Liebe Pilzfreunde,
das Pilzjahr ist jetzt schon ein voller Erfolg, zumindest für mich. Hier eine weitere Kollektion, die für unser Vorhaben von Interesse sein könnte.
Fundort: zwischen Helenesee und Müllrose am Straßenrand im Gras / Moos. Nur Kiefern in relevanter Nähe. Sandiger Boden. 07.10.2017.
Vorkommen: eher untypisch als Hexenring, Es handelte sich um eine größere Gruppe von ca. 20 Exemplaren, zum Teil miteinander verwachsen.
Hut: Durchschnitt 7-8 cm, Maximum glatt 10 cm. Ausgewachsen unregelmässig gewellt. Farbe einheitlich dunkelbraun - ähnlich I.badius, deutlich striat, fast schon feinschuppig. Zum Rand hin deutlich gerippt. Huthaut zu 2/3 abziehbar.
Stiel: 4-5 cm lang, maximal 7 cm. Durchmesser 1,5 - 2 cm. Recht kompakt, teilweise verdreht, zur Basis hin abgerundet. Teilweise braun überfasert von der Stielbasis bist fast zum Lamellenansatz. Im Schnitt (ältere Exemplare) braun anlaufend und hohl.
Lamellen: dicht, jung weißlich bis creme; bei ausgewachsenen Exemplaren braun fleckend an den Schneiden. Teilweise am Zahn herablaufend.
Geruch: frisch mehlig aber nicht ranzig.
Geschmack: Mehr oder wenige bitter im Abgang nach ca. 1/2 Minute. Allerdings nicht extrem und lang anhaltend.
Chemie: Mit Guajak an der Stielspitze keine schnelle Reaktion. Nach 10 Minuten etwas ausgeprägter als bei der zuvor präsentierten 1. Kollektion.
KOH ohne besondere Reaktion.
Fazit: Bei dieser Kollektion handelt es sich um mittelgroße, kompakte und fleischige Ritterlinge. Die Hüte sind in der Regel breiter, als die Stiele lang sind. Eigentlich wie typische Pappelritterlinge, oder wohl auch T. batschii (kenne ich nicht persönlich) oder T. pessundatum. Möglicherweise handelt es sich hier um die Art, die H. Persoon seinerzeit beschrieben hatte.
Schade, dass die Auswertung der Chemie im Kunstlicht erfolgen musste. Am Sonnabend regnete es ab 17:00 Uhr und ich musste alle Aktivitäten nach innen verlegen. Anregungen, Tipps etc. sind wie immer willkommen.
VG Ingo