Hallo Pilzfreunde,
am Freitag habe ich ein ganze Gruppe von Schleierlingen gefunden und diese Nuss finde ich etwas hart zu knacken. Mit Schleierlingen habe ich wenig Erfahrung, meistens sehe ich nur Einzelexemplare und die sind dann oft auch schon "vollreif" und wenn das Wetter so trocken ist wie jetzt, dann kann man eventuell mal vorhanden Schleimigkeit auch nicht mehr feststellen.
Fundort: Buchenwald auf Kalk, ca. 450 m Höhenlage, Hochrhein (Dinkelberg). Ich bin der Meinung, dass ich die gleiche Art schon mal im September 2017 hatte, da innerhalb von 2 Wochen jeweils ein Einzelexemplar. Auch dieses Mal war nur ein Fruchtkörper ein klein wenig jünger.
Hut "irgendwie" violett (rötlich-violett), von der Mitte her auch bräunlich werdend, der Rand bleibt violett.
Hellere Velumreste teilweise in Flecken auf der Huthaut, und ein bisschen am Hutrand.
Fleisch weiß, überall (nicht violett oder bläulich), minimal violett nur direkt unter der Huthaut
Lamellen im jugendlichen Zustand weißlich (eventuell mit einem Hauch von violett, jedenfalls nicht kräftig violett, nicht gelb, nicht grünlich)
Stiel weiß (nichts Violettes), Cortinareste am Stiel rötlich braun, Stiel unten bräunlich, beim Altern brauner werdend, knollig verdickt aber nicht gerandet.
Geruch fast nicht vorhanden, minimal erdig (nicht aromatisch), aber nicht unangenehm
Geschmack mild, nichts Bitteres (auch Huthaut nicht bitter)
Reaktion mit KOH minimal gelblich außen am Stiel und im Fleisch von Stiel und Hut (= negativ?) , auf Huthaut nichts feststellbar
Ich komme da auf Cortinarius balteatus, Violettrandiger Schleimkopf (wobei ich die Schleimigkeit auch mit Anfeuchten nicht hervorrufen konnte.)
Verglichen habe ich auf mit Cortinarius largus und variecolor, die ich aber wegen Lamellenfarbe/Geruch/Verfärbung/Standort für weniger passend halte. Sogar mit Cortinarius praestans habe ich geliebäugelt (wegen der Hutfarbe und der Velumflecken), aber der ganze Habitus stimmt nicht richtig.
Was meinen die Kenner?
Alle Bilder liegen in 1200 Pixel Breite vor.
VG, abeja
Die aktuellen Exemplare (September 2019):
Die Exemplare von September 2017 (die Pilze lagen schon ausgerupft und leicht zerfleddert herum, die unterste Stielbasis fehlte - soweit ich mich erinnere)