Fragen zur PSV-Ausbildung

  • Hallo,

    zum Punkt 4 der Prüferordnung "Prüfer auf Probe" kann ich sagen, dass ich da sicherlich die treibende Kraft hinter diesem Punkt war.
    Die Frage war und ist, wie man beurteilen kann, dass ein zukünftiger Prüfer die nötige fachliche Kompetenz hat. Wie prüft man das und wer prüft das? Ein Prüfer muss genügend Artenkenntnis haben, um zweifelsfrei ein Urteil über die Richtigkeit oder Falschheit einer Bestimmung bei einer Prüfung fällen zu können. Wie soll dies objektiv geprüft werden? Mir ist dazu nichts wirklich eingefallen. Fachpublikationen als Maßstab würde Leute benachteiligen, die einfach keine Lust zum publizieren haben. Eine praktische Prüfung anhand einer Artenauswahl - wer soll das prüfen und wann und mit welchem Material?
    EInzige Lösung die mir einfiel (und andere praktikable Lösungsmöglichkeiten fielen ja auch sonst niemandem im Gremium ein), war, das in der Praxis anzuschauen und zu beureilen. Wie kompetent wirkt der angehende Prüfer, wie souverän geht er mit möglichen unklaren Bestimmungssituationen um (z.B. der Prüfling glaubt nicht dass der von ihm freigegebene Pilz ein Gifthäubling ist oder so etwas) und letztlich auch wie managt er das ganze organisatorisch. Trifft er eine gute Auswahl an Arten für die zweiteilige praktische Prüfung, hat er überhaupt ausreichend Material zur Verfügung und wenn nicht, wie geht er damit um (Prüfung absagen?) Gleichzeitig bekommt auch der angehende Prüfer eine gewisse Sicherheit in den Abläufen und in der Akzeptanz.
    Ich bin auch heute noch der Meinung, dass das vom Prinzip her die einzige Möglichkeit ist, zu beurteilen, ob ein Prüfer das nötige Fachwissen hat und die nötige Didaktik dies auch situationsgemäß anzuwenden. Und ich glaube auch, dass man das beurteilen kann, wenn man ein gewisses Mindestmaß an Artenkenntnis hat und Erfahrung im PSV-Bereich. Ein Fahrprüfer muss auch kein Fahrsicherheitstrainer oder gar Rennfahrer sein. Es reicht wenn er Ahnung vom Autofahren hat und die Gesetze kennt.

    Übrigens: Dass Du hier kundtust, du würdest dich für nicht kompetent genug halten, PSV-Prüfungen abzuhalten, treibt mir die Lachtränen in die Augen.

    Mich persönlich stört an den Bedingungen für neue Prüfer nur die geforderten drei Prüfungsorganisationen innerhalb von zwei Jahren. Das halte ich für zu viel - zwei innerhalb von zwei odr auch drei Jahren fände ich besser und wäre besser leistbar. An der Beurteilung der Probe-Prüfer durch ein Mitglied des FA PSV oder ein Präsidiumsmitglied oder ein vom Präsidium dafür bestelltes Mitglied würde ich weiterhin festhalten wollen.

    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Peter,

    genau das wollte ich mit meinem Beitrag ausdrücken - Andreas hat die anschaulicheren Worte dafür gefunden:

    Und ich glaube auch, dass man das beurteilen kann, wenn man ein gewisses Mindestmaß an Artenkenntnis hat und Erfahrung im PSV-Bereich. Ein Fahrprüfer muss auch kein Fahrsicherheitstrainer oder gar Rennfahrer sein. Es reicht wenn er Ahnung vom Autofahren hat und die Gesetze kennt.


    Es gibt viele Nuancen zwischen Unkenntnis und überbordende Fachkompetenz. Und ab einem gewissen Wissensstand kann die- oder derjenige auch angehende PSV-Prüfer beurteilen, ob sie den Aufgaben gewachsen sind.

