Hallo allerseits,
vor einer Woche hatte es hier ganz im Südwesten kräftig geschneit, inzwischen ist alles weggetaut - sogar eine Fönwetterlage mit deutlich über 10 Grad gab es ... und heute gestern, als ich nach längerer Pause mal in den Wald wollte: Regen.
Trotzdem hat es sich gelohnt.
Erst ein Bild vom Schnee, unser Südhang fast in eine Wolke gehüllt.
Dann wollte ich schauen, ob sich Hypoxylon cf. ticiense weiter entwickelt hat, aber die Fruchtkörper sahen unverändert aus. Hier auf dem Übersichtsbild ragt der Eschenstamm, auf dem sie sich befinden, am rechten Rand schräg nach oben.
Das andere Totholz, was da liegt, ist - soweit erkennbar - Weide, Salix spec.
Daran ein schönes Exemplar von Daedaleopsis tricolor, Dreifarbiger Blätterwirrling
An den Schnittkanten wächst resupinat ein heller Pilz. Es ist jener Rindenpilz, den ich im Dezember nicht zeigte, weil ich ihn für makroskopisch wenig markant hielt. Aber inzwischen habe ich dazu eine Idee.
Im Dezember sah man solche Mycelstränge und kleine Pilzflecken, die zusammenwuchsen - teilweise mit deutlich fransigem Rand.
Die Farbe war sehr hell, fast weiß im trockenen Zustand. Außer einer leichten Ablösbarkeit fiel mir sonst nichts Besonderes auf.
Nun, einen Monat später sind die Flecken etwas größer, die Ränder weniger fransig, die Farbe feucht eher rosa, teilweise sieht man eine strahlenförmige Oberflächenstruktur. Die Pilze sind extrem leicht ablösbar, wie ein weiches Häutchen.
Vor allem aber: der Pilz rötet deutlich auf der Oberfläche beim Reiben.
Ich vermute hier sehr stark Corticium roseum, den Rosafarbenen Rindenpilz (an Salix)
Dann sah ich, was Schnee und Sturm im Wald angerichtet hatten: sehr viele Bäume sind entwurzelt und abgebrochen, viele Wege sind zur Zeit unpassierbar. Quer über dem schmalen Pfad lag ein stark mit Efeu bewachsener abgeknickter Stamm einer Vogelkirsche (Prunus avium).
Auf dem Stamm fand ich ganz junge Fruchtkörper vom Kirschbaum-Gallertpilz, Ditangium cerasi (Craterocolla cerasi).