Beiträge von Ditte

    Grüß dich, abeja, dein Päckchen ist heute angekommen, und ich hab mir deinen Pilz gleich angeschaut: Also das ist einwandfrei Inocybe queletii: Die Sporen sind deutlich größer als die von Inocybe audens, und das ist hier der Fall.

    Und auch die Zystiden passen gut. Also: gut eingeschätzt! :)

    Hast du noch eine Fundhöhe? Und es waren also Tannen und Fichten direkt dabei, korrekt?

    Herzlich, Ditte

    Liebe abeja (danke für den Hinweis auf den Beitrag), ja, die Merksmalshäufung: Stämmigkeit, Hutfarbe, Fichte-Tanne, montan, frühe Jahreszeit, spricht für eine von beiden Arten. Kannst mir gern, wenn du magst (wie du schriebst), was davon schicken, zum Überprüfen. Ich kann das nach den Bildern nicht so gut beurteilen, zumal die irgendwie eine besondere Witterung überstanden zu haben scheinen.

    Herzlich, Ditte

    Hallo Helmut und Tanja, kurze Ergänzung dazu: I. rufotacta hat sich nach Untersuchung beider Holotypen morphologisch wie genetisch als identisch mir I. furfurea herausgestellt. Da der zugehörige Artikel gerade erst erschienen ist, hatte ich den Eintrag noch nicht gelöscht. Es gibtalso nur die eine Art, furfurea.

    Mir scheint das obige Pilzchen allerdings was anderes zu sein - weil das Habitat sowie die Jahreszeit sehr ungewöhnlich wären und die Sporen im Mittel zu groß sind - bei furfurea sind es im Mittel kleiner als 8.5 µm. Auch passt die Form der Zystiden nicht.

    Herzliche Grüße, Ditte

    Lieber Markus, okay, ich bin überzeugt :) .
    Also 1. das ist eine sehr spannende Art, die ich - nach den Fotos zu schließen - aus eigener Anschauung nicht kenne. Trockenrasen haben sehr oft sehr spannende Arten. 2. Ich habe auf deinem Beiblatt nicht gefunden, welche Begleitbäume da in der Nähe waren. Kannst du das noch vermelden? 3. Was mir als einzige Art da in den Kopf kommt, ist Inocybe romana. Die ist ebenfalls winzig, hat einen kastanienbraunen Hut, keine Caulozystiden, einen weißlich überfaserten Stiel, Sporen bis 10 und sehr dünnwandige Zystiden meist ohne Kristalle, und sie wächst auf trockenem Gelände (locis arenosis). Da passt also meines Erachtens sehr viel. Hier war Pinus der Begleitbaum. Bei der Erstbeschreibung gibts keinerlei Abbildungen, aber es gibt einen Artikel von Marchetti & Franchi von 2008, wo die abgebildet ist, das Foto ist recht ähnlich. Auch hier war Kiefer dabei. Also eine bislang nur aus Italien bekannte Art.
    Also, wenn du ein Exsikkat schicken magst, schau ich sie mir gründlich an, wenn ich denke, dass ich sie nicht habe, mache ich davon eine Tafel und schick sie an Lonati, wenn ich den ausfindig machen kann. Und ich würde die natürlich auch analysieren lassen.
    Tja, das war das Angebot zum Sonntag von der Ditte, die dich und alle herzlich grüßt!

    Danke für den Hinweis, lieber Peter... :) .
    Hallo Markus, also ich finde das irgendwie seltsam, was du da zeigst. Diese Zystiden!?! Die wirken, als ob es eine Inosperma wäre. Die sieht aber absolut nicht so aus. Ist das sicher, dass das eine Inocybe ist? Von unten sieht sie so aus, von oben und der Stiel aber nicht unbedingt. ... Also, wenn du sicher bist, dass das eine Inocybe ist, dann müsste ich mir das selbst anschauen - aus einem einzigen Zystidenbild werd ich nicht schlau - zumal, wie gesagt, das für mich nicht zusammenpasst von den Fotos her.
    Ratlose Grüße von Ditte

    Grüß dich, Helmut, ich würde natürlich keine solchen Dinge sagen, ohne dass das schon veröffentlicht ist :) . Ich hatte dir die Infos zu diesem Artikel schon vor ein paar Monaten geschrieben als von dieser Gruppe schon mal die Rede war. Hier nochmal: Ellen Larsson, Jukka Vauras, Cathy L. Cripps: Inocybe leiocephala, a species with an intercontinental distribution range... usw. in Karstenia 54, 2014. Fazit: leiocephala, subbrunnea etc. sind unterschiedliche Arten!
    Herzlich,
    Ditte

    Lieber Hias, liebe Alle, die es interessiert:
    Ich habe dir, Hias, ja schon geschrieben, dass ich diese Inocybe untersucht habe und bestätigen konnte, dass die Stiele wirklich bis unten mit metuloiden Zystiden besetzt sind, was man vom Foto her wirklich nicht glauben würde. (Jukka und Bernd, denen ich das Foto zeigte, meinten das auch.)


