Beiträge von abeja

    Noch ein Erstfund für mich:

    kleine, zierliche, dunkle, spitzgebuckelte Cortinarien bei Roteichen (Mouscron-Allee), hier eine Gruppe, zum Teil aber auch einzeln wachsend. Ich habe überlegt, ob es eine der Arten vom Herbst sein kann, aber diese hier sehen anders aus. Leider waren alle Fruchtkörper schon etwas angetrocknet, man konnte kaum Cortinareste etc. erkennen.

    Nach Recherche im Web über frühe Cortinarien, müsste mein Fund zum Cortinarius vernus Agg. gehören. Die früheste Art, mit rosafarb. Tönen in der Stielbasis soll Cortinarius suberythrinus = Cortinarius tenebricus sein. Kann man hier makroskopisch + von Fundort u. - zeit auf diese Art schließen?





    Bild auf dem Kamerabildschirm zeigt die Rottöne deutlicher als mein farblich sehr "zahmes" Laptop

    (eben noch bei Kunstlicht u. automatischem Weißabgleich aufgenommen)


    Zum Vergleichen aus Frankreich (das ist wahrscheinlich die gleiche Art?):

    http://www.mycocharentes.fr/pdf1/2745.pdf


    Viele Grüße

    abeja

    Hallo allerseits,

    am Dienstag hat es sich gelohnt, bekannte Ort aufzusuchen.

    Auf dem Stadtfriedhof Rheinfelden (Baden) konnte ich nach 2018 zum zweiten Mal Zedern-Sandborstlinge (Geopora sumneriana) finden, unter der gleichen großen Atlas-Zeder, fast auf den Tag genau. Vor 6 Jahren hatte ich auf dem Gelände auch unter Himalaya-Zeder einige Fruchtkörper aufgespürt, dieses Mal aber nicht. Das kann am dichten Efeubewuchs unterhalb des Baumes mit tief angesetzten Ästen liegen: falls vorhanden sieht man die Pilze nicht. Damals war die Fläche in 1-2 m Abstand um den Stamm herum freier.

    Die Pilze unter der Atlaszeder befinden sich ca. 2 m, maximal 2,5 m vom Stamm entfernt.



    Die jüngsten, frischesten Exemplare



    Die größten Fruchtkörper (vgl. männlicher Blütenzapfen der Zeder)




    Ebenfalls ein bisschen überraschend: die ersten Büschelraslinge, Lyophyllum decastes (auch auf dem Friedhof). Die Art soll ja auch im Frühjahr wachsen, ich hatte sie aber noch nie so früh, und auch noch nicht in dieser hell-beigen Farbe.



    Hallo Peter,

    das ist ja sehr interessant, wirklich ein äußerst zeitiges Erscheinen dann.


    Hallo Andreas,

    vielen Dank für diesen Hinweis auf Chaetosphaerella phaeostroma (Filzmatten-Kugelpilz) !

    Ohne "Kügelchen" wäre ich selbst wohl nie darauf gekommen. Nun habe ich dazu nachgelesen - im Web, aber auch in FoTE. Das sieht schon sehr passend aus, mit diesem "strigose-hairy subiculum of pointed setae". Leider waren keine Perithecien mehr da ...

    Die Art soll ja auch mit Diatrype-Arten zusammen vorkommen (sah Bilder, wo sie im Schnitt exakt darauf aufsaß). So etwas habe ich nicht beachtet, bzw. da ist mir gar nichts aufgefallen.

    Wenn ich das richtig verstehe, gibt es die Nebenfruchtform Oedemium minus - das soll aber dieses Hyphengeflecht mit Seten sein, d.h. die Konidiosporen werden direkt an diesen Hyphen ausgebildet.

    Ich fand keine Vergleichsbilder, die diese weißlichen "Puschel" so zeigen. Kann man sich das so vorstellen, dass da gerade "ganz frische" Konidien ausgebildet wurden?


    In FoTE wird allerdings auch auf eine Verwechslungsart hingewiesen: Acanthonitschkea tristis (mikroskopisch eindeutig an den Sporen zu unterscheiden - sowie makroskopisch, wenn sich dort die Perithecien bei Alterung becherförmig vertiefend verformen).

