Beiträge von KaiR

    Hallo Raphael,


    sehr interessant! Entoloma sericeoalpinum kennen wir bisher nur von alpinen und arktischen Habitaten mit Zwergweiden und/oder Dryas.

    Die Fruchtkörper sind allerdings schon über den Zustand der Bestimmbarkeit hinaus.


    Beste Grüße - Kai

    Hallo Andreas,


    cuboide Sporen sind dreidimensional gesehen würfelförmig und damit aus allen Seitenansichten +/- quadratisch. Aus Europa ist mir keine Art mit echt cuboiden Sporen bekannt.

    Die Sporen die du zeigst sind im Umriss 5-eckig und subisodiametrisch, auf dem zweiten Bild vlt. schon breit heterodiametrisch.


    Beste Grüße - Kai

    Hallo Wolfgang,


    das Alter ist kein Problem, eher evtl. das Kellerklima, falls es dort etwas feucht ist z. B.

    Wenn es davon Bilder gibt, wäre ich an dem Material interessiert. Bei dem Habitus den du beschreibst ist es allerdings wahrscheinlich E. ameides, das kann durchaus tricholomatoide Fruchtkörper haben (wurde in der Originalbeschreibung mit Hygrocybe ovina verglichen).


    Liebe Grüße - Kai

    Hallo Andreas,


    wie in FE5b diskutiert, wurde E. sacchariolens s. Noordel. aufgrund der Cheilocystiden von E. ameides getrennt, was in der modernen Überarbeitung nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.


    Romagnesi hat Rh. sacchariolens allerdings auch aufgrund von Unterschieden in der Pigmentierung beschrieben (kein inkrustierendes Pigment). Wir haben den Typus bisher nicht untersucht und sind darum momentan in der Einordnung nicht sicher.


    Es ist allerdings so, dass es mehrere Arten mit +/- kleinen, braunen Fruchtkörpern und Bonbongeruch gibt, die wir z.T. aufgrund unzureichendem Material bisher nicht beschrieben haben.


    An Aufsammlungen von E. aff./cf. sacchariolens, E. ameides var. tenuis, und braunen, vermeintlichen E. pleopodium bin ich grundsätzlich sehr interessiert.


    Beste Grüße - Kai

    Hallo Raphael,


    vielen Dank fürs Zeigen!

    Die Schwierigkeit beim Bestimmen ist vmtl. die Unterscheidung zwischen porphyrogriseum- oder carneogriseum-type Lamellenschneide. Die Art hat schon auch clavate Cystiden mit dabei. Da muss man dann beide Wege ausprobieren.


    Beste Grüße - Kai

    Hallo Rika und Wolfgang,


    ich kann zur Lösung des Problems zwar nicht beitragen, aber ein paar Kommentare.


    Mit den bisher bekannten Daten kann man den Fund eigentlich nur als E. prunuloides bestimmen, E. luteobasis (= E. ochreoprunuloides) sollte dunkler sein und kleinere Sporen haben. Entoloma pseudoprunuloides ist bisher nur aus Nordamerika bekannt.

    Eine blaupigmentfreie Form von E. bloxamii ist bekannt (var. rubellum), ist aber dann rosa (s. Morgado et al.).


    Entoloma prunuloides wird im Grunde schon makroskopisch/ökologisch bestimmt. So viele Sporen sind dann in der Doku von Matthias auch nicht abgebildet, m.E. nicht genügend um die Form anhand der Bilder zu interpretieren.


    Einen aktuellen Schlüssel gibt es für das "Prunuloides-clade" leider nicht.


    Beste Grüße - Kai

    Hallo Raphael und Wolfgang,


    die Sporenmessungen sind korrekt (exkl. l.u. s.u.). Bei den diagonalen Messungen wäre das Problem denke ich in die andere Richtung schlimmer, kleinvolumigere Sporen mit rechteckigem Umriss hätten dann höhere Messwerte als voluminösere Sporen mit pentagonalem Umriss.


