Beiträge von Andreas Kunze

    Servus Matthias,


    Auch Boletus noncolarans ist Jod positiv und wurde von Heinz Engel in der Beschreibung in der Pilzflora Nordwestoberfrankens eher in die Ecke vom Glattstieligen Hexenröhrling vermutet

    noch nie von der Art gehört – was nichts heißen muss.


    Im IndexFungorum wird das Taxon als nom. inval. aus dem Jahr 2000 ausgewiesen:

    Zitat

    Boletus noncolorans H. Engel & Philipp, in Pohl, Pilzfreunde Südhessen Sulzbach e.V. 2: 55 (2000)


    Nomenclatural comment: Nom. inval., Art. 36.1(a) (Melbourne)


    In der MycoBank wird das Taxon hingegen als gültig, jedoch aus dem Jahr 1989, geführt:

    Zitat

    Boletus noncolorans Engel & Philipp: 73-74 (1989) [MB#580155]


    Für mich verwirrend, um ehrlich zu sein.


    Gruß, Andreas

    Hier noch ein paar Links zu Bildersammlungen, um einen Eindruck der Variabilität zu bekommen:


    Suillellus queletii (Schulzer) Vizzini, Simonini & Gelardi 2014
    Suillellus queletii (Schulzer) Vizzini, Simonini & Gelardi 2014 Tassonomia Divisione Basidiomycota Classe Agaricomycetes Ordine Boletales Famiglia Boletaceae…
    www.funghiitaliani.it


    Nahuby.sk - Atlas húb - Suillellus queletii - hríb Quéletov - hřib Quéletův


    Boletus queletii


    Gruß, Andreas

    Guten Morgen beisammen,


    Manche Stiele zeigten mehr oder weniger deutlich Tüpfchen auf dem Stiel – ich dachte bislang, der wäre immer "glatt" (Name!).

    meine Beobachtung hatte Andreas schon einmal vor rund 5 Jahren in einem anderen Thema hier im Forum erwähnt:

    Da der Glattstielige ja keineswegs völlig glattstielig ist, sondern durchaus feine pünktchen haben darf


    Spannend ist auch Christophs Hinweis, dass Neoboletus erythropus, der Flockenstielige Hexenröhrling, ebenfalls weinrote Farbtöne in der Stielbasis aufweisen können soll:

    ich kenne den Flocki auch mit Blutrotem Fleisch (in der untersten Stielbasis). Hier ein Vergleichsfoto aus dem Netz: http://www.pharmanatur.com/Myc…erythropus%20discolor.htm


    (mal wieder einer der "discolor"-Kollektionen -aber auf dem zweiten Foto sieht man ganz unten im Stiel deutlich rotes Fleisch und der Fruchtkörper ist fit)


    Mit etwas Glück fruktifiziert der Röhrling heuer erneut. Dann will ich Mal die Sporen ausmessen, um den Quotienten zu ermitteln. Außerdem interessiert mich, ob die Frk. genauso aussehen wie im Vorjahr.


    Gruß, Andreas

    Guten Morgen beisammen,


    heute möchte ich euch einen Fund aus dem Vorjahr vorstellen, den Tobias Luschner und ich auf der Riesalb im Riedlinger Holz bei Donauwörth ab dem 6.9.2022 gemacht hatten: Suillellus queletii, der Glattstielige Hexenröhrling. Markant ist die weinrote Färbung im basalen Stielfleisch, die bei älteren Exemplaren häufig schon ohne Anschnitt von außen zu erkennen ist. Manche Stiele zeigten mehr oder weniger deutlich Tüpfchen auf dem Stiel – ich dachte bislang, der wäre immer "glatt" (Name!). Auffällig war zudem, wie farbvariabel die Fruchtkörper waren: Die Hutfarben waren an einer Stelle Ockerorange und an einer anderen Stelle Weinrotbraun.








    Habitat ist ein Buchen-Eichen-Mischwald auf Kalk mit eingestreuten Kiefern. Einige Meter weiter steht eine kapitale Eiche, die wir als Mykorrhizapartner vermuten. Allerdings stammen die Funde von verschiedenen Stellen, die ein paar Meter auseinander liegen. Aber wer weiß schon, wie groß so ein Myzel werden kann und welche Bäume in der Umgebung damit vernetzt sind. In der Umgebung wachsen u.a. Amanita pantherina, der Pantherpilz, Entoloma lividoalbum, der Weißstielige Rötling, Entoloma sinuatum, der Riesen-Rötling, Lycoperdon mammiforme und der Flocken-Stäubling, um den Fundort näher zu charakterisieren.