    Gruß, Andreas

  • Hallo Peter,

    deinen PSV-Titel behälst du, so wie ich das verstanden habe, noch 5 Jahre nach deiner letzten Verlängerungsweiterbildung. Der Titel ist nicht mitgliedschaftsgebunden. Theorethisch könntest du innerhalb dieser 5 Jahre wieder eintreten, deinen PSV verlängern, 3 mal als Beisitzer einer PSV-Prüfung beiwohnen, den Antrag auf Prüfer stellen und fertig. Also ein Ding der Unmöglichkeit, so wie du das darstellst ist das nicht.

    l.g.
    Stefan

    Auf der Suche nach dem heiligen (Pilz)Gral ;)

  • Hallo,

    dann scheine wohl ich nicht in der Lage zu sein, meine Kritik so mit den richtigen Worten vorzutragen, dass der Sinn der Kritik klar wird. Deshalb in klaren und einfachen Sätzen:

    Ich habe nichts dagegen, dass man zunächst Prüfer auf Probe wird.
    Ich habe nichts dagegen, dass andere PSV oder andere Prüfer oder Mitglieder des FA Toxikologie die Beurteilung eines Prüfers auf Probe vornehmen.

    Ich halte es jedoch für falsch, dass ein Mitglied des FA PSV, der für die Regeln verantwortlich ist, und die Einhaltung der Regeln kontrollieren sollte, der "Beurteiler" für künftige Prüfer ist.

    Zu dem was Andreas schrieb und was der andere Andreas zitiert hat. Ja, wenn man ein Mindestmaß an Artenkenntnis hat und Erfahrung im PSV-Bereich, dann kann man das. Wo aber steht, dass ein Mindestmaß an Artenkenntnis und Erfahrung im PSV-Bereich Voraussetzung für ein Präsidiumsamt sind. Und wenn das nicht so ist, wieso soll nach Prüferrichtlinie dann ein Präsidiumsmitglied die Beurteilung eines Prüfers auf Probe vornehmen?

    Das alles ist aber Nebenkriegsschauplatz, wenn das neue System nicht zu dem erhofften Effekt führt und nur darum geht es doch eigentlich.

    Wie soll nach diesem neuen "tollen" System eine kompetente Mykologin aus - z. B. Kiel - Prüferin werden um die "Versorgung mit PSV der DGfM" in Schleswig-Holstein zu verbessern?

    Indem sie also derzeit eine Prüfung in Oberhof, Hornberg oder in der Lausitz macht. Indem sie danach an drei Prüfungen in eben diesen mindestens 511 bis 835 km entfernten Orten Prüfungsbeisitzer bei den jetzigen Prüfern macht. Und anschließend fährt ein Mitglied des FA oder des Präsidiums zu drei verschiedenen Terminen nach Kiel und nimmt dann dort an den Prüfungen der Prüferin auf Probe in deren Heimatverein teil um sie zu beurteilen.
    Und natürlich fährt die Prüferin auf Probe dann auch noch in den zwei Probejahren zu den Prüfertreffen, die dann bei einem der Prüfer stattfinden.

    Glaubt Ihr wirklich, dass das funktionieren könnte?

    Ich lass´ mich gern eines Besseren belehren. Aber man sollte eben beizeiten umsteuern, wenn man merkt, dass man in die falsche Richtung fährt.

    Das Erste und Naheliegendste wäre doch wohl, mal bei den "Dutzenden Berwerbern als Prüfer" (wörtlich so auf der 1. FA - Sitzung des FA PSV-Wesen von der Präsidiumsvertreterin mitgeteilt) nachzufragen, warum deren Interesse abgeflaut ist.
    Das Zweite wäre dann wohl, bei den mit den neuen Ordnungen abgewatschten Referenten nachzufragen, warum nicht ein einziger von denen (ich meine nicht diejenigen, die das mehr oder weniger beruflich machen) den neuen Weg mitgegangen ist und die DGfM sie als "Multiplikatoren" (Bezeichnung aus der ehemaligen Referentenrichtlinie) offensichtlich verloren hat.

    Ich finde die Ergebnisse nämlich nicht toll, ich finde sie eher sehr bedenklich. Ich zitiere mal aus einer E-Mail, die ich heute genau zu diesem Thema bekommen habe, denn hier lesen ja offensichtlich viele mit, die sich an Diskussionen nicht oder nicht mehr beteiligen:

    "Grundsätzlich glaube ich, dass die DGfM-Verantwortlichen nicht an einer gesundheitsprophylaktisch orientierten öffentlichen (Deutschland-weiten, möglichst flächendeckenden) Pilzberatung interessiert sind." - ich lass den Absender mal einfach anonym stehen.

    Beste Grüße - Peter

    Edited once, last by Peter: Schreibfehler berichtigt. (April 17, 2018 at 5:52 AM).