    Vielleicht sind da aber die Setae des Subikulum (zumindest auf Vergleichsfotos im Web) nicht ganz so häufig, nicht ganz so auffällig wie bei Chaetosphaerella und ob es bei Acanthonitschkea eine Nebenfruchtform gibt, ist wohl nicht bekannt.


    Was das kleine Tierchen betrifft, da hätte ich bessere Bilder gebraucht und Beinchen zählen müssen - es sollten nämlich 4 Paare sein.

    "Technische Hilfsmittel" (gestern noch nicht probiert) werfen als Ergebnis "Hornmilbe" aus, Gattung Ceratoppia. Da gibt es wohl auch mehrere Arten, die sich an den Borsten (Verteilung und Länge) unterscheiden. Die häufigste Art soll Ceratoppia bipilis sein.

    Im Mikrokosmos wird eine Schnecke zum "donnernden ICE"
    Hornmilben breiten sich aus, indem sie sich fressen lassen – Nacktschnecken sind dabei ihr Langstrecken-Transportmittel
    www.derstandard.at

    Ceratoppia sp. - Les carnets nature de Jessica - Photographie et illustration naturaliste
    Berlese, 1908 ❝ Les acariens de ce genre sont assez faciles à reconnaitre avec leur gnathosome triangulaire aux longs cuspis Ordre  : SarcoptiformesSous-ordre …
    jessica-joachim.com


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    bei der gestrigen Runde im Wald erwartete ich ein paar Blümchen, nicht unbedingt frisch gewachsene Pilze - zumindest nicht am sonnigen Südhang.

    Doch da - wie kleine helle Kieselsteine - an bekannter Stelle: Maipilze, Calocybe gambosa, in der Größe von Kulturchampignons, fest und madenfrei ... nur ein klein wenig "angenagt".

    Normalerweise finde ich die dort in der letzten Aprilwoche bis maximal Mitte Mai, so früh habe ich die Art noch nie gesehen!!





    Dieses Stück vom toten Buchs war seltsam geformt - eine knotige Verdickung, wo mal Äste ausgetrieben waren - darauf eine schwarze Verfärbung.

    Zum Teil konnte man mit bloßem Auge eine "gewebeartige" Struktur erkennen, die sich aber mit Kamera-Naheinstellung so darstellte:





    Ich nehme an, das ist was "Pilziges" ... :/

    Kann ein altes Ozonium so aussehen, so dunkel werden (dunkelbraun-schwarz)?

    Da, wo das Holz Bodenkontakt hatte, sah man zusätzlich diese weiß-grauen "Puschel". Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?

    Nebenfruchtform? Fungi imperfecti? Ist das "Weiße" mit dem "Schwarzen" in Verbindung zu sehen oder hat das gar nichts miteinander zu tun?

    Dieses unter 1 mm kleine, fast durchscheinende Tierchen, mit langborstigen Beinchen (Kugelspringer i.w.S.? ---> Hornmilbe, Ceratoppia spec.) hat das "Weiße" jedenfalls begeistert abgegrast.





    Mehr gab es erstmal nicht, außer viel Sonnenschein!


    VG

    abeja

    Hallo Rika,

    ich habe die Art erst nur beim Mitlesen hier und da kennengelernt - und als ich sie dann selbst fand, kam mir das Erscheinungsbild immer recht eindeutig vor, auch beim "vergleichenden Bildergucken" ;) : einerseits dieses Hymenium und dann aber auch die Hutkantenbildung mit flauschiger Oberseite.


    Was aber die Schlüssel in der Literatur betrifft, oje ... das klingt ja kompliziert und dann auch noch uneindeutig.

    Ich könnte mir diesen komischen Schlüsselschritt mit dem Hymenium (glatt oder nicht) so vorstellen:

    Diese Art schafft es durchaus, in ganz jungem Zustand ziemlich glatt zu wirken, nur minimal gerunzelt. Angeblich soll die Fruchtschicht auch beim Eintrocknen glatt(er) erscheinen können. So hochgradig meruloid bis fast poroid habe ich die Art selbst noch gar nicht gefunden. Um diese glattere Option überhaupt mit verschlüsseln zu können (in einem dichotomen Schlüssel), muss man das wahrscheinlich abgrenzen gegenüber den Arten, die das nicht machen, d.h. die "in jeder Lebenslage" meruloid sind.

    Trotzdem ist das höchst verwirrend, wenn man nicht die ganze Bandbreite schon mal gesehen hat.


