wert haben die Schleimkappen auf den Ch-Zystiden? Müssen alle Ch-Zystiden perfekt conocyboid geformt sein,
oder dürfen wie bei Ludwig angegeben nicht so perfekt geformte Zystiden vorhanden sein? (Ludwig „weniger häufig auch
keulig(e), lageniform(e) oder submoniliform(e)“ Ch-Zystiden vorhanden sein).
Fundort: Magerrasen mit heterogenen pH-Werten (etwa 4,5-5,6).Dies scheint nicht zur Ökologie von E. conocybecystis zu passen? Insgesamt ist aber (unserer Meinung nach) relativ
wenig zur Art bekannt, und somit vielleicht die ganze Habitatbreite möglicherweise noch nicht erfasst. (fast alle Arten der UG Trichopilus
scheinen kalkhaltige Böden zu bevorzugen (außer E. elodes, hier jedoch feuchte Standorte wie Sphagnumsümpfe und E. inutile saure sandige Böden (aber Untersektion Cheilocystidiata)).
Da wir mit diesem Fund aus der UG Trichopilus Neuland beschreiten und somit vermeintlich häufige Arten wie die erwähnten Verwechslungsmöglichkeiten ebenfalls nicht kennen, hoffen wir auf hilfreiche Antworten.
(Für entsprechende Nachbestimmungen steht ein FK als Exsikkat zur Verfügung.)
Viele Grüße,
Alexander und René