Fragen zur PSV-Ausbildung

  • Hallo Andreas, hallo alle,


    Ausbilden kann grundsätzlich jeder und das ist auch von der DGfM in jeder Hinsicht gerne gesehen (sofern fachlich korrekt).


    Wenn aber die DGfM die Zuständigkeit für die Qualitätssicherung negiert und den selbstregulierenden Kräften des freien Marktes überantwortet, bleibt ihr letztlich nicht einmal mehr eine Beurteilungskompetenz, ob ein Bildungsangebot fachlich korrekt ist oder ausreichend auf die Prüfung vorbereitet.


    Später hast du noch geschrieben, dass man die Qualität ja an den Durchfallquoten erkennen könnte. Allerdings funktioniert das durch die Entkopplung von Ausbildung und Prüfung doch gar nicht wirklich, sofern der Prüfling nicht angibt, ob und welche Kurse er besucht hat (und ich würde das nicht angeben wollen, ganz sicher nicht vor der Prüfung, danach aber auch eher nicht).


    Ich würde das für mich jetzt so zusammenfassen: Wer PSV^DGfM werden und zuvor einen vorbereitenden Kurs absolvieren möchte, ist vermutlich bei denjenigen Ausbildern am besten aufgehoben, die auch selbst Prüfungen abnehmen.


    Dies sehe ich unabhängig von der sehr hohen fachlichen Kompetenz als gegeben. Die könnte theoretisch auch bei anderen Anbietern zu finden sein, aber am besten auf die Prüfung vorbereiten kann mit Sicherheit derjenige, der die Prüfungsinhalte am besten einschätzen kann, und das sind naturgemäß abgesehen vom Fachausschuss (der alle Prüfungsfragen kennt und festlegt, aber dessen Mitglieder nicht in der Ausbildung tätig sind, korrekt? ) die Prüfer selbst, zuvorderst die mit möglichst vielen Prüfungen.


    Auf der Website der Pilzschule Schwäbischer Wald war vor einiger Zeit sinngemäß zu lesen: "Ich kann nicht garantieren, dass alle Prüfungsfragen im Kurs behandelt werden, weil ich sie selbst nicht kenne".


    Das trifft natürlich auf jeden anderen Ausbilder, dem genau wie den Prüflingen nicht mehr als die Musterprüfung zur Verfügung steht, um den Prüfungsumfang einzuschätzen, um so mehr zu.


    Und vor dem Hintergrund der von Peter geschilderten früheren Situation, in der es exakt eine Ausbildungstätte (verm. Hornberg?) gab, bin ich froh und dankbar darüber, dass es inzwischen immerhin drei Ausbilder und Prüfer gibt und du, Andreas, in diesem Jahr mit Kursen außerhalb von Oberhof sogar zwei weitere Bundesländer abdeckst.


    Beste Grüße,
    Craterelle

  • Hallo ihr lieben,


    (erstmal als Privatperson) ich melde mich an dieser Stelle auch mal zur Wort. Ich finde es sehr toll, dass hier so stark diskutiert wird. Ein solch starkes Diskussionsinteresse war aus unserer Sicht nach dem Tintlingsartikel nicht abzusehen.


    Ich muss hier an der Stelle auch noch einiges klar stellen:


    1. es gibt 4 Prüfer; nicht 3
    2. gibt es derzeit zudem 4 Prüfer auf Probe; Tendenz steigend


    So weit ich das verstanden habe, ging man damals davon aus, dass bei vielen das Interesse bestand Prüfer zu werden. Es lief schleppend an, aber nun kommen neue Prüfer langsam nach. Neue Strukturen zu etablieren braucht halt Zeit und so langsam scheint sich da auch was zu tun.


    Nun offiziell im Namen des FA-PSV-Wesens:


    Peter du bist herzlich eingeladen selbst Prüfer zu werden. Wir würden uns sehr freuen.


    l.g.
    Stefan


    edit: Wir sind schon sehr darauf bedacht, eine Qualitätssicherung für die Prüfungen zu gewähreisten. Es hatte wohl auch Gründe, das der damalige FA-PSV-Wesen die Idee der "freien" Ausbildugnswahl in die Tat umgesetzt hat, u.a. anderem auch deswegen, weil es wohl auch Knatsch gab, weil sich einige PSV wohl als PSV 1. Klasse fühlten, weil sie Ihre Prüfung bei Prüfer XYZ gemacht haben, während ein anderer PSV eben seine Prüfung bei ZYX die fachlich als nicht so gut eingestuft wurde. Der damalige FA hat dann versucht dieses aufzubrechen, indem einheitliche Prüfungen für alle Prüflinge bundesweit angeboten werden. Was ist daran bitte schlecht?


    Ich bin gerne bereit hier konstruktiv mitzudiskutieren. Wenn allerdings das dann aus dem Ruder läuft, werde ich mich zukünftig aus solchen Diskussionen raushalten.

  • Hi,


    so weit ich weiß, ist Veronika noch kein Prüfer auf Probe.