    Dann schrieb ich ja schon im Forum, dass ich das für eine der "verlorenen" Arten halten würde, nur, nachdem ich deine Angaben mit der Stielbereifung bestätigen konnte, schied pallidipes etc. ja aus. Blieb also die Subsektion Splendentinae und bei diesen die Phaeoleucinae oder die Subbrunneinae. Bei den Phaeoleucinae habe ich nichts Passendes gefunden, bei den Subbrunneinae dagegen gibt es als "verlorene" Art die Inocybe catalaunica von Singer (von Kuyper als "zweifelhafte Art" eingestuft, daher für mich eine der "verlorenen" Arten). Gefunden wurde catalaunica (zu deinem Fund, Hias, passend) in einem "Abieteto".


    Wie nun der Zufall will, haben Jukka Vauras und Ellen Larsson ja gerade die Gruppe um leiocephala neu bearbeitet und dort haben sie auch den Holotyp der catalaunica mit untersucht und die Zystiden und Sporen abgebildet. Das schien für uns eine sehr passende Option für deine Inocybe zu sein, Hias.


    Und nun ist die Analyse da und die ITS passt in der Tat zu der des Holotyps von catalaunica, der von Ellen Larsson und Jukka Vauras analysiert wurde.


    Also, lieber Hias, ein toller Fund! Sie kommt möglichst bald auf die Website, ein Fruchtkörper kommt ins Herbar nach Finnland (das hätte sich das Pilzlein auch nicht gedacht :) ) ....
    Herzliche Grüße an alle,
    Ditte

    Hallo Martin, ja, I. treneri ist - angesichts dessen, was du über die Sporenform und die Zystidenform sagst und angesichts des Standorts und der Begleitbäume - für mich die wahrscheinlichere Option. Ayeri ist, soweit man das bis jetzt weiß, an bergige Regionen mit Abies und Picea gebunden, die Zystiden sind auch oft leicht kopfig, die würde ich bei deinem Fund ausschließen. Ich würde diese Inocybe also rein so aus der Ferne also auch eher als cf. treneri bezeichnen als als cf. melanopus.
    I. albovelutipes scheidet meines Erachtens auch aus, weil die insgesamt viel wolliger ist, auch sehen die Zystiden anders aus. Ich habe einen Topotyp von ihr hier und untersucht.


    Ich häng noch ein Foto einer treneri-Kollektion vom letzten Jahr an. Sandiger Boden, Flachland. Und, wie man sieht, können die Hüte auch sehr glatt sein.
    Herzlich!
    Ditte

    Liebe Alle,
    auch ich zögere, lieber Martin, deinen Pilz als melanopus zu bezeichnen: der Standort wäre schon recht ungewöhnlich. Dass der Hut sehr glatt ist angesichts dessen, dass es sich um einen jungen Fruchtkörper handelt, vielleicht nicht so wesentlich (siehe das Bildchen bei meinem Namen, das eine junge melanopus zeigt). Dennoch....
    Hier bräuchte man mehr Fruchtkörper unterschiedlichen Alters.
    Ich würde also an das melanopus zumindest ein cf. machen :) .


    Was deine Kollektion angeht, lieber Helmut, sieht das auch für mich nicht nach melanopus aus - rein makroskopisch. Was war das denn für ein Standort: also Boden und Begleitbäume? Submontan oder montan bei Picea und/oder Abies oder Flachland bei Pinus (und sandig)? Falls ersteres: Hast du die mal mit ayeri verglichen?


    Herzliche Mittagspausengrüße in die Runde!
    Ditte
    PS Der eine Fk von dir, Helmut, ist, wie vermutet, proximella.

    "Für mich ist das eine klare quietiodor (nach "meinem" Artkonzept)."


    Hm? ?(
    Hi, Helmut, non capisco: Du hast uns (und mir privat) doch diese Inocybe nach "deinem" Artkonzept als Inocybe reisneri vorgestellt und nicht als fragliche und schon gar nicht als "klare" Inocybe quietiodor ...?!
    Wie dem aber auch sei, kann eine Überprüfung sicher nicht schaden.
    Bis nächste Woche also, hoffentlich gibts Inocyben...
    Herzliche Mittagspausengrüße,
    Ditte

    Grüß dich, Helmut,
    also, ich wollte Sporengröße und Zystidengröße und Geruch wissen, um andere am Stiel oben violettliche Inospermas ausschließen zu können denn die reisneri - wenn es sie denn gibt - ist ja nicht die einzige. (Es gibt da ja auch noch die lilofastigiata, die vinosostipata, allerdings würde ich beide hier nicht in Betracht ziehen). Und noch ist ja meines Wissens auch nicht erwiesen, ob I. insignissima wirklich mit reisneri identisch ist. Die Sporengröße jedenfalls ist unterschiedlich angegeben. Kuyper konnte von reisneri keine Zystiden mehr sehen, er sagt, die sei komplett ausgetrocknet gewesen. Ob also die geringere Sporengröße, die er am Typus gemessen hat, so für bare Münze zu nehmen ist, wage ich zu bezweifeln.


