Beiträge von Hias

    Servus zusammen,


    ich habe das kleine Juwel erst einmal in Oberbayern gefunden - und zwar bei Weide und Schwarzerle in einem sehr feuchten Pestwurzverhau über Kalkboden.


    Beste Grüße


    Hias

    Servus Ditte,


    mit ist vorletztes Jahr eine Kollektion untergekommen, die der I. abietis auf deiner Homepage rausgerissen ähnlich sieht:


    Nr. 25/2011



    Die Pleurozystiden:




    Sporen: amygdaloid, lateral einseitig abgeflacht oder mit schwacher Delle, Apex meist deutlich konisch und spitz, seltener subkonisch, Maße: 8,2 x 4,8 (7-9,5 x 4,5-5,5), Q=1,72 (1,55-1,90):



    Recht langhalsige Zystiden habe ich nur an der Schneide gefunden, sonst eher fusoid bis sublageniform.


    Bei dieser Kollektion (bei Abies) war ich mir anfangs nicht mal sicher, ob es sich um eine Marginata handelt, da die Stielbereifung unterhalb der Mitte sehr schütter war. Wenn das I. abietis ist, stünde eine Verwechslung mit I. vaccina sicher nicht zur Debatte. Alessio berichtet von einer Verwechslungsmöglichkeit mit I. friesii, was mich dann schon wundern würde.


    In der vergangenen Saison habe ich den Pilz am selben Standort wiedergefunden, diesmal mit mehr älteren und größeren Exemplaren.


    Nr. 43/2012




    Gerade die älteren Exemplare erinnern eher an eine I. fuscidula. Ich bin mir auch nach wie unsicher über die Bestimmung. Das Werk von Kühner habe ich leider nicht, nur die Beschreibungen bei Alessio und bei Stangl, der überwiegend fusoide Zystiden zeichnet und erheblich breitere Sporen angibt.


    Grüße


    Hias

    Liebe Risspilzfreunde,


    letztes Jahr habe ich I. vaccina endlich am selben Standort wiedergefunden, wo ich sie 2007 zum ersten Mal fotografiert habe.


    Nr. 44/2012 - Link zur gesamten Doku







    Die folgende, etwas mickrige Aufsammlung von einem anderen Standort ist makroskopisch recht ähnlich:


    Nr. 45/2012 - Link zur ganzen Doku



    Viele Inocybeologen (Alessio, Stangl, Kuyper, Ferrari) scheinen diese Art nur von wenigen Funden zu kennen. Ich frage mich jetzt, ob die etwas heller gefärbten und meist etwas stattlicheren Aufsammlungen, die ich bis letztes Jahr irrigerweise noch für I. abietis hielt, möglicherweise auch zu I. vaccina gehören. Die Vorliebe für Tannen scheinen beide Arten zu haben.


    Nr. 46/2012 - Link zur ganzen Doku




    Allen Funden gemeinsam sind die meist recht spärliche Stielbereifung mit reichlich weißem Myzelfilz oberhalb der Basis, von Parazystiden dominierte Lamellenschneiden und relativ kleine, blasse Sporen.


    Hier noch zwei Aufsammlungen von 2010.


    Nr. 14/2010 - Link zur ganzen Doku



    Nr. 12/2010 - Link zur Doku



    Und eine von 2009 ...


    Nr. 13/2009 - Link zur Doku



    Diese warm ockerbraun gefärbten Kollektionen hatte ich mit Stangl/Kuyper ursprünglich und sehr unbefriedigend als I. glabrescens geschlüsselt und war auf diesem Weg der I. abietis über den Weg gelaufen. Aber nach Stangls Beschreibung ist das eindeutig ein faseriger und nicht kleinschuppiger Risspilz. Zu I. glabrescens gabs in diesem Zusammenhang auch schon mal einen Thread im PilzePilze-Forum. I. vaccina hatte ich wegen der weniger freudigen Hutfarben nicht in Erwägung gezogen. Mikroskopisch sind sie der typisch gefärbten Nr. 44/2012 jedoch sehr ähnlich. Vielleicht sind die mehr oder weniger freudigen Hutfarben und mehr oder weniger stark ausgeprägte Hutschuppung nur Spielarten einer variablen Art?