    Zu den anderen kenne ich leider auch nur 1-2 und ich bin mir nicht sicher, ob ich das aus Datenschutzgründen überhaupt sagen dürfte. ;)


    l.g.
    Stefan

    Auf der Suche nach dem heiligen (Pilz)Gral ;)

  • Servus Andreas (Gm.),


    danke für die Info - das klang in der Tat widersprüchlich. Ich hatte den Punkt geografisch interpretiert ;-).


    Servus Stefan,


    Peter wird wohl kaum als Prüfer agieren können, da er nicht mehr Mitglied der DGfM ist.


    Zitat

    Der damalige FA hat dann versucht dieses aufzubrechen, indem einheitliche Prüfungen für alle Prüflinge bundesweit angeboten werden. Was ist daran bitte schlecht?


    Hat jemand das geschrieben? Dass es Probleme gab, was die Einheitlichkeit der Prüfungen gab, war ja bekannt. Allerdings hätte es da durchaus Möglichkeiten gegeben, auch früher die Rolle der Qualitätsprüfung wahrzunehmen, was durch einheitliche schriftliche (!) Prüfungen natürlich erreicht wird. Die praktischen Prüfungen bleiben natürlich dennoch wie gehabt und sind nicht einheitlich (geht ja auch nicht). Insofern stimmt die Aussage der einheitlichen Prüfungen so nicht.


    Es geht mir jedenfalls darum, dass es keine Richtlinien mehr hinsichtlich der Ausbildung gibt. Ich sehe die Kopplung zwischen vereinheitlichten schriftlichen Prüfungen und keiner Qualitätskontrolle bei der Ausbildung nicht.


    Ich finde es schade, keine von der DGfM anerkannte Kurse mehr anzubieten - und ich empfinde weiterhin, dass dieser Schritt dem Vorstand rechtlich nicht zustand und man hier an der MV vorbei gegen das Vereinsrecht bewusst Satzungsbruch beging und begeht.


    Diesbezüglich könnte man eine Diskussion zweiteilen: einerseits die rechtlichen Aspekte, was den Satzungsbruch angeht, andererseits die inhaltlichen Aspekte, dass man die Qualitätskontrolle bei der Ausbildung aufgegen hat. Selbst wenn ich letzteres richtig fände, wäre es für mich ein Satzungsbruch. Aber das gehört ja alles irgendwie in den anderen Thread.


    Servus Craterelle...


    Zitat

    Und vor dem Hintergrund der von Peter geschilderten früheren Situation, in der es exakt eine Ausbildungstätte (verm. Hornberg?) gab, bin ich froh und dankbar darüber, dass es inzwischen immerhin drei Ausbilder und Prüfer gibt


    ... das war dann aber schon sehr sehr lange her - als ich noch aktiver Ausbilder war, gab es mehrere Kurse in Deutschland: Hornberg, Eiffel, Bad Laasphe, ich glaube auch in Görlitz, jedenfalls gab es im Osten auch Kurse. Dann kam direkt Andreas Gminder dazu. Es müssten später um die 5 oder 6 Kursorte gewesen sein, wenn ich mich recht erinnere.



    Es gab aber auch noch Lücken, so z.B. ganz im Norden. Als ich dann aufhörte auch in Bayern (ist flächenmäßig sehr groß - weite Wege zu anderen Kursen).



    Es ist also nicht so, dass es von ehemals einem Kurs jetzt auf drei hochging. Es ging runter, was die Anzahl der Kurse angeht. Natürlich ist dafür allein nicht die neue Politik verantwortlich. Damals wollte man - so mein Eindruck - nicht mehr Kursorte, damit die hauptamtlichen Ausbilder nicht zu viel Konkurrenz bekommen (was mit den Vereinszielen nichts zu tun hatte).



    Heute stürzt sich die DGfM meines Erachtens fast nur noch auf den PilzCoach, verlangt da ganz dezidiert Module und lässt die PSV-Ausbildung sausen. Deshalb weiß ich nicht, ob eine schriftliche Prüfung allein, die einheitlich ist, ausreicht, die Qualität aufrecht zu erhalten. Diesbezüglich bin ich halt sehr skeptisch. Und da ich statt Argumenten mehr die emotionale Seite als Reaktionen ernte, wird meine Skepsis da auch nicht ausgeräumt.



    So, jetzt nur um zu zeigen, dass ich inhaltich kein Hardliner bin, sondern eher Pragmatiker: in der BMG-Pilzberaterausbildung werden Kurse von der BMG anerkannt (wie früher bei der DGfM), es gibt aber zudem auch die Möglichkeit, wenn man z.B. nachweisen kann, anderweitig fundiert ausgebildet worden zu sein (auch über einen Pilzverein als Beispiel), keinen BMG-Kurs belegen zu müssen. Das ist ein Mittelweg. Ob man den gut findet oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Ich finde diesen einfach pragmatisch.


