Nolanea aus dem Fichtenforst mit kegeligem Hut ohne Cheilo-Zystiden

  • Hallo zusammen,


    vor einer guten Woche hatte ich im Mertinger Forst (Auslichtung im Fichtenforst auf saurem, sandigem Boden) 2 Frk. eines Rötlings aufgesammelt, die ich E. cetratum zuordnen würde. Das Porträt findet ihr auf meiner Website - Mikrofotos kann ich erst am Wochenende liefern, weil ich kürzlich meine Speicherkarte bei einem Besuch liegen gelassen hatte.


    Was meint ihr?


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas


    Im Pilzkompendium hat Erhard ja "alles" zusammengeschmissen, was zwar durchaus begründet wird, aber wie er selbst schreibt einer Klärung durch DNA-Analysen erfordert. Ich habe einen sehr hellen Fund mit ausschließlich 2-sp. Basidien ohne Schnallen und ohne Zystiden als E. cetratum bestimmt.
    Ferner kenne ich dunkelbraune Formen mit 4-sp Basidien und Schnallen, ohne Zystiden, die ich unter E. pallescens abgelegt habe. Eine gemischtsporige Aufsammlung liegt mir nicht vor. Einen älteren Fund aus einem Kiefernforst mit 4-sp Basidien, Schnallen und bis zu 100 mµ langen Zystiden,habe ich damals als E. testaceum var. bavaricum bestimmt. Momentan bin ich der Meinung, dass man die Aufspaltung dieser Arten besser beibehält, bis ausreichende Erkenntnisse vorliegen.


    LG Karl

  • Lieber Andreas


    Zuerst mal die Mikrodaten, ohne dass kommt man nicht weiter in Nolanea. Meiner Meinung nach gehort es in der E. cetratum-gruppe, wie anderen schon vermutet haben. Ludwig hat zuviel zusammen geschmissen furchte Ich.


    Besten Grussen


    Machiel

  • Lieber Machiel,


    Zuerst mal die Mikrodaten, ohne dass kommt man nicht weiter in Nolanea.


    ich hatte in dem verlinkten Porträt (siehe Initialbeitrag) die mikroskopischen Merkmale angegeben gehabt. Sicherheitshalber kopiere ich sie zusätzlich hier her:


    Zitat

    Basidien [95% • 15 • LQP • v • H2O (nat)]: 30,0–36,5–43,5(–44,5) x 9,0–11,5–13,5 µm; keulig, 2–4-sporig, Basis von 2-sporigen Elementen schnallenlos, 4-sporige dagegen mit Basalschnallen Sporen [95% • 40 • LQP • v • H2O (nat)]: 9,0–11,0–13,0(–13,5) x 6,5–8,0–9,5(–9,5) µm; 5–6(–7)-eckig, heterodiametrisch, reif mit einem oder zwei größeren und unreif mit vielen kleineren Öltröpfchen gefüllt Hutdeckschicht [nonstat • 10 • QPr • v • H2O (nat)]: Hyphen 3,5–8,0 µm breit, schnallenlos, Endzellen vereinzelt auf 17,5–39,5 µm im Durchmesser aufgeblasen, in der Form an einen Zeppelin erinnernd, Pigment intrazellulär


    Gruß, Andreas

  • Hallo Karl,


    Hallo Andreas
    Im Pilzkompendium hat Erhard ja "alles" zusammengeschmissen, was zwar durchaus begründet wird, aber wie er selbst schreibt einer Klärung durch DNA-Analysen erfordert.


    hatte ich auch schon festgestellt - der cetratum-Komplex scheint es in sich zu haben, obwohl man die Gruppe vergleichsweise leicht ansprechen kann.


    Zitat

    Ich habe einen sehr hellen Fund mit ausschließlich 2-sp. Basidien ohne Schnallen und ohne Zystiden als E. cetratum bestimmt.
    Ferner kenne ich dunkelbraune Formen mit 4-sp Basidien und Schnallen, ohne Zystiden, die ich unter E. pallescens abgelegt habe. Eine gemischtsporige Aufsammlung liegt mir nicht vor. Einen älteren Fund aus einem Kiefernforst mit 4-sp Basidien, Schnallen und bis zu 100 mµ langen Zystiden,habe ich damals als E. testaceum var. bavaricum bestimmt.


    Danke für den Erfahrungsbericht.


    Zitat

    Momentan bin ich der Meinung, dass man die Aufspaltung dieser Arten besser beibehält, bis ausreichende Erkenntnisse vorliegen.


    Der Ansicht schließe ich mich an. Werde mir bei Gelegenheit in Excel eine Merkmalsmatrix basteln, damit ich den Komplex mit einem Blick durchdringen kann.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Gerhard,



    Vergleiche den Fund doch mal mit Entoloma cuneatum.


    E. cuneatum würde ich ausschließen wollen, denn der Hut ist weder dunkelbraun noch der Stiel kontrastierend gelb gefärbt (siehe FE5A, Key 14, Schlüsselpunkt 29). Außerdem wird die Art beim Sp. 27 über die 8,5-10 µm langen Sporen mit einem Quotienten von 1,25 im Schnitt sowie das Vorkommen auf Weiden und Grasland ausgeschlüsselt. Die Sporenlänge meiner Kollektion beträgt jedoch 9,0–11,0–13,0(–13,5) µm, der Quotient durchschnittlich 1,4. Auch das Habitat - eine Auslichtung im Fichtenforst auf saurem, sandigem Boden - passt nicht ins Raster.


    Gruß, Andreas

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