  • Hallo Peter,

    deinen PSV-Titel behälst du, so wie ich das verstanden habe, noch 5 Jahre nach deiner letzten Verlängerungsweiterbildung. Der Titel ist nicht mitgliedschaftsgebunden. Theorethisch könntest du innerhalb dieser 5 Jahre wieder eintreten, deinen PSV verlängern, 3 mal als Beisitzer einer PSV-Prüfung beiwohnen, den Antrag auf Prüfer stellen und fertig. Also ein Ding der Unmöglichkeit, so wie du das darstellst ist das nicht.

    l.g.
    Stefan

    Da lies doch bitte mal die entsprechenden Ordnungen, Stefan. Und für alle Mitlesenden: PSV der DGfM kann natürlich nur sein, wer auch in der DGfM ist. Und der PSV - Ausweis ist bei Austritt aus der Gesellschaft zurückzugeben und verliert seine Gültigkeit.

  • ....eine Frage: bei den drei selbstständig organisierten Prüfungen, die ein Prüfer-Anwärter machen muss - gibt es da eine Vorgabe wie viele Teilnehmer diese Prüfungen mindestens haben müssen?
    Der Punkt dass es in einem Jahr mehr als einen Prüfungstermin geben muss, hat mich bisher am allermeisten abgeschreckt. Denn gerade, wenn man eben nicht "hauptberuflicher Prüfer" werden will, ist das eine wahnsinnige Hürde.

  • Hi Tanja,

    soweit ich weiß, gibt es keine Vorgabe für eine Mindestanzahl an Prüflingen. Wenn du dich dazu entschlössest Prüfderin zu werden, würden wir uns sehr freuen. Die Prüfungen müssen auch nicht beim Heimatverein durchgeführt werden, du kannst auch gerne bei Pilzvereinen in benachbarten Bundesländern anfragen. ;)

    l.g.
    Stefan

    Auf der Suche nach dem heiligen (Pilz)Gral ;)

  • Liebe Alle,

    um zur Ausgangsfrage zurückzukommen, warum es so wenig Prüfer gibt, hier noch meine - vielleicht unmaßgebliche - Sicht der Dinge.

    Wer mich nicht kennt, dem sei mitgeteilt, dass ich mittlerweile seit 20 Jahren Pilzkurse gebe, davon etliche Jahre am Pilzmseum Bad Laasphe auch in Form von Fortgeschrittenkursen (F1). Man mag mir eine gewisse Fachkompetenz also nicht unbedingt absprechen wollen.

    Nachdem in Bad Laasphe der letzte offizielle PSV-Vorbereitungskurs mit anschließender Prüfung im Jahre 2003 unter der Leitung von Christa Münker stattfand, kamen immer wieder vereinzelte Anfragen, ob und wann wieder PSV-Prüfungen durchgeführt werden. (Mittlerweile haben wir Andreas G. für einen F2-Kurs mit anschließender Prüfung gewinnen können - zumindest mal für dieses Jahr). Die Situation ließ mich letztendlich mit dem Gedanken spielen, auch als Prüfer tätig zu werden. Der Versuch einer Referenten^DGfM-Ausbildung scheiterte in 2008 krankheitsbedingt, daraufhin lagen die Ambitionen bei mir ein wenig auf Eis, auch dadurch bedingt, dass von DGfM-Seite keine besonderen Anstalten getroffen wurden, mich in meinem Vorhaben zu bestärken.

    Mittlerweile hatten sich die Strukturen in der DGfM-Führung verändert und ich wurde Mitglied in der ersten Instanz des FA-PSV. Dem bin ich nach kurzer Zeit, aus Gründen, die ich nicht näher erläutern will, wieder entfleucht. Die Erstbesetzung dieses Fachausschusses hat sich interessanterweise nach nicht langer Zeit weitgehend aus mir schleierhaft geblieben Gründen in Luft aufgelöst.

    In der Folge dachte ich, dass ich als ehemaliges Mitglied des Fachausschusses und seit Jahren aktiver PSV und Kursleiter mit ein paar aus meiner Sicht konstruktiven Gedanken zum PSV-Wesen beitragen könnte. Eine Mail an den dann aktiven FA wurde von der PSV-Beauftragten mit einer recht schroffen Antwort bedacht, die mir jeglichen Motivationswind auch bzgl. einer evtl. Prüfertätigkeit aus den Segeln nahm.