    Die DGfM hat meines Erachtens das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und einfach alles hinsichtlich der Ausbildung sausen lassen. Zum Glück wird das durch die davon unabhängigen weiteren Kursangebote der früher anerkannten Ausbilder (die noch weiter machen - das sind zwei von mehreren plus einem neuen, wenn ich den rechten Überblick habe) halbwegs abgefangen. Es sind aber wieder nur wenige solcher Kurse. Wenn man der Meinung ist, dass es auch ohne Kurs problemlos geht (Facebook-Pilzgruppen, Buch lesen, online Bilder anschauen), spielt das keine Rolle. Wenn man aber gerne so einen Kurs besuchen will, muss man - wie früher - wieder weite Wege in Kauf nehmen.


    Jedenfalls empfinde ich das so und darin sehe ich einen deutlichen Rückschritt. Wer abseits wohnt (Südostbayern) hat halt Pech. Und Fortbildungen werden natürlich auch nicht angeboten.


    Aber so ist es eben.


    Liebe Grüße,
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    also was das Kursangebot insgesamt angeht von "DGfM-affinen" (oder wie soll ich es sonst ausdrücken?!) Anbietern, so gibt es heute mehr denn je, jedenfalls meinem Gefühl nach.
    Björn hat in Hornberg ein Jahresprogramm mit mehr Kursen als zu Walters Zeiten, Lothar und Katharina bieten zu zweit jetzt mehr Kurse an denn je, meine Kurse sind voll, in Bad Laasphe werden etliche Kurse angeboten und soweit ich weiß ist auch in der Eifel in Nachfolge von Heinz Ebert wieder ein Kursangebot und Kalli in Görlitz ist auch da wie eh und je - ich sehe da keinen Rückschritt. Wo gab es denn - abgesehen von Deinen Kursen - früher sonst noch ein regelmäßiges Kursprogramm?
    Das hat andererseits aber auch nichts zu tun mit einer Anerkennung als Ausbildungsstätte durch die DGfM sondern ist wie eh und je jedem Kursanbieter selbst überlassen wieviel Kurse und welche er anbietet.


    Aber ich gebe Dir recht, ich wäre auch dafür, dass die DGfM in gewisser Weise die Ausbildung regelt oder vorgibt. Allerdings in Form einer klaren Ausbildungsrichtlinie, eines Leitfadens, der klar regelt, was man von seitens der DGfM an Ausbildungsinhalten vermttelt haben möchte - nicht in Form von Anerkennung von Ausbildungsstätten. Meiner Meinung nach ist viel wichtiger, klarer als bisher zu umreißen, was genau vom PSV erwartet wird und damit natürlich auch vom Ausbilder was erwartet wird dass er vermittelt.
    Solange wie jetzt alle da schwimmen, ist es schwierig - und da würde auch keine Anerkennung einer Einrichtung als Ausbildungsstätte was dran ändern.


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo,


    oha, also noch nicht mal ein Mitglied des FA PSV weiß, wer Prüfer auf Probe ist und ob ein anderes Mitglied des FA PSV Prüfer auf Probe ist oder werden möchte?! Also das Gremium, das die Prüfer auf Probe beurteilen soll, weiß nicht, wer sich dafür beworben hat?!


    Wie skurril ist das denn?


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo,


    anbeider erwähnte Tintlingsartikel im Anhang.


    Nun noch kurz was zu Christophs Anfragen, soweit ich das weiß und beurteilen kann, denn ich bin noch nicht so lange im Verein und auch erst ein Jahr im FA, so dass mir für vieles einfach der Überblick fehlt. Ich möchte und kann an dieser Stelle auch nicht die Dinge, die vor meiner Zeit im FA entschieden wurden, weder im FA noch im Präsidium, kommentieren/rechtfertigen. Das mögen bitte die machen, welche das so und so entschieden haben!
    Derzeit ist die Qualitätssicherung bei der praktischen Prüfung eine Qualitätssicherung in jedem Fall gegeben, denn die Prüfer auf Probe werden ja selbst geprüft, indem bei den ersten 3 Prüfungen ein Mitglied des FA oder des Präsidiums anwesend ist, was die durchgeführte Prüfung begutachtet. Erst danach ist der Prüfer von der DGfM zugelassen. Wenn der Prüfer auf Probe aus was für Gründen auch immer nicht geeignet erscheint, Prüfungen im Sinne der DGfM abzunehmen und da zählen insbesondere auch der praktische Teil dazu, wird er als Prüfer nicht anerkannt und fertig. Von der Warte her ist auf alle Fälle eine Qualitätssicherung gegeben.


    Dann noch eine Sache zur Einladung für Peter Christoph :). Ich weiß sehr wohl, dass er kein Mitglied mehr ist, aber jederzeit wieder in die DGfM eintreten könnte und wir als FA würden uns sehr freuen, wenn er mit seiner großen Erfahrung sich wirklich dazu entschlösse Prüfer zu werden.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    so weit ich weiß, ist Veronika noch kein Prüfer auf Probe.

    Auf der DGFM-Tagung findet doch eine Prüfung mit ihr als Prüferin statt.
    Den Termin hast du doch selbst eingestellt.
    PSV-Prüfung auf der DGfM-Tagung
    Ich hatte mich vor ein paar Wochen mal nach Prüfungen ohne Begleitkurs erkundigt und
    wurde auf den Termin hingewiesen.


