Beiträge von Ingo

    Sporen [95% • 21 • SAP • v • H2O(nat) ] = 5 - 5,6 - 6,1 x 3 - 3,5 - 3,9 µm
    Q=1,3 - 1,6 - 1,9
    V=25 - 35 - 42 müm³
    Ist jedenfalls sehr dicht an den Literaturwerten von albobrunnea.

    Hallo Jens,


    vielen Dank für die Arbeit erstmal. Du hast ja die Sporen der hier beschriebenen Kollektion #19 untersucht. Das sind die kleinen, striaten Ritterlinge, die nicht bitter sind. Die Sporengrößen decken sich in etwa mit denen der in der Literatur beschriebenen T. albobrunneum. In den FN4 scheint es sich auch um milde Exemplare zu handeln. Die T. stans (T. albobrunneum) in den Pilzen der Schweiz haben ähnliche Sporengrößen. Nur handelt es sich hier um den kleinen, bitteren Verteter (meine Koll. ##1). Wenn ich mir die anderen Kollektionen so ansehe, liegen die auch im gleichen Spektrum.


    Zu den Sporenquotienten:


    Ich gehe mal davon aus, dass du den Quotienten für die Sporen einzeln ermittelt hast. Wenn die tatsächlich zwischen 1.3 und 1,9 liegen, können wir die Sporen vergessen. Oder habe ich da was falsch verstanden?


    VG Ingo

    Aus FN.

    Hallo Jens,


    vielen Dank für deine Mühe und dein Angebot, uns bei den Braunen Teilen zu helfen. Ich habe eben nochmal bei Breitenbach/Kränzlin nachgeblättert. Dort in Tafel 434 als T. stans beschrieben. Sporen: 4,7-6 x 3,5-4,2 my.
    In den FN4 steht bei T. albobruneum: 4,3-6,4 x 2,9-4,3 my. Beide Werte passen also ganz gut zusammen.
    Stefan's Aufsammlung #Koll20 hatte somit schon (deutlich) kleinere Sporen. Möglicherweise liegen diese aber auch noch im Rahmen der vermuteten Art. Ich befürchte, der Quotient wird uns hier auch nicht viel weiter helfen.


    LG Ingo

    Mein Steckenpferd sind ja die Sporen. Deshalb, Stefan, deine Sporengrößen aus dem Quetschpräparat sind erheblich kürzer als die Literaturwerte für T. albobrunneum.

    Hallo Jens,


    zu den mikroskopischen Finessen kann ich momantan nichts sinnvolles beitragen. Allerdings interessiert mich brennend, welchen T. albobrunneum du hier meinst. Du hast freie Auswahl aus ca. 10 bereits vorgestellten Kollektionen. :saint:


    Bitte nicht falsch verstehen, aber die von Stefan vorgestellte Kollektion #20 zeigt den kleinen bitteren Kiefernritterling - Arbeitsname T.pini.
    Hast du die Sporenanganben aus den Pilzen der Schweiz (hier als T. stans)?


    LG Ingo


    @all: unterscheiden sich die Sporengrößen im Abwurf tatsächlich signifikant von solchen aus dem Präparat unterscheiden

    Hallo,


    kommen wir mal zu meiner ersten Kollektion, für mich eine ganz typische Tricholoma albubrunneum Koll1.= "Tricholoma pini". Gefunden am 7.10.17 in meinem Sandkasten, dem Dresdner Heller; direkt an meiner Tricholoma focale-Stelle; magerer Sandboden; nur Jungkiefern


    Hallo Stefan,


    Kollektion Nummer 20 - langsam lohnt es sich. Welche Abmessungen hatten deine "Pinis" eigentlich? Bei mir sind die konstant klein. Hutdurchmesser ganz selten mal um oder über 5-6 cm. In der Liste könntest du auch die Verfärbungen im Fleisch erwähnen. Die scheinen bei deinen Exemplaren recht deutlich auszufallen.


    LG Ingo

    Hi Pablo,


    solche Funde dürften wohl mit dafür verantwortlich sein, dass einige Autoren bei der Beschreibung von T. albobrunneum angeben, dass diese Art mild sei. Rein von der Optik her kann ich hier jedenfalls keine signifikanten Unterschiede zu der von mir hier vorgestellten Kollektion ##1 erkennen.
    Nur sind deine Miniritterlinge mild im Geschmack, im Gegensatz zu Koll. ##1. Die beobachte ich mittlerweile seit über 10 Jahren in meinen Revieren. Sie sind immer ziemlich konstant bitter. Eigentlich sind die von allen bisher vorgestellten sogar mit Abstand am bittersten.
    Klar könnten es auch Kümmerformen von irgendwelchen anderen, bereits vorgestellten, Kollektionen sein. Da kämen dann eventuell nur die wirklich unbitteren in Frage.