    Naja, all das wäre zu überprüfen und zu vergleichen, aber.... ja, wir kennen das Problem, denn wir hatten eine lilastielige "reisneri" analysieren lassen, und es war quietiodor. Und nun, wo du selbst ja sagst, dass die auch so roch UND dort wuchs, wo meist quietiodor wächst, also da würde ich ja mindestens Argwohn schöpfen! :)
    Bring sie mir, wie abgesprochen, nächste Woche mit ins Allgäu, und ich schau sie mir an, vergleiche die Sporengröße mit unseren erwiesenen quietiodors usw., und dann sehen wir weiter.
    Herzlich,
    Ditte

    Hallo Helmut,
    mich würde interessieren, wie groß durchschnittlich die Sporen sind, wie groß die Zystiden sind und wie du vor Ort den Geruch beschrieben hast.
    Herzlich,
    Ditte

    Hallo Helmut und Tuber,
    Was deine gelbe Inocybe bei Salix angeht, Tuber, wenn sie wirklich wunderschön leuchtend gelb (mit fällt dazu nur der Vergleich ein: wie mit Farbe übergossen) und glatthütig ist und (meist) relativ groß und in feuchtem Gelände wächst und lange, recht schmale Sporen hat, dann dürftest du I. xanthocephala gefunden haben.


    Deine Aussage zu Inocybe godfrinioides, Helmut, hat mich verwundert. Wo hast du denn die Angaben mit den "kleineren Sporen" und dem "bereiften" Stiel her?
    Ich hab das eben in aller Eile noch einmal überprüft:
    In der Erstbeschreibung von Kühner wird die Sporenlänge mit 9,5-11,2-15-16,7 µm angegeben, bei Jamoni 2000 heißt es dazu passend 9-14 (16) µm, und im Bon-Schlüssel steht ebenfalls: (9) 11-15 (17). Der Stiel wird als glabre à pruineux oder nur am Apex bereift, ansonsten glatt bezeichnet.


    Ansonsten gebe ich dir, Helmut, natürlich recht, dass umfassende DNA-Analysen bei der Aufarbeitung der Gattung Inocybe absolut unerlässlich sind - aber im übrigen gilt das ja wohl für die meisten schwierigen Gattungen. Und bei anderen dachte man, sie seien nicht schwierig - und siehe da, sie sind es doch... naja usw.
    Aber den mühseligen Arbeitsaufwand (ich allerdings nenne es reines Vergnügen!) des andauernden Mikroskopierens, Vergleichens und Unterschiedefestmachens bei tausenden von Kollektionen nehmen einem die Analysen dennoch nicht ab!


    Herzlich,
    Ditte

    Lieber Karl (danke für die Mail, hatte viel um die Ohren und daher keine Zeit, im Forum zu schauen), liebe Alle,
    ich schließe mich der Meinung von Andreas (Gminder) an: Ich glaube nicht an queletii. Zu den von ihm aufgezählten Punkten sowie dem falschen Standort kommt noch, dass die andere Zystiden (siehe Anhang) und einen (zumindest seh ich das so) anderen Habitus hat.
    Derbschii würde ich auch ausschließen, denn die Originalbeschreibung der Hutfarbe passt wirklich nicht. Ob sie identisch ist mit pseudodestricta, wird sich hoffentlich bald klären (wir arbeiten dran), ich denke das aber überhaupt nicht. Für mich sieht deine Inocybe jedenfalls auch nicht nach pseudodestricta aus - denn da scheint mir nichts Kupferstichiges Glänzendes im Hut zu sein, und diese aufällig weißliche Hutmitte würde auch nicht zur Beschreibung der pseudodestricta passen.
    Ich halte diese weißliche Hutmitte auch nicht für etwas, das durch den Regen bedingt war - dafür ist es bei den Fruchtkörpern einfach zu einheitlich vorhanden - gerade auch bei dem jungen Fruchtkörper gut zu sehen.
    Tarda ist es - zumindest nach dem Foto zu schließen - für mich aber eigentlich auch nicht.
    Tja, ich frag mich, ob das nicht eher in die Richtung stirps rufula/neorufula geht. Bloß wären die Sporen dafür zu klein....