    Zu den anderen kenne ich leider auch nur 1-2 und ich bin mir nicht sicher, ob ich das aus Datenschutzgründen überhaupt sagen dürfte.

    Wieso das denn? Wenn sie Prüfer auf Probe sind, dann haben sie doch die Grundvoraussetzungen erfüllt und können Prüfungen anbieten. Auf Probe bedeutet doch nur, dass bei den Prüfungen noch jemand vom FA oder dem Vorstand zur Sicherheit dabei ist.
    Wieso sollen die denn wegen angeblicher Datenschutzgründen nicht benannt werden. Das macht doch keinen Sinn.
    Ein Prüfer auf Probe muss doch Prüfungen anbieten und Prüflinge finden. Das geht doch nur wenn man weiß wer überhaupt Prüfer ist.


    Herzliche Grüße und Danke für deine Antwort.
    Geli

  • Hallo,


    oha, also noch nicht mal ein Mitglied des FA PSV weiß, wer Prüfer auf Probe ist und ob ein anderes Mitglied des FA PSV Prüfer auf Probe ist oder werden möchte?! Also das Gremium, das die Prüfer auf Probe beurteilen soll, weiß nicht, wer sich dafür beworben hat?!
    Wie skurril ist das denn?


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Andreas,


    es gilt, was ich gesagt habe. Veronika hat ihren Antrag für Prüfer auf Probe noch nicht
    gestellt und ist es demzufolge auch noch nicht. Das ist nicht skurril, das ist ein Fakt. ;)


    Zu den anderen Prüfern auf Probe, weiß ich nur von einem namentlich, weil ich ihn persönlich kenne. Die anderen Namen habe ich bestimmt gehört, konnte sie mir leider nicht merken. Eine Datei, bzw. Liste mit den Namen steht mir leider nicht zur Verfügung.


    Es bleibt dabei, ich weiß nur bedingt, was vor meiner Zeit im FA war. Ich muss auch zu meiner Entschuldigung sagen, dass ich mich seitdem ich im FA bin auch andere Arbeitsschwerpunkte hatte; insbesondere der neue Leitaden und die Prüfungsfragen standen auf meiner Agenda.


    Ich werde gerne bei Veronika nächste Woche mal nach einer Namensliste fragen. Dieses WE ist sie meines Wissens sehr ausgebucht.


    l.g.
    Stefan

    Auf der Suche nach dem heiligen (Pilz)Gral ;)

  • Hallo Stefan,


    Auf der DGFM-Tagung findet doch eine Prüfung mit ihr als Prüferin statt.Den Termin hast du doch selbst eingestellt.
    PSV-Prüfung auf der DGfM-Tagung
    Ich hatte mich vor ein paar Wochen mal nach Prüfungen ohne Begleitkurs erkundigt und
    wurde auf den Termin hingewiesen.

    Hi,


    sie hat den Antrag noch nicht gestellt und demzufolge gilt sie auch noch nicht als Prüferin auf Probe; das ist der ganze Hintergrund. Dass tut aber dem kein Abbruch, dass Sie dann Prüferin auf Probe sein wird und den Prüfungstermin auch abhält. ;)


    l.g.
    Stefan

    Auf der Suche nach dem heiligen (Pilz)Gral ;)

  • Servus Andreas


    Björn hat in Hornberg ein Jahresprogramm mit mehr Kursen als zu Walters Zeiten, Lothar und Katharina bieten zu zweit jetzt mehr Kurse an denn je, meine Kurse sind voll, in Bad Laasphe werden etliche Kurse angeboten und soweit ich weiß ist auch in der Eifel in Nachfolge von Heinz Ebert wieder ein Kursangebot und Kalli in Görlitz ist auch da wie eh und je - ich sehe da keinen Rückschritt. Wo gab es denn - abgesehen von Deinen Kursen - früher sonst noch ein regelmäßiges Kursprogramm?

    dass in Görlitz noch Kurse angeboten werden, ist an mir vorbei gegangen, das mit der Eifel auch. Ich hatte nur Lothar & Katharina, Björn und dich im Fokus (Bad Laasphe machst du auch, wie ich gerade nachgesehen habe). Das kam bei mir anders rüber - dann nehme ich das natürlich zurück. Danke für die Information! Die Lücke in Bayern bleibt bestehen - und hier hätte ich nichts dagegen, wenn in Bayern PSV-Kurse und Prüfungen für die DGfM (Kurs) und von der DGfM (Prüfung) angeboten würden - im Gegenteil: je mehr Personen Pilzberatungen anbieten können/wollen, umso besser. Egal ob über die BMG oder die DGfM - es geht ja nur um die Sache: Pilzberatung.


    Zitat

    Aber ich gebe Dir recht, ich wäre auch dafür, dass die DGfM in gewisser Weise die Ausbildung regelt oder vorgibt. Allerdings in Form einer klaren Ausbildungsrichtlinie, eines Leitfadens, der klar regelt, was man von seitens der DGfM an Ausbildungsinhalten vermttelt haben möchte - nicht in Form von Anerkennung von Ausbildungsstätten.


