Hallo,
wenn ich in Rheinfelden (Baden) bin, versuche ich immer, eine kurze Runde über den Stadtfriedhof zu drehen.
Dieser ist parkähnlich angelegt und hat einen alten Baumbestand.
Viel gab es nicht zu sehen: einen vom Rasenmäher zerfledderten Mehlräsling, einen umgetretenen kaputten weißen Champignon mit sehr rosa Lamellen (ging in Richtung Wiesenchampignon), in einem Wäldchen ein Trüppchen Waldfreundrüblinge im weiteren Sinne, ein paar Samthäubchen im Gras ...
Zuletzt sehe ich mir immer ein Areal bei einer Birke und einer Kiefer an einem Bachlauf an, das hat immer die "höchste Pilzdichte" ...
Dort sah ich winzig kleine Schmerlinge, Suillus granulatus , ca. 1-2 cm groß, die Art hatte ich da letztes Jahr schon
und ein kleines und einen größeres angefressenes Exemplar von Lepista panaeolus (Horngrauer Rötelritterling), da hatte ich im letzten Jahr einige viel aussagekräftigere Exemplare (schwacher Geruch zwischen Mehl und duftig-würzig, rosa Sporenpulver)
und ein paar schwärzende Saftlinge, Hygrocybe conica, überwiegend ganz schwarz, ein Nachzügler
und dann hatte ich plötzlich diesen (leider einzelnen) Pilz in der Hand (bei Birke und Kiefer im Gras, bachnah, Kalkboden)
ritterlingsähnlicher Habitus, ca. 5 cm Hutdurchmesser, Stiel weißlich faserig, weich und sofort abgebrochen
Oberfläche helles Grau-braun, eingewachsen faserig, am Rand dunkler, Rand stark eingebogen
Lamellen weißlich, stark untermischt, angeheftet
Sofort fiel eine Blauverfärbung am Stiel auf, die Lamellen habe ich dann berührt und die Verfärbung verlief von blau über blau-grau zu mittelgrau innerhalb von ca. 3 Minuten. Viel dunkler ist der Pilz nicht geworden (auch nicht beim Aussporen)
Geruch eindeutig und bleibend "Mehl"
Geschmack eindeutig mild
Sporenpulver weiß
Unter "Umschiffung" aller Mikromerkmale komme ich mit Gröger auf Lyophyllum cf. paelochroum, Lehmfarbener Rasling, was dann vielleicht auch der verbreiteste unter diesen Arten wäre.
Zumindest erscheint mir die Kombi Hutfarbe, Verfärbung von blau nach grau UND Mehlgeruch UND milder Geschmack UND Standort Wiese, gewässernah ziemlich passend.
Die anderen dort genannten Arten haben entweder nicht diese Verfärbung oder diesen Geruch oder diesen Standort.
Vergleichsbilder fand ich auf der Seite pilzflora-ehingen.de , da werden natürlich auch Verwechslungsarten genannt.
Was meinen die Profis zu diesem Pilz?
1 Minute später 3 Minuten später
VG abeja