Arrhenia baeospora

  • Hallo zusammen,


    beim lesen des Rundbriefs ist mir folgendes aufgefallen und ich komme nicht wirklich zu einer korrekten Lösung.


    Es wird Untersuchungsmaterial von Arrhenia baeospora gesucht, ob ich damit dienen kann weiß ich noch nicht.


    Nach einem kurzen Blick in die Rote Liste wird dort aber als deutscher Name der kleinsporige Nabeling genannt, an anderer Stelle wieder der kleinsporige Adermoosling.
    Der kleinsporige Nabeling ist aber doch meines Wissens nach der Omphalina baeospora, oder irre ich da?


    Vielleicht kann jemand Licht ins dunkel bringen.




    Antonius behüt und herzliche Grüße


    Frank

  • Hallo Frank,


    der gültige Name für den kleinsporigen Nabeling ist jedenfalls Arrhenia baeospora (Singer) Redhead, Lutzoni, Moncalvo & Vilgalys 2002. So steht der Pilz auch in Pilze Deutschlands. Ob er gelegentlich auch kleinsporiger Adernmoosling genannt, wie bei entoloma.de wird ist sicher zweitrangig.


    Beste Grüße
    Stefan F.

  • Hallo an alle,


    auch wenn die lateinische Umbenennung vermutlich gerechtfertigt ist, würde ich keinen deutschen Namen "Adermoosling" für einen Pilz mit normal ausgebildeten Lamellen, der nicht moosparasitisch ist, verwenden. Eher braucht die Gattung zwei deutsche Bezeichnungen.


    Grüße
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ich sehe das mit dem dt. Namen wie Andreas.


    Auch wenn Arrhenia Arten umfasst, die nicht zwingend Moose parasitieren und/oder kein verkümmertes Hymenophor aufweisen, bin ich gegen mehrere deutsche Bezeichnungen, da sie mehr verwirren als nützen. Für die dt. Benamsung sollte nach meinem Begriff der Typus Pate stehen. Und das ist bei dieser Gattung der Düstere Adermoosling (A. auriscalpium), lt. Ludwig (2001) eine alpine Art, deren Frk. an Kleinstmoosen vorkommt und deren Hymenophor aderig sowie querverbunden ist.


    @alle
    Ein paar Gattungen aus der künstlichen Gruppe der Nabelinge habe ich übrigens vor nicht allzu langer Zeit in der Wikipedia aktualisiert bzw. neu angelegt:

    Viel Spaß beim Reinlesen 8-)


    Gruß, Andreas

  • bin ich gegen mehrere deutsche Bezeichnungen, da sie mehr verwirren als nützen. Für die dt. Benamsung sollte nach meinem Begriff der Typus Pate stehen.

    Hi Andreas,


    ist dann zur Zeit der Flockenstielige kein Hexenröhrling mehr (weil Neoboletus), der Falten- kein Tintling mehr (weil Coprinopsis), der Papageiengrüne und der Rosa sind keine Saftlinge mehr (weil Gliophorus bzw. Porpolomopsis)?


    Ist es nicht doch geschickter, die deutschen Namen zu konservieren, egal welche Sau die Genetiker gerade mal durch's Dorf jagen? Und dann darf der Kleinsporige auch ein Nabeling bleiben, und der Waldfreund ein Rübling, weil sie halt so aussehen...


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo,


    ich bin ganz bei Wolfgang. Die deutschen Namen sollten - egal in welche Gattung die Pilze geschoben werden - einfach beibehalten werden. Alles was man erreichen würde, wäre noch mehr Verwirrung bei den Hobbyisten, Pilzsammlern und Amateurmykologen, wenn man versuchen wollte, die Phylogenie in den Volksnamen widerzuspiegeln. Es gibt traditionell für manche Gattungen mehrere deutsche Namen. Faserlinge, Zärtlinge, Mürblinge - alles Psathyrella, und wer wollte den Tintlingen jetzt 4 andere dt. Namen geben, das beiben alles Tintlinge, egal in welche Gattung sie nun gehören, und wozu sollte das gut sein? Atractosporocybe, Leucocybe, Rhizocybe, Bonomyces, Infundibulicybe, Clitocybe bleiben Trichterlinge. Wer will den Weißen Büschel-Rasling (Lerchensporn-Rasling), der mal ein Weißer Büschel-Trichterling war und dann wieder wurde nun zum Weißen Büschel-Weißkopf (Leucoybe connata) machen? Es würde noch mehr Verwirrung stiften und nur Formalismus bedienen, würden wir uns nun auch damit beschäftigen wollen.Es gibt wahrlich wichtigeres in der Pilzkunde, auch in der volkstümlichen, zu tun.


    Beste Grüße - Peter

  • Andreas Kunze

    Hat das Label Expertenthema hinzugefügt.

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