    Die Regelung mit den Ausbildungsstätten fand ich ja auch zu steif und falsch. Ich hatte mich deshalb für anerkannte Ausbilder eingesetzt und im Prinzip genau für das, was du schreibst: Richtlinien für die Kursinhalte. Wo der Kurs stattfindet kann doch der Ausbilder frei entscheiden - aber die Anerkennung des Kurses / Ausbilders an sich fand ich und finde ich weiterhin wichtig. Ebene auch anhand eines Leitfadens für Kursinhalte.


    Ausbildungsstätten kann es dennoch geben - also feste Institutionen wie Hornberg - oder wie bei mir damals an der ANL (Bayerische Akademie für Naturschutz und Landespflege). Letzteres z.B. hinsichtlich einer möglichen staatliche Anerkennung.


    Zu den Richtlinien:
    Du wirst dich vielleicht erinnern, dass wir Kontakt damals hatten, als du deinen ersten PSV-Kurs geplant hast. Ich hatte dir Musteraufgaben gegeben, Tipps gegeben usw. Da hatte ich schon genau das bedauert - die mangelnde Klarheit, was alles Kursinhalt sein soll (und den damals mangelnden Austausch unter den damaligen Ausbildern) - zumal bei mir kurz vor meinem ersten Kurs die Richtlinien geändert wurden und ich da keine Einarbeitung / Hilfestellung bekam.


    Liebe Grüße,
    Christoph

  • Derzeit ist die Qualitätssicherung bei der praktischen Prüfung eine Qualitätssicherung in jedem Fall gegeben, denn die Prüfer auf Probe werden ja selbst geprüft, indem bei den ersten 3 Prüfungen ein Mitglied des FA oder des Präsidiums anwesend ist, was die durchgeführte Prüfung begutachtet. Erst danach ist der Prüfer von der DGfM zugelassen. Wenn der Prüfer auf Probe aus was für Gründen auch immer nicht geeignet erscheint, Prüfungen im Sinne der DGfM abzunehmen und da zählen insbesondere auch der praktische Teil dazu, wird er als Prüfer nicht anerkannt und fertig. Von der Warte her ist auf alle Fälle eine Qualitätssicherung gegeben.

    Servus Stefan,


    wenn das gut und die Prüfer unterstützend abläuft, wäre das ja gut. Nur wie prüft ihr die Qualität der praktischen Prüfung? Die Prüfungsordnung ist hier so schwammig geworden, dass man ohne Kenntnis gängiger Pilze bestehen müsste?!


    Für mich wäre für einen Pilzberater wichtig, die gängigen Speise- und Giftpilze sicher zu erkennen. Letztere teils auch an Fragmenten, wie es früher vorgegeben war. Jetzt reicht es, die tödlich giftigen Arten zu kennen und 200 weitere Arten (nach freier Wahl?). Tigerritterling: nicht tödlich, muss man nicht kennen? Riesenrötling: nicht tödlich - muss man nicht kennen?


    Früher war es klarer geregelt, was wichtige Inhalte sind, wo man auch keinen Fehler bei der Prüfung machen darf. Wer einen Giftpilz als essbar durchgehen lässt, fällt durch. Wer gängige Speisepilze nicht kennt, fiel durch.


    Ganz früher war sogar unterteilt in "genaue Kenntnis" vs. "Kenntnis". Da gab es damals auch nach einer Prüfungsordnungsänderung viel Diskussion, weil z.B. bei Psilocybe cubensis "genaue Kenntnis" gefordert wurde, die man ja eigentlich legal kaum erwerben konnte (nicht bei uns heimisch, Kultur strafbar).


    Es gibt bei jeder Prüfungsordnung Dinge, die man diskutieren kann oder kritisch sehen kann. Jetzt sehe ich nur wischiwaschi. Man müsste also eigentlich bestehen, wenn man nachweisen könnte, dass man ca. 200-300 Phytoparasiten auf Artebene erkennt (und keinen einzigen Speisepilz). Klar, extrem konstruiert, zumal jedem klar ist, dass ein Pilzberater Speisepilze kennen muss. Wenn aber nicht erklärt wird, welche Arten man kennen muss, welche Gattungen man kennen muss, ist die Prüfung doch kaum definierbar.


    Ich zitiere:



    Bei meinem konstruierten Beispiel würde ich bei allen 200 Arten den Speisewert kennen... Ich komme, um realistischere Beispiele zu nennen, bei Porlingen, diversen Ascomyzeten, ein paar Zygomyzeten, manchen Hypogäen vermutlich locker auf 200 Arten.


    Oder entscheidet der Prüfer, welche 200 Arten der Prüfling kennen muss? Ist das dann fair?


