• Liebe Pilzfreunde,

    wenn man den Lauf der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zurück verfolgt, ergibt sich bei manchen Problemen die Frage: wer erlässt und benennt die Personen hierzu?

    Ich selber bin jetzt ca. 30 Jahre in der DGfM und habe schon etliche Vorstände miterlebt. Doch es sind Landeskoordinatoren benannt worden, wer auch immer das bestimmt und dieses akzeptiert - es gibt aber Leute die geben überhaupt keine Daten ein. Wie kann so etwas überhaupt sein? Ich kenne wenige Leute aus der DGfM, die dennoch als Landeskoordinator gebilligt sind. Es handelt sich durchaus um nette und kompetente Leute. Ich selber bin nur ein Stellvertreter, mache die ganze Arbeit und soll billigen, wie meine korrigierten Fehler wieder durch das ungewollte Zusammenspielen der Datensätze wieder Einzug finden. Bin ich denn der Kuli oder der Muli oder ein dummer Schulbub? Vielleicht sollte ich meine Daten aus dem Onlineportal zurück ziehen!

    :(

  • Hallo Benno,

    ich kann zunächst etwas zur Geschichte sagen. Die Landesbeauftragten wurden erstmalig 1994 in die Satzung aufgenommen:

    § 13 Landesbeauftragte

    1. Um die Tätigkeit der Vereine und Arbeitsgemeinschaften in den einzelnen

    Bundesländern effizienter zu gestalten, kann der Vorstand auf Antrag eines

    Vereins oder einer Arbeitsgemeinschaft einen DGfM-Landesbeauftragten für

    das betreffende Bundesland einsetzen.

    (Satzung vom 2.10.1994)

    Heute ist dies verankert in der Geschäftsordnung für Fachausschüsse

    https://www.dgfm-ev.de/ueber-uns/regu…ausschuesse#1-2

    Fachausschuss Naturschutz und Kartierung:

    - Berufung von Landeskoordinatoren

    Beste Grüße

    Stefan

  • Hallo Benno,

    ich verstehe und sehe die Problematik des Fundmeldungen Überprüfens und ggf. Korrigierens. Dieses Problem hat jeder Landeskoordinator.

    Was ich nicht verstehe bei deiner Tirade sind zwei Dinge:

    Du beklagst Dich darüber "nur" Stellvertreter zu sein. Warum? Was ist dein Problem? Ist Dir der Titel nicht würdig genug und es geht Dir eigentlich um den Titel Landeskoordinator an sich? Oder sind Dir deine Kompetenzen nicht genug? Wäre das denn anders wenn Du statt "nur" stellvertretender LK "der" LK wärst? Ich kann da keinen Unterschied erkennen, mir persönlich wäre es vollkommen wurscht ob ich nun LK oder stellvertretender LK wäre, es ginge mir mehr um die Aufgabe der bestmöglichen Datenhaltung als solche.

    Du sprichst immer wieder von "Fehlerkorrektur" von "falschen Bestimmungen die Du korrigierst" und ähnlichem. Das scheint bei Dir sehr viel Raum einzunehmen zeitlich gesehen. Das kenne ich weder von meiner LK-Tätigkeit in Ba.-Wü., noch von der in Thüringen. Auch da gibts mal was zu korrigieren oder nachzufragen, aber doch in sehr bescheidenem Umfang. Vor allem auch wäre ich sehr zurückhaltend, anderer Leute mit nachgewiesen gutem Kenntnisstand in ihren Fundmeldungen rumzupfuschen, insbesondere dann wenn Du noch nicht mal selbst hundert Prozent sicher sein kannst über Deine Korrektur. Und anhand eines Deiner letzten Postings, wo Du etliche Beispiele zu korrigierender Artauffassungen genannt hast, muss ich Dir sagen, dass ich in mehreren Fällen gar nicht Deiner Meinung war. Beispiel Lactarius uvidus-violaceus-luridus z.B. Wäre ich in Deinem Bundesland, das würdest Du mit meinen Funddaten nur ein Mal machen, danach würde ich nie wieder an Dich melden, ganz offen gesagt. Ich persönlich finde Du maßt Dir da bisweilen an, die einzig richtige Auffassung zu haben. Ich wäre wie gesagt nicht bereit das so zu tolerieren als Melder, Diskussionen um kritische Funde natürlich gerne.