    Für mich war es das erste Mal, dass ich die Art live zu Gesicht bekommen habe, entsprechend groß war die Freude über diesen Fund. In der "Roten Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands" (2016) wird die Art als im Bestand "gefährdet (Kategorie 3)" geführt, insbesondere der kurz- und langfristige Bestandtrend sollen stark rückläufig sein. In der Roten Liste der Großpilze Bayerns (2009) wird der Glattstielige Hexenröhrling gar als "stark gefährdet (Kategorie 2)" ausgewiesen.


    Wer kennt Suillellus queletii ebenfalls aus eigener Anschauung und kann noch Wissenswertes zu der Art beitragen?


    Gruß, Andreas

    Hallo Christian,


    wie Andreas schrieb, passt der Fund optisch nicht zu M. steppicola: Neben den dichten, verdickten Rippen sind die Fruchtkörper im Inneren gekammert, der kurze Stiel auch gerne +/- längsfaltig-verwachsen ausgefüllt, aber nicht wattig wie bei den Verpeln. Hier z.B. eine Zusammenstellung von Frk. aus mehreren Blickwinkeln, die ich vor Jahren ins freie Medienarchiv Wikimedia Commons importiert hatte:


    Hier gibt's weitere aussagekräftige Makrofotos:

    Nahuby.sk - Atlas húb - Morchella steppicola - smrčok stepný - smrž stepní

    Gljive


    Mikroskopisch soll die Art durch stark gestreifte Sporen gekennzeichnet sein:

    Грибы Казахстана - Фотоальбомы: Сморчок степной

    https://www.researchgate.net/figure/Morchella-steppicola-a-Hairs-on-stipe-surface-CWU-D208-b-Mature-asci-with-eight_fig4_309803961


    Zur Verbreitung hatte ich mir in einem Artikelentwurf für die de.Wikipedia folgendes vermerkt:

    Zitat

    Die Steppen-Morchel ist in Europa aus der Ukraine und der ungarischen Steppe bekannt – die Vorkommen befinden sich zwischen dem 47. und 48. Breitengrad. Der deutsche Mykologe Jürgen Häffner zitiert in einem Aufsatz seinen ukrainischen Kollegen Zoltan Lukács, der von Populationen in der Puszta berichtet, die 250 bis 350 km von der ukrainischen Grenze entfernt liegen. Die Art soll bereits nahe der westlichen Landesgrenze der Ukraine nicht mehr vorkommen und weiter westlich unbekannt sein.


    Ich hoffe, das hilft Dir weiter.


    Nachtrag: Die rostigen Farbtöne treten bei Speisemorcheln häufiger auf, weshalb ich sie nicht zur Artabgrenzung heranziehen würde.


    Gruß, Andreas

    Hallo in die Runde,


    heute bin ich zufällig auf ein paar Handyfotos gestoßen, die ich Ende August 2020 während einer Fahrradtour geknipst hatte. Sie zeigen einen kräftigen, blass bis farblosen Lamellenpilz, der schon ein wenig von der Hitze des Spätsommers gezeichnet war. Er stand süd-östlich exponiert neben einem Haselbusch am Rand eines Fahrradwegs zwischen Asbach-Bäumenheim und Mertingen (Koordinaten: 10,81258 E, 48,6681 N; ~406 m ü. NN). Dort gab es noch Liguster, Kornelkirsche und Weißdorn, wenn ich mich recht entsinne. Alles sehr wahrscheinlich auf kalkhaltigem Boden. Leider gab es keine weiteren Fruchtkörper.





    Könnte es sich bei dem Fund um Amanita solitaria, den Igel- oder Spitzschuppigen Wulstling handeln? Leider kenne ich die Art nicht aus eigener Anschauung, weshalb ich den Fund hier zur Diskussion stelle.


    Was meint ihr?