    Realitätsnäher - kennt ein PSV-Prüfling die Gift- und Speisepilze (letztere finde ich wirklich quasi nirgends in der Prüfungsordnung) von Sandkiefernwäldern aus Brandenburg, aber keinen einzigen Kalkbuchenwaldpilz (abgesehen von den wenigen bekannt tödlichen Arten) - kann dann die Prüfung bestanden werden? Was macht der PSV dann bei einem Umzug in Kalkgebiete?


    Zitat

    Artenkenntnisprüfung

    • Vorlage von ca. 15–20 Pilzarten der Saison – darunter schwerpunktmäßig Giftpilze – zur Erläuterung

    Hm, erneut vor allem Giftpilze.



    Für mich klingt das dann fast nach dem Umkehrschluss - kenne ich die Giftpilze, ist alles andere essbar... (so liest es sich für mich auch manchmal in der Z. Mykol.: "No risk, no fun..." stand da mal zum Thema Gift-/Speisepilze).


    Ihr verlangt also, mindestens 200 Arten zu kennen, prüft dies aber anhand von 15-20 Arten, die der Prüfer aussucht. Wie kann man dann die Artenkenntnis fair überprüfen, wenn der Prüfling nicht weiß, welche 200 Arten er kennen sollte?


    Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich so der Qualität der Prüfung nicht mehr einfach so glaube. Oder ganz provokant: könnte man die Prüfung bestehen, ohne einen einzigen Speisepilz zu kennen? Eigentlich doch schon, wenn man als Prüfling belegen kann, dass man mindestens 200 andere Pilzarten kennt...
    Oder kann man durchfallen, wenn man über 200 Gift- und Speisepilze kennt, aber unter den 15-20 vorgelegten einiges nicht kennt?


    Die Fragen sind nicht bös gemeint, sondern nur Neugierde. Ich habe die neue Prüfungsordnung gesehen, mitbekommen, dass man keinen Kurs mehr braucht und habe in Kombination der beiden Punkte daher dem früheren Qualitätssigel "PSV-DGfM" kein Vertrauen mehr entgegen bringen können. Denn ich glaube nicht, dass man in der theoretischen Prüfung allein die nötigen praktischen Speisepilzkenntnisse garantieren kann (für Personen, die bestanden haben).


    Liebe Grüße,
    Christoph

  • Hallo Stefan,

    da hast Du mich misverstanden: Ich finde skurril, dass Du als Mitglied eines personell sehr überschaubaren Fachausschusses nicht weißt, wer sich als Prüfer auf Probe beworben hat, ob wohl diesem Fachausschuss die Prüfung dieser Personen obliegt.


    Skurril finde ich aber auch, dass Du oben schrobst, du wüsstest nicht ob Veronika Prüfer auf Probe ist, aber doch genau weißt dass nur formal noch der Antrag fehlt weil sie ja bereits eine Prüfung auf der DGfM-Tagung anbietet. Was sollen denn diese Versteckspielchen?


    Also gibt es derzeit 4 Personen, die bereits einen Antrag auf Prüfer auf Probe gestellt haben, und das "Tendenz steigend" bezieht sich auf Veronika?


    Egal, behaltet eure Geheimnisse halt für Euch wenn Euch das so wichtig ist - ich finde es wie Gerlinde geradezu "geschäftsschädigend" wenn die Prüfer auf Probe nicht bekannt sind und dadurch ihnen die Suche nach Prüfungswilligen noch zusätzlich erschwert wird.


    beste Grüße,
    Andreas

  • Lieber Christoph,


    also ich komm jetzt schon gleich wieder mit einer Unterstellung. Nämlich der, dass Du schon recht genau weißt, auf was die Formulierung "alle tödlich giftigen Arten und ein guter Gattungs-/Artenüberblick (ca. 200 Arten)" meint. Und die Formulierung "ein guter Gattungsüberblick" beinhaltet eigentlich schon genau, dass "Fachidioten" damit keine Chance haben.
    Das Problem, das wichtige Pilze - ob essbar oder giftig - halt nicht immer und überall prüfbar sind in der praktischen prüfung, das ist doch so alt wie PSV-Prüfung selbst. Wie soll ich in Norddeutschland eine praktische Prüfung machen und dabei Tigerritterling und Riesenrötling praktisch abprüfen? Natürlich muss sich die praktische prüfung nach dem richten, was halt verfügbar ist. Und ich setze einfach Voraus, dass die prüfer in der Lage sind zu beurteilen, ob das Pilzaufkommen ausricht, eine ordentliche Prüfung durchzuführen oder eben nicht. Wie soll das Deine Meinung nach anders gehen?
    Außerdem ist die praktische Prüfung zweiteilig, und es werden in jeder Teilprüfung 15-20 Arten abgeprüft: Einmal am Tisch, wo es um Artenkenntnis bzw. gattungsüberblick geht, zum zweiten im Korb, wo es um Beratung geht. Ich wüßte nicht, was es daran auszusetzen gibt, das war nie anders und war sicherlich auch bei deinen Prüfungen nicht anders. Ob der Prüfling aus dem pilzreichen Süddeutschland oder dem düsteren Pilzloch Emden kommt ist egal - der prüfung muss er sich dort stellen wo sie halt stattfindet, mit den Pilzen die es dann halt dort gibt.


