Beiträge von Birgit

    Hallo Stefan,


    danke für die Glückwünsche. Sorry, ich hätte dort im anderen Forum noch einen Verweis nach hier setzen müssen, hatte ich ganz vergessen. Nur hatte ich diese Fotocollage schon fertig und dann fiel mir ein, dass da drüben nur 800x600 Bilder gehen, oder irre ich mich da?
    Ja, das war ein lustiges Pilzchen, der Verdacht ging vage in Richtung Callistosporium (nicht von mir, ich bin da nicht schlau genug ;-)). Hier hat aber wenigstens ein Blick ins Mikro gereicht, um die Gattung zu bestimmen ;-).
    Vielleicht schau ich am Wochenende da noch mal hin (sind ja nur 40 km bis dahin :D), kommt ganz auf meine Exkursionsbegleiterin an.


    liebe Grüße


    Birgit

    Servus Helmut,


    stimmt, das mit den Kaulozystiden müsste ich nochmal überprüfen, danke für den Hinweis. Ditte hatte mir das auch geschrieben. Der Fruchtkörper ist halt schon alt und ob der ausreicht um daraus die Varietät luteola zu machen? Ich hoffe, dass ich an der FUndstelle noch einmal ein paar Exemplare finde. Apropos: Du kannst selbstverständlich das Exsikkat haben, nachdem ich nochmal nach Kaulozystiden gesucht habe. Ich werde versuchen das Exemplar dabei nicht komplett zu zerstören. Du müsstest mir dann nur deine Postadresse zukommen lassen.


    liebe Grüße


    Birgit

    Servus Helmut,


    tut mir leid, dass ich mich so spät melde. Danke für Deine Einschätzung, dass es sich um I. lutescens Vel. ss. Moser 1983 handeln könnte.
    Ditte hat auch einen Blick auf die Bilder geworfen und meinte, es handele sich um Inocybe pholiotinoides, die langhalsigen Zystiden, sowie der Habitus und die Farbe seien typisch. Ditte kann bloss im Augenblick nur nicht selbser posten, weil sie noch im Allgäu unterwegs ist und bat mich deswegen hier ihre Antwort zu posten. Du hattest Inocybe pholiotinoides ja auch selber erwähnt, aber die Zystiden auf Deinem Mikrobild sehen "meinen" Zystiden schon ziemlich ähnlich.


    liebe Grüße


    Birgit

    Servus Helmut,


    mikroskopiert habe ich in Wasser, die gelbliche Färbung ist also "echt" und es gab , wenn auch selten Zystiden mit gelbem Inhalt, wie man auf dem Mikbild sieht. Mit 3%-KOH wurden die Wände der Zystiden noch gelber. Die Sporenmasse betragen 8,1-9,7-11,3 x 4,8-5,5-6,3 µm, Q=1,5-1,8-2,1. Die Sporen hab ich im Quetschpräparat gemessen. Der Stiel war oben bereift, ich hab aber die Kaulozystiden nicht angeschaut. Könnte ich aber eventuell noch machen. Das ganze Pilzchen war sehr klein: Hutdurchmesser 1,4 cm, Stieldurchmesser 2,5 mm, Länge 5 cm.


    Danke für Dein Interesse


    liebe Grüße


    Birgit

    Hallo zusammen,


    das ist noch ein Überbleibsel der Tagung aus Bernried. Gefunden an einer sehr nassen Stelle in der Nachbarschaft von goldstieligen Leistlingen. Begleitbäume waren Fichte, Eibe, vielleicht auch Buche. Wegen der sehr gelben Lamellen und des gelben Stiels dachten wir zunächst nicht an einen Risspilz. Leider habe ich nur ein Exemplar gefunden und hab daher wenig Hoffnung, dass wir hier zu einem Ergebnis kommen. Aber vielleicht fällt Euch ja was dazu ein?


    liebe Grüße


    Birgit

    Hallo Josef,


    vielen Dank, dass Du Dir die Arbeit gemacht hast und meine Bestimmung bestätigt hast. Es freut mich natürlich, dass mir hier ein aussergewöhnlicher Fund gelungen ist. Danke auch für die Komplimente für meine Bilder.
    Ich weiss ja nicht, welche Literatur Du zur Bestimmung verwendet hast, Jülich (1984) legt L. soluta und L.byssiseda schon zusammen, aber der gültige Name ist bei Jülich Lentaria soluta. Im Index Fungorum stehen beide noch als eigenständige Arten drin. Lentaria soluta hätte da aber den gültigen Namen Ramaria soluta, das wär dann ja eigentlich Deine Baustelle ;-).