    Grüße aus München


    Hias

    Liebe Inocyben-Freunde,


    höchst erfreulich, dass sich in dieser Gruppe etwas tut! Ich habe anlässlich des Beitrags gerade mal meine "Flocculosa"-Kollektionen durchgesehen und bin schier erschlagen von der Formenvielfalt. Aber bald wird es sich lohnen, die verschiedenen Typen mal zusammenzustecken.


    Grüße


    Hias

    Hallo zusammen,


    ja, besonders die letzte Kollektion fällt schon arg aus dem Rahmen.


    Ditte: Päckchen ist schon fest verschnürt, aber ich kann dir ja bei anderer Gelegenheit eine Probe davon schicken.


    I. abjecta hatte ich noch nicht. Sie scheint erheblich größere Sporen zu haben.


    Zu I. phaeodisca var. diosma habe ich keine Literatur. Eine ander Varietät von phaeodisca, die var. geophylloides,weist auf den ersten Blick eine entfernte Ähnlichkeit mit Nr. 32/2012 auf, vor allem durch den etwas zweifarbigen Hut. Sie gehört ja auch zu den Fibrillosae (ohne echtes Kaulohymenium) und hat dünnwandige Zystiden.


    Nr. 31/2012: I. phaeodisca var. geophylloides, sofern von mir richtig angesprochen:





    Zum Vergleich die Nr. 32/2012 I. tenuicystidiata:


    Servus zusammen,


    die folgende Inocybenreihe bringt mich ins Grübeln:


    Nr. 32/2012:





    Nr. 34/2012:





    Nr. 33/2012:





    Nr. 35/2012:





    Nr. 36/2012:





    Nr. 17/2009:



    Die Dokumentationen zu den Bildern habe ich unter den Bildüberschriften jeweils verlinkt.


    Wie unschwer zuerkennen, werden die Aufsammlungen von oben bis unten immer schuppiger und die erste ist von der letzten makroskopisch schon Lichtjahre entfernt.


    Die Pleurozystiden sehen überwiegend so aus:



    oder so:



    Die amygdaloiden Sporen sind klein, im Mittel unter 5 µm breit und sehen etwa so aus:



    Abgesehen von der ersten habe ich bei allen Aufsammlungen +/- Pelargoniengeruch oder zumindest einen obstigen Geruch notiert, und alle wuchsen im Laubwald.


    Die Frage wäre nun, wie viele verschiedene Arten hier zu sehen sind .


    Die ersten drei Kollektionen habe ich als I. tenuicystidiata bestimmt, die letzten drei als I. obscurobadia. Das ist natürlich etwas unsinnig, weil es sich nach Stangl/Kuyper um Synonyme handelt, aber wegen der makroskopischen Unterschiede habe ich mir nicht anders zu helfen gewusst. Die ebenfalls synonymisierte, von Favre beschriebene I. furfurea var. obscurobadia sollte ja doch eher ein schuppiger Pilz sein.


    Beste Grüße


    Hias

    Hallo alle,


    I. fraudans ist auch in den oberbayerischen Kalkwäldern ein Massenpilz, im Fichtenwald im Gebirge genauso wie bei Buche im Flachland. Auf die Größenverhältnisse hatte ich bislang nicht so sehr geachtet. Aber natürlich ist es unbefriedigend, wenn sich zwei angebliche Arten nur duch molekulare Analysen unterscheiden lassen. Ich weiß nicht, welche Studie den Aussagen zu I. incarnata von Jacobsson/Larsson in der Funga Nordica zugrunde liegt.


    Andreas: Was mich interessieren würde: Wächst L. ruginosus bei euch zusammen mit L. pterosporus und kannst du sie makroskopisch einigermaßen problemlos auseinanderhalten? Die Plinthogali in meinen oberbayerischen Hausbuchenwäldern haben meist recht eng stehende Lamellen und riechen durch die Bank nach Kokos - ich habe sie bisher immer als L. pterosporus angesprochen.


