Hilfe bei der Bestimmung

  • Hallo zusammen,


    vielleicht könnt ihr mir bei diesen Pilzen bei der Bestimmung etwas behilflich sein.

    Gefunden habe ich sie auf unserem Dauercampingplatz am Fuß eines Ahorns auf sandigem Untergrund. Direkt an der Wuchsstelle befand sich kein Laub. Die Fruchtkörper saßen +- locker auf dem Boden und es war auch kein Myzel sichtbar. Der Geruch ist angenehm Pilzig, leicht süßlich. Der Geschmackstest war neutral mild und erst nach ca. 30 Sekunden war ein leichtes brennen an der Zungenspitze bemerkbar. Das Fleisch ist leicht bräunend, die Lamellen haben leicht weißliche Schneiden und keine Tränen. Auffallend ist der Hutrand, der ringsherum leicht angebrannt erscheint. Die Farben auf den Fotos kommen nah an das Original hin, wirken aber insgesamt etwas bräunlicher. Mehrere Bestimmungsversuche führten ins leere. Die Bestimmung mit Pareys führt mich immer wieder zum Kohlenfälbling (Hebeloma Anthracophilum), was aufgrund von grillen mit Holzkohle auf Campingplätzen hinkommen könnte.

    Ich freue mich auf eure Anmerkungen.

  • Hallo PiTho,


    die Farbe des Sporenpulvers deutet eher in Richtung Faserling (Psathyrella) als in Richtung Fälbling (Hebeloma).


    Ich würde den Pilz im Umfeld des Wässrigen Mürblings (Psathyrella piluliformis) suchen. Allerdings mache ich um die Gattung meist einen Bogen, weshalb ich zur genauen Art keine Hilfe bin. Ich vermute aber, dass man ohne Mikromerkmale nicht sicher zum Ziel kommt.


    Grüße,



    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    danke schon mal für Deine Antwort. Vielleicht ist die Sporenfarbe hier besser zu erkennen. Auf den Fotos zuvor wirkt die Farbe bräunlicher als sie es ist. Dieses Foto kommt da schon viel näher an das Original.

    Den Wässrigen Mürbling kenne ich und schon alleine von der Größe und Festigkeit der Fruchtkörper würde ich mich da nicht sicher fühlen. Das Hutfleisch hier ist sehr fest, fast knorpelig. Beim zusammendrücken des Hutes bricht er sofort, wie man an dem rechten und mittleren Exemplar auf dem dritten Foto sieht.

  • Hallo in die Runde,


    wie Wolfgang schon geschrieben hat, wären hier die mikroskopischen Merkmale zur genauen Bestimmung wichtig. Ich würde aber mal mit Homophron spadiceum vergleichen.


    Schöne Grüße

    Gernot

  • Hallo,

    zu den Pilzen kann ich eigentlich nichts sagen, aber für Psathyrella kämen sie mir auch etwas zu stabil gebaut vor.

    Die Frage des Sporenpulvers: Psathyrella ja eher schwärzlich-braun, also sehr dunkel.

    Hebeloma habe ich noch nicht oft aussporen lassen, erschien mir doch meistens etwas heller und wärmer vom Ton.

    Ich glaube aber, dass das Braun innerhalb der Gattung sehr variabel sein kann.

    Suchmaschinier mal Bilder der Sporenpulverfarbe von Hebeloma, ich fand gerade nur etwas mit engl. "Hebeloma sporeprint".


    Hebeloma-Bestimmung geht dann aber wieder nur mit Mikro und Spezialliteratur.

    Zu der vorgeschlagenen Art habe ich mal Bilder gesucht - und auf der Seite von Matthias Dondl ist ein Fund näher beschrieben.

    Die Art soll so einen Zapfen im Hutfleisch haben wie H. sinapizans und am Stiel so "kleiig bereift bis locker beschürfelt" sein.

    Auf der Seite mittendrin:

    http://www.interhias.de/schwam…menogasteraceae.html#ank7

    ...und sieht dann doch etwas anders aus.


    FG, abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • Zu Homophron spadiceum:

    Sporenpulverfarbe braun mit einem rötlichen/ violetten "Touch", da gibt es auch einige Bilder, wo das etwas unterschiedlich aussieht. Stiel soll da hohl sein/werden.

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • Wobei ich dann nicht weiß, wie das bei Homophron s. aussieht ....

    Man müsste Schnittbilder suchen. Allgemein vom Habitus her finde ich da sehr ähnliche Bilder ... Gernot wird das nicht ohne Grund gesagt haben.


    FG, abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • Homophron spadiceum geht nicht. diese Pilze hier sind null hygrophan, bräunen leicht im Hutfleisch und der Stiel ist sehr zäh. Einmal komplett geknickt und nicht gebrochen.

    Für mikroskopische Bestimmung bin ich leider noch nicht ausgerüstet.

  • Hallo zusammen,


    diese Pilze dürften wohl schon zu Psathyrella gehören. Hebeloma würde ich ausschließen.

    Vielleicht sind die Pilze schon etwas angetrocknet, so daß die Stiele nicht brechen und die Hüte nicht hygrophan sind.

    Homophron spadiceum ist ziemlich wahrscheinlich. Aber auch (beispielsweise) Homophron cernuum wäre vielleicht möglich, diese Art kommt bei mir ebenfalls sehr spät im Jahr (bis in den Dezember hinein) vor.

    Ohne Mikros wird es aber wohl Spekulation bleiben.


    Viele Grüße Harald

  • Ich bestimme ungerne Pilze nur nach einem Foto. Wenn man keine mikroskopischen Merkmale prüfen kann, diesen Fund würde ich für Psathyrella spadicea halten (neuerdings Homophron spadiceum). Kann man ganz leicht an Hand der Cheilozystiden prüfen, welche an der Spitze Kristalle vorweisen (nicht alle Zystiden bzw. juvenile zeigen dieses Merkmal). Am Fundort müsste eigentlich Holz sich im Boden sich befinden oder eine Wurzel.

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