Beiträge von B.Tuber


    Lieber Andreas,


    die Magerrasenpilze sind ein kleines Steckenpferd von mir. Nicht alle Arten kenne ich, aber zum Beispiel C. zolligeri ganz gut. Rein optisch waren alle meine Funde himmelblau und können die Größe von Clavulina cinerea erreichen. Meine Funde stammen alle aus Wäldern, basenreiche Bruchwälder. Ich bin leider Autodidakt, habe kein Labor und kein Institut. Aber von anderen Clavarien weiß ich, das die Farbe sogar schwanken kann.

    Außerdem haben alle Arten von Ramariopsis feinstachelige Sporen. Innerhalb der Gattung Clavulinopsis gibt es keulenförmige Arten und welche die stark dichotom verzweigt sind. Dieses wird von den deutschen Pilznamen her nicht immer richtig gehandhabt. Dieses Problem gibt es auch bei den Clavarien. Zum Beispiel ist C. zollingeri eine stark dichotom verzweigte Art. Diese kann man dann nicht als Violette Wiesenkeule bezeichnen, eher eine Wiesenkoralle. Ich würde diese sogar Himmelblaue Wiesenkoralle nennen.

    Wenn man mit Mykis einen Fundort edidiert und diesem seine bekannten Pilzfunde zuordnet, so stimmen die errechneten Koordinaten mit dem alten Deutschen MTB nach Gauß-Krüger Bessel-System (Potsdamer Zeit) nicht immer überein. Auf den alten Karten ist ein Kilometergitternetz abgedruckt. Vergleicht man die neueren Topographischen Karten, dann gibt es in gewissen Abständen einen Keil zwischen 2 Meßtischblättern. Dieser Keil ist mit Absicht eingezeichnet, weil die Erde rundlich ist. Nun ist PiaPro beim Überrechnen der Koordinaten, welches dem Mykis aus dem jeweiligem Bundesland bereit gestellt wird - dabei (bei mir MV).
    Wir haben festgestellt, wenn man mittels GPS-Gerät im Gelände einen Fundort präziese ermittelt, später auf Mykis überträgt, dann aber nicht mit den alten Gauß-Krüger Gitternetz übereinstimmt. Warum? Weil die Koordinaten über Mykis nochmal automatisch überrechnet werden. Kann es sein, das hier noch eine Rechenformel vergessen worden ist, wie sie auf das TOP 50 Programm gibt. Hier bekommt man mittels Maus immer die richtigen Koordinaten angezeigt. Allerdings weiß ich, das eine gewisse Ungenauigkeit vorliegen kann. Wenn Fundorte hart an der Peripherie liegen, dann gehe ich mit der Maus absichtlich ein wenig weiter. Dieses sieht man, falls man plötzlich auf dem falschen Quadranten landet. Die Fundpunkte werden aber mit Mykis richtig gezeigt.


    Lieber Andreas,


    unsere Literatur in MV macht diese lange Personenliste aus. Die Grundlagen dafür sind von Prof. Kreisel über viele Jahrzehnte gesammelt und aktenkundig gemacht worden. Seine Pilzflora von MV zeigt die vielen Personen: Botaniker, Bryologen, Floristen, weiß der Kukuk. Sie alle haben ein Recht als Finder genannt zu werden. Dann kommen noch viele Privatleute und Pilzberater dazu, natürlich auch Mykologen.
    Geld hat es schon mal in MV gegeben, siehe mein Tread. Das meiste ist schon aufgebraucht worden. Momentan wird ein Teil von den Greifswalder Karteikarten digitalisiert. Das machen jetzt schon Pilzberater. Man muss abwarten, was dabei heraus kommt.

    So ist es geplant mit der neuen Online-Darstellung und der danach folgenden Online-Kartierung. Genau wie in der Online-Kartierungsdatenbank, die Axel Schilling pflegt, kann jeder Einzelfund vom jeweiligen Urheber editiert werden.
    Es ist aber auch Konsens unter allen Landeskoordinatoren der DGfM, dass die Daten zunächst an den LK ins Bundesland gehen und von diesem dann für die Deutschlandkartierung frei gegeben werden. Werden Daten direkt an die Zentrale geschickt, werden diese von der Zentrale dem jeweiligen LK übermittelt. Es ist wichtig, dass die Daten auch im Bundesland verwaltet und gepflegt werden, z. B. für regionale Rote Listen, Checklisten o.ä.
    Die Datenrechte bleiben übrigens immer beim Urheber der Datensätze (also dem Kartierer). Mit der Übergabe an eine zentrale Datenbank wie die der DGfM erhält diese jedoch z. B. das Recht, die Daten in Karten darzustellen und wissenschaftlich z. B. für Rote Listen auszuwerten.