    Könntest du nicht nochmal dorthin und nachsehen, ob es frische Fruchtkörper gibt und dann ein Standortbild machen - auch wegen der Hutfarbe? Falls es was Spannendes sein sollte, wäre das natürlich besser. Ich weiß halt auch nicht, inwieweit die Farben durch Regen und Kunstlicht verfälscht sind.
    Wenn du magst, kannst du mir auch gern ein oder besser zwei (von wegen etwaiger DNA-Analyse) Fruchtkörper schicken, dann untersuch ich sie nochmal selbst, und vielleicht fällt mir dann ja nochwas dazu ein. Aber wie du möchtest.
    Übrigens: am besten Inocyben (für den Fall, dass sie mal sequenziert werden sollen) bei 40 Grad trocknen - wir haben jetzt festgestellt, dass diese Exsikkate am besten zu analysieren sind.
    An euch alle herzliche Grüße!
    Ditte

    Liebe Leute, bei meiner Arbeit - der Durchsicht alter Zeitungsartikel - bin ich zufällig auf das folgende niedliche Fundstück gestoßen:
    In einer Berliner Tageszeitung, Ausgabe vom 16. Oktober 1913 (wie Martin recherchiert hat):


    "Ein Serum gegen Pilzgift? Aus Paris wird telegraphiert: Der hiesige Chemiker Oliviero teilte in der gestrigen Sitzung der Gesellschaft für vergleichende Pathologie mit, dass es ihm gelungen sei, aus dem Hammelblut ein Serum zu gewinnen, durch das die Wirkung des Giftes der Giftpilze aufgehoben werde. (Die Nachricht ist mit einiger Vorsicht aufzunehmen, bis die wissenschaftliche Nachprüfung der Resultate erfolgen konnte. Die Redaktion"


    Tja, besagter Oliviero hat mit seiner Erfindung sicher nicht den Nobel-Preis gewonnen....
    Liebe Grüße in die Runde
    Ditte

    Hi, ich halte beide Aufsammlungen trotz der unterschiedlichen Zystiden für I. tjallingiorum. Und was die mangelnde Stielbereifung unten angeht: auf deinen Makrofotos sieht man bei einzelnen Fruchtkörpern wunderbar, dass sie gänzlich bereift sind oder waren.
    Die auf Sand oder Kies gewachsenen Inocyben haben es in sich, die sind immer irgendwo extrem - entweder haben sie riesige Sporen oder besonders dickwandige oder extrem dickwandige Zystiden oder alles zusammen oder sie sind auf andere Weise extravagant. Deshalb faszinieren sie mich ganz besonders.
    Deine Fröttmaninger Heide kenn ich durch deine Funde jetzt schon ganz gut - ich will da unbedingt mal hin! Vielleicht sagst du mir mal Bescheid in diesem Jahr, wenn's da brummt, dann versuch ich mich freizumachen und für zwei Tage runterzukommen. Ist ja nicht so weit von mir aus.
    Liebe Grüße
    Ditte

    Lieber Hias, ja, rein vom Makroskopischen her würde ich das nicht für eine Inocybe aus der Splendentes-Gruppe halten.
    Für mich ist das - auf den ersten Blick und so auf die Ferne - eine der "verlorenen" Arten (analog natürlich zu den verlorenen Jungs bei Peter Pan). Also eine früher beschriebene Art, die dann wieder aus den Augen verloren wurde - wie etwa I. pallidipes ss. Lange. Die hat dieses mausbraungraue und so schlanke Zystiden, musst mal bei ihm nachschauen. Aber vermutlich kommen auch noch weitere so mauslich-farbene ältere Arten in Frage.


    Herzlich!
    Ditte

    Guten Abend, Helmut, Sandboden passt wunderbar, ich hoffte gewissermaßen, du würdest das sagen. :)
    Soweit ich mich jetzt erinnere, sind alle unsere Aufsammlungen von Sandboden - außer den alpinen. Und immer weit im Gelände verstreut verschiedene Kollektionen. Das würde also bei deiner gut passen. Nur finde ich die neu gezeigten Zystiden in der Form recht ungewöhnlich - zumindest ein paar davon. Ich kenne sie eben eher kurz und ganz oder recht halslos. - Für mich gehört tjallingiorum aber zu den eher trickreichen Arten. Sie narrt einen recht oft! Sie ist für mich eine "Gern"-Art: die gern auf Sandboden wächst, gern rundliche Sporen und gern recht kurze Zystiden hat und gern ....usw. usw. - aber eben nur "gern".


    Was die Zystidenstärke angeht,häng ich dir hier drei Fotos an, von drei verschiedenen Kollektionen, da sieht man die Unterschiede und auch unterschiedliche Zystidenformen. (Hinzu kommen Aufsammlungen mit richtig dicken Wänden.) Alle drei wurden DNA analysiert, alle drei sind tjallingiorums und mit geprüften tjallingiorums in den Genbanken identisch.


    Liebe Grüße
    Ditte