    liebe Grüße


    Birgit

    Lieber Jürgen,


    ich hab mal versucht im Jülich mit Deinen Angaben zu einem Ergebnis zu kommen. In der Gattung Ramariopsis findet sich da nichts Passendes. Ich hab dann weiter bei Clavulinopsis, die sich laut Jülich schlecht von Ramariopsis abgrenzen lässt, geschlüsselt. Da müsstest Du dann mal den Apikulus der Sporen vermessen, ob er zwischen 1-2 µm oder kürzer ist (sieht für mich eher kürzer aus). Wenn der Apikulus lang ist, lande ich bei Clavulinopsis dichotoma, die von den Sporenmaßen und der sonstigen Beschreibung passend erscheint, von der es aber so gut wie keine Bilder im Netz gibt.
    Ist der Apikulus kürzer, erhalte ich kein vernünftiges Ergebnis.
    Solltest Du den Jülich nciht zur Verfügung haben, sag Bescheid, dann schreibe ich noch den genauen Schlüsselweg auf.


    liebe Grüße


    Birgit

    Hallo Josef, hallo an Alle,


    inzwischen war ich nochmal am Fundort und habe noch einige junge Fruchtkörper mitgenommen. Nachdem ich das mit einer braunen Masse total verklebte Hymenium durch zugegebenermaßen brutales Einlegen in KOH einigermassen freibekommen habe, gelang es mir ein paar Basidien freizubekommen, deren Größe bei ca. 46*7 µm liegt. Die Rhizomporphen habe ich mir auch angeschaut und fand kleine Kristalle daran. Anbei noch einige Fotos. Josef, ich habe die Exsikkate losgechickt, sie sollten nächste Woche bei Dir ankommen.


    liebe Grüße, bin jetzt erstmal in Oberhof


    Birgit

    Hallo an Alle,


    letzten Sonntag habe ich bei einer AMU-Exkursion bei Ehingen folgenden Risspilz in einem Eichen-Hainbuchenwald auf Kalk gefunden. Leider war es nur ein Exemplar, aber ich hoffe, dass man das Exemplar aus Grund der charakteristischen Sporen trotzdem dingfest machen kann.


    Beschreibung:


    Hut: 3,5 cm Durchmesser, mit dunkelbraunem, zentralem Buckel, Farbe gegen den Hutrand heller braun werdend und von faserigen Velumresten bis 0,5 cm vor dem Hutrand bedeckt, Hutrand "gespalten" bzw. eingerissen


    Lamellen: normal entfernt, fast frei, ausgebuchtet angewachsen, Farbe sehr helles graubraun, Lamellenschneiden weiss bewimpert


    Stiel: Länge 5 cm, Durchmesser Spitze 4mm, Basalknöllchen 9 mm, Stiel auf ganzer Länge bereift, weiss berandetes Basalknöllchen, Farbe von hell rötlichbraun an der Stielspitze dunkler werdend bis zur rotbraunen Stielbasis


    Geruch: spermatisch, auch buttrig


    Sporen: sternförmige Sporen, 9,5-11,1-12,7*7,5-9,2-10,8 µm


    Cheilozystiden: metuloid, mit Kristallen, 39-58*13-18 µm


    Pleurozystiden: wie Cheilozystiden geformt; 62-76*18-24 µm


    Kaulozystiden (unteres Stieldrittel): s. oben, 65-84*16-18 µm


    Mit dem Stangl komme ich etwas mühsam zu Inocybe asterospora, mit dem Großpilzen BaWü Bd. 5 lande ich problemos bei I. asterospora. Liege ich damit richtig?


    liebe Grüße und herzlichen Dank


    Birgit

    Hallo Wolfgang, hallo Josef,


    vielen Dank für Eure Anregungen und die Hilfe.
    Wolfgang, danke, dass Du so nett warst mir hier die einzelnen Schlüsselschritte aus Josefs Schlüssel reinzuschreiben. Über Ramaria schildii war ich bei meinen Bestimmungsversuchen auch mal gestolpert, die passt leider makroskopisch gar nicht.


