Tricholoma rapipes (? --> T. sejunctum) und etwas, was an Tricholoma psammopus erinnert ...Hygrophorus discoxanthus (uralt, trocken, sehr braun)

  • Hallo zusammen,


    und schon wieder ;) habe ich zwei Pilzgrüppchen, bei denen ich nicht wirklich treffsicher auf einen Namen komme :/ und gut etwas Hilfe gebrauchen könnte..


    Gruppe 1

    Fundort Hochrhein, Dinkelberg, Laubmischwald auf Kalk ca. 500 m Höhenlage, überwiegend Buchen, 1. Septemberwoche

    Es sind auf jeden Fall Ritterlinge, man sieht deutlich die ausgebuchtet angewachsenen Lamellen, das Sporenpulver war auch weiß. Die Pilze erschienen mir von der Farben her sehr eigentümlich zu sein, "zitronig" gelbe Verfärbungen, sowohl an den Lamellen als auch am Stiel.

    Minimale Rötung an einem Stiel, das wurde auch nicht stärker - aber die Pilze waren schon sehr trocken.


    Der Geruch machte es schnell eindeutig, diese Pilze sind Seifenritterlinge im weiteren Sinn. (edit: der Geruch muss dann wegen Trockenheit sehr getäuscht haben...) Mit dieser Art habe ich so meine Probleme, an 3 verschiedenen Orten sahen sie jeweils verflixt anders aus.

    Meine Frage ist, ob das noch "normale" Seifenritterlinge sind, oder etwas "Besseres"?

    Ich spekuliere auf Tricholoma rapipes (früher Tricholoma saponaceum var. napipes), was meint ihr?

    Allerdings sollten die etwas stärker röten und werden meist (?) bei Nadelbäumen gefunden. Nadelbäume waren da etwas weiter weg, aber noch im Sichtbereich.


    Vom Bildvergleich her fand ich diese Pilze auf dieser russischen Seite extrem ähnlich:

    http://mycoweb.ru/Notes/Tricholoma_rapipes.html


    Alle Bilder liegen in 1200 Pixel Breite vor.




         



    Gruppe 2 gibt mir noch mehr Rätsel auf ...

    Fundort Hochrhein, Dinkelberg, Laubmischwald auf Kalk, ca. 500 m Höhenlage, auf dem Boden, überwiegend Buchen mit eingestreuten Nadelbäumen (auch Lärchen...), 1. Septemberwoche

    Die Pilze waren recht klein, Hutdurchmesser max. 3 cm und schon sehr eingetrocknet.

    Die Lamellen waren ursprünglich weiß und zeigten eine starke rostrote Verfärbung.

    Ob das nur Verfärbungen sind oder Sporenpulver habe ich nicht feststellen können. Der Pilz hat nicht mehr sichtbar ausgesport.

    Trotz dieser Lamellenfarbe und trotz der nicht ausgebuchtet angewachsenen Lamellen war mein allererster Gedanke Tricholoma psammopus (Lärchenritterling) wegen dieser körnigen Stielbekleidung und des "Gesamteindruckes" (Stielform usw.), da habe ich allerdings noch keine persönliche Anschauung, nur Bildvergleich.

    Das Fleisch war weiß, auffällig im Schnitt (nicht fotografiert) wie das sehr helle Stielfleisch von einer dunklen Hautschicht umgeben war.

    Der Geruch war unspezifisch "pilzig" , der Geschmack süßlich-mild. Das wäre auch ein Widerspruch zu Tricholoma psammopus, der bitter sein sollte. (edit: der Geruch muss dann auch wegen Trockenheit sehr getäuscht haben.)


    Ich habe auch mal so getan, als hätte ich braunes Sporenpulver.

    Aber da finde ich auch keinen geeigneten Kandidaten.... Gymnopilus o.ä, da gibt es nicht solche Stiele und das Fleisch ist nicht weiß ... Pholiota, passt auch nicht ...


       


    Relativ ähnliche Bilder von Tricholoma psammopus (aber Lamellen meist mit deutlichem Burggraben, und Lamellen nicht so extrem verfärbt)

    http://www.mibovalleroveto.it/…a-psammopus-kalchbr-quel/

    https://www.meteofunghi.it/Met…icholoma%20psammopus.html

    https://inaturalist.nz/observations/1351488


    Vielen Dank im Voraus fürs "Auf-die-Sprünge-helfen" ... oder fürs Bestätigen.


    VG, abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




    2 Mal editiert, zuletzt von abeja ()

  • Oje :huh: :) ... gut, dass ich nachgefragt habe.

    Vielen Dank, Andreas.


    Dann ist das wieder ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Trockenheit die Geruchsnoten der Pilze verändern kann. Bei den gelb-grünen Ritterlingen war ich in den Büchern und im Web vorbeigekommen, hatte das aber ausgeschlossen wegen "Mehlgeruch" und Mehlgeschmack, die diese Art haben soll.

    Vom Geruch her war das für mich ein eindeutiger Seifenritterling, vom Geschmack her auch NICHTS Mehliges darin, eher anhaftend würzig, was ein bisschen ins Bittere überging.

    Aber immerhin ... ein Erstfund für mich, und auch noch selten.

    Danke für den Hinweis auf die Hutunterschiede, so etwas ist ja für Makroskopiker wie mich sehr hilfreich.


    Nr. 2 ist dann noch mehr "oje", da hat der Gesamteindruck getäuscht, da hätte ich mich mehr auf den Lamellenansatz verlassen sollen. Auch hier: wegen Trockenheit nicht die Bohne von typischem Schnecklingsgeruch, gar nichts mehr.

    Wenn du "Verfärbender Schneckling" sagst, ist das nicht Hygrophorus discoxanthus (Hygrophorus cossus sens. Bresinsky)?

    Den hatte ich natürlich schon öfter, in (fast) allen Varianten, von ganz weiß und schleimig, bis trocken und gelb mit bräunlichen Kanten. Nur so eben noch nicht. Die Stielform ist ja auch reichlich "schnecklingshaft", die Lamellen allerdings nur minimal herablaufend.

    Bilder von so braun gewordenen Exemplaren findet man selten, hier ansatzweise, aber auch noch nicht am Stiel gebräunt ... und dass die winzigen Flöckchen so braun werden ... X/:

    https://champyves.pagesperso-o…ophorus_discoxanthus.html


    VG, abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • abeja

    Hat den Titel des Themas von „Tricholoma rapipes (?) und etwas, was an Tricholoma psammopus erinnert ...“ zu „Tricholoma rapipes (? --> T. sejunctum) und etwas, was an Tricholoma psammopus erinnert ...Hygrophorus discoxanthus (uralt, trocken, sehr braun)“ geändert.
  • Andreas Kunze

    Hat das Label Bestimmung hinzugefügt.

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