    Gruß, Andreas

    Hallo Axel,


    besten Dank fürs blitzschnelle Einrichten! :thumbup:


    Im ersten Moment war ich irritiert, weil Firefox bei der https-Variante in der Adresszeile ein Schloss mit einer Warntafel anzeigt:



    Beim Draufklicken erfährt man, dass die "Verbindung nicht sicher" ist: "Teile dieser Seite sind nicht sicher (wie z.B. Grafiken)." Da befinden sich vmtl. keine oder nur teilweise relative URLs im Quelltext, weshalb teils weiterhin unverschlüsselte Verbindungen genutzt werden.


    Schönen Gruß aus Bayern


    Andreas

    Hallo Compris,


    Ich habe folgende Seite gefunden:


    Pilzkartierung Online


    Da weiß ich aber nicht, ob das offiziell ist, da die Website auch leider unverschlüsselt ist...

    danke für Deinen Hinweis. :thumbup:


    Axel, könntest Du bitte für Deine Plattform "Pilzkartierung 2000 Online" ein SSL-Zertifikat einrichten? Sollte das bei Deinem Hoster optional sein (nicht jeder bietet kostenlose Let's-Encrypt-Zertifikate an), könnte ich mir gut vorstellen, dass die DGfM die Extrakosten übernimmt. Ich kann das dann gerne ins Präsidium einbringen.


    Gruß, Andreas

    Guten Morgen lieber Coprinus,


    danke für die Blumen – es freut mich, dass dieses Angebot eine gute Wahl für den Schüler war und wünsche ihm viel Spaß beim Entdecken des Mikrokosmos!


    Wenn ich das recht sehe, kann das Mikroskop jetzt sogar deutschlandweit über den Onlineshop von ALDI bezogen werden:


    Mikroskop Science TFM-201
    www.aldi-onlineshop.de


    Dort wird zudem noch die Bresser-Stereolupe als "Analyth STR Mikroskop-Set" für 220 Euro zzgl. Versand angeboten:


    Mikroskop-Set Analyth STR
    www.aldi-onlineshop.de


    Zitat

    Eigenschaften:

    • Stereomikroskop mit 3 Objektivpaaren
    • Ideal für Schule, Hobby und Beruf
    • Objektivvergrößerungen: 10-, 20-, 40-fach
    • Weitfeldokulare mit Augenmuscheln und 20-mm-Sehfeld
    • Helle, sparsame LED-Beleuchtung
    • Beleuchtung für Auf- und Durchlicht getrennt schaltbar
    • Dimmer über Folientasten mit Statusanzeige
    • 2 Objektplatten (Schwarz-Weiß bzw. Glas matt) mit Präparateklammern
    • Stativ mit LED-Beleuchtung, getrennt oder gemeinsam schaltbar bzw. dimmbar
    • Stromversorgung über Netzteil oder 3 x AAA-Batterien möglich1
    • Mit praktischem Tragegriff, mobil einsetzbar
    • Inkl. Staubschutzhülle
    • Inkl. BRESSER MikrOkular Full-HD-Okularkamera

    Abmessungen/Gewicht:

    • L x B x H: ca. 22,5 x 18 x 26,5 cm
    • Ca. 2,2 kg

    Lieferumfang:

    • Mikroskop-Set BRESSER Analyth STR, bestehend aus
      • Mikroskop Analyth STR
      • 2 Okulare mit Gummimuscheln
      • 5-V-Netzteil
      • Glas-Objektplatte
      • Kunststoff-Objektplatte (Schwarz-Weiß)
      • BRESSER MikrOkular Full-HD Okularkamera
      • Staubschutzhülle
    • Anleitung


    Wünsche einen guten Start in die Woche


    Gruß, Andreas

    Guten Morgen beisammen,


    Auf der SZ-Website habe ich bei meinem täglichen News-Rundgang einen interessanten Artikel gefunden. Darin geht es um mehrere Startups, deren Geschäftsideen teils mit Pilzen zu tun haben. Eines will bspw. den Schwefelporling als Speisepilz etablieren:


    Weihenstephan: Diese vier Start-ups tüfteln an neuen Lebensmitteln
    Lebensmittel der Zukunft: Start-ups forschen an Hackfleisch aus Pilzen, züchten Insekten als Tierfutter, entwickeln Antibiotika aus Milch.
    www.sueddeutsche.de


    Spannend, vor allem wenn sich das im großen Maßstab umsetzen ließe.


    Gruß, Andreas