    Ich persönlich lasse dir Daten wie gemeldet, bis auf wirklich astrein nachvollziehbare Fehler, und überlasse die Interpretation der Daten dann demjenigen der sie für seine Zwecke auswerten möchte. Je nachdem, was man mit den Daten anfangen möchte, ist auch das unterschiedlich. Deutlich mehr Kontrolle lege ich auf alle naturschutzrelevanten Arten, dass da möglichst wenig Unsicherheit bei den Daten besteht. Aber ob jetzt jemand Mollisia cinerea meldet obwohl es vielleicht gar keine ist - also das ist mir zu wenig wichtig als dass ich da Energie reinlegen würde.

    beste Grüße,

    Andreas

  • Guten Morgen Benno,

    du hattest dich mit deinem Anliegen ja auch schon ans Präsidium gewandt und eine Antwort mit Schlichtungsangebot von Marco Thines bekommen.

    Sowohl das Präsidium als auch der FA NuK würden gerne bei einem Schlichtungsgespräch unterstützen. Dazu gehört aber Kompromissfähigkeit auf beiden Seiten.

    Beste Grüße, Peter

  • Guten Tag Leute,

    die Fanatiker der genetischen Untersuchungen stellen alle bisherigen Bestimmungsschlüssel in Frage und machen sie bald unbrauchbar. Dabei wird nur ein kleines Teil der Doppelhelix untersucht und man versucht auf Grund ähnlicher Genpaare die Verwandtschaft abzulesen. Als Autodidakt kann ich dieses zu Hause ohnehin nicht durchführen. Man braucht dazu ein Labor und gewisse Gerätschaften.

    Eigentlich gibt es gar keine Arten und Gattungen, streng genommen ist das alles eine Definitionssache der Menschen. Wenn wir keine Pilznamen hätten, worüber könnte man sich hier unterhalten. Die Wissenschaft baut auf solche Namen auf, besonders die lateinischen. Jetzt kommen die Genetiker und stellen einige Arten und Gattungen in Frage, die wir auf Grund anatomischer und morphologischer Merkmale gegliedert hatten. Für mich bleibt ein Blätterpilz eine Agaricales-Art, ein Bauchpilz immer ein Bauchpilz und so weiter. Es gibt keine Clavaria-Art mit Lamellen, dieses ist nämlich ein Blätterpilz! Ich meine hier Lamelloclavaria petersenii - diese Specie bleibt für mich eindeutig eine Agaricales-Art. Die Evolution ist hier nicht kurz vorbei gegangen, sondern diese Specie hat sich so entwickelt. Bei den Hypogäen findet man mikroskopische Merkmale, die sehr abweichend ausfallen. Im Gegensatz zu Blätterpilzen und größeren Pezizales findet man bei den Hypogäen eine breite Variabilität in den Mikromerkmalen. Jetzt könnte man vermuten, diese sind in der Evolution zu kurz gekommen und sind niedriger entwickelt. Aber dieses kann auch nicht sein, die Evolution hat alle Specien auf der Erde beeinflusst und geformt. Andererseits müssten sich in kurzer Erdenzeit immer wieder neue Arten entwickeln, weil sie ihre Merkmale langfristig nicht beibehalten. Dieses ist aber nicht so, es geht ewig langsam von statten und Mutationen gibt es mehr im Raum Tschernobyl. Nun gibt es auf der Erde noch die Hintergrundstrahlung, ein Rest von Radioaktivität aus dem Inneren. Geht man nach dem Schweizer E. Däniken, dann kommen die meisten Einflüsse aus dem Weltall.

    Auch habe ich langsam den Eindruck, man versucht aus Bayern und Sachsen uns vorzugeben, welche Art- und Gattungsnamen aktuell sind. Nur dort gibt es fähige Leute und Spezialisten. Man sollte die Arbeitsergebnisse anderer Länder akzeptieren, sie wollen auch brauchbare wissenschaftlich haltbare Ergebnisse vorweisen können. Unglücklicherweise werden diese Leute dann noch als Lampers beschimpft, obwohl die tadelnde Person ihnen nicht das Wasser reichen kann. Dieses wirkt sich auf das Datenerfassungsprogramm Mykis recht negativ aus, ständig werden Namen geändert. Mitunter gräbt man längst vergessene Sachen hervor, die sich nicht mal durchgesetzt haben. Nur nicht die Sequenzierungsergebnisse anderer Länder anerkennen, sie machen bestimmt Fehler und das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Oder sie kommen sogar von den Lampers, diese kann man ohnehin nicht gebrauchen und werden nicht anerkannt. Für eine Datenbank ist es wichtiger, sie läuft stabil und jeder Nutzer kann seine Daten dort eingeben. Ständig muss man sich mit Synonymen herum plagen und das Gattungs-Karussell dreht sich schnell.