    beste Grüße,
    Andreas

  • Lieber Andreas,


    das Problem, den Tigerritterling oder den Riesenrötling nicht parat zu haben zur Prüfung, kenne ich natürlich. Manchmal kann ein Beisitzer tolle Sachen mitbringen, das weißt du auch. Wir haben beide langjährige Erfahrung mit der PSV-Ausbildung und Prüfung. Insofern sind mir auch die Schwierigkeiten bewusst, anhand von Stichproben die wirkliche Artenkenntnis zu prüfen.
    Deine Unterstellung stimmt somit wohl. Ich erinnere mich, wie sehr du dich früher echauffiert hattest, als genaue Kenntnisse von Psilocybe cubensis verlangt wurden. Deine Worte waren sinngemäß, dass dann auch du als Ausbilder/Prüfer die Prüfung nicht bestehen könntest. Vielleicht erinnerst du dich. Auch da traf die Unterstellung vermutlich zu, dass du diese Formulierung durchaus auch sinngemäß verstanden hättest. Man sollte halt auch von Psilos gehört haben (und diese erkennen - am Blauen usw.).


    Außerdem ist die praktische Prüfung zweiteilig, und es werden in jeder Teilprüfung 15-20 Arten abgeprüft: Einmal am Tisch, wo es um Artenkenntnis bzw. gattungsüberblick geht, zum zweiten im Korb, wo es um Beratung geht. Ich wüßte nicht, was es daran auszusetzen gibt, das war nie anders und war sicherlich auch bei deinen Prüfungen nicht anders.

    Auch hier: daran ist/wäre nichts auszusetzen. Aber warum dann überhaupt eine Prüfungsordnung? Dann reicht auch "wie prüfen so wie immer" und basta.


    Ich war bisher der Meinung, die Prüfungsordnung soll Klarheit schaffen. So lese ich eben nicht, was ich wirklich kennen muss. Mir kommt es wie "oh, schaut mal, ein PSV der DGfM kennt mindestens 200 Pilzarten", was besser klingt als "Ein PSV der DGfM kennt die gängigen Gift- und Speisepilze".


    Nehme ich die Prüfungsordnung ernst, wie sie formuliert ist, dann kann ein "Fachidiot" (deine Ausdrucksweise) bestehen bzw. sollte es können. Die Prüfung wird willkürlich, da es vom Prüfer und dem abhängt, was die FA PSV(?) im Moment als prüfungsrelevant ansehen.


    Warum schafft man es nicht, einfach offen zu schreiben, dass man die gängigen Gift- und Speisepilze kennen muss?


    Ich verstehe da die Logik nicht.


    Willkür oder Transparenz? Oder als Frage ausgedrückt: Was gäbe es daran auszusetzen, dass man einen Überblick über Gift- und Speisepilze von einem PSV der DGfM auch explizit erwartet?


    So ist es das übliche "Vertrau uns, wir machen das schon - vergiss die Prüfungsordnung, es isz genauso wie vorher". Nur warum wurde sie dann geändert, wenn es genauso wie vorher ist?


    Nein, ich verstehe das nicht. Sorry.


    Liebe Grüße,
    Christoph

  • Hi,


    ich meinte in meinem 1. Beitrag den tatsächlichen Status von Veronika. So lange sie den Antrag noch nicht eingereicht hat, ist auch noch nicht Prüfer auf Probe. Punkt! Ich gebe gerne zu, dass das unglücklich formuliert war.


    Mit "Tendenz steigend" meinte ich auch Sie, aber nicht nur. Ich überlege z.B. auch schon lange, ob ich Prüfer werden sollte oder nicht, bzw. eine gute Pilzfreundin von mir? Warum sollte das Lausitzer Pilzzentrum langfristig nicht einen 2. Prüfer haben? Irgendjemand sollte dort Kalli im Fall der Fälle vertreten, bzw. irgendwann auch mal nachfolgen können.


    Ich bin und war bisher ausschließlich in Ämtern beruflich tätig gewesen und deswegen gebe ich mir ungern die Blöße einer konkreten Ansage, wenn ich was nicht genau weiß, bzw. über Dinge, die ich noch nicht genau absehen kann, bzw. Interna veröffentlichen darf. Ich bin da lieber vorsichtig und sage erstmal zu solchen Anfragen nix. Ich habe schon in meinem Berufsleben 1-2 Sachen erlebt und weiß, wohin so was führen kann. Zudem steht im Falle von Veronika auch noch Persönliches zur Debatte, das einfach nicht in ein öffentliches Forum gehört.


    Das hat alles nix mit Geheimnissen zu tun.


    l.g.
    Stefan

    Auf der Suche nach dem heiligen (Pilz)Gral ;)

  • Zitat von climbingfreak

    Mit "Tendenz steigend" meinte ich auch Sie, aber nicht nur. Ich überlege z.B. auch schon lange, ob ich Prüfer werden sollte oder nicht"


    Oh.


    Es gab ja hier mehrfach die Anregung, den Prozess zu evaluieren und u.a. konkrete Kritik an den Regularien für Prüfer.