    Dies nur mal als Nebenschauplatz und dann wieder die Frage, warum sollte man eigentlich Prüfer werden? Es fällt mir auf, dass in den Regularien sowohl für PSV als auch für Prüfer recht oft vorkommt: "Du musst, du bist verpflichtet...".
    Wenn ich Prüfer werden will muss ich vorher dreimal an Prüfungen als Beisitzer teilgenommen haben. Wo soll ich denn da bitte hinfahren, die Prüfungsorte sind alle ziemlich weit weg von Mittelhessen? Davon abgesehen hat mich die letzten Jahre auch noch nie jemand gefragt, ob ich als Beisitzer fungiere - wer auch? (Nun gut, vielleicht heuert mich ja mal Andreas an für die Prüfung in Bad Laasphe). Gesetzt den Fall, ich würde für eine solche Tätigkeit nach Hornberg fahren - was natürlich rein spekulativ ist - , stellt sich die Frage, wer bezahlt das? Dann noch die Geschichte mit den jährlichen Treffen der Prüfer, wo liegt der Sinn und schon wieder - wer bezahlt Reisekosten und evtl. Unterkunft?

    Kurzum, man könnte noch den einen oder anderen Einwand finden. Das was ich fragen will: Was sollte mich motivieren und was hätte ich davon, als PSV-Prüfer der DGfM tätig zu werden? Bislang sehe ich nur Verpflichtungen, die auf einen zukommen.
    Den aktuellen Tintlings-Artikel zum Thema halte ich gelinde gesagt für einen Witz. Es wäre von verantwortlicher Seite dazu angeraten, die Tätigkeit als PSV-Prüfer attraktiv zu machen, weniger Restriktionen aufzuerlegen und vor allen Dingen mit den Menschen auf eine positive Art und Weise zu kommunizieren! Wenn man nur erzählt bekommt, "Du bist verpflichtet, dies und jenes zu tun", verliert man ziemlich schnell die Lust - zumindest geht es mir so.

    Just my two cents...
    Harald

    Landeskoordinator Pilzkartierung Hessen

  • Servus Harald,

    schön, Dich wieder mal zu lesen. :)

    Nachdem in Bad Laasphe der letzte offizielle PSV-Vorbereitungskurs mit anschließender Prüfung im Jahre 2003 unter der Leitung von Christa Münker stattfand, [...]


    Mir als Nicht-PSV stellt sich die Frage, weshalb nach 2003 nicht mehr geprüft wurde?

    In der Folge dachte ich, dass ich als ehemaliges Mitglied des Fachausschusses und seit Jahren aktiver PSV und Kursleiter mit ein paar aus meiner Sicht konstruktiven Gedanken zum PSV-Wesen beitragen könnte. Eine Mail an den dann aktiven FA wurde von der PSV-Beauftragten mit einer recht schroffen Antwort bedacht, die mir jeglichen Motivationswind auch bzgl. einer evtl. Prüfertätigkeit aus den Segeln nahm.


    Schade, dass Du diese Erfahrung machen musstest. Ich schätze Deine Meinung und Fachkompetenz. Wenn Du es für förderlich hältst, mache Deine Ideen und Vorschläge bitte hier im Forum einem größeren Publikum zugänglich. Ich persönlich würde mich freuen, wenn Du damit die Diskussion bereichern würdest.


    Was sollte mich motivieren und was hätte ich davon, als PSV-Prüfer der DGfM tätig zu werden? Bislang sehe ich nur Verpflichtungen, die auf einen zukommen.


    Gute Frage. Wer von Pilzkursen lebt, für den bietet es sich an, auch die PSV-DGfM-Prüfung abnehmen zu dürfen, um das eigene Kursangebot abzurunden. Ansonsten finden das mglw. einige toll, sich als PSV-Prüfer der DGfM ausgeben zu dürfen. Aber sonst mag mir aus dem Stegreif kein Vorteil einfallen.

    Gruß, Andreas

  • Hi Andreas,

    nach 2003 wurde keine Prüfung mehr angeboten, weil sich sowohl Christa Münker als auch Christine Hahn, die das vorher in ihrer Verantwortung hatten, zurückzogen.
    Es gab da wohl verschiedene Gründe.