    GR Ingo

    Hallo Liebe Grünlingsfreunde,


    ich war am Wochenende nochmal nachsehen und konnte zwei weitere Fruchtkörper finden. In der Vorwoche war es ja ziemlich nass im Wald und die Grünlinge waren dementsprechend zugerichtet. Diesmal lagen zwei regenfreie Tage vor der Pilzentnahme.


    Unter dem Strich erweisen sich die oben beschriebenen Merkmale als konstant. Ein Fruchtkörper hatte sogar an die 6 cm. Hutdurchmesser und war knapp 10 cm. hoch.







    Vor den Test mit den beiden Chemikalien hatte ich den jüngeren, sehr gut erhaltenen Fruchtkörper gut 10 Stunden getrocknet.
    Ach hier gab es keine Abweichungen zum ersten Test zu sehen. Guajak an der Stielspitze - 0! Guajak im Stielfleisch - braun. KOH im Stielfleisch - ganz leicht rosa.



    Wenn ich mir die Bilder im Internet zum Thema T. frondosae so ansehe, ergeben sich schon ziemliche Unterschiede. Vor allem bei den Skandinaviern kann man häufiger Exemplare sehen, die den hier gezeigten ähneln. Vielleicht macht man es sich auch zu einfach, alle bei Laubbäumen gefundenen Grünlinge unter T. frondosae zu sammeln. Irgendwo habe ich auch den tollen deutschen Namen "Zitterpappelritterling" aufgeschnappt. Das wäre zumindest für meinen Fund zutreffend. Ein Wort vielleicht noch zum Biotop. Es könnte sein, dass dort Spuren von Kalk im Boden vorhanden sind. Meine Morchelstellen liegen gleich in der Nähe.


    Gruß Ingo

    Der kommt mir bekannt vor. Wachsen die bei dir normalerweise einzeln, eher in wenigen Exemplaren an einer Stelle, also keineswegs in Hexenringen, gesellig, rasig, oder gar büschelig?


    Die sind ja so nach Beschreibung und Bildern im vergleich zu anderen Kollektionen eher klein und zierlich gebaut; haben die zufällig auch so wässrig-brüchiges Fleisch, vor allem, wenn sie etwas älter werden? Dadurch wären sie zugleich einigermaßen rasch vergänglich.

    Hi Pablo,


    wie oben beschrieben. Die wachsen einzeln, aber auch gesellig und in Büscheln. Das ist auf den Bildern eigentlich auch zu erkennen. Das Merkmal mit der Vergänglichkeit scheint nahezu allen weissbraunen Ritterlingen eigen zu sein. Ausser bei den stämmigen Pappelritterlingen, die gerne mal ein paar Wochen, je nach Witterung, durchhalten.


    Ich meinte bei dieser Aufsammlung Parallelen zu deiner Kollektion #15 zu erkennen. Vor allem die Hutfarben, die schleimigen Ränder und der milde Geschmack könnten in diese Richtung weisen. Ich glaube nicht, dass wir es hier mit der gleichen Art wie bei unseren bitteren Kollektionen zu tun haben.


    An ein besonders variables Erscheinungsdatum glaube ich indes auch nicht. Ich hatte die Standorte meiner Kollektionen 2 und 3 mehrmals aufgesucht. Es war kein einziger Fruchtkörper nachgekommen. Die erscheinen meist in einem Schub und sind dann innert einer Woche dahin.


    GR Ingo

    Hallo Miteinander,


    zur Abwechslung mal wieder eine Kollektion aus meiner Region.


    Funddatum: 22.10.2017
    Fundort: Helenesee Frankfurt/Oder am Durchstich zum Katjasee, Altbergbaugebiet, MTBQ 3753/131
    Begleitbäume ausschliesslich Kiefern auf Sand
    Vorkommen: teils in Einzelexemplaren, Gruppen und kleineren Büscheln von max. 10 Exemplaren


    Hut: Durchmesser im Schnitt 5 cm.; einzelne Ausreißer an die 8 cm. Farben sehr variabel, kastanienbraun bis dunkelbraun, Scheibe dunkler. Von der Mitte zum Rand hin deutlich striat. Zum Rand hin heller. Direkt am Rand teils glatte Huthaut mit Schleimtröpfchen. Hutform in der Mitte konisch, später ausgebreitet und unregelmäßig gewellt. Am Rand können sich bei älteren Exemplaren kurze Riefen entwickeln.