    Schenkt man dem Artikel im Tintling glauben, gelangt der FA in der Rückschau zu der Bewertung, dass alles ganz toll läuft.


    Und die Zahl der Prüfer wird ja auch steigen ...


    ... indem sich Mitglieder des Ausschusses bewerben wollen?


    Seid ihr nicht ein wenig befangen, wenn ihr euch selbst weiche Kriterien wie "fundiertes Fachwissen" und "soziale Kompetenz" attestiert?


    Beste Grüße,
    Craterelle

  • Hallo Craterelle,


    das Problem der (scheinbaren) Befangenheit taucht immer wieder in verschiedenen Bereichen im Vereinswesen auf. In einem personenmäßig überschaubaren Bereich wie der Mykologie lässt sich das einfach nicht vermeiden. Ob das nun in diesem Fall ist, oder wenn sich bezahlte Aufträge mit ehrenamtlicher Tätigkeit überschneiden - es lässt sich nicht immer strikt trennen. Wichtig ist die Transparenz dabei, die offene Kommunikation. Dass eben nicht gemauschelt wird und dass man das auch als Außenstehender nachvollziehbar erkennen kann.


    In Bezug auf eine eventuelle Prüfer-Prüfung von Veronika oder Stefan habe ich vollstes Vertrauen in den Fachausschuss. Er könnte auch in solchen Fällen jemanden aus dem Präsidium als "Aufsicht" bestellen oder gar einen externen Fachmann. Diese Möglichkeit lässt die Prüfersordnung ja offen. Ich würde das tun, ich weiß selber wie schwer es ist, jemanden zu prüfen, den man gut kennt und der einem persönlich nahesteht - demjenigen dann sagen zu müssen dass er NICHT bestanden hat ist noch deutlich schwerer als es eh jedes Mal ist ....


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Christoph,


    ich bin mit Dir einig, dass die momentane Prüfungsordnung nicht optimal ist. Ich bin aber nicht mit Dir eins, dass es reicht "gängige Speise- und Giftpilze" zu schreiben. Nicht wegen den Prüfern, sondern wegen den angehenden Prüflingen, die sich vorbereiten wollen und wissen wollen, was sie können sollen. "Gängig" ist im bayerischen Wald etwas anderes als in Flensburg und schon sind wir wieder beim Problem des "den kann ich nicht kennen, den gibt's bei uns nicht". Oder Du definierst, was Du unter gängig verstehst, aber dann kannst Du auch gleich eine (grobe?) Artenübersicht geben, was man kennen muss.


    Mein Kritikpunkt an der alten Liste im Leitfaden war die explizite Formulierung genaue Kenntnis. Wenn man das Wort genau benutzt, dann denkt man sich doch was dabei. Dann reicht eben nicht, die Art einfach nur zu erkennen, sondern man muss sie genau kennen. Und das ist für viele der dort aufgeführten Gruppen gar nicht möglich.


    Ich wünsche mir einen Leitfaden, an dem sich die Prüflinge orientieren können, der ihnen rcht klar vorgibt, was der erwartete Kenntnisumfang ist. Der aber genügend Spielraum lässt um Prüflingen wie Prüfern klar zu machen, dass Artenkenntnis immer individuell ist, das keiner "alles" kennen muss. Insbesondere wenn die vorgelegten Exemplare nicht mehr ganz taufrisch sind, untypisch gewachsen oder sonstwie abnorm sind. Ich gehe immer davon aus, dass die Aussage "dies und das musst du kennen" sich auf typische Exemplare bezieht. Aber natürlich gibt es in der Pilzberatung (und auch in der Prüfung) durchaus untypische Exemplare eigentlich zu erkennender Pilze - und ebenso natürlich muss man die nicht unbedingt erkennen.
    Gerade diese untypischen Fruchtkörper eigentlich gängiger Pilze sind es, die die Erfahrung des Prüflings - und m Übrigen auch des Prüfers! - zeigen. Aber das könnte man bis ins Extrem treiben. Muss ein PSV-Prüfling ein Hutviertel eines Pantherpilzes mit abgezogener Huthaut erkennen? Einen abgeschnittenen Stiel mit entferntem Ring? Muss er sich sicher sein, ob die kleinen braunen Pilzchen nun Cortinarius acutus oder doch eine Galerina sind (beides wichtige Pilzgruppen, und sowohl die Häublinge als auch die Wasserköpfe musste man als Gruppe zumindest bisher genau kennen ...).


    Ich sehe das Problem, einerseits so genau wie möglich definieren wollen, was die Anforderungen sind - den Prüflingen wie den Ausbildern zuliebe, andererseits genügend Spielraum zu lassen in dr Eigenverantwortung der Prüfer, den Wissensstand des Prüflings mit den vorhandenen Mitteln fair einschätzen zu können.
    Dieses Problem wurde früher nicht optimal gelöst und wird es auch heute nicht. Was überhaupt optimal ist, selbst darüber werden nicht alle einig sein ....


    beste Grüße,
    Andreas

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