Bestimmung eines braunen, gestielten löffelförmigen Pilzes im HTR

  • Hallo Pilzfreunde,

    erbitte Bestimmungshilfe.

    Standort: Halbtrockenrasen, extensiv bewirtschaftet. Kein Baum oder Holz in der Nähe. Über Zechsteinverwitterungsboden.

    Hut: ca. 2-6 cm, grau-braun, Mitte dunkler, glatt bis fein filzig, Rand lange eingerollt.

    Lamellen: bräunlich, herablaufend, untermischt, nicht leicht ablösbar, Schneide glatt.

    Stiel: kurz, braun bis dunkelbraun.

    Geschmack: mild, pilzig-mehlig, nicht unangenehm.

    Spp: eher rosa.

    Sporen: (3,8 - 5,2) x (2,7 - 4) bzw. 4,8 x 3,3 Mikrometer, mit warzig-gratiger Oberfläche, in Melzer braun (dextrinoid ?).

    Bilder: Originalstandort, FK-Lamellen, Sporenabwurf.

    Selbst der "Ludwig" brachte mich nicht weiter!

    Dank und viele Grüße!

  • Hallo,

    vielleicht geht das in Richtung Lepista panaeolus (ungetropft ... vielleicht stecken da ja auch mehr Arten dahinter). Ist das "Studio-Bild" farbecht, so gelblich?

    Stiel so dunkel kenne ich da nicht, gab es eventuell schon Frost?


    FG, abeja


    EDIT: "nicht leicht ablösbar" hatte ich überlesen, das schließt Lepista ja eigentlich aus (aber das Sporenpulver ... diese Farbe?)

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




    Einmal editiert, zuletzt von abeja ()

  • Hallo,

    das Studiobild sollte nur die glatten Lamellenschneiden dokumentieren. Die Farbe ist verfälscht (bei weitem nicht so gelblich) durch das Kunstlicht. Das Sporenfoto ist bei Tageslicht aufgenommen worden.

    Die FK könnten schon etwas Frost abbekommen haben. Der HTR liegt in einer Nord-Süd-Schneise (Kaltluftstrom vom Harz).

    Vielen Dank erst mal für die Antwort. Also noch ein UMO!

    Beste Grüß vom Südharzer


    PS: L. panaeolus kommt hier im saftigen Grasland häufig in seiner typischen Ausprägung vor.

  • Hallo,

    das mit dem Lamellen-Nicht-Ablösen gefällt mir natürlich nicht, aber ansonsten finde ich immer noch Lepista ganz gut :) .

    Gibt es denn keine "griffigen" Mikromerkmale (außer den Sporen), mit der man die Gattung bestätigen oder verwerfen könnte?

    Ich las: Lamellenschneiden ohne Zystiden, Hyphen mit Schnallen.

    Die leicht warzigen ellipsoiden Sporen mit dieser Größe sollten ja ebenso wie Geruch und Standort passen? Ich las auch was von Lepista und dextrinoid.


    Bei Pilzflora Ehingen ist ein Pilz mit etwas dunklerem Stiel abgebildet, die Lamellendichte und den Hutrand finde ich sehr passend.

    Der eine große Pilz in der Anfrage, der so exentrisch aussieht, hat vielleicht eine Art Wuchsstörung, weil ein anderer Pilz sich dazwischen gemogelt hatte. Zumindest könnte ich mir das vorstellen.


    http://www.pilzflora-ehingen.d…ra/arthtml/lpanaeolus.php

    Dieses Bild meinte ich:

    http://www.pilzflora-ehingen.d…/Lepista-panaeolus03.html


    FG, abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • Hallo,

    die exzentrisch gestielten, relativ dünnfleischigen Fruchtkörper haben mich etwas irritiert. Vielleicht liegt es an dem kargen Standort und dem geselligen Auftreten. Die Variationsbreite soll ja laut Ludwig groß sein. Die FK sind getrocknet. Vielleicht komme ich dazu mir andere mikroskopische Merkmale anzusehen. Jetzt lege ich erstmal das Bild unter L. forma panaeolus ab.

    Viele Dank und beste Grüße und bleiben Sie gesund!

    Südharzer

  • Hallo,

    habe mir aus meinem Fundus ein paar Bilder von L. panaeolus angesehen (siehe unten) und tendiere zu L. panaeolus "frostgeschädigt" (siehe oben)!

    Viele Grüße vom Südharzer Wolfgang


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