    Stiel: Im Schnitt 4 cm x 1,2 cm. Maximal 7 cm. Bereits jung von der Basis her hellbraun überfasert - tels auch schorfig aufreissend. Im Bereich der Stielspitze zum Lamellenansatz hin länger weiss bleibend mit einem kontrastierenden Farbwechsel im unteren Bereich der Stielspitze - allerdings ohne Schleimzone- oder Abdruck des Hutrandes. Stiele gleichförmig oder verdreht, meist zugespitzt zur Basis hin.
    Bei Berührung orange-hellbraun verfärbend. Im Schnitt zum Teil orange fleckended.


    Lamellen: relativ engstehend, jung weiss - cremefarben, später mit braunen Lamellenschneiden. Deutlich ausgebuchtet und zum Teil mit Zahn am Stiel herab laufend.


    Geruch: Ritterlings-mehlig, aber verhältnissmäßig unaufdringlich bis angenehm.
    Geschmack: mehlig - mild in allen Größen; ganz leicht herb im Abgang bei jungen Fruchtkörpern,


    Chemie: Die Guajakreaktion im Bereich des Lamellenansatzes erfolgte innerhalb von 30 Sekunden. Innerhalb von 5 Min. erfolgte eine deutliche Farbreaktion im gesamten getesteten Bereich. KOH 20% erbrachte hier im Hutfleisch eine braune Verfärbung.


    Bilder:



    Das Chamälion unter den Braunen Kiefernritterlingen!
    Es fällt wirklich schwer, für diese Art konstante Beschreibungen zu formulieren. Was diese Kollektion von den vorangegangenen unterscheidet ist nach meiner Ansicht der milde Geschmack und die relativ späte Erscheinungszeit. In trocknen Jahren kommen die gerne auch erst Anfang November.
    Ich hatte die Art in meinem Beitrag in der "Tintlingausgabe" vom Aug. 2016 seinerzeit als Kollektion 3 beschrieben. Tatsächlich erscheint diese Kollektion in nahezu jedem Jahr an diesem Standort. Woanders konnte ich dese Ritterlinge bisher noch nicht auffinden.


    Was ich inzwischen aber revidieren muss, ist die Zugehörigkeit zur Gruppe der glatthütigen Ritterlinge. Diese Vertreter sind überwiegend deutlich striat. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt.


    VG Ingo

    Haben wir inzwischen eigentlich eine TaxList?Also eine Liste aller Taxa (egal ob mittlerweile irgendwo in der Synonymie verschwunden) - incl. Literaturhinweis auf die jeweilige Typusbeschreibung - aus der "Zielgruppe"?

    Hallo Pablo,


    sowas haben wir, glaube ich, noch nicht. Vielleicht könnte man sich an dem Schlüsselversuch orientieren, den ich in meinen Beitrag im Tintling im August 2016 angehängt hatte. Da gibt es immmerhin 6 Varianten.


    GR Ingo

    Salut!


    Die Folgende Kollektion ist eventuell nichts Eigenes, ....

    Hallo Pablo,


    ich denke, schon!


    - spätes Erscheinungsdatum
    - konische Hutmitte
    - milder Geschmack
    - minimal kurze Riefen am Hutrand


    Ich hatte vergangene Woche ähnliche Vertreter. Bin nur nicht dazu gekommen, die hier zu posten (böse Grünlige!!!)


    GR Ingo

    Auch wenn wir diese Gruppe eigentlich raus nehmen wollten, stelle ich den mal hier dazu, in zwei relativ nahe beieinander stehenden Kollektionen (+/- 20 Meter Distanz (und mehrere Gruppen von denen aus Kollektion #15) zwischen beiden Gruppen.
    Ist halt die Frage, wie vollständig nachher die Bäumchen werden sollen, vielleicht macht es sogar Sinn, zumindest ein paar Kollektionen davon mit rein zu nehmen. So zB auch eine von den Märchenwald - focale...