    Zur Frage monomitisch, dimitisch usw. - so wie ich das verstehe (hoffentlich richtig):

    Die Art soll ja "monomitisch" sein und das, obwohl man hier optisch "unterschiedliche" Hyphen sieht (Wandstärke, Kristalle, Verzweigungsmuster, Dichte). Diese Erscheinungsformen sind aber in unterschiedlichen Schichten des Fruchtkörpers (im Schnitt, nacheinander) zu sehen.

    Dimitisch wäre, wenn zwischen den generativen Hyphen auch dickwandigere Skeletthyphen wären - also "Stützkonstruktionen" - aber untergemischt am gleichen Ort.


    Kristalle und Öl

    Ich denke, das könnte damit zu tun haben, wie aktiv gerade der Stoffwechsel ist, in welchem Entwicklungsstadium der Pilz ist, wie feucht er ist usw..

    Wenn z.B. diese "Kristalle" entstehen (woraus bestehen die überhaupt? Weiß man das?), dann sind da mit Sicherheit vorher "flüssigere" Stadien im Stoffwechsel, aus den Flüssigkeiten fallen dann Feststoffe aus und lagern sich an.

    In der o.g. engl. Seite wurde auch gesagt, dass die Kristalle recht lose sind, nicht besonders anhaften an den Hyphenwänden.

    Und wenn die Sporen Öltropfen enthalten, dann muss der Pilz bei der Sporenbildung (bei dieser "Abschnürung" an den Basidien) diese öligen Substanzen "irgendwie und irgendwo" auch mit produzieren.


    Bei diesen Mikrobildern werden auch "ölige Sekretionen des Hymeniums" (secreciones aceitosas del himenio) gezeigt:

    Byssomerulius corium
    microshongosgarciabona.blogspot.com


    PS. siehe PN


    VG

    abeja

    Hallo Genoveva,


    die Pilze sieht man zwar überwiegend von oben, aber die Unterseite erkennt man doch hier und da.

    Was meiner Meinung nach alles zusammen genommen deutlich für den Gezonten Ohrlappenpilz spricht:

    - die gezonte, zum Teil sehr struppig-haarige Oberfläche in diesen Farben

    - die Wuchsweise dachzieglig übereinander und nebeneinander

    - die "ondulierte Ränder", die sich beim Eintrocknen noch etwas mehr verbogen haben

    - die teilweise sichtbare, hier sehr dunkle, eingetrocknete Unterseite ohne (sichtbare) Poren.


    Zur Sicherheit:

    mach' mal ein Stückchen ab (auch wenn es ein unregelmäßiges Stück ist, was dabei zerbricht) und lege es in Wasser. Der hornartig eingetrocknete Ohrlappenpilz würde dabei gallertig aufquellen, die Unterseite geadert wirken und möglicherweise auch etwas heller werden. Die Unterseitenfarben sind aber recht variabel.


    Buckeltramete schließe ich komplett aus.

    Der Rauchporling könnte schon mal ähnlich aussehen, aber nicht so struppig. Die Fruchtkörper sind aber deutlich dünner, haben unterdrunter ganz feine, dunkle/ graue Poren (je nach Alter, am Rande aber etwas heller) - und die Pilze würden vor allem nicht aufquellen.


    Was den Baum betrifft ...

    aus dem Stamm ganz oben /nahe der Schnittkante wird ja nichts mehr austreiben, allerdings sieht man da Triebe von ganz unten kommen.

    Rein aus Interesse könnte man abwarten, wie sich so etwas dann weiter entwickelt.

    Einen schönen, gesunden Baum hat man dann aber nicht ...


    Auricularia mesenterica ist ein Schwächeparasit und Folgezersetzer. Ich selbst habe die Art bisher nur an liegendem Totholz und gerade abgestorbenen, noch stehenden Bäumen gesehen.


    VG

    abeja

    Hallo Coluber,

    solche Ausschnitte kennt man vom mehr oder weniger schwierigen Rätselraten, so gesehen würde es mich sehr wundern, wenn das nicht Schizophyllum commune wäre, der Gemeine Spaltblättling.

    Oft funktioniert aber eine Bestimmung so nicht, sondern es bleibt beim Rätselraten.