    Josef, vielen, vielen Dank für Deinen Tipp mit Lentaria, ich wär da nie drauf gekommen. Nachdem ich im Jülich noch ein bisschen nachgelesen habe, glaube ich, dass Du vermutlich recht hast, insbesondere die dort beschriebenen "gewundenen" zylindrischen Sporen passen gut.
    Ich war heute noch mal am Fundort, dort sind jetzt sehr viele junge Fruchtkörper nachgekommen, die auch viel heller sind. Ein Teil davon liegt schon auf dem Dörrex und ich kann sie Dir zuschicken, Deine Adresse habe ich ,glaube ich, noch. Danke, dass Du Dir den Fund ansehen würdest. Wenn Du allerdings Lust und Zeit hast, könntest Du Dir die PIlze auch vor Ort anschauen, von München aus wärs ja nicht weit (ca. 15 km von Geltendorf) bis zum Wochende halten die vermutlich schon noch durch.
    Ich werde die neuen Fruchtkörper auch noch mikroskopieren und die Ergebnisse hier poeosten.


    liebe Grüße


    Birgit

    Hallo Wolfgang,


    vielen Dank für Deine Hinweise. Auch in Baumwollblau bleiben die Sporen meines Erachtens nach glatt, ich habe oben extra noch ein Bild angehängt. Ob da jetzt feine Längsstreifen oder ein ganz feines Muster auf der Oberfläche drauf ist, kann ich leider nicht erkennen. Da ich den Schlüssel von Josef Christan nicht habe, bin ich auf Hilfe von aussen angewiesen.


    liebe Grüße


    Birgit

    Liebe Pilzfreunde,


    folgende Ramaria fand ich letzten Sonntag im Westerholz (Landsberg/Lech). Weil ich wenig Literatur über Ramaria habe, komme ich mit der Bestimmung nicht weiter und brauche Eure Hilfe.
    Die Fruchtkörper wuchsen büschelig bis rasig mit vielen Individuen unter einer Rotbuche in einem mäßig basenreichen Eichen-Hainbuchen Wald.


    Beschreibung: Höhe 0,8-3,5 cm, Durchmesser der Äste 1-2 mm. Verzweigung der Äste nah an der Basis, mehrfach verzweigt über die ganze Länge.
    Farbe: hell gelbbraun gegen Basis mit rötlichem Einschlag und dunkler, Spitzen hellgelb-hellbeige; bei Verletzung und Druck rötlich-bräunlich fleckend.
    Basimyzel weiss, direkt Buchenlaub oder Buchecker aufsitzend; Buckecker weiss "umsponnen", Buchenlaub mit weissen Myzelsträngen;
    Geruch nicht feststellbar, Geschmack bitter.


    Sporen: zylindrisch, glatt (auch in Baumwollblau), 11,4 - 13,9 - 16,4 * 3,3 - 4,2 - 5, 1 µm, Basidien: keine intakten mehr gefunden, Hyphensepten mit Schnallen


    Mit diesen Sporenmassen plus den Schnallen komme ich im Jülich zu Ramaria obtusissima, die aber eine robuste. kräftige Art sein soll.


    Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.


    herzliche Grüße


    Birgit

    Hallo Andreas,


    Danke für Deine Antwort und die interessanten Informationen. Das ist ja nicht der einzige Fall, bei dem eine Giftwirkung noch nicht genau nachgewiesen ist. Ich werd wohl dne pragmatischen Weg gehen und das Schildchen für Cortinarius atrovirens mit giftig beschriften.


    liebe Grüsse


    Birgit

    Hallo Zusammen,


    bei Durchsicht unserer Kartei mit Schildchen für die Ausstellungen und Pilzbesprechungen kam mir wieder C. atrovirens in den Sinn, der auf dem Schildchen als ungeniessbar bezeichnet wird. Ich wurde darauf hingewiesen, dass Cortinarius atrovirens giftig sei. Auf der Webseite http://www.toxinfo.org/pilz/db…p?genic=ORELLANUS-SYNDROM wird C. atrovirens, wie zu meinem Erstaunen auch einige Hautköpfe als orellenaninhaltig aufgeführt. Im Buch Giftpilze-Pilzgifte (Flammer&Horak) werden C. atrovirens und C. splendens "nur" als giftverdächtig und nicht orellaninhaltig bezeichnet. Laut Flammer&Horak scheint es Menschen zu geben, die C. splendens und C. atrovirens unbeschadet verspeisen.... C. splendens wird meist als tödlich giftig beschrieben. Logischerweise müsste das dann eigentlich auch für C. atrovirens gelten? Wie würdet Ihr es halten?


    liebe Grüße


    Birgit

    Hallo Christoph, hallo Wolfgang,


    vielen Dank für die Klarstellungen bezüglich der rechtlichen Lage betreffend der Haftpflichtversicherung. Es ist schon positiv zu wissen, dass nichts gegen die Verwendung von Fotos in einem Vergiftungsfall spricht.