    Grüße


    Hias

    Servus Helmut,


    hoffentlich habe ich dieses Teil nicht übersehen in meinen Revieren. Bis jetzt war mir nicht mal bewusst, dass es I. coelestium überhaupt gibt. Kommende Saison werde ich die Augen aufhalten.


    Ein ähnlicher Fall ist I. incarnata, die ja auch zu diesem Verwandtschaftskomplex gehört. Ich weiß gar nicht mehr, wer mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass es Riesentrümmer von I .fraudans gibt, die eine eigene Art sind. In der Funga Nordica ist zu lesen, dass die beiden Arten sich genetisch unterscheiden.


    Letzte Saison habe ich zum ersten Mal darauf geachtet und prompt solche "Monster"-Geräte in einem Kalk-Buchenwald gefunden:





    Funddaten: 05.08.2012; Fundort: MTB 7934-3-1-2, 590 m; D-By-Leutstetten, Weiherbuchet (auf würmeiszeitlichen Schottern, Kalkgebiet), im Buchenwald (Naturwaldreservat); im Buchenjungwald; gesellig (fast ganzer Hexenring);
    Hut: 5-10 cm breit (!), kegelig bis flach gewölbt, bei großen Exemplaren Rand etwas aufgeschlagen, Rand jung stark eingerollt, ohne Cortina; Oberfläche extrem variabel, teils fast glatt und cremefarben, teils braun faserig oder faserschuppig (aber immer anliegend), vor allem am Scheitel braun; Stiel: bis 10,5 x 1,5 cm, basal deutlich keulig verdickt, komplett stricksockenartig, feinflockig genattert, cremeweiß, auf Druck erst stark rötend (vor allem an der Basis),dann bräunend; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, gedrängt, schmal, jung cremegrau, später graubraun, auf Druck rötlichbraun verfärbend; Schneiden konvex und weißflockig; Fleisch: im Hut weiß, im Stiel cremeweiß; Geruch: aufdringlich süßlich parfümiert, mit eher unangenehmer seifiger Komponente; Mikromerkmale vom Exsikkat: Pleurozystiden: fusoid, dickwandig, schwach beschopft; Cheilozystiden eher schütter, mit mittelgroßen Parazystiden durchsetzt; Sporen: amygdaloid, Apex meist konisch und spitz, seltener auch subkonisch bis abgerundet, Maße: 9,0 x 5,5 (8,5-9,5 x 5-6), Q=1,63;


    Grüße


    Hias

    Wie schon im Juli angedeutet, habe ich die Inocybe vom 03.09.2010 aus Pupplin/Isarauen, die ich als I. cf. dunensis var. paucicystidiosa abgelegt hatte, wahrscheinlich auch bei Vorderriss an der Isar gefunden. Sowohl die dunkelbraunen Hutfarben, der weiße Velumbelag als auch die Mikroskopie stimmen überein. Passt mikroskopisch ganz gut zur Stanglschen Aufsammlung von I. dunensis var. paucicystidiata aus den Lechauen, allerdings schreibt dieser nichts von einem Velumbelag. Der ganze Artenkomplex um I. decipiens/dunensis ist wahrscheinlich revisionsbedürftig. Man sieht die hier beschriebende Art immer wieder mal in diesen Schwemmsand-Biotopen, aber es ist schwierig, vernünftige Kollektioen zu finden - meist wachsen die Fk recht vereinzelt und sind katastrophal "versandelt". Meine beiden Isar-Kollektionen sind dunkler gefärbt und weniger stämmig, als I. dunensis z.B. bei Ferrari (FND34-36) oder Raventos (FND47) abgebildet wird. Auch die von Helmut in diesem Thread vorgestellte Kollektion ist sicher nicht dieselbe Art. I. decipiens würde ich aufgrund der dunklen Hutfarben und der sehr dickwandigen, überwiegend keuligen Hymenialzystiden eher ausschließen. Weder Stangls Aquarelle von I. decipiens in der Monografie und in der Z.Mykol noch Alessios Aquarelle haben Ähnlichkeit mit diesen beiden Isar-Kollektionen.