    Hi Pablo,


    hübsch! Fastberingte Ritterlinge aus deinem Revier müssen unbedingt mit ins Boot. Rein von der Optik her müsste es sich um T. batschii handeln. Die können ja auch etwas striat daherkommen. Allerdings - saurer Kiefernwald ohne Kalk! Einen T. focale aus meinem Revier habe ich übrigens auch schon sicher gestellt. Allerdings gehört der aufgrund der extremen Guajak Reaktion aus meiner Sicht nicht wirklich in diese Gruppe hinein. Es gibt ja auch unter den Skandinaviern mittlerweile verschiedene Meinungen, was die einzelnen Aggregate der Halsbandritterlinge angeht. Insofern - erstmal verhaften!


    GR Ingo

    Hallo, Gerhard & Ingo!


    Dann könnten wir ja ausknobeln, wo man zuerst dran gehen will, wenn die Braunen fertig wären: Die diversen Pappel- und Kieferngrünlinge (haben die eigentlich Schnallen? Ich müsste es jetzt nachgucken).


    Halo Pablo,


    bei den Grünlingen sollte man vielleicht erst einmal klären, ob da nicht schon Irgendwer dran ist. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass da einige Mykologen schon etwas Arbeit hineingesteckt haben, ohne dass es bislang offizielle Veröffentlichungen gibt. Belege und Beschreibungen zu sammeln, kann indes nicht schaden.


    GrR Ingo

    Hallo Ingo,


    Was Deine Angabe zur Größe von Tr. frondosae angeht, so kann ich Dir nicht ganz zustimmen. An einer Stelle wo die Art zu Dutzenden wächst, erreichten die Hüte schon mal 10 bis 12 cm Durchmesser.


    Herzliche Grüße
    Gerhard


    Hallo Gerhard,


    tausend Dank für deine Rückmeldung. Ich dachte schon, das Forum hier ist momentan nur für Pablo und mich geöffnet. Ich habe eigentlich überhaupt keine Ahnung von T. frondosae & Co. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich mal eine Originalbeschreibung von den ganzen neuen Grünlingen in die Hände bekäme. Der andere nennt sich übrigens Tricholoma ulvenenii. Das hatte ich im Startbeitrag falsch geschrieben. ich war aber zu faul, das zu editieren.


    Der Zitterpappelgrünling sieht bei mir allerdings immer gleich aus.


    2010:


    Ich könnte auch noch Bilder von 2007, 2009,und 2014 anbieten. Die zeigen immer nur die gleichen, fragilen Grünlinge mit dem Inocybe-Habitus. Ich hatte aber bereits im Startbeitrag geschrieben, dass die Skandinavier mittlerweile drei verschiedene Frondosaes in der Gendatenbank drin haben. Mit etwas Enthusiasmus könnte ja irgendwer mal daher kommen, und die These aufstellen, dass es möglicherweise zwei oder drei verschiedene Grünlinge geben könnte - oder auch 10! Ich muss aber ganz ehrlich zugeben , dass ich momentan genug mit den braunen zu tun habe.


    Grüßlis Ingo

    Andreas hat deinen "Weißsporer" ja schon bestimmt. Hätte ich zwar nicht so aus dem Stehgreif gekonnt, aber wieso hast du bei den Ritterlingen gesucht???


    Hallo Jens,


    kein Wunder! Wenn man sich hier die aktuellsten Beiträge so anschaut, gibt es kaum Alternativen dazu. So ein brauner Pilz könnte schon ganz gut in das Ritterlings-Projekt reinpassen. ^^


    Nein - Spass beiseite. Ich bin eben nicht so ganz glücklich mit der Präsentation hier. Möglicherweise wäre es vorteilhaft gewesen, für Tricholoma auch ein eigenes Expertenforum aufzumachen. Wer weiss, wie sich das noch weiter entwickelt.


    GR Ingo


    Interessante Kollektionen übrigens. Im letzten Jahr hatte ich zweimal "frondosae s.l." mit ziemlich heftiger Guajak - Reaktion auf dem Tisch (jeweils Hutfleisch (!) innerhalb einer Minute deutlich positiv.
    Leider beides nicht selbst gefunden, aber der läuft mir schon auch noch über den weg.

    Hallo Pablo,


    so selten wie der ist! T. frondosae sieht eigentlich immer so aus, wie abgebildet. Ich glaube auch nicht, dass die T. frondosae, die der Kollege Weißer (auch) im Kiefernwald findet, welche sind. Deshalb war ich sehr erfreut, die mal wieder selbst zu finden und testen zu können.


