Hallo Pilzfreunde,
ein paar Funde vom November möchte ich euch zeigen.
"Kraftwerk" klingt ja nicht so anheimelnd, aber es handelt sich um ein sehenswertes altes Wasserkraftwerk
https://de.wikipedia.org/wiki/Staustufe_Augst/Wyhlen.
Auf dessen Gelände befinden sich ein paar Rasenflächen mit "Magerwiesen-Charakter", eine ehemalige Kiesgrube in der Nähe wurde 2006 zum Biotop/Geotop und das hat sich auch ganz gut entwickelt.
01-02
Diese Ritterlinge finde ich jeweils im November.
Ich hatte sie auch letztes Jahr gezeigt, sie sind m.M. nach mild bis fast mild (leichter anhaftender Nachgeschmack, den man als minimal bitter interpretieren könnte), mit Guajak am Lamellenansatz minimale (letzes Jahr) bis keine Reaktion (dieses Jahr). Sie wachsen bei einer Hybrid-Pappel (Populus x canadensis), es müssten also Pappelritterlinge sein, Tricholoma populinum.
Auffällig war in diesem Jahr bei den äußeren, frischen Pilzen des Hexenringes die deutlich getropften Oberflächen, die älteren "inneren" Pilze (schon fast zerfallen) zeigten das nicht. Das Getropfte sollte ja nicht so sein ... das sollte ja eigentlich ein optischer Unterschied zu Tricholoma pessundatum sein (?). Nadelbäume sind da aber definitiv nicht, ich habe noch einmal nachgeschaut.
03
An zwei Stellen wachsen Rosascheckige Milchlinge, Lactarius controversus - einmal direkt bei Bäumen, darunter Pappel - einmal scheinbar mitten im Rasen, ca. 15 m entfernt von den nächsten Bäumen.
04-08
Im direkten Umfeld der großen, nicht mehr frischen Milchlinge sah ich diese winzigen Pilzchen.
Hier beschreibe ich einen kleinen "unnötigen" Bestimmungs-Umweg meinerseits ... ich war zweimal vor Ort, die Bilder sind 04-05 vom ersten Besuch:
obwohl mir der passende Gattungsname irgendwie einfiel, hielt ich die Pilze trotzdem wegen des langen, wurzelnden Stiels und weil sie scheinbar nicht in direktem Kontakt mit den alten Milchlingen standen für "etwas anderes".
Zuhause schaute ich in meine neuen dicken schönen Wälzer (FOTE) und betrachtete die "Wheels" und blieb bei einer Rarität hängen: Pseudobaeospora calcarea, eine weiße Pseudobaeospora mit scharfem Geschmack, auf kalkhaltigem Untergrund wachsend. Ich zweifelte ein wenig wegen der Fruchtkörpergröße (meine Pilze haben nur max. 8 mm Hut) und wegen der Lamellendicke bzw. -dichte. Ich probierte einen Pilz.
WOW!!! Wie ??? kann ein solch kleiner Pilz soooo scharf sein!!!
Doch dann aber fiel mir siedend heiß ein, dass ich kurz vorher mit trockenen Chillies hantiert hatte und die Finger nur abgespült hatte ...
Beim zweiten Besuch entdeckte ich dann die rundlichen gelben Sklerotien und natürlich sind die Winzlinge nicht scharf: Collybia cookei, Gelbknolliger Sklerotienrübling, persönlicher Erstfund.
09-10
Cuphophyllus virgineus, Jungfern-Elleringe gab es auch an einer Stelle, in großer Anzahl.