Fragwürdiges & Co.: Nemania confluens (?) u. Entoloma conferendum (? - es könnte auch Pluteus sein ...)

  • Hallo Pilzfreunde,


    noch ein paar Funde inkl. persönlichen Erstfunden aus dem Frühjahr möchte ich zeigen und um eure Einschätzung dazu bitten.

    Inzwischen hat es zwar ein paar Mal auch recht kräftig geregnet, aber es tut sich so gut wie nichts - noch weniger als in den Vorjahren.


    01

    Das hier war die ganze verzehrbare "Beute" ;) - eine handvoll Nelkenschwindlinge, Marasmius oreades.



    02

    zwei oder drei angenagte Frauentäublinge ließ ich im Wald, ein Grüppchen Maipilze war von oben bis unten vermadet, 2 Netzstielige Hexenröhrlinge sahen von oben so aus - und natürlich "bewohnt" , Suillellus luridus




    03

    vor lauter "Verzweiflung" fotografiert man dann auch so etwas, "Tintenstrichpilze" Bispora antennata



    04-05

    oder so etwas, Grenzmarkierungen von Mycelien im Totholz, einmal in schwarz-blau und einmal in schwarz-orange





    06-09

    tatsächlich habe ich noch niemals auf diese relativ kleinen "schwarzen Knubbel" geachtet, die an mehreren Stellen an einem Buchendürrständer wuchsen, auf schon länger entrindeten Flächen.

    Das müsste doch Nemania sein? Liege ich richtig mit Nemania confluens?

    Die Pilze waren allerdings schon so alt und halb zerfallen (?), dass man diese "zitzenartigen" Öffnungen der Perithecien gar nicht mehr richtig sieht.


         



    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • 10-16

    mein "Highlight", ein paar Rötlinge. ^^

    Da geht ja normalerweise makroskopisch nicht viel, was ich jetzt auch wieder festgestellt habe.

    Im Bon, Gerhardt oder Laux ist die Art m.Meinung nach nicht enthalten. Im Gröger ist die Suche ohne Mikromerkmale zwecklos - höchstens "rückwärts" im Nachhinein.

    Trotzdem ein Bestimmungsversuch per Fungi of Temperate Europe - und da komme ich schnurstracks auf Entoloma conferendum - und das auch noch ohne Alternativen, die sich aufdrängen würden. Das kann ja gar nicht sein ...


    Daten:

    Mitte Mai, in Laubmischwald auf Kalk (Buchen, Eschen, Hainbuchen etc.), feuchterer schluchtartiger Taleinschnitt, ca. 400 m Höhenlage

    in der Laubstreu (nur für die Bilder auf Moos aufgelegt)

    3 Pilze dicht beieinander, wobei mindestens 2 zusammenhingen (ob der 3. auch, weiß ich nicht mehr), an der Stielbasis war eine härtere weißliche rundliche Verdickung

    Hutgröße maximal 5 cm beim größten Pilz (EDIT: wohl falsch von den Notizen abgeschrieben, eher 3 cm im Durchmesser)

    Hutoberfläche mit Trockenschaden, aber in der Mitte deutlich dunkler braun, etwas samtig erscheinend, möglicherweise mit Papille,

    mit Mühe erkennbar (nach einer Nacht in einer Box mit feuchtem Papier), dass der Rand gestreift ist.

    Lamellen extrem bauchig und sehr ausgebuchtet angewachsen, fast frei wirkend.

    Stiel bei allen Pilzen hohl, deutlich in sich verdreht, etwas dunkler (nachdunkelnd) überfasert

    Geruch: unbedeutend pilzig (nicht "mehlig")



        


         



    Meine Frage ist hier nicht, was das exakt für eine Art ist, sondern ob ich in der richtigen "Ecke" bin (Subgenus Inocephalus, Filzrötlinge ?) und ob es da nicht noch andere Möglichkeiten gibt und falls ja, welche das wären. Ich habe die Pilze getrocknet, falls jemand Interesse daran hat.

    Im "Tintling" steht, der Pilze sei sogar makroskopisch relativ gut am typischen Stiel zu erkennen (na denn! :saint:) und überall häufig. Kann sogar sein, dass ich den mir schon mal angeschaut habe, aber ... uih ... Entoloma ... im Wald gelassen habe.


    Ich würde mich über fachkundige Meinungen zur mutmaßlichen Nemania und zu den Rötlingen freuen - vielen Dank im Voraus.


    FG, abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




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  • Hallo Harald,

    ich bin doch die Makroskopikerin "an Bord". ;)

    Nee, ich habe also keine Sporen.

    Die Pilze wuchsen aber nicht auf Holz, auch nicht auf Mini-Holzstückchen, sondern quasi büschelig auf dem Erdboden mit dieser Art von "Verdickung".

    Der Geruch war auch nicht rettichartig und der Hutrand (so wie auf dem einen Bild minimal erkennbar) gestreift.

    Die Lamellen waren auch nicht ganz frei (jedenfalls nicht so frei, wie ich es von Dachpilzen erwarte ... verflixt und zugen...- keine "richtige Lücke" zu sehen).

    Aber wenn es auch solche Dachpilze gibt .... mmmh (muss ich nochmal schauen).


    FG, abeja

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  • Noch mal nachgeschaut:

    Pluteus phleboporus (z.B.) könnte eine sehr große Ähnlichkeit haben, wenn man bedenkt, dass die Huthaut eingetrocknet war. (Die Art hatte ich schon mal, aber schön frisch und schön auf altem Buchenstamm und etwas rötlicher-braun).

    Da sollte ja die Huthaut runzelig sein (was hier ein bisschen ist, was ich nur der Trockenheit zugeschoben hatte) UND am Rande gestreift, und die Lamellen bauchig-frei (dann hätte ich "frei" nicht richtig erkannt ... peinlich) und einen langen dünnen hohlen faserigen (gestreiften ?) unten leicht verdickten Stiel ... (gelbliches Flecken war nicht erkennbar).


    Ich habe gerade meinen getrockneten Pilz angeschaut, leider kann ich bei dem Schrumpfding es auch nicht richtig erkennen, ob die Lamellen frei sind, bzw. ob sie es waren - denn jetzt klafft da scheinbar eine Riesenlücke, aber das Hutstück ist (jetzt nicht mehr) leicht vom Stiel zu trennen.

    Jetzt, im getrockneten Zustand, ist ein Hut 2,5 cm breit, aber der Stiel sage und schreibe 7,5 cm lang und extrem in sich verdreht und braun.

    Diese komische harte sklerotienartige Verdickung ist 10-15 mm im Durchmesser (dazu finde ich weder etwas bei Dachpilzen noch bei Entoloma auf Anhieb.) Der Geruch ist jetzt angenehm "pilzig" - etwas süßlich.


    FG, abeja

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  • Mit Spekulationen kann man des Öfteren Geld verdienen (oder verlieren) :huh: ... hier hätte es schon ein wenig genützt, im frischen Zustand besser hinzuschauen ;) .

    Ich "motte" ihn mal ein (habe da so eine kleine Sammlung) - vielleicht überkommt mich doch noch eines Tages die Mikroskopierlust, aber im Moment steht das auf meiner Prioritätenliste nicht ganz oben.


    FG, abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




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  • abeja

    Hat den Titel des Themas von „Fragwürdiges & Co.: Nemania confluens (?) u. Entoloma conferendum (?)“ zu „Fragwürdiges & Co.: Nemania confluens (?) u. Entoloma conferendum (? - es könnte auch Pluteus sein ...)“ geändert.

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