    Hier die 2012er Kollektion:









    Die komplette Dokumentation findet ihr auf meiner Inocybe-Seite.


    Beste Grüße


    Hias

    Bleiben wir mal bei den Isar-Inocyben, die ich heuer früh im Jahr in der Gegend von Vorderriß gefunden habe. Im Frühsommer ist es dort am schönsten, es blühen herrliche Heideblumen und vor allem gibt es noch keine Bremsen, die dort etwa ab Juli eine Plage sind.


    Ich glaube, letztes Jahr hatte ich Inocybe javorkae im PilzePilze-Forum vorgestellt, die ich an einem Bachufer im deutsch-österreichischen Grenzgebiet gefunden hatte. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich sie 2012 auch an der Isar entdeckt. Zwar nur eine kleine Kollektion, aber das schwarz gesäumte Knöllchen und die schwach eckigen Sporen sprechen schon sehr dafür.








    Die komplette Dokumentation findet ihr hier auf meiner Inocybe-Seite.


    Grüße aus München


    Hias

    Servus zusammen,


    zur Einstimmung ein hübscher Risspilz, den ich bislang nur aus der Fröttmaninger Heide bei München kannte.


    Inocybe vulpilnella fühlt sich aber offenbar auch am "Sandspielplatz" an der Isar wohl. Sie wächst dort wie in Fröttmaning bei Salix, allerdings an einem wesentlich extremeren Standort - mitten im Schwemmsandbereich.






    Eine weitere Kollektion:



    Die ganze Dokumentation mit Funddaten, Beschreibung und mehr Fotos findet ihr hier auf meiner Inocybe-Seite.


    Grüße aus München


    Hias

    Hallo zusammen,


    am ersten Märzwochenende findet beim Pilzverein München ein Mikroskopierkurs zur Gattung Ramaria mit Josef Christan statt.


    Programm: Einführung in die Bestimmung von Arten der Gattung Ramaria mir Schwerpunkt auf der mikroskopischen Untersuchung von Exsikkatmaterial. Die Teilnehmer haben die Gelegenheit, direkt vom Autor der 2008 erschienenen Ramaria-Monografie zu lernen, wie man Korallen mikroskopiert.
    Termin: Samstag/Sonntag, 02/03. März 2013, jeweils 09:30 bis ca. 18:00 Uhr.
    Ort: Im Vereinsraum des Münchner Pilzvereins, Kreisverwaltungsreferat, Implerstraße 7-9 (Eingang Nr. 9) im 4.Stock, Raum C454;
    Genauere Infos zur Organisation und Anmeldung:
    Bitte per Email direkt an Matthias Dondl wenden: matthias@interhias.de


    Beste Grüße
    Hias

    Hallo zusammen,


    wirklich höchst interessant, mit welcher Verve sich Mykologen in die Duftforschung versteigen können :thumbup:.


    Nur eine Frage am Rande: Wozu braucht man einen Streichriemen, wenn man ihn nicht zur olfaktorischen Erkennung von Juchtenellerlingen verwendet?


    Grüße


    Hias

    Servus Andi,


    wenn die Lamellenschneide nicht vom Serrulatum-Typ ist, bleibt nicht viel anderes übrig, wahrscheinlich. Ich selbst habe bislang noch keine longistriatum-Kollektion mit so stark gezähnelten Lamellenschneiden gefunden, meist habe ich heterogene oder gar fertile Lamellenschneiden festgestellt, nur bei einer italienischen Kollektion hatte ich dicht gepackte Cheilozystiden, die aber nicht braun gefärbt waren. Die Zuordnung in deser Gruppe finde ich wegen der weit streunden Sporenmaße und mal vorhandenen, mal fehlenden Cheilos ziemlich schwierig.


