Guajak- und Anilin-Reaktion

  • Hallo zusammen,

    ich hatte in diesem Jahr schon zwei Entoloma-Funde, die sich offensichtlich schließlich als E. clypeatum herausstellten. Die Abgrenzung zu E. sepium erfolgte im Wesentlichen durch die Farbreaktionen mit Anilin und Guajak, die negativ ausfielen bzw. erst nach geraumer Zeit in schwacher Form eintraten. Hier nun meine Frage: Gibt es eine ungefähre Zeitangabe nach der eine Guajak- oder auch Anilin-Reaktion bei Entoloma als positiv bewertet wird, ähnlich wie bei den Russulas, wo nach 5s eine deutliche Verfärbung mit Guajak eingetreten sein sollte, um diese als positiv bewerten zu können?


    Vielen Dank im Voraus für euren Input!


    Viele Grüße,

    Wilfried

  • Hallo Wilfried,


    mit Guajak habe ich es noch nicht probiert, die Anilin-Reaktion bei sepium stellt sich bei meinen Versuchen nach ca. 10 min ein. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass meine Chemie nicht mehr ganz taufrisch ist.


    Beste Grüße

    Harald

    Landeskoordinator Pilzkartierung Hessen

  • Hallo Harald,

    Danke für die Antwort! Und bei E. clypeatum zeigt sich mit Anilin auch nach dieser doch langen Zeit keinerlei Verfärbung?


    Viele Grüße,

    Wilfried

  • Hallo Harald,

    na ja, den Unterschied kann auch eine Zeit ausmachen nach der eine Reaktion eintritt. Den besagten Fund habe ich jedenfalls in unserer lokalen Pilzgruppe zur Diskussion gestellt und wir waren uns einig, dass es sich um E. clypeatum handeln müsse: Die Guajak-Reaktion war (für "Russula-Verhältnisse") schwach bis negativ und Anilin auch "zunächst" negativ. Auch fehlte die für E. sepium typische Rötung der Madengänge.


    Hier fehlt es mir einfach an Erfahrung. Ich werde den Fundort noch einmal aufsuchen und falls noch ein Exemplar zu finden sein wird, die Farbreaktionen konkret dokumentieren. Es handelt sich im Übrigen um ein NSG, welches ich kartiere und schon allein deshalb möchte ich das ganz genau wissen.


    Viele Grüße,

    Wilfried

  • Hallo Zusammen,


    ich habe heute mal einen E. sepium-Fund mit Anilin (links) und Guajak behandelt.


    Am Anfang war das Anilin nur gelb, nach ein paar Minuten so schön orangerot.


    Für sepium sind lt. Ludwig ja auch die roten Fraßgänge typisch.


    Beste Grüße, Peter

  • Hallo Peter,

    vielen Dank dafür! Heute war ich wieder an der Stelle meiner Funde an E. cf. clypeatum. Leider war nichts mehr zu finden; gerne hätte ich die Farbreaktionen gegenübergestellt.


    Viele Grüße,

    Wilfried

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