• Hallo Gerhard,


    da Du hier gerade eine durchscheinend geriefte, schwarzblaue Art zeigst, will ich hier einen weiteren solchen Fund zeigen (von mir, vor 1 Woche):


    Meine Art beginnt jung schwarzblau, wird aber bald braunviolett. Auf meinem Monitor wird das leider nur schlecht wiedergegeben, und der Pilz wirkt daher rein braun. War er aber nicht. Das letzte Bild ist nicht im Wald, sondern unter dem Bino mit einer naturweiß-LED-Beleuchtung entstanden und zeigt denselben Hut, jedoch schon abgetrocknet.


    Von Felix' Art unterscheidet sich meine durch gefärbte Lamellen und Schneiden, sowie größere Sporen.


    Mit dem Schlüssel würde ich bei gomerense landen.




    Entoloma spec. (serrulatum agg.)


    Hut 17-25 mm, jung halbkugelig, alt ausgebreitet mit eingesenkter Mitte, jung schwarzblau, bald zu violettbraun bis grau verfärbend. Feucht bis zur Mitte
    durchscheinend gerieft. Anliegend schuppig.


    Lamellen breit ausgebuchtet angewachsen, jung blau, alt graurosa, Schneide jung blau, alt schwarz.


    Stiel dünn zylindrisch, ca. 55 x 1,5 mm, poliert, jung leuchtend blau, bald grauviolett. Fleisch bläulich, Geruch fehlend



    Sporen 10-12 x 7-8,5 my; av= 10,8 +- 0,5 x 7,8+-0,4 my, Q=1,23-1,54, Qav=1,36
    Lamellenschneide steril, aus liegenden Hyphen und Clustern aus aufsteigenden, keuligen Endzellen, 10-14 my
    breit . Hyphen an der Schneide im LM gleichmäßig braun intrazellulär pigmentiert.



    Mainz, Lennebergwald, Düne rechts hinter der Brücke A643 zum Wendelinusheim, Kiefern-Waldsteppe , 17.10.2012


    Grüße,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    Deinen Rötling würde ich anhand der schwärzlichen (gewimperten) Schneide in der Gruppe um E.serrulatum suchen. So kann z.B. E. caesiocinctum jung auch deutlich schwarzblau sein, entfärbt aber sehr schnell nach braunviolett. Auch die Sporen und Zystiden würden dazu passen.
    Die Art aus Belgien hat dagegen eine heteromorphe, nicht gefärbte Schneide (nicht serrulatum-Typpe), andere Sporen, ist nie schwarzblau und bleibt auch älter blau. Letzteres gilt auch für E. gomerense.


    Gruß Gerhard

  • Hallo,


    wenn's so 'rüberkam, als würde ich Felix' und meine Art für dasselbe halten, habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich habe zur Klarheit den Thread geteilt.
    Ich gebe aber auch zu, dass ich bei Felix' Art die ganze Gruppe um chalybaeum gedanklich weggeblendet hatte, weil ich selbst so bei den Serrulaten war.


    Für meine Art klingt caesiocinctum schon plausibel. Ich mag mich allerdings noch nicht so ganz damit anfreunden - ich dachte ich würde caesiocinctum kennen...
    Besonders den polierten Stiel kenne ich so von meinen bisherigen caesiocinctum nicht (siehe Bild)



    Grüße,



    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang


    Bei bedecktem Himmel und Windstille oder in tiefem Gras kann man junge Exemplare von E. caesiocinctum fast für E. serrulatum halten. Siehe Bild Fe 5a S. 1287 oben, welches allerdings etwas zu dunkel dargestellt ist. Wenn man zum fotografieren die Frk. freischneidet und kommt nach einigen Stunden wieder an der Stelle vorbei, haben größere Frk. fast keine blauen Töne mehr. So war es auch bei dieser Kollktion. Polierte Stiele habe ich zwar noch nicht gesehen, aber häufiger apikal nur wenige feine Fasern und drei viertel des Stiels poliert.


    LG Karl

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