Weißstielige Rotkappe vs. Laubwald-Rotkappe?

  • Hallo Röhrlingsfreundinnen und -freunde,


    die Bestimmung von Raustielröhrlingen kann einen ganz schön fordern.


    Mittwochs war ich kurz im Mertinger Forst ("mein" alter Hauswald) unterwegs. Viel gab es nicht zu sehen, aber bei einer Gruppe Espen/Zitterpappeln ließen sich immerhin zwei junge Rotkappen blicken. Typisch waren die rötlichen Farbtöne des Huts und die lappig überstehende Huthaut.


    Eines der Exemplare hatte einen vollständig weißen Stiel, d.h. die Schüppchen hatte keinerlei kontrastierende Färbung. Das Exemplar (von zwei Seiten fotografiert) hatte ich aus dem Stegreif als Weißstielige oder Espen-Rotkappe (Leccinum leucopodium) angesprochen:




    Das zweite und bereits von Schnecken angefressene Exemplar hatte hingegen dunkle Stielschuppen - ist das immer noch L. leucopodium? Oder ist dies bereits ein Merkmal für die Laubwald-Rotkappe (L. aurantiacum ss. Šutara, den Bakker & Noordeloos)?



    Ich frage nur deshalb nach, weil rund 3 m von der Fundstelle entfernt auch schon Bilderbuchexemplare von L. aurantiacum standen:



    Oder ist auf dem letzten Bild aufgrund fehlender rötlicher/rostfarbener Stielschuppen (vor allem zur Basis hin) gar keine Laubwald-Rotkappe sondern eine Weißstielige Rotkappe zu sehen?


    Allen ein schönes Wochenende!


    Gruß, Andreas

  • Servus Andi,

    ich weis nicht wo du die Bilder gemacht hast da es ja allgemein bekannt ist das es im Mertinger Forst keine Schwammerl gibt.

    Für mich alles die Espenrotkappe Leccinum aurantiacum die jung weiße Stielschuppen hat und dann bald rötlich-bräunlich verfärben,

    Natürlich ist es nicht einfach ältere Exemplare von Espen- und Eichenrotkappe per Bild sicher zu trennen.

    viele Grüsse

    Matthias

  • Servus Matthias,


    tatsächlich im Mertinger Forst - ich schwöre jeden Meineid! :P


    Danke für die Bestätigung meiner Befürchtung. Dachte mir schon, dass die Stielbekleidung anders aussieht als bei den (echten) L. aurantiacum ss. auct. plur., die ich vor Jahren im Eichelgarten südlich von München fotografiert hatte:





    Gruß, Andreas

  • Servus Andi,

    hast du die Mycologia Bavarica.von diesem Jahr? Da ist ein schöner Artikel vom Christoph über die Rauhstielröhrlinge drin wo auch ein Vergleich zwischen klassicher und DNA versuchter Bestimmung beschrieben wird, natürlich gibt es auf beiden Seiten sicher nicht den 100% richtigen Weg, Mir sagt der erste Weg mehr zu, aber man muss auch schauen was die nächsten Jahre da bringen

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Matthias,


    was hältst Du von der unterschiedlichen Hutfarbe getrockneter Fruchtkörper zur Differenzierung beider Arten - hast Du das schon mal verifiziert?



    Der Vollständigkeit halber noch die vorausgehende Schlüsselgabelung:

    Zitat

    St-Schüppchen anfangs weiß, dann bräunend oder von Anfang an braun (Zellinhalt der Caulo-Z rötlich braun) - Vork. ausschlieBlich bei Lbh (incl. Betula): 6


    St-Schüppchen grau bis schwarz (Zellinhalt der Caulo-Z grau) Vork. bei Betula oder bei Ndh: 5

    (Hier werden L. versipelle (Fr. : Hök) Snell, die Birken-Rotkappe, und

    L. vulpinum Watling, die Nadelwald-Rotkappe, ausgeschlüsselt)


    Gruß, Andreas

  • Servus Andi,

    nie gemacht und früher gab es bei uns immer mal diverse Rotkappen in den Trockenpilzen aber auf Farbunterschiede nicht geachtet. Es hätte auch nichts gebracht weil es in der Regel Birkenrotappen und vereinzelte Espenrotkappen waren,

    viele Grüsse

    Matthias

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