Liebe Mitstreiter,
ich schlage vor, die interessanten Funde / Kollektionen, der besseren Übersicht halber, in diesem Unterforum zu präsentieren. Der Beitrag von Stefan / Climbingfreak sollte erst einmal das allgemeine Interesse erwecken. Ob es sich lohnt, für Tricholoma ein eigenes Subforum nach dem Vorbild von Inocybe bzw. Hebeloma zu kreieren, wird die Zukunft zeigen. Eigentlich gibt es ja bei Tricholoma mehrere Gruppen, die weitere Betrachtungen verdienen könnten. Z.b. die Formenkreise um T. equestre, T. terreum oder der um T. arvernense.
Ich fange am besten mal mit der ersten möglw. interessanten Kollektion an:
Fundort: sandiger Kiefernwald nähe Müllrose; MTBQ 3752/2
Funddatum: 01.10.2017
Vorkommen: Fruchtkörper einzeln bis zersteut, nicht büschelig.
Es handelt sich um relativ kleine Ritterlinge mit deutlich eingewachsenen Fasern in der Huthaut.
Hutfarbe variabel, hellbraun - dunkelbraun, zum Rand hin heller, ohne Riefen am Rand.
Hutdurchmesser im Durchschnitt zwischen 4 und 5 cm. Ausreisser mit 6,5 cm.
Stiellänge ebenso, Stieldurchmesser zwischen 1 - 1,5 cm.; zylindrisch, zur Basis hin verjüngend.
Stieloberfläche von der Basis her helbraun-orange geschuppt, Richtung Stielspitze weiß - ohne Ringzone.
Lamellen mittelmäßig engstehend, an den Schneiden bei Berührung und im Alter bräunend.
Stiel mit zunehmendem Alter hohl und mit braunen Verfärbungen.
Geruch: deutlich mehlig mit ranziger/unangenehmer Tendenz.
Geschmack: Nach ca. 30 Sekunden kann ein deutlicher, langanhaltender bitterer Geschmack registriert werden, der sich unglüclicherweise bis zu 15 Minuten hartnäckig halten kann, auch wenn man den Mund gründlich ausspült.
Ansonsten siehe Bilder:
Chem. Reaktion mit Guajak an der Stielspitze sehr schwach. Mit KOH keinerlei Reaktion.
Eigentlich ist dieser Ritterling einfach. Es handelt sich um T. albobrunneum nach MHK und FNE4 bzw. um Tricholoma stans nach PdS und nach RIVA / Bon. Mit der Originalbeschreibung von H. Persoon deckt sich dieser Ritterling nicht so ganz. Vor allem wegen der Erscheinungsform und der geringen Größe. Weitere Informationen dazu im Tintling Heft Aug. 2014, wer darauf Zugriff hat. Hier als Kollektion 1 beschrieben.
.................................
Das wäre als Fundbericht schon sehr ausführlich. So oder ähnlich ist das erst einmal vollkommend ausreichend um zu beurteilen, ob ein Fund interessant sein könnte. Weitere Merkmale könnten im Anhang nachgefragt werden. Wenn der Fund für weitere Untersuchungen in Betracht kommt, muss das Fundprotokoll mit den wesentlichen Daten ausgefüllt werden und die getrockneten Belege zusammen mit diesem zur weiteren Untersuchung eingeschickt werden.
Wir hoffen auf rege Mitarbeit und auf viele interessante Funde in diesem Jahr.
VG Ingo
Edit per 08.11.2017:
Ich habe die ursprünglichen Bilder nachbearbeitet und ausgetauscht. Der Weißabgleich war völlig verstellt und die Farben waren extrem ins Blaue abgedriftet. Mittlerweile komme ich mit meiner neuen Kamera besser klar.