    VG

    abeja


    Und seltsamerweise ist das Foto stark angeschnitten in der normalen Ansicht, erst durch Anklicken sehe ich es (am Smartphone) komplett, Spaltblättling ist eindeutig, schau dir trotzdem Mal die typische Unterseite an und zeige

    diese Merkmale bei zukünftigen Anfragen bitte.

    Hallo Rolf,

    das ist ein "Schleimpilz". Ich hatte schon mal im Web Ähnliches mit dieser Oberfläche gesehen.

    Auf Kiefernholz sollen Amaurochaete und Symphytocarpus vorkommen, die in gewissen Stadien makroskopisch sehr ähnlich sein können.

    Diese netzartige Struktur der Oberfläche des reifen Aetheliums sehe ich beim Bildvergleich jedoch nur bei Amaurochaete atra.

    Vielleicht äußert sich noch ein fortgeschrittener Kenner der Materie dazu.


    VG

    abeja

    Hallo,

    euch auch allen frohe Weihnachten!


    Hallo Andreas,

    das Schneegestöber sehe ich unangemeldet (auf dem Laptop, nicht am Smartphone),

    angemeldet ist es aber auf meinem Rechner - unabhängig von der Einstellung - weg 8).


    Von mir ein Bildchen (ganz ohne Pilzchen), generiert mit Nachthimmel, bunter solargeladener flicker-flacker-Lichterkette und herzhafter Kamerabewegung.


    Hallo,

    das finde ich so sehr gut beschrieben.

    Ich befasse mich ja auch (erst) seit ca. 10 Jahren mit Pilzen, wenn auch nicht extrem tiefschürfend.

    Mir kommt es vor allem darauf an, einen gesichteten Pilz einer Gattung zuordnen zu können. Das heißt, mit der Zeit erschließen sich immer mehr gattungstypische Merkmale - aber auch die Gattungszugehörigkeiten werden durch die genetischen Untersuchungen immer wieder revidiert. Am Anfang habe ich tatsächlich alle meine Fotos nach Familien (Stand 2012/ 2013, in den damaligen Büchern) geordnet. Irgendwann habe ich das aufgegeben.


    Wenn in einem neuen Buch noch diverse Gattungen auch unter Tricholomataceae s.l. mit genannt werden, obwohl sie aus heutiger Sicht anderen Familien zugeordnet werden, dann dient das - der Meinung bin ich auch - der Orientierung vor allem für langjährige Pilzkundler.


    Orientieren kann man sich z.B. hier (Abfrage zu Physalacriaceae/ oder zu Armillaria und dann auf P. geklickt):

    Loading...


    Und ganz klein gedruckt, aber nicht unwesentlich:

    "Note that the taxonomic opinions listed here are not always up to date and may include errors. Please report them to our curator."


    VG

    abeja

    Hallo Pilzfreund,

    ich weiß zwar im Moment nicht, exakt welches Buch gemeint ist:

    der (neueste) Große Kosmos Pilzführer (von Laux) scheint von 2019 zu sein (?).

    EDIT: oder war die Neuerscheinung von 2023 "Das Kosmos-Handbuch Pilze" (von Gminder, Karrasch, Zeichnungen v. Ludwig) gemeint?


    Bezüglich der Namen kann man hier nachschauen

    Willkommen bei den Pilzen Deutschlands

    Die Namen werden bei etablierten Änderungen auch aktualisiert - trotzdem kann es vorkommen (ganz allgemein), dass auf verschiedenen Webseiten, vor allem auch international - manchmal ältere, manchmal neuere Namen verwendet werden. Das ist "alles im Fluss". Daher ist es immer gut, wenn man auch die Synonyme verzeichnet findet.


    Zur Gattung Butyriboletus (früher alles mit unter Boletus):

    Suchergebnisse


    Der Anhängselröhrling (im Laubwald) ist Butyriboletus appendiculatus.

    Der Blauende Königsröhrling ist Butyriboletus fuscoroseus (als Synonym taucht dort der Name B. appendiculatus ssp. pseudoregius auf. Diese Bezeichnung ist mir allerdings nicht geläufig. In den letzten Jahren bin ich in Foren mit dem Namen B. fuscoroseus vertraut geworden.)