    Grüße


    Hias

    Hallo Gerhard,


    man müsste sich mal die Arbeit machen und alle Fotos/Funde dieses Komplexes vergleichen. Ich habe mal ein bisschen in der Literatur geblättert, da tauchen schon sehr unterschiedliche Pilze mit demselben Namen auf. Was die Sporenstreuung betrifft, scheint es Probleme mit eingestreuten 2-sporigen Basidien zu geben, denn allein schon die Maße deines Fundes 8-13 deuten ja auf eine große Bandbreite hin. In der Originalbeschreibung von E. flocculosum sind gar nur 6-8 µm Durchmesser angegeben. Mir feht da leider noch der Überblick. Aber eines dürfte klar sein: Die Funde von Rudi und mir (zweite Kollektion mit großen Sporen) sind mit Sicherheit dieselbe Art (gleiche Sporenmaße, dieselben septierten Zystiden und makroskopisch gleich), während meine erste Kollektion mit den kleinen Sporen etwas anderes ist.


    Grüße


    Hias

    Hallo Gerhard,


    soo klein waren die Sporen nun auch wieder nicht. Ich hatte die Kollektion in diesem Thread hier schon verlinkt, aber ich kann natürlich auch direkt noch Fotos einstellen.


    Die Beschreibung dazu:


    Funddaten: 20.09.2011; MTB 7735-4-3-2, 490 m; D - By - München, Fröttmaninger Heide (Magerwiese auf Kalkschotter, von Schafen beweidet), auf nackter Erde; gesellig (3 Fk) verges. mit Conocybe brachypodii (?);
    Hut: bis 1,6 cm breit, genabelt, omphaloid, am Nabel schuppig-rissig, sonst mit feinen Faserschüppchen bedeckt, diese etwas silbrig, nur am Rand oder fast bis zum Scheitel sehr schwach durchscheinend gerieft, dunkelbraun; nicht hygrophan; Stiel: bis 1,6 x 0,15 cm, von oben nach unten leicht verschmälert, basal nicht verdickt, voll, +/- glatt, höchstens schwach bereift, aber eher dreckig, hutfarben, ohne Blautöne; Lamellen: gerade und breit angewachsen bis herablaufend (habituell herablaufend), entfernt (ca. 15 erreichen den Stiel), ziemlich dunkel graubraun, kartonbraun; Fleisch: dünn, wässrig dunkelbraun; Geruch: unauffällig, vielleicht ganz schwach nach Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellbreite ca. 2-10, mit keuligen, bis 26 breiten Endzellen (50x18 ); keine Schnallen gesehen; Pigment grob quergestreift inkrustierend, dunkelbraun; Lamellenschneide: steril oder heterogen, Cheilozystiden keulig-blasig bisw. schwach artikuliert, 24x12, 26x12, 25x8, 32x14, ohne Schnallen; Basidien: 4-sporig, 38x10, 37x10, ohne Schnallen; Sporen: subisodiametrisch, mit 5-7 schwach ausgeprägten Ecke, oft fast rundlich, Maße: 7,6 x 6,5 (7-8,5 x 6-7,5), Q=1,17 (1,13-1,25);






    Ich denke schon, dass es sich um den Pilz handelt, den Ludwig auf Tafel 94.16A darstellt. Er sieht aber völlig anders aus als die vom Rudi und wie diese hier, die ich auch in Fröttmaning gefunden habe:



    Und bei dieser Kollektion waren eben auch die Sporenmaße ganz anders:


