Hallo,
letzte Woche fand ich die für mich bisher größte Ansammlung von Peziza-Fruchtkörpern (in den Vorjahren nur ganz selten Einzelexemplare).
Ich weiß, dass man die ohne Mikro nicht eindeutig bestimmen kann, aber vielleicht kann man das eingrenzen?
Fundort: Hochrhein, ca. 500 m Höhenlage, Buchenmischwald auf Kalk, relativ offene Stelle nahe Fahrspur, (scheinbar) auf Erdboden, der mit stark verrotteten Holzresten durchsetzt war.
Mehrere Fruchtkörper, der größte war ca. 8 cm groß. Zwei davon habe ich mir näher angeschaut, einer war leicht gestielt, einer ungestielt. Das soll wohl keine bestimmungsrelevante Rolle spielen.
Außenfläche hell und stark kleiig, Rand wellig gekerbt
Innenfläche leicht adrig zusammengezogen, mittelbraun, Fleisch brüchig, nicht milchend
Geruch schwach "pilzig" angenehm, Geschmack mild
Ich lande in der Ecke von Peziza varia, repanda, arvernensis - wobei Peziza arvernensis, der Buchenwald-Becherling vom Standort und der Erscheinungszeit gut passen würde, aber nur mikroskopisch durch die Sporen mit Ornament eindeutig festzunageln wäre.
Bei Querlesen bin ich auf "geschichtes Fleisch" bzw. Textura intricata gestoßen.
(EDIT: d.h. das Fleisch ist im Querschnitt mikroskopisch erkennbar unterschiedlich aufgebaut, Textura intricata ist eine Schicht mit verwobenen hyphigen Elementen, und wenn diese Schicht beidseitig von Textura globulosa (mit kugeligen Zellen) umgeben ist, dann kann man das schon makroskopisch als Linie erkennen)
Das konnte ich mit Lupe nicht eindeutig sehen, per Makroaufnahme dann doch. Diese Linie war aber nicht überall deutlich vorhanden, sondern nur teilweise im mittleren Bereich des Becherlings.
Doch alle drei "Kandidaten" haben eine Textura intricata, das stimmt doch, oder?
Alle Bilder liegen in 1200 Pixel Breite vor.
Was machen die denn da ???
VG abeja