    EDIT: Ich gehe nicht davon aus, dass irgendjemand den Blauenden Königsröhrling auf deutsch Anhängselröhrling (mit irgendeiner Zusatzbezeichnung) nennt, obwohl das im Synonym vorkommende lateinische Wort "appendiculatus" "mit kleinem Anhang versehen" bedeutet (von Appendix = Anhängsel).


    VG

    abeja


    PS. der Muschelseitling ist kleiner als der Austernseitling (falls das eine Frage war).

    Hallo Udo,

    das ist ein Ästiger Stachelbart, Hericium coralloides.

    Die Pilzart hat das "Korallenartige" ja schon im Namen, wächst auf Laubholz und sieht hier etwas gelblicher und weniger lang verzweigt aus, als auf vielen Vergleichsbildern.

    Meiner Meinung nach handelt es sich um noch junge Fruchtkörper, die möglicherweise durch Witterungseinfluss gelblicher ausschauen.

    https://www.pilze-deutschland.…p-pers-1794-1#prettyPhoto (mit diversen Fotos)


    VG

    abeja

    Hallo Sarah,

    eine generell empfohlene Vorgehensweise scheint es nicht zu geben, das Nachfolgende ist meine persönliche Überlegung zum Thema.


    Ist die Bestimmung Gifthäubling sicher?

    Es gibt ja noch viele andere kleine braune Pilze, die sehr ähnlich aussehen und auf Holzhäcksel wachsen können, z. B. Trompetenschnitzlinge.

    Vielleicht gibt es ein gutes Foto davon?


    Warnhinweise sind eine Möglichkeit, sie sollten sich aber ohne Panikmache auf Pilze und auch Pflanzen allgemein beziehen, in der Hinsicht, dass die Aufsichtspersonen/ Eltern den Kindern frühestmöglich beibringen, nichts Unbekanntes in den Mund zu stecken, sondern "interessante" Dinge den Erwachsenen zu zeigen.

    Kinder im Krabbelalter, die das noch nicht verstehen können, müssten in der Natur durchgehend unter genauer Aufsicht sein.


    Es gibt in meinem Ort Waldkindergartengruppen, die sind durchgehend draußen. Man sieht gesammelte Hölzer, da kann jederzeit ein Pilz darauf wachsen und auf dem Waldboden auch.


    Holzhäcksel auszutauschen bringt meiner Meinung nach nicht soviel. Man kann nicht sicher sein, was auf dem neuen Material wächst oder sich da neu ansiedelt.


    Ich las auch schon von Kindergärten, wo "bepilzte" Häckselflächen vor dem Spielen mal kurz abgesucht wurden und die sichtbaren Pilzfruchtkörper entfernt wurden. Die Arten fruktifizieren meist nur für einen kurzen Zeitraum.


    Vielleicht kommen ja noch weitere Meinungen zum Thema.


    VG

    abeja

    Hallo,

    könnten das nicht auch (eher) riesige (helle) Hallimasch sein?

    Ich zweifele an Gymnopilus junonius wegen der Huthautbeschaffenheit, sie sieht so hygrophan aus (und etwas "glitschig", Schüppchen abgewaschen, aber die Mitte sieht noch etwas "anders" aus als der Rest - gab es viel Regen?), sowie wegen der fleischfarbenen Färbung in den feuchteren Bereichen des Stiels und auch wegen der (noch) sehr weiß wirkenden Lamellen.


    Dias: war schon Sporenpulver zu sehen auf den unteren Hüten?

    Ansonsten würde ich vorschlagen, einen Pilz zum Aussporen mit den Lamellen nach unten abzulegen (auf eine Glasfläche z.B., zur Not tut es auch weißes Papier oder ein Teller).

    Armillaria spec. hätte weißes Sporenpulver, Gynmopilus orange-braun/ rötlich-braunes Sporenpulver.


    VG

    abeja

    Hallo Frank,

    danke für deine Einschätzung zu meinem kleinen Fund.

    Leider sind in den Schlüsseln, wo ich nachgeschaut hatte, nicht alle diese Antrodia-Arten verzeichnet, bzw. wenn, dann mit etwas feineren, weniger labyrinthischen Poren u.o. anderem Substrat. ... und ich weiß natürlich nicht, wie variabel das alles sein kann.

    Antrodia albida ist z.B. im Dörfelt/ Ruske nicht als primär mediterrane Art, sondern (noch? fälschlicherweise?) als "ist in der borealen und temperaten Klimazone des holarktischen Florenreiches circumpolar verbreitet" bezeichnet.