    Ich habe mittlerweile die Befürchtung, dass nach einer möglichen Sequenzierung bei den braunen Teilen irgendwas mit Tricholoma albobrunneum Typ 1 - 7,5 übrig bleibt. Aber wir haben ja noch nicht alle Funde gesehen. ;)


    Gruß Ingo

    Übrigens: Dieser milde Pappelritterling ist von allen bislang untersuchten Kollektionen der mit den kleinsten Sporen. Muss nichts heißen, könnte aber interessant sein.


    Hallo back,


    nach den Beschreibungen von Bon etc. soll sich T. pessundatum gerade durch besonders kleine Sporen auszeichnen. Von der Optik her handelt es sich bei diesem Ritterling vermutlich um die von M. Bon beschriebene Tricholoma populinum forma campestre. Hutfarben deutlich blasser als bei der Typusart, ähnlich Tricholoma stans. Ich finde, die Hutfarben fallen nahezu identisch aus wie bei Kollektion 11.


    Das Thema wird hier aber interessant, wie ich finde. Ich würde fast einen höheren Betrag, sagen wir 1 Euro fuffzig, darauf wetten, dass wir es hier mit zwei verschiedenen Arten zu tun haben. Dabei sollte dieser hier in die direkte Verwandtschaft von T. pessundatum gehören (wenn er es nicht sogar ist!) während der bittere eher zu den striaten Teilen gehört.
    Alles erstmal nur Vermutungen, aber ich beschäftige mich ja auch schon eine Weile damit. 8)


    Gruß Ingo

    Hallo Ritterlingsfreunde,


    neben den ganzen Braunen Ritterlingen habe ich mir in den vergangenen Wochen auch noch einige Grünlinge angeschaut. Besonders erfreut war ich als ich gestern, bei einer Gruppe ausgewachsener Espen, mal wieder T. frondosae bewundern durfte. Nach fünf Jahren Abwesenheit!
    Bei meiner makroskopischen Einschätzung bin ich mir relativ sicher, denn diese Grünlinge sehen signifikant anders aus als die Gesellen aus dem Kiefernwald. Es handelt sich übrigens um die einzige, mir bekannte Stelle in meinem Gebiet. Ende September wuchs am gleichen Standort Cortinarius trivialis. Auch diese Art konnte ich bislang nur dort finden.



    Der Pappel-oder besser Espengrünling zeichnet sich vor allem durch seine Schmächtigkeit aus. Man muss schon sehr vorsichtig sein, wenn man einen Fruchtkörper in einem Stück bergen will. Typisch sind die dunklen Schüppchen auf dem Hut und die stark bauchigen Lamellen. Ein weiteres Merkmal ist die deutlich konische Hutmitte bei allen Exemplaren. Von der Größe her sind diese Grünlinge geradezu mickrig. Die Hüte werden maximal 5 cm. breit bei einer Höhe von 4 - 7 cm. An diesen Grünlingen ist übrigens sehr wenig "Fleisch" dran, was sie ziemlich witterungsanfällig macht. Bei Regenwetter sind sie ziemlich durchgeweicht.


    Allerdings scheint es sich hier um einen recht unübersichtlichen Artkomplex zu handeln. In der Sequenzierungstabelle von Heilmann-Clausen at.al. sind drei verschiedene Typen von T. frondosae aufgeführt. Falls Jemand Interesse an einer wissenschaftlichen Nachbearbeitung hat - die Grünlinge habe ich sicher gestellt.


    Verglichen mit den Frondosaes können sich die Grünlinge (T. equestre) aus dem sandigen Kiefernwald zu echten Schwergewichten entwickeln. Ich hatte schon Exemplare von ca. 500 g mit Hutdurchmessern von knapp 20 cm.



    Das Bild hier ist nicht so ganz optimal, dafür aber aktuell. Dieses Exemplar teilte sich seinen Standort mit Steinpilzen und Braunweissen Ritterlingen. Mit letzteren beschäftige ich mich später noch.


    Direkt im Kiefernwald - meist im Moos - shehen hin und wieder Grünlinge, die man fast als Mittelding zwischen den beiden vorstehenden Arten deuten könnte. Diese haben eine orangebraune, feinschuppige Hutoberfläche und sind auch nicht so kompakt wie die "Sandgrünlinge". In der Regel treten sie als Einzelexemplare auf und haben einen längeren Stiel als der Hut breit ist. Vom Habitus her ähneln sie den hier vor Kurzem vorgestellten Tricholoma stans (cf), der übrigens am gleichen Standort erscheinen kann.


