Bulgaria inquinans an lebender Eiche ( + Otidea, Peziza, Helvella, Ascocoryne)

  • Hallo allerseits,


    ein paar Ascomyceten-Funde vom Herbst habe ich zusammengestellt, die mir in der einen oder anderen Weise aufgefallen sind.


    Mit einer eindeutigen Art fange ich an und höre auch mit einer eindeutigen Art wieder auf. ^^

    Das andere sind zum Teil persönliche Erstfunde, wo nur die Gattung makroskopisch klar ist - vielleicht gelingt ja trotzdem eine Eingrenzung auf 2-3 mögliche Arten. Sollte ich die Benennung bei den fraglichen Funden bei "spec." belassen oder sind die spekulativen Namen die naheliegendsten Möglichkeiten und gehen als cf.-Benennung in Ordnung?

    Ich freue mich über Hinweise :).


    Habt ihr so etwas schon mal gesehen?

    Gemeine Schmutzbecherlinge, Bulgaria inquinans, am lebenden Baum (Roteiche, Quercus rubra). Ich kannte sie bisher nur von liegenden Eichen- oder Buchenstämmen. Ich fand dazu auch nichts im Web. In FoTE steht allerdings etwas von "is probably an endophyte in living trees".

    Einmal von Anfang Oktober und einmal von Anfang November.


             




    Einen einzelnen Öhrling, Otidea spec. sah ich, am Wegrand im Laub, bei Eichen und Buchen.

    Ich halte das nicht für ein Eselsohr. Der Fruchtkörper war rel. klein, ca. 4 cm, seitlich eingeschnitten, aber eher liegend als aufrecht, in einem klaren Gelb , innen deutlich heller und ohne jegliche rosa Anteile und ohne rötliche Flecken, ohne Adern und Riefen - mit KOH dunkler werdend.

    Ich "spekuliere" auf Otidea concinna, Zitronengelben Öhrling, aber das wird wohl makroskopisch leider nicht eindeutig sein, denke ich.




       

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • Einen einzelnen relativ kleinen (ca. 3 cm) hellbraunen Becherling, Peziza spec. sah ich seitlich an einem Laubholzstumpf in der Wurzelfalte. Auffällig war die sehr kleiige Außenfläche, innen war alles glatt, ungefähr gleichfarbig, er hatte keine Milch. Wegen der Außenfläche dachte ich an Peziza vesiculosa, aber da passt der Standort auf Holz nicht. Nun "spekuliere" ich auf eine Art auf Holz, die sehr ähnlich aussehen soll: Peziza micropus, Kurzstieliger Holzbecherling, aber das wird wohl auch nicht makroskopisch eindeutig sein, fürchte ich.




    Und noch ein Einzelfund am Wegrand bei Laubbäumen, eine kleine helle lang-gestielte Lorchel, Helvella spec. mit hellem Hut, der irgendwie seltsam geformt war, nicht schön sattelförmig. Der Stiel war lang, glatt und hohl. Hier liebäugele ich mit Helvella elastica, Elastische Lorchel wg. der unregelmäßigen Lappen. Es könnte aber vielleicht auch Helvella longispora latispora, Blassgraue Lorchel sein - aber wäre da der Hut nicht sattelartiger?

    Mich wundert diese weißliche, wie bereifte Außen-und Innenfläche. Ist das normal oder ist das irgendein Befall?



     




    Eine hübsche Ansammlung von Gallertbechern, Ascocoryne spec. als Farbtupfer.

    Da keine Nebenfruchtform vorhanden war, mutmaße ich Ascocoryne cylichnium, den Großsporigen Gallertbecher.



    Und zum Schluss noch ein paar Herbstlorcheln, Helvella crispa. So sehr häufig sehe ich die Art auch nicht, hier auf dem Fleck waren ungefähr 8 Fruchtkörper, davon viele noch ganz klein. In diesem Entwicklungsstadium, wo man noch gar keinen Stiel oberhalb der Erde wahrnimmt, hatte ich die Art noch nicht gesehen. :)


      


    Alle Funde von Oktober-November, Hochrhein, Dinkelberg, überwiegend Buchen-Mischwald auf Kalk, 300-450 m Höhenlage.


    FG, abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




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