    Vermutlich hat sich da seit Auflage des Buches noch einiges verändert. "Wärmebegünstigt" ist es hier ja.


    Cartilosoma rene-hentic ist vermutlich die wahrscheinlichere Option ^^. Ich hatte davon auch schon vor ein paar Jahren gehört, bzw. gelesen, jedoch ohne eigene Anschauung ohne großes "Hängenbleiben". (Ist im Schlüssel noch nicht drin, doch gibt es ja bekannte Funde am Oberrhein.)

    Zur Option "Antrodia" hatte ich mir Bilder angeschaut in FoTE und da ist unter der einzigen Antrodia eine Cartilosoma-Art abgebildet, jedoch Cartisoloma ramentaceum (diese wird als weich-fleischig und brüchig beschrieben), die aber auf Pinus wächst.

    Und diese Cartilosma habe ich dann dummerweise ohne weiteres Nachschauen mit C. rene-hentic in einen (gedanklichen) Topf geworfen und Cartilosoma deshalb übereilt verworfen.


    VG

    abeja


    PS. mit der C. stehe ich auf "Kriegsfuß", hatte tatsächlich hier überall "Cartisoloma" geschrieben, statt "Cartilosoma" ;)

    Hallo allerseits,

    hier meine ich Antrodia serpens (Antrodia albida), die Weißliche Bräunfäule-Tramete gefunden zu haben (pers. Erstfund).

    Sie wächst auf einem Buchenästchen (ca. 1 cm Durchmesser), Hochrhein, Buchenwald auf Kalk, ca. 470 m Höhenlage.

    Kann man das makroskopisch mit einiger Sicherheit so sagen? Oder was käme als Alternative noch infrage?


    Der Pilz ist relativ fest, nicht leicht ablösbar, sehr unregelmäßig grobporig.

    Am Rand ist der Fruchtkörper bei Neubildung etwas "flauschig" und er hat oben kleine Hutkanten (nur wenige Millimeter abstehend hier). Vor allem dieses Merkmal (effus-reflexe Wuchsweise) schließt doch vieles aus?

    Bei Trocknen bräunt der Pilz deutlich.







    Ein Tag später



    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    kurz bei mir "um die Ecke" am späten Nachmittag im Wald, da gab es ein "Hotspöt(t)chen", aber nur auf einem morschen Totholzwirrwarr und in unmittelbarer Nähe davon.


    Das Holz ist innerlich schon so zersetzt, dass man sich weder draufsetzen noch abstützen kann ... man "stakst" wie ein Storch im Salat, um ein paar Pilzchen fotografieren zu können - das Ganze war noch etwas in Hanglage, was man im Übersichtsbild (von oben fotografiert) gar nicht richtig sieht.



    Überall (mutmaßliche) Zähe Faden-Helmlinge (Mycena cf. vitilis) und Saitenstielige Knoblauchschwindlinge (Mycetinis alliaceus/ Marasmius alliaceus) ...

    Ich suche immer noch echte Mousseron-Knoblauchschwindlinge und dachte hier (rechts) einen erwischt zu haben. Mit bloßem Auge sah der Stiel (feucht) sehr glatt und glänzend aus ... aber die Kamera meint "Nö, ist doch bereift".

    Seltsam auch, wie sich die Hüte dieser beiden Arten (natürlich nur von oben) ähnlich sehen, wenn die Pilze sehr jung sind.



    Ein hübsches Grüppchen von Großen Blutmilch-Helmlingen, Mycena haematopus, war auch am Start.



    Hier habe ich gemerkt, dass ich "aus der Übung" bin ... ich dachte "Was ist das denn für ein Helmling" ... nee-nee-nee!!!

    Es ist ja mit dem zähen Stiel und der Hutform und den Farben der Violettliche Schwindling, Marasmius wynnei / wynneae - erst ein Zweitfund. Hier konnte ich den sehr deutliche Kumaringeruch wahrnehmen. (Erstfund war 2020, hatte ich hier "verrätselt", damals trocken und man sieht, der Pilz ist hygrophan.

    https://forum.pilze-bayern.de/…pic=432.msg29160#msg29160, im früheren Verlauf des Threads waren auch Detail-Bilder, Studioaufnahmen)



    In meiner Gegend bei entsprechender Witterung häufig, Mycena crocata, der Gelborangemilchene Helmling, immer wieder schön.