    Christoph, sehe ich das richtig, dass bei der BMG "Krankenhausmikroskopie" hauptsächlich von Pilzsachverständigen im Sinne der BMG und nicht von Pilzberatern (ebenfalls im Sinne der BMG) durchgeführt werden soll? Nur bei diesen greift dann in dem Fall auch die Haftpflichtversicherung? Ist das bei den "Kleinkind schluckt Pilz"-Fällen ebenso? Die sind ja meist gar nicht im Krankenhaus, wenn ich dann als normaler Pilzberater mikroskopieren würde und einen Fehler mache, was passiert dann? Nun bin ich keine BMG-Pilzberater noch Sachverständiger und werde das wahrscheinlich auch nie werden, also ist diese Fragestellung wohl eher nebensächlich.


    Wovor ich bei einer Fotoberatung konkret Angst hätte, wäre, dass ich den Pilz irrtümlich als harmlos bezeichnen würde. Bei den allermeisten Fällen (Kleinkind isst Pilz), die bei mir über den Giftnotruf auflaufen, haben die Kinder keine Symptome und es ist weder ein Arzt noch das Krankenhaus eingeschaltet, die eine symptomatische Behandlung durchführen würden. Im Prinzip gebe ich dann eben doch Entwarnung, auch wenn man die Eltern darauf hinweist, dass sie ihr Kind beobachten sollen. Natürlich bringt dann in diesem Fall auch niemand den Pilz noch tatsächlich zu mir. Prinzipiell darauf bestehen, dass ein Arzt hinzugezogen wird? In so einem Fall wäre ich mir nicht sicher, ob die Krankenversicherung oder Eltern des Kindes nicht dann doch versuchen mich zu verklagen.


    Bei dem Vergiftungsfall beim Abschlusssessen nach der Pilzausstellung war ich ebenfalls dabei. Ich kann mich erinnern, dass es relativ lange gedauert hat (bestimmt 15-20 min) bis die Bilder dann endlich da waren und dann erstmal Ratlosigkeit geherrscht hat. Es wurden Vermutungen von Schleierling bis Fälbling geäußert, es war keinesfalls so, dass anhand der Bilder sofort klar war, um welchen Pilz es sich wirklich handelt. Ein (1!) Pilzberater hat den Tigerritterling dann erkannt. Wäre das nicht geglückt, ja, was dann? Bis hierhin sind schon 25-30 min vergangen, die Pilze wären von Miesbach aus schon kurz vor der Stadtgrenze von München. Also teile ich dann mit, dass es sich vermutlich nicht um eine tödlich giftige Art handelt (?), was trotz des Verdachts auf Schleierlinge wohl zu verantworten gewesen wäre(?). Dann bekomme ich die Pilze aber ganz sicher nicht mehr, was in diesem Fall aber auch nicht so glücklich gewesen wäre. Ich hab die Fotos damals auch gesehen, ich hätte die Pilze höchstwahrscheinlich auch bei längerer Betrachtung des Fotos nicht erkannt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich die Pilze in Natura ziemlich schnell erkannt hätte, mit Mikroskop bei Frischmaterial in 5 min auch noch sofort absicherbar.


    Eines meiner Hauptprobleme bei einer Fotoberatung ist, dass ich in meinen bisher aufgelaufenen Fälle keinen Zeitvorteil erkennen kann. Da wir hier ziemlich verkehrsgünstig liegen, sind Anfahrtswege über 20-30 min selten. Bis die Pilze fotografiert sind und die Mail bei mir eintrifft vergehen sicher auch 15-20 min. Falls ich auf den Fotos nix erkenne, können die Pilze mit Zeitverlust erst dann zu mir gebracht werden. Sinnvoll wäre möglicherweise Fotos zu schicken und trotzdem die Pilze sofort zu bringen, gerade in Fällen mit schwerer Symptomatik. Als Fazit bleibt wohl zu ziehen, dass es sehr auf den Einzelfall ankommt.