    Schwierige Streitfragen innerhalb von verwandten Arten könnte man mit Sequenzierungen aus dem Wege räumen. Hierzu ist die genetische Untersuchung angebracht. Aber die Verwandtschaft mit einen kurzem Teilstück der Doppelhelix ableiten zu wollen ist schon gewagt. Man hat das ganze Genom nicht mal gänzlich aufgeschlüsselt, um diese Frage zu beantworten.

    Man stelle sich ein Besenstiel vor - das ist die Doppelhelix in gestreckter vergrößerter Form. Nur der Knauf vom Stielende wird genetisch untersucht, der andere Großteil stellt alle Information zur Lebensform mit Organen dar. Mir kommen dabei gewisse Zweifel auf.

    Was ist überhaupt noch mit den Interferenztests, diese waren meiner Meinung nach plausibler. Das Pilze nicht kreuzen können wie Pflanzen weiß man schon lange. Man legt Kulturen von Pilzen an und lässt das Myzel aufeinander zuwachsen. Bilden sich Knoten von 2 Kulturen auf den berührenden Myzelien, dann handelt es sich um eine Specie. Wachsen diese übereinander vorbei und bilden keine Knoten, so handelt es sich um verschiedene Arten.

    Um wieder auf das Thema Landeskoordinatoren zu kommen, stelle ich auch die Funde vom Bundesland Sachsen in Puncto Russula heterophylla in Frage. In der Cottbusser Heide herrscht Sandboden vor, im Erzgebirge gibt es keine Gipseinschlüsse. Mir ist davon nichts bekannt und auf deren sauren Böden gibt es keine Russula heterophylla! Das können die sächsischen Mykologen knicken. Ich werde auch nicht die Pilzflora von Sachsen kaufen. Der Tintling ist bereits abbestellt und andere Sachen werden folgen. Es ist für mich unverständlich, wie man Leute glauben schenken kann - die nicht mal Sporenpulver für eine Russula-Bestimmung gewinnen wollen. Aber jeder Pilzberater will diesen Täubling kennen. Viel Spaß dabei, das ist ein schlechtes Karnevalsmotto. Werden die Jecken übermütig, dann muss man aufpassen. Ihnen wächst eine grüne Muschel am Kürbis. Aber Vorsicht geboten, es ist keine schlimme Krankheit und nicht Corona, es ist heterophylla.

  • Diese Nacht hatte ich einen kurzen seltsamen Traum, den ich gleich aufgeschrieben habe, da man Träume ja schnell vergisst:

    Ich ging in einem dunklen Zauberwald in Mecklenburg spazieren, als ich ein wahrscheinlich sehr einsames Männlein um ein riesiges Feuer aus Pilzbüchern des ganzen Königreiches sah, dass im Viereck um dieses Feuer sprang und ständig wiederholte - „Oh wie gut das hier verbrennt, was nur einer richtig kennt.“

    Als ich kopfschüttelnd diesen Zauberwald verlies, hörte ich das Männlein noch singen: „Heute back ich, morgen brau ich und übermorgen poste ich wieder….“

    Zum Glück nur ein Traum, der an die Gebrüder Grimm erinnert!

  • Hallo Benno,

    ich weiß ja nicht so recht, was dich gerade (wieder) reitet mit deinem Rundumschlag. Wirkt so ein bissel wie als hättest Du versucht die Gattungen Deconica und Psilocybe über den Geschmack zu trennen ....

    Zu unten zitiertem Vorwurf möchte ich Dich aber bitten, mal Beispiele zu bringen, wo Peter Karasch oder Frank Dämmrich (kannst doch ruhig Namen nennen) die Arbeitsergebnisse anderer Länder nicht akzeptieren würden! Insbesondere welche Sequenzierergebnisse anderer Länder werden nicht anerkannt? Hast Du - wenn es denn solche Fälle gibt - Dich erkundigt beim Sachsen oder beim Bayer warum dem so ist? Oder meinst Du mit "Länder" eventuell ganz speziell Mecklenburg-Vorpommern und damit auch ganz speziell Deine Arbeitsergebnisse? Z.B. das Arbeitsergebnis, dass Du aus Mecklenburg heraus beurteilen kannst, dass es in Sachsen keine Russula heterophylla geben kann? Das ist in der Tat zu lächerlich, als dass man es anerkennen könnte und deinem Plädoyer folgend alle Fundpunkte der Art in Sachsen einfach löscht. Oder umbenennt - denn DU weißt ja bestimmt auch schon mit was die Sachsen seit Generationen diese Art verwechseln, ne?