    Beste Grüße
    Harald

    Landeskoordinator Pilzkartierung Hessen

  • Hallo ihr lieben,

    ich bin sehr froh, dass du auch deine ehrliche Sicht der Dinge hier geschildert hast Harald. :)

    Das einzige ist, was wir derzeit im FA tun können und sehr gerne auch werden, die vorgetragenen Kritikpunkte zu sammeln und uns darüber beraten. Eine Entscheidungsmöglichkeit für die Umsetzung der Vorschläge fehlt uns ohnehin. Das müsste dann vom Präsidium oder von der MV vorgenommen werden.

    l.g.
    Stefan

    Auf der Suche nach dem heiligen (Pilz)Gral ;)

  • Hallo Stefan,

    unterschätze die Entscheidungsbefugnis des FA nicht. Dieser formuliert die Ordnung, das Präsidium kann/darf nur "bestätigen" (das heißt natürlich auch, dem FA Punkte mitzuteilen, die für eine Bestätigung zwingend umformuliert werden müssen). Am Ende aber überwiegend eine Kontrollfunktion.

    Wenn es um Kostenerstattungen geht, muss natürlich auch der Schatzmeister einbezogen werden.

    Gruß,

    Wolfgang

  • Hallo Stefan,

    das klingt mir wirklich zu bescheiden, was Du da als Möglichkeit des Fachausschusses siehst.

    Das sind lt. Organigramm die Aufgaben des FA:

    • Empfehlung über An- und Aberkennung von Ausbildungsstätten
    • Weiterentwicklung und Beschluss der Ordnung zur Ausbildung, Prüfung und Fortbildung von Pilzsachverständigen der DGfM
    • Entscheidung über Anerkennung von Veranstaltungen/Prüfungen in Zweifelsfällen
    • Qualitätssicherung der Ausbildung

    Allein wenn Du Dir den ersten und vierten Punkt ansiehst, wirst Du feststellen müssen, dass diese Aufgaben seltsamer Weise seit Gründung des Fachausschusses entfallen sind, weil irgendjemand für sich an Satzung und Aufgabenprofil der berufenen Ausschüsse vorbei beschlossen hat, dass man sich dem in der DGfM nicht mehr widmet. Es gibt weder Ausbildungsstätten, die Ihr anerkennen könnt, noch gibt es eine Ausbildung deren Qualität Ihr sichern könnt, weil man die Ausbildung nicht mehr als Aufgabe sieht. Es gibt auch keine Ordnung mehr, die das Wort "Ausbildung" im Titel trägt.

    Eure Aufgabe ist aber auch, das dieser FA die Ordnung entwickelt und beschließt (das Präsidium bestätigt was Ihr vorlegt oder kämpft mit Euch). Aber gegen Euern Willen gibt es keine Ordnung.

    Sieh doch mal bitte Eure Aufgabe nicht nur darin "die vorgetragenen Kritikpunkte zu sammeln" sondern darin, aktiv ein Meinungsbild einzuholen. Ihr seid doch nicht Sammler von Beschwerden sondern Gestalter. Ihr könnt doch selbst dafür sorgen, dass es keine Kritik an dem gibt, wofür Ihr verantwortlich seid.
    "Vorgetragene" Kritikpunkte wirst Du sehr selten finden, weil es eben leider wieder so ist, dass Kritik ausschließlich als lästig und bösartig angesehen wird. Wenn Du Dir allein hier in diesem Forum ansiehst, wie derzeitige Präsidiumsmitglieder mit Kritik umgehen und austeilen als gäbe es kein Morgen und schon gar keine gemeinsame Basis aller Pilzinteressierten, dann kannst Du Dir sicher vorstellen, dass das nicht im Geringsten zu einer kreativen und lustvollen Stimmung beiträgt und Kritikpunkte von sich aus vorgetragen werden. Versuche doch mal spaßeshalber die ehemaligen "Multiplikatoren", also die ehemaligen Referenten der DGfM - zu interviewen, was sie von den Entwicklungen der letzten 3-4 Jahre halten.

    Beste Grüße - Peter

  • ......
    Das was ich fragen will: Was sollte mich motivieren und was hätte ich davon, als PSV-Prüfer der DGfM tätig zu werden?
    .....

    Hallo nochmal,

    Ich wäre gern Prüfer, weil es hier oben im Norden keinen gibt und es für viele sehr abschreckend ist, 500km zu fahren um irgendwo eine Prüfung abzulegen.