    Ich reisse mich übrigens überhaupt nicht darum auf der Liste des Giftnotrufs zu stehen, allerdings bin ich zwischen Landsberg und Augsburg allein auf weiter Flur. Das heisst, das ich mich natürlich nach besten Kräften bemühe, aber auch, dass ich - wegen mangelnder Erfahrung - sicher nicht so schnell und routiniert arbeiten kann wie Andere und mich natürlich auch schneller etwas überfordert fühle. Bisher war ich allerdings der Meinung, dass es immer noch besser ist, wenn jemamd mit wenig Erfahrung den Job so gut wie möglich ausübt, als gar keiner, aber in letzter Zeit bin ich mir da nicht mehr so sicher.


    Nochmal zur Versicherung: Kann es Probleme geben, wenn Rechnungen gestellt werden? Das gilt dann ja wohl nicht mehr als rein ehrenamtlich?


    Grüße


    Birgit

    Hallo Christoph,


    dann doch bitte mal konkret. Die Bayerische mykologische Gesellschaft bietet eine Pilzberaterausbildung an, meines Wissens nach sind diese Pilzberater haftpflichtversichert. Als Präsident der BMG weisst Du doch sicher, ob diese Haftpflichtversicherung bei einer "Fotoberatung" zahlt, wenn der fragliche Pilz nicht oder falsch erkannt wurde. Oder wird dann seitens der Haftpflichtversicherung möglicherweise auf grobe Fahrlässigkeit erkannt?
    Als ehemaliger Präsident der DGfM weisst Du ganz sicher auch, wie der Fall bei der DGfM liegt. Ich habe in beiden Fällen ein gewisses Verständnis daür, dass diese Fragen nicht unbedingt in der breiten Öfentlichkeit diskuiert werden können/dürfen. Falls dem so sein sollte, könnten wir das hier im geschlossenen Bereich diskutieren. Im BMG-Forum gibt es leider keinen Bereich, der nur für Mitglieder offen ist, deswegen wirds dann wohl schwierig.