    Als ich diese Helmlingsgruppe in mehrfachen Varianten fotografierte, fielen mir erst rechts im Hintergrund relativ kleine, (überwiegend) einzeln stehende "zungenförmige" Pilze auf, die keine Stummelfüßchen waren, sondern gestielt und mit rel. dünner gallertiger Schicht und extrem engstehenden Lamellen, bitterer Geschmack.

    Ich halte sie für Hohenbuehelia auriscalpium, den Ohrlöffel-Harpunenschwamm - absolute Sicherheit gibt es vermutlich nur mikroskopisch ...

    Letztes Jahr im Sommer hatte ich diese Art zum ersten Mal gefunden, allerdings nur zwei sehr junge Fruchtkörper, auch auf finalmorschem Holz.

    Zum Vergleich: https://forum.pilze-bayern.de/index.php?topic=2156.0







    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    nun hat es auch hier geregnet - und man erwartet, dass die "Leere" sich ein wenig füllt.

    Größte Überraschung gestern waren jedoch nur ein paar echte! wahrhaftige! (stimmt doch? oder nicht?) Wiesen-Champignons, Agaricus campestris - auf einer Wiese, wo ich noch niiiie zuvor einen Pilz gesehen hatte. Lamellen noch deutlich rosa, Stielring sehr flüchtig, Stiel zylindrisch - unten eher schmaler, keine gelbliche Verfärbung, eher Bräunung. Nicht weit davon stand noch ein (!) Nelkenschwindling und ein (!) "anonymes" Samthäubchen.


    Wegen des Agaritin-Gehaltes hatte ich sowieso nicht vor, eine Mahlzeit daraus zu machen - aber trotzdem nahm ich zwei FK mit, um sie mir genauer anzuschauen, auch wegen möglicher Verfärbung. Der Geruch war sehr nichtssagend. Durch die Feuchtigkeit hatte der größere Pilz im Stiel und auch im Hutfleisch zum Teil größere "durchsotten" aussehende dunkelbraune Bereiche! Das ist beim Abtrocknen (sie lagen über Nacht auf meinem Balkon) wieder schwächer geworden.

    Auffällig fand ich auch, wie stark der weiße Hut bräunt.




    Ein Tag später



    Im Wald dann fast überall nur Schwefelköpfchen in allen Entwicklungsstadien (nur Grünblättrige, sogar an Nadelholz). Zum Teil waren sie ebenso wie der in diesem Jahr bisher seltene (!) Hallimasch vermutlich von Tieren des Waldes abgefressen, es standen oft nur unregelmäßig zerrupfte Stiele herum.


    Als "Frischpilz" in Massen: Birnenstäublinge, Apioperdon pyriforme, sehr klein und sehr fest.

    Zur "Genießbarkeit" heißt es wie bei allen Stäublingen ja, er wäre essbar, solange er innen weiß ist. Trotzdem wird er als "Kriegspilz" für Notfälle bezeichnet und der Geruch wird als "gasartig unangenehm" beschrieben.

    Das habe ich auch schon mal festgestellt.

    Aber wenn sie sehr sehr jung sind, dann ist der Geruch neutral, sowohl roh als auch erhitzt. Das Zeitfenster dafür muss aber extrem knapp sein.

    Da sie neutral rochen, habe ich eine Handvoll mitgenommen, halbiert und mit einem Butter-Olivenöl-Gemisch relativ scharf angebraten (Salz + Pfeffer). Der Geschmack und Geruch war immer noch neutral, leicht pilzig, nicht unangenehm. Die Konsistenz wird innen weich, die Außenhülle bleibt spürbar bestehen.

    Es ist ein "Pralineé" mit Pilzcremefüllung. ^^

    Gemischt habe ich die Pilzchen dann mit separat gebratenem Soja-Bohnen-Tempeh (Curry), damit habe ich sogar einen zweiten Pilz im Spiel.

    Die gekochten Sojabohnen werden für diese ursprünglich aus Indonesien stammende Spezialität mit Schimmelpilzkulturen (Rhizopogus spec.) beimpft und gereift.

    Das hat gut harmoniert, als "Topping" über einer Gemüsepfanne.






    VG

    abeja