    Stefan: Dein Argument, dann einfach irgend woanders eine Prüfung abzunehmen, wenn man nicht genügend Prüflinge hat, ist ja gut und schön, aber löst ja mein Problem nicht.
    Der Aufwand ist woanders ja auch eher größer als kleiner. Man hat ja woanders auch nicht so viele Kontakte. Da könnte allerdings die DGfM helfend eingreifen! Die könnte doch Prüfungswillige sammeln und alles ein wenig koordinieren, womit man als einfacher Nebenbei-Prüferanwärter überfordert ist.
    Wenn es etwas mehr anregende Unterstützung seitens der DGfM gäbe, wäre ich sofort bereit. Ich bin schon lange PSV und habe schon an unendlich vielen Prüfungen beigesessen.

    Aber große Anstrengungen unternehmen, um ja drei Prüfungen in zwei Jahren abzuhalten und das am Ende das vielleicht nicht schaffen zu können, weil eben Beruf, Familie und andere Verpflichtungen auf einmal mehr Zeit fordern .... nee!

    VG, Tanja

  • Hallo Harald (und auch alle anderen potentiellen Prüfer-in-spe)

    [...]


    Wenn ich Prüfer werden will muss ich vorher dreimal an Prüfungen als Beisitzer teilgenommen haben. Wo soll ich denn da bitte hinfahren, die Prüfungsorte sind alle ziemlich weit weg von Mittelhessen? Davon abgesehen hat mich die letzten Jahre auch noch nie jemand gefragt, ob ich als Beisitzer fungiere - wer auch?


    [...]

    Zumindest die Prüfungstermine von Björn, Lothar und mir sind im Internet zu finden - warum fragst Du nicht einfach jemanden der Prüfungen abhält, ob Du mal Beisitzer machen kannst?
    Ich würde schon erwarten, dass Interessierte aktiv auf mich zukommen, denn ich als Prüfungsabhaltender kann nicht wissen, wer denn alles Interesse daran hätte, Beisitzer zu machen.

    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo zusammen,

    ich finde es insgesamt erfreulich, wie sich diese Diskussion entwickelt hat.

    Zwei weitere Personen, die sich - passende Rahmenbedingungen vorausgesetzt - vorstellen könnten, Prüfer zu werden, eine große Menge Anregungen für den Fachausschuss (macht was draus), und zunehmend unaufgeregte und sachliche Beiträge.

    Danke dafür,
    Craterelle

    P.S. @ Andreas G: In dem von hier
    https://www.dgfm-ev.de/ausbildung-und…e-werde-ich-psv
    verlinkten Kalender fehlen deine Termine anscheinend noch.

  • Hallo Harald (und auch alle anderen potentiellen Prüfer-in-spe)

    Zumindest die Prüfungstermine von Björn, Lothar und mir sind im Internet zu finden - warum fragst Du nicht einfach jemanden der Prüfungen abhält, ob Du mal Beisitzer machen kannst?Ich würde schon erwarten, dass Interessierte aktiv auf mich zukommen, denn ich als Prüfungsabhaltender kann nicht wissen, wer denn alles Interesse daran hätte, Beisitzer zu machen.

    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Andreas,

    ich weiß nicht, ob Du meine Stellungnahme richtig verstanden hast, da ich den Faktor des Aufwands (Entfernung) und der Kosten aufgeführt hatte.
    Wenn Du mich in Laasphe als Beisitzer haben möchtest, mache ich das gerne, aber Aufdrängen werde ich mich nicht, da mein Interesse an einer Prüfertätigkeit nach derzeitigen Regularien gegen Null geht.

    Beste Grüße
    Harald

    Landeskoordinator Pilzkartierung Hessen

  • Hallo zusammen,

    auch ich finde es gut, dass die Disukssion jetzt sachlicher verläuft. Daher hoffe ich auf sachliche Reaktionen auf eine Frage, die sich mir aufdrängt.