    Birgit

    Hallo an Alle,


    auch ich hatte vor 1,5 Jahren so einen ähnlichen Fall mit einem Kindergarten. Auf die Palme gebracht hat mich, dass zuerst keine klare Aussage kam, dass der Kindergarten den Pilz nicht bringen kann. ( Ich bestehe nämlich erstmal darauf, dass die Pilze gebracht werden, im Allgemeinen funktioniert das dann auch (eigenartig ? ;-)) ). Dann erhielt ich nach 20 min den nächsten Anruf, dass der Kindergarten die Verantwortung an die Eltern abgibt und das Kindergartenpersonal die Pilze nicht bringt. Ich wies darauf hin, dass dann die Eltern den Pilz zu mir bringen sollen. Eine Stunde verging, keine Reaktion, kein Anruf. Also rief ich meinerseits beim Kindergarten an. Dort hatten sie inzwischen den Notarzt alarmiert, der die Pilze identifizieren sollte.... Das Ende vom Lied war, dass die Pilze mit Hilfe eines Fotos vom Giftnotruf identifiziert wurden, weil die dort annahmen, ich wäre nicht erreichbar gewesen. Es waren Glimmertintlinge.
    Ich hab dann noch mit dem Fachbereich Kindergarten der betroffenen größeren Stadt telefoniert, dort war man sich keiner "Schuld" bewusst. Was mich so geärgert hat war, dass niemand definitiv sagte, dass sie den Pilz nicht bringen können, sondern man liess mich am ausgestreckten Arm verhungern. Ich hab ja auch eine gewisse Verantwortung, dass der Pilz rechtzeitig identifiziert wird und geholfen wird. Ich fahre auch, wenn es nicht anders geht hin und hole die Pilze, aber das verrechne ich dann auch, aber die Frage hat sich hier ja gar nicht gestellt. Der Notarzt mitsamt Rettungswagen muss auch bezahlt werden und kostet wesentlich mehr als ich.
    Generell halte ich es für wenig sinnvoll, selbst hinzufahren und vor Ort die Pilze anzuschauen. Wenn ich die Pilze nicht identifizieren kann, muss ich nachher wieder zu mir zurückfahren und anfangen zu mikroskopieren, das dauert allemal länger als die Pilze zu mir zu bringen. Der Zeitfaktor spricht also dafür, die Pilze zu mir zu bringen.
    Pilzbestimmung am Telefon alleine geht überhaupt nicht, am Telefon wurden mir Pilze mit Röhren beschrieben, die dann beim tatsächlichen Augenschein Lamellen hatten.
    Pilzbestimmung per Foto mag ich auch nicht machen, auch aber nicht nur wegen der damaligen Aussage der DGfM, dass Pilzbestimmungen nach Foto unzulässig sind (Ich weiss nicht mehr genau, wer damals die AUssage gemacht hat, es blieb der Eindruck bestehen, dass das offizielle DGfM-Meinung war/ist.) Ich hab überhaupt keine Lust mich mit der Haftpflichtversicherung der DGfM für Pilzberater wegen vermuteter grober Fahrlässigkeit zu streiten.
    Bei Handyfotos besteht oft auch noch das Problem, dass sie unscharf sind, nichts zu erkennen ist und man dann doch noch die Pilze in Natura braucht, wieder eine Zeitverzögerung... Natürlich ists für Eltern, Kindergarten, Krankenhaus unbequem die Pilze zu bringen, aber vergesst bitte nicht, dass wir ehrenamtlich arbeiten und nix für unsere Arbeit verlangen, da können/sollen die anderen Beteiligten uns auch ein bisschen entgegenkommen. (Ich stelle nur dann eine Rechnung, wenn ich selber hinfahren muss oder längere Mikroskopierarbeiten bei Krankenhausfällen nötig sind).
    Liebe Doris, ich lasse mir inzwischen von jedem Anrufer die Telefonnummer und den Namen geben bevor die mir überhaupt was erzählen dürfen, das macht der 112-Notruf auch so.
    Karl-Heinz, Du gibst Ratschläge bezüglich der Gabe von Medizinalkohle bei vermuteten Pilzvergiftungen. Meiner Auffassung nach ist es nicht unsere Aufgabe den Ärzten mit Therapievorschlägen zur Seite zu stehen, das ist sogar ziemlich gefährlich, wir sind keine Ärzte und ich zumindestens habe keine Ahnung, was therapeutisch anzuraten ist. Auch das sieht eine Haftpflichtversicherung für PSV mit Sicherheit zu Recht ziemlich kritisch. Wenn Ärzte oder Eltern nicht wissen, was zu tun ist, rufe ich noch einmal den Giftnotruf an und nenne den identifizierten Giftpilz. Die Therapie und das weitere Vorgehen klärt dann der Giftnotruf mit den Eltern oder dem behandelndem Arzt.


    herzliche Grüße


    Birgit

    Hallo Hias,


    ich hab zwar keine Ahnung von Rißpilzen, aber einen sicheren Standort von Lactarius ruginosus kenne ich. Ich erkenne ihn dort am gerippten Hutrand und auch an den weiter stehenden Lamellen. Ich habe mal zwei Fotos angehängt, ob die nach Kokos riechen kann ich nicht sagen, da müßte ich nochmal dran schnuppern. Ansonsten tu ich mir aber auch mit den Dingern schwer, ich hab einige Kollektionen, die unbestimmt blieben, Deinen Tipp mit dem Kokosgeruch bei L. pterosporus werde ich mal verfolgen. Ich weiß nicht wie selten L. ruginosus ist, vermute aber, dass er nicht so wahnsinnig häufig ist, ich kenne nur diesen einen Standort.


    liebe Grüße


    Birgit

    Lieber Jürgen,


    gestern hörte ich wiederholt eine Meldung über das naturschützerische Potenzial des Juchtenkäfers. Als Schwabe sollte Dir der liebe Käfer eigentlich schon öfter zu Gehör gekommen sein ;-), wenns sogar mir als Bayern so ging ;-). Aber erstmals registrierte ich gestern bewußt das Wort Juchten und wollte wissen, warum der Käfer wohl so heißt. Möglicherweise hast Du das ja auch schon recherchiert, wenn nicht (Du ahnst es sicher schon ;-)): Der Sexuallockstoff des männlichen Käfers riecht laut Wikipedia nach Juchtenleder oder nach Aprikose (eine neue Variante, die wir noch nicht hatten ;-)). An heissen Tagen des kommenden Jahres könntest Du dann ja vielleicht einmal einen Ausflug nach Stuttgart machen, sollte es dann dort wirklich noch einige Exemplare des Käfers geben.


    liebe Grüße


    Birgit