    BG, Peter


    Lieber Peter,


    ganz Konsens ist das nicht, wenn Daten erst mal den Landeskoordinator erreichen, ehe sie in die Zentraldatenbank eingespeist werden. Bei den Leuten mit wenig Erfahrung kann man auch mit Fehlbestimmungen rechnen. Oder die Grunddaten müssen erst mal mühselig der jeweiligen Person erfragt werden. Diese Gründe sind erst mal vorhanden. Ich glaube auch kaum, das jemand von der DGfM die Zentraldatenbank ständig einliest und notfalls korrigiert. Wer soll das auch zeitlich realisieren können.
    Jedenfalls sollte man mit der Auswahl eines Landeskoordinaten umsichtig sein. Ich kartiere jetzt schon ca. 30 Jahre. In den letzten Jahren habe ich nicht eine Einladung zu Kartierungprojekte erhalten. Dieses Dilemma finde ich nicht nur komisch. Die Mitarbeit bei der AMMV habe ich geschmissen. Dort ist nicht mehr viel los und den alten Trott ändert niemand mehr.


    Wenn F. Dämmrich alles gut mit Mykis vorbereitet, werde ich von häufigen Pilzarten meine Datensätze der DGfM zur Verfügnung stellen. Zum Beispiel solche communen Arten wie Aricularia auricula-judae, Daedaleopsis, Fomes & Fomitopsis. Meine zu bearbeitende Quadranten sind vollständig abgearbeitet (140). Dazu kommen noch Tagungsexkursionen und private Exkursionen. Frau Schurig möchte über Fomitopsis einen Aufsatz mit Verbreitungskarte erarbeiten. Ich habe fast 700 Datensätze geliefert. Man bekommt aber keine Coautorschaft. Dieses finde ich nicht nur komisch, auch etwas unfair. Zumal ich nicht nur Fundorte liefer, sondern mit allen Daten drum und dran.

    Auf Mykis habe ich schon die fast komplette Literatur zu meinem Bundesland MV eingegeben. Man kann dann Fundlisten splitten und mit einer Publikation versehen. Siehe auch Pilze aus MV von H. Kreisel. Dafür habe ich auch nichts bekommen.

    Hallo Zusammen,


    für alle, die ihre Funddaten aus anderen Formaten für Mykis aufbereiten möchten oder lieber mit Exceltabellen arbeiten, habe ich mal einen Tabellenauszug mit Beispielen aus Mykis gemacht.
    Es sollten für einen Transfer in Mykis die von Wolfgang aufgezählten Mindestangaben enthalten sein.
    Rot sind wichtige, notwendige Angaben, grün optionale Mehrangaben, wozu auch Substratangaben und Koordinaten gehören.


    BG, Peter


    Lieber Peter,


    die Exeltabelle ist nicht das Problem. Das Problem ist das Mykis-Programm selber. Ich muss erst mal das Fundgebiet neu editieren und festlegen. Dieses ist der Zeitfresser bei Mykis. Man muss erst Personen, Orte usw. eingeben. Meine Personenliste umfasst schon mehr als 1100 Leute. Außerdem kann ich mit Mykis viel genauer meine Funde präziese angeben. Eine Verbreitungskarte kommt automatisch programmbedingt zustande. Dieses ist ein großes Pluss für das Mykis-Programm.