    Unabhängig von rein rechtlichen Betrachtungen, ob man die Ausbildungsordnung ohne MV hätte abschaffen dürfen, haben wir aktuell ja folgende Situation:

    Jede Person, die der Meinung ist, das nötige Wissen zu besitzen, die PSV-Prüfung der DGfM zu bestehen (und eigentlich auch jeder, der das Wissen nicht hat, aber mal eine Prüfung mitmachen will zur Orientierung), kann das problemlos durch rechtzeitige Anmeldung machen. Das bedeutet, dass die Prüfung völlig unabhängig von irgendwelchen Kursangeboten ist. Im Prinzip könnte z.B. auch ich einen Kurs in Bayern anbieten, den ich als Vorbereitungskurs auf die DGfM-PSV-Prüfung betiteln könnte. Das einzig unpraktische daran wäre ja nur, dass ich im Anschluss an so einen Kurs die Prüfung heute nicht mehr abnehmen dürfte.

    Wenn ich die Intention der neuen Regelungen richtig verstanden habe, geht es ja darum, dass man sich leichter vor Ort selbst ausbilden (lassen) kann - z.B. im lokalen Pilzverein, in einem Kurs, wie ich ihn hier andeute (also z.B. ein Kurs von mir in München) usw.

    Ist dem so, dann sollte doch im Idealfall die Zahl der Prüfer möglichst hoch sein und auf breiter Fläche verteilt sein. Würde es in München einen Prüfer geben, könnte ich auch leicht einen Kurs anbieten und es würden vielleicht mehr Personen animiert werden, PSV werden zu wollen.

    Insofern müsste die DGfM doch ein Interesse daran haben, dass es sehr viele Prüfer gibt - und das im Idealfall in jedem Bundesland und in Flächenländern am besten mehrere. Denn so würde es sich auch lohnen, lokal Kurse anzubieten - und zwar wie erwünscht(?) ganz unabhängig von der DGfM, da die DGfM die Ausbildung ja bewusst outsourcen will.

    Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:
    Warum wird dann die Hürde, Prüfer zu werden, so hoch gelegt? Ich meine jetzt nicht fachliche Hürden - ich meine rein organisatorische und finanzielle Hürden.

    Da verstehe ich die Logik in sich nicht.

    Zudem ist das Prüfen ja auch leichter geworden. Es wird ja zentral eine schriftliche Prüfumng mit Musterlösung gestellt. Das heißt, die schriftliche Prüfung kann jeder PSV problemlos abnehmen. Bleibt nur die praktische Prüfung. Iste s wirklich nötig, dass sich alle Prüfer, um die abzustimmen jedes Jahr zusammensetzen müssen und durch die ganze Republik fahren müssen? Bei wenigen hauptberuflichen Prüfern geht das ja - man kann die Kosten von der Steuer absetzen. Aber bei ehrenamtlichen Prüfern?

    Wäre es nicht ideal, dass es mehr Prüfungen mit dafür weniger Teilnehmern gäbe? Man will doch (davon gehe ich einfach mal aus) die Zahl der PSV erhöhen. Dann wäre es von Vorteil, dass Münchner auch in München die Kenntnis erwerben können und in München geprüft werden und Hamburger in Hamburg.

    Liebe Grüße,
    Christoph

  • Hallo Christoph,

    Du hast das sehr genau erfasst, ja. Aber davon reden ja eigentlich alle bei der DGfM damit Behafteten seit Anbeginn, dass wir genau das mit der Prüferordnung erreichen möchten. Viele Prüfer in der Fläche, möglichst in jedem großen Pilzverein einen. Damit angehende PSV nicht jahrelang auf einen Prüfungsplatz warten müssen, damit man nicht quer durch die Republik kutschieren muss, insbesondere dann wenn es nur um die Prüfung geht. Für einen Wochenkurs mag sich das schon eher lohnen.

    Warum die Hürden so hoch? Sind sie denn wirklich so hoch? Gemessen an dem, was ein Prüfer können muss? Er muss organisatorisch in der Lage sein, eine Prüfung abzuhalten, er muss die nötige Fachkenntnis in punkto Artenkenntnis haben um auch unklare Fälle souverän beurteilen zu können. Die Frage ist wie schon oben angesprochen: Wie prüfe ich als DGfM das? Du wirst mir doch sicherlich zustimmen, dass eine Eignungsprüfung für angehende DGfM-Prüfer sein muss, oder?

    beste Grüße,
    Andreas

  • Servus Andreas,

    ich hatte ja ganz explizit geschrieben: "Ich meine jetzt nicht fachliche Hürden - ich meine rein organisatorische und finanzielle Hürden."