    Auch habe ich langsam den Eindruck, man versucht aus Bayern und Sachsen uns vorzugeben, welche Art- und Gattungsnamen aktuell sind. Nur dort gibt es fähige Leute und Spezialisten. Man sollte die Arbeitsergebnisse anderer Länder akzeptieren, sie wollen auch brauchbare wissenschaftlich haltbare Ergebnisse vorweisen können. Unglücklicherweise werden diese Leute dann noch als Lampers beschimpft, obwohl die tadelnde Person ihnen nicht das Wasser reichen kann. Dieses wirkt sich auf das Datenerfassungsprogramm Mykis recht negativ aus, ständig werden Namen geändert. Mitunter gräbt man längst vergessene Sachen hervor, die sich nicht mal durchgesetzt haben. Nur nicht die Sequenzierungsergebnisse anderer Länder anerkennen, sie machen bestimmt Fehler und das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Oder sie kommen sogar von den Lampers, diese kann man ohnehin nicht gebrauchen und werden nicht anerkannt. Für eine Datenbank ist es wichtiger, sie läuft stabil und jeder Nutzer kann seine Daten dort eingeben. Ständig muss man sich mit Synonymen herum plagen und das Gattungs-Karussell dreht sich schnell.

    Schwierige Streitfragen innerhalb von verwandten Arten könnte man mit Sequenzierungen aus dem Wege räumen. Hierzu ist die genetische Untersuchung angebracht. Aber die Verwandtschaft mit einen kurzem Teilstück der Doppelhelix ableiten zu wollen ist schon gewagt. Man hat das ganze Genom nicht mal gänzlich aufgeschlüsselt, um diese Frage zu beantworten.

    Dass Lumper als Schimpfwort gebraucht wird/wurde, ist mir neu - ist Splitter dann auch eines? Dass die Genetik dagegen viel öfters zeigt, dass die Artenvielfalt eher noch größer ist als bisher angenommen, ist ja wohl unbestritten. Lampers schreibt man übrigens Lumper, nur so am Rande. Ich hielt diese leidige Diskussion um Splitter und Lumper eigentlich seit 20 Jahren für überholt, aber anscheinend treibt Dich das immer noch um.

    Was ist überhaupt noch mit den Interferenztests, diese waren meiner Meinung nach plausibler. Das Pilze nicht kreuzen können wie Pflanzen weiß man schon lange. Man legt Kulturen von Pilzen an und lässt das Myzel aufeinander zuwachsen. Bilden sich Knoten von 2 Kulturen auf den berührenden Myzelien, dann handelt es sich um eine Specie. Wachsen diese übereinander vorbei und bilden keine Knoten, so handelt es sich um verschiedene Arten.

    Ja, herrlich einfach, nicht wahr?

    Woher nimmst Du eigentlich die Gewissheit, dass Pilze nicht kreuzen können? Oder meintest Du, dass sie nicht "wie Pflanzen kreuzen können", aber ansonsten schon?

    Kennst Du Ripkóva et al. (2010): The delimitation of Flammulina fennae. Mycological Progress 9: 469-484? Dort wird u.a. auch über eine als hybrid angesehene Kollektion berichtet, die sowohl morphologisch als auch genetisch als Hybride interpretiert wird. Ist zwar weder ein Arbeitsergebnis aus Bayern noch aus Sachsen .... aber immerhin in der peer-reviewten, international hoch angesehenen Myc. Prog. erschienen und die Hybrid-These bereits im Abstract formuliert - kann den Reviewern also kaum entgangen sein!

    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Benno,

    ich finde es nicht gut, wenn Du hier in scharfen Tönen ein Thema ansprichst und dann die Diskussion darüber verweigerst. So ist weder Dir noch uns geholfen.

    Die Bezeichnung "Haufen" für die DGfM möchte ich hier nicht mehr lesen. Das gebietet schon allein die Foren-Höflichkeit.

    Beste Grüße

    Stefan

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