    Funddaten: 07.11.2009; MTB 7735-4-3-2, 490 m; München, Fröttmaninger Heide; auf nacktem Boden; gesellig (3 Fk), verges. mit O. pyxidata und O. rickenii; Hut: bis 1,3 cm breit, gewölbt und nur minimal genabelt, Oberfläche etwas filzig, bei einem Fk deutlich flockig-feinschuppig, sonst eher samtig, im Zentrum etwas körnelig, rau, schokobraun, völlig ungerieft; schwach hygrophan (beim Abtrocknen etwas ausblassend); Stiel: 4-6 x 1,5 mm, zylindrisch, nicht ganz glatt, rauh wirkend, aber nicht auffallend bereift, matt, schokobraun (hutfarben); Lamellen: herablaufend (aber nicht bogig, sondern ziemlich gerade, verkehrt konisch), entfernt (ca. 13-16 erreichen den Stiel), ziemlich dick und sehr breit, untermischt und zu Anastomosen neigend, braun, dunkel kartonbraun (heller als der Hut); Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: im Hut- und Stielkern schmutzig cremegrau, in der Stielrinde und über den Lamellen wässrig braun; Geruch: im Schnitt minimal mehlig; Geschmack: neutral; HDS: Trichoderm, ziemlich chaotische Struktur, mit vorwiegend keuligen, bis zu 25 breiten Endzellen, Pigment deutlich inkrustierend, an dünneren Zellen in der Subcutis auch quergestreift; Schnallen fehlend; Huttrama: aus +/- parallelen, inkrustierten, ca. 85-280 langen Zellen; Cheilozystiden: vorhanden (Schneide heterogen), polymorph, meist zylindrisch wellig, auch spindelig, oft bauchig und apikal verschlankt, z.B. 35x9, 30x7,5, 30x6, 33x10; Stieltrama: -; Basidien: 4-sporig; Sporen: mit 5-6 eher schwach ausgeprägten Ecken, subisodiametrisch, 10,1 x 8,7 (9,5-11 x 7,5-10), Q=1,17 (1,05-1,25), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Entoloma flocculosum (Bres.) Pacioni; gemäß Pilzkompendium so bestimmt (Ludwig synonymisiert phaeocyathum mit flocculosum)


    Grüße


    Hias

    Hallo,


    man könnte schon den Eindruck gewinnen, dass es in diesem Formenkreis mindestens zwei makroskopisch klar trennbare Arten gibt. Die kurzstieligen +/- halbrunden in den Boden gerammten "Schraubenköpfe" mit einer Delle oben drin (wie die vom Rudi oder Ulmer PIlflora Endere S. 290) und die gracilen, langstieligen, völlig aufschirmenden Pilzchen, wie Ludwig sie in der Kollektion 94.16A gemalt hat oder wie ich sie im Beitrag weiter oben verlinkt habe.


    Grüße


    Hias

    Servus Wolfgang,


    leider habe ich auch erst drei Kollektionen aus dem Artenkomplex und konnte mir noch keine Meinung bilden.


    Die von mir als E. phaeocyathus bestimmte Kollektion habe ich makroskopisch identisch auch schon ohne Zystiden gefunden. Klaas Teile sehen eher so aus wie die Kollektion, die ich als E. flocculosum angesprochen hatte (ziemlich derb und mit weit herabgezogenem Rand im Gegensatz zu den filigranen, aufschirmenden Kollektionen die habituell an E. incarnatofuscescens erinnern).


    Grüße


    Hias

    Hallo Machiel,


    selbstverständlich stelle ich gern Material für die Sequenzanalysen zur Verfügung.


    Interessant wäre vielleicht die kleinsporige, kräftige Kollektion von E. sodale (?), die ich dir in St. Oswald gezeigt habe.


    Auf dieser Seite findest du die Dokumentation dazu und weitere dokumentierte Kollektionen von 2011.


    Auf diesem Index findest du weitere Entoloma-Kollektionen, die ich dokumentiert habe (anatinum=atrocoeruleum). Zu allen Kollektionen gibt es Herbarmaterial.


    Die Kollektionen von 2012 habe ich noch nicht bearbeitet und ich hoffe, dass nächste Woche noch ein paar Kollektionen aus Italien dazukomemen.


    Beste Grüße


    Matthias

    Hallo Karl,


    eine solche Kollektion habe ich leider nicht. Einen entfernt ähnlichen Fund aus der Serrulatum-Gruppe habe ich als E. brunneoserrulatum (cf.) bestimmt. Hier die Doku. Diese Pilze hatten aber einen zumindest jung doch blaustichigen, polierten Stiel, 2- und 4-sporige Basidien und größere, meist vieleckigere Sporen. Eure Kollektionen sehen aus wie typische E. serrulatum, nur eben ganz ohne Blautöne. Ich habe auch schon E. serrulatum mit weißen Schneiden gesehen. Ob das alles verschiedene Arten sind, wage ich nicht zu beurteilen. Vielleicht können das molekularbiologische Untersuchungen klären.


    Beste Grüße


    Hias