    Quote

    Warum die Hürden so hoch? Sind sie denn wirklich so hoch? Gemessen an dem, was ein Prüfer können muss? Er muss organisatorisch in der Lage sein, eine Prüfung abzuhalten, er muss die nötige Fachkenntnis in punkto Artenkenntnis haben um auch unklare Fälle souverän beurteilen zu können.


    Die Hürde ist ganz offensichtlich hoch: Man muss jemanden finden, der einmal im Jahr zu einem Treffen fährt (Reisekosten / Übernachtung / bei vielen Prüfern Problem der Terminfindung) und der vorher gewillt ist, mehrfach eventuell sehr weit zu fahren, um an einer Prüfung als Beisitzer beizuwohnen... etc.

    Wie schrieb zuehli?

    Quote

    Wer mich nicht kennt, dem sei mitgeteilt, dass ich mittlerweile seit 20
    Jahren Pilzkurse gebe, davon etliche Jahre am Pilzmseum Bad Laasphe auch
    in Form von Fortgeschrittenkursen (F1). Man mag mir eine gewisse
    Fachkompetenz also nicht unbedingt absprechen wollen.

    Quote

    Wenn ich Prüfer werden will muss ich vorher dreimal an Prüfungen als Beisitzer teilgenommen haben. Wo soll ich denn da bitte hinfahren, die Prüfungsorte sind alle ziemlich weit weg von Mittelhessen?

    Quote

    Gesetzt den Fall, ich würde für eine solche Tätigkeit nach Hornberg fahren - was natürlich rein spekulativ ist - , stellt sich die Frage, wer bezahlt das? Dann noch die Geschichte mit den jährlichen Treffen der Prüfer, wo liegt der Sinn und schon wieder - wer bezahlt Reisekosten und evtl. Unterkunft?

    Quote

    Wenn es etwas mehr anregende Unterstützung seitens der DGfM gäbe, wäre ich sofort bereit. Ich bin schon lange PSV und habe schon an unendlich vielen Prüfungen beigesessen.


    Das sind alles rein organisatorische Hürden, keine fachlichen. Zu den fachlichen Hürden:

    Du hattest angemerkt:

    Quote

    Die Frage ist wie schon oben angesprochen: Wie prüfe ich als DGfM das? Du wirst mir doch sicherlich zustimmen, dass eine Eignungsprüfung für angehende DGfM-Prüfer sein muss, oder?

    Da stimme ich dir zu.

    Ich frage trotzdem einfach mal, wie das bei dir war... Wer hatte deine fachliche Qualifikation geprüft, als du begonnen hattest, zu prüfen?

    Und genauso: wer hat die meinige fachliche Qualifikation geprüft, als ich begann zu prüfen (ich glaube, es war ein Jahr vor deinem Start)?

    Keiner von uns beiden musste eine Probezeit erfüllen oder wurde geprüft. Man hat direkt unserer Qualifikation vertraut. Hätte es aber eine Prüfung gegeben, die bestanden werden müsste, hätte ich (und du sicher auch) kein Problem gehabt, einzusehen, die Prüfung abgenommen zu bekommen.

    Ich für meinen Teil hätte aber schon damals bei vorgeschriebenen jährlichen Kosten auf eigene Kasse (Reisekosten etc.) mich dem Ganzen sicher verweigert. Ich hatte nur einen Kurs und damit eine Prüfung pro Jahr angeboten. Finanziell ist das nicht lukrativ, nur ging es darum nicht. Wenn dann noch dieser Aufwand dazu kommt, dann lohnt es sich noch weniger - im Gegenteil.

    Oder auch hier direkt gefragt: Meinst du, zuehli hätte nicht die nötige Qualifikation?

    Wieso soll er sie durch Beistzen bei Prüfungen zeigen, wenn er schon zigmal beisaß und auch in der Vergangenheit von der DGfM anerkannte PSV-Kurse abhielt?

    Oder Tanja - sie saß auch oft (mit dir!) bei - warum muss sie das jetzt erneut dreimal, um ihre Qualifikation zu zeigen?

    Der Kernpunkt ist doch: es ist aufwendig, die Kriterien als Prüfer zu erfüllen, wie sie jetzt vorgeschrieben wurden. Ginge es um fachliche Qualifikationen, wäre es sinnvoll, eine Prüfung zum Prüfer anzubieten. Warum nicht? Aber diese rein formellen Aspekte?

    Liebe Grüße,
    Christoph

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