Hallo,
zum Punkt 4 der Prüferordnung "Prüfer auf Probe" kann ich sagen, dass ich da sicherlich die treibende Kraft hinter diesem Punkt war.
Die Frage war und ist, wie man beurteilen kann, dass ein zukünftiger Prüfer die nötige fachliche Kompetenz hat. Wie prüft man das und wer prüft das? Ein Prüfer muss genügend Artenkenntnis haben, um zweifelsfrei ein Urteil über die Richtigkeit oder Falschheit einer Bestimmung bei einer Prüfung fällen zu können. Wie soll dies objektiv geprüft werden? Mir ist dazu nichts wirklich eingefallen. Fachpublikationen als Maßstab würde Leute benachteiligen, die einfach keine Lust zum publizieren haben. Eine praktische Prüfung anhand einer Artenauswahl - wer soll das prüfen und wann und mit welchem Material?
EInzige Lösung die mir einfiel (und andere praktikable Lösungsmöglichkeiten fielen ja auch sonst niemandem im Gremium ein), war, das in der Praxis anzuschauen und zu beureilen. Wie kompetent wirkt der angehende Prüfer, wie souverän geht er mit möglichen unklaren Bestimmungssituationen um (z.B. der Prüfling glaubt nicht dass der von ihm freigegebene Pilz ein Gifthäubling ist oder so etwas) und letztlich auch wie managt er das ganze organisatorisch. Trifft er eine gute Auswahl an Arten für die zweiteilige praktische Prüfung, hat er überhaupt ausreichend Material zur Verfügung und wenn nicht, wie geht er damit um (Prüfung absagen?) Gleichzeitig bekommt auch der angehende Prüfer eine gewisse Sicherheit in den Abläufen und in der Akzeptanz.
Ich bin auch heute noch der Meinung, dass das vom Prinzip her die einzige Möglichkeit ist, zu beurteilen, ob ein Prüfer das nötige Fachwissen hat und die nötige Didaktik dies auch situationsgemäß anzuwenden. Und ich glaube auch, dass man das beurteilen kann, wenn man ein gewisses Mindestmaß an Artenkenntnis hat und Erfahrung im PSV-Bereich. Ein Fahrprüfer muss auch kein Fahrsicherheitstrainer oder gar Rennfahrer sein. Es reicht wenn er Ahnung vom Autofahren hat und die Gesetze kennt.
Übrigens: Dass Du hier kundtust, du würdest dich für nicht kompetent genug halten, PSV-Prüfungen abzuhalten, treibt mir die Lachtränen in die Augen.
Mich persönlich stört an den Bedingungen für neue Prüfer nur die geforderten drei Prüfungsorganisationen innerhalb von zwei Jahren. Das halte ich für zu viel - zwei innerhalb von zwei odr auch drei Jahren fände ich besser und wäre besser leistbar. An der Beurteilung der Probe-Prüfer durch ein Mitglied des FA PSV oder ein Präsidiumsmitglied oder ein vom Präsidium dafür bestelltes Mitglied würde ich weiterhin festhalten wollen.
beste Grüße,
Andreas