    In meinem Bundesland MV wurde über den derzeitigen Administrator das Mykis-Programm für alle Interessenten kostenlos zur Verfügung gestellt. Bislang hatten bei uns die Leute ihre Daten auf verschiedenste Datenträger und Karteien. Einen genauen Überblick hat auch Prof. Kreisel nicht mehr gehabt. Er hat bei uns als Landeskoordinator alle Daten auf Karteien in Greifswald deponiert. Allerdings hatten wir Kartierer und Pilzfreunde schlechten Zugang zu dieser Datenbank, weil diese als seine Privatdatenbank gepflegt wurde.
    Jedenfalls wurde die Ostdeutsche Kartierung über die einzelnen Bundesländer so nach diesem Vorgang abgewickelt. Alle Daten wurden über eine Person zu den jeweiligem Bundesland geliefert und dort abgespeichert.


    Was ist aber mit den Urheberrechten, wollen wir Kartierer wissen?


    Bislang hatte bei uns in MV der Landeskoordinator das Recht diese Daten zu nutzen und Veröffentlichungen zu erarbeiten.
    Daneben existiert eine landesweite Datenbank der Geobotaniker in Greifswald. Hier können alle Spezialisten ihre Pflanzen, Moose und Flechten eingeben, sofern sie in Greifswald registriert sind. Dieses ist auch online möglich. Allerdings sind dann diese Daten Eigentum vom Bundesland MV. Dort kann man dann die eigenen Funde auf eine Punktkarte betrachten und die Detaildaten zu diesen Funden einlesen (korrigieren). Pilze sind von unserem Vorsitzenden der AMMV auch schon eingestellt worden. Die sind aber starr und nicht bearbeitbar. Man hat auch vor, Pilze in dieser Datenbank abzuspeichern. Dieses Vorhaben ist aber noch nicht realisiert worden. Außerdem wird der dortige zuständige Administrator Dr. Jansen zum Bundesland Brandenburg wechseln, um dort ein ähnliches Projekt aufzubauen.


    Eine andere Variante ist die DGfM, welche alle Funddaten zu den Pilzen sammelt und verwaltet. Allerdings sollte man dann als registrierter Nutzer auch Zugang zu den Komplettdaten haben. Mitunter ist ein Fehler erkannt worden, den man korrigieren möchte (Tippfehler). Ich würde gerne diese Variante vorziehen. Meine Datensätze sind damit frei für alle Interessenten innerhalb der DGfM. Eine Sicherheitsspeicherung über das eingene Bundesland halte ich dann nicht mehr für notwendig.
    Finanzielle Unterstützung vom eigenen Bundesland hat die AMMV bekommen, eine digitale Datenbank aufzubauen. Ich selber habe davon nichts abbekommen, muss meine Datensätze selber neu eingeben. Einzig Frau Schurig ist in dem Genuss gekommen, eine Unterstützung durch fleißige Stundenten zu bekommen. Allerdings gibt es einen kleinen Haken, diese Daten sind jetzt auch Eigentum vom Bundesland MV.


    Wenn wir uns hier verschließen und keine Daten freigeben, wird es keine neuen gesamtdeutschen Projekte hierzu geben. Irgendjemand muss diese Datensätze auswerten können und eine Veröffentlichung sollte erarbeitet werden.

    Kann man auch Daten aus Mykis hier einstellen, ohne diese neu eingeben zu müssen? In meiner Kartierungszeit habe ich Daten von 13000 Funden bislang digitalisiert. Eine ältere Version einer Privatdatenbank beinhaltet noch mehr Funde. Allerdings kann ich aus technischen Gründen nicht diese übertragen. Die Datenbanken sind zu unterschiedlich gestaltet.


    Beste Grüße B. Tuber

    Hallo Pilzfreunde,
    ihr seid alle auf dem falschem Dampfer. Die fotographierte Art ist meines Wissens nach eine juvenile Form von Clavulinopsis subtilis. Es sprechen dafür die Verzweigungen, welche etwas geschwungen bis gebogen aus der Basis sich verzweigen. Dieses Merkmal ist hier leider kaum erkennbar. C. subtilis ist nicht so selten wie mancher Pilzfreund es annimmt. Die Art kann auch in Wälldern gefunden werden, basiphile Fraxino-Alneten.

    Hallo Brigitte


    dieser Risspilz ist einfach zu bestimmen und du hast ihn auch erkannt. Die Art ist basiphil, aber es gibt unerklärliche Funde in Sandergebieten. Bei mir in MV fehlt dieser Pilz in keinem basenreichen Buchenwald.