    Zum Bild:

    Die Spore links unten hätte ich anders gemessen, s. unten. Die anderen beiden Sporen hätte man evtl. messen können, denn es sieht so aus als ob die Apiculi schon zur Seite zeigen aber nicht in der Schärfeebene liegen. Das kann man aber natürlich besser entscheiden, wenn man das Präparat selbst mikroskopiert hat und es immer besser nur die Sporen zu messen, bei denen man sich sicher ist.

    Was mir an diesem Bild auffällt ist, dass die beiden kleineren Sporen gesund aussehen mit einer gut ausgebildeten, +/- dicken Sporenwand und einem schönen Tropfen in der Mitte. Die drei größeren Sporen haben vergrisselte Tröpfchen, die Form scheint weniger definiert und möglicherweise ist die Wand etwas dünner (bin nicht sicher vom Bild). Solche Sporen sind für mich verdächtig. Hattest du evtl. einen größeren Anteil 2-sporiger Basidien?


    LG - Kai


    Hallo Raphael und alle,


    also von der Sequenz her ist das klar E. rhombisporoides, das kann ich nur nochmal bestätigen. Das Ergebnis ist für mich überraschend, weil ich bei dieser Art differenzierte, also zumindest ein paar +/- lageniforme, Caulocystiden erwartet hätte, und noch mehr weil die hier ermittelten Mittelwerte bei den Sporenmaßen deutlich über den Mittelwerten in der FE5b liegen.


    Caulocystiden sind ein schwieriges Merkmal und können in der Menge in der sie vorhanden sind sicher stark variieren. Sporenmaße sind aber meiner bisherigen Erfahrung nach ein durchaus zuverlässiges Merkmal. Die Abweichung kann ich mir also leider nicht erklären.


    Liebe Grüße

    Kai

    Nachdem ich gerade nachvollziehen wollte, woher ich diese Zuordnung habe, möchte ich das korrigieren:

    Auch die Zuordnung in eine Unterordnung ist nicht restlos geklärt, möglicherweise gehört Tricholomopsis eher in die Pleurotineae.

    Hallo Nils,


    die Zuordnung der Gattung Tricholomopsis ist auf Familienebene noch nicht geklärt. Sie gehört in die Unterordnung Pluteineae, zusammen mit den Pluteaceae und Amanitaceae.


    LG - Kai

    Hallo Andreas und alle,


    ja, das passt:

    E. bryorum = E. caccabus s. Noordeloos et al.


    Das Problem mit den Namen ist im Moment, dass Kühner keinen Typus angegeben hatte (war damals noch erlaubt). Kokkonen (2015) hat für ihre Arbeit drei von Kühner als E. caccabus abgelegte Belege untersucht. Diese drei Belege von Kühner gehörten dummerweise zu drei verschiedenen Arten und waren wohl auch in keinem so guten Zustand. Kokkonen hat schließlich einen Beleg als Lectotyp bestimmt, die ihr am besten in das Konzept von E. caccabus zu passen schien. Durch die derzeit laufenden Arbeiten wissen wir aber, dass diese Art nicht mit der Orginalbeschreibung von E. caccabus zusammenpasst. Daher verwende ich den Namen E. caccabus für die Art, wobei es aus nomenklatorischer Sicht natürlich korrekt ist, vorrübergehend den Namen E. bryorum zu verwenden, bis das Problem geklärt ist.


    Entoloma caccabus kommt in Panama nicht vor. In der Panama-Arbeit wurden auch einige Sequenzen von europäischen Aufsammlungen verwendet. Das "Aufsammlungsland" ist aber in Genbank angegeben.


    Liebe Grüße

    Kai

    Hallo alle,


    Machiel ist momentan vorraussichtlich vmtl. nicht erreichbar.


    Hier gibt es eine Publikation mit Schlüssel (Nordosteuropa): http://www.czechmycology.org/_cm/CM61103.pdf


    Man könnte vlt. auch Heinrich Lehmann und/oder Matthias Lüderitz fragen, die das Buch 'Die "Gattung" Hemimycena in Schleswig-Holstein (2018)' veröffentlicht haben.


    LG - Kai