    Ich habe diese Grünlinge allesamt mit Guajak und KOH20% getestet, um eventuelle Unterschiede feststellen zu können. Zuerst die orangebraun-feinschuppigen.




    Die "Feinschguppigen Grünlinge" reagieren nur wenig mit Guajak. Das Ergebnis wurde nach ca. 5 min. abgelichtet. Mit KOH gibt es im Hutfleisch eine leichte, aber deutliche Rosaverfärbung.


    Beim kompakten "Sandgrünling" dagegen erfolgten die Farbreaktionen innerhalb einer Minute und fielen auch deutlich aus. Verglichen mit den braunen Ritterlingen erfolgt die stärkste Guajak-Reaktion nicht an der Stielspitze sondern abwärts davon.




    Nun zu Tricholoma frondosae:



    Hier gab es keinerlei Reaktion auf Guajak und eine schwach hellbraune Reaktion auf KOH im Hutfleisch. Den Farbtest hatte ich 6 Stunden nach der Aufsammlung durchgeführt.


    Interessant wäre hier, ob es sich bei den "Feinschuppigen Grünlingen" um etwas anderes handeln kann, als um T. equestre.
    Bei den Skandinaviern gibt es ja neben T. equestre und den drei T. frondosae-Typen auch noch die Art Tricholoma ulvenii. Irgendwie finde ich dazu keine brauchbare Berschreibung im www. Zumindest nicht auf Deutsch oder Englisch. Ich wäre sehr erfreut, wenn mir Jemand hier einen Wink mit dem Zaunpfahl geben könnte, wo bzw. wie ich an aktuelle Beschreibungen und Forschungsergebnisse zu diesem Thema heran gelangen kann.


    Das nächste Bild zeigt übrigens keine Grünlinge, sondern Tricholoma joachimii, der Vollständigkeit halber.




    VG Ingo

    Hallo Pablo,


    Glückwunsch! Denen bin ich heute auch auf der Spur gewesen. Leider Fehlanzeige. Den milden Pappelritterling hatte ich vor glatt einem Jahr gefunden. Allerdings zwischen Kiefern und Espen. Zwei Bilder von dieser Kollektion:



    Das sollten eigentlich die gleichen sein. Es handelt sich übrigens um die einzigen braunen Ritterlinge, die ich mir auch mal in die Pfanne haue. Diese Rittterlinge scheinen mit allen Weidengewächsen zu können. Damit sollte aber auch klar sein, dass es nicht nur den einen Pappelritterling gibt. Ich bin schon ganz neugierig, welcher von denen angeblich gegen Allergien helfen soll. Aber egal. Eigentlich wollte ich diesen Fund hier als eigenständige Kollektion einstellen. Ich hänge den aber nun als Kollektion #14-2 an. Das Exsikkat vom Vorjahr ist vorhanden. Diese milden Pappelbegleiter scheinen aber schon sehr nahe bei T. pessundatum zu stehen, der ja auch mild ist.


    Grüßlis Ingo

    Geschmack nach kurzem kauen extrem bitter, dieser Geschmack lange anhaltend auch nach dem Ausspucken


    Bei der Kollektion ist leider beim Trocknen was schief gegangen, die Fruchtkörper waren zu grob geschnitten und während ich zwei Tage unterwegs war, haben irgendwelche Tierchen die Fruchtkörper (bis auf einen, der ordentlich getrocknet und vertütet ist) völlig zersetzt. X/

    Hallo Pablo,


    für unsere Zwecke reicht ja auch ein Fruchtkörper. Die Kollektion sieht außerordentlich interessant aus. Hier passt auch die Original-Beschreibung von Persoon am ehesten. Er beschrieb seinerzeit seine T. albobrunneum ja als "wirklich bitter". Insofern...


    Gruß Ingo

    Die originale pessundatum wäre dann also ein Pilz mit bitterem Geschmack?

    Hallo Pablo,


    wo hatte ich denn das geschrieben. Dies hier ist der "klassische" Pappelritterling, der nur bei Kultur- bzw. Schwarzpappeln wächst. T. pessundatum, nach der Originalbeschreibung von Fries, ist mild und essbar!


    GR Ingo