Hallo an alle,
letzte Woche habe ich bei einem Spaziergang in meinem "Hauswald", dem Lennebergwald bei Mainz, mit Schrecken eine stark von Pilzen geschädigte Buche gesehen, die frisch gefällt worden war. Der schwarze "Striemen" am Stamm sah aus, als hätte der Blitz eingeschlagen. Der schwarze Befall geht aber durch das ganze Holz.
Ein paar Meter weiter noch mehr Fällungen:
Und das, nachdem letztes Jahr in dem Wald schon die Kiefern den Borkenkäfern und die Bergahorne der Ruß-Rindenkrankheit zum Opfer gefallen waren.
Den Pilz kannte ich nicht, insofern musste ich einen Ast zur Bestimmung mitnehmen. Tatsächlich kommt man aber schon mit einer Google Suche nach Waldschäden und Buche auf einen Verdacht:
M. NIESAR et al. (2014): Neue Komplexschäden an Buche führen zu erheblicher Bruchgefahr, AFZ DerWald 15/2015, 16-21
https://www.wald-und-holz.nrw.…5_Pfennigkohlenkruste.pdf
Die Pfennig-Kohlenkruste (Biscogniauxia nummularia) scheint bei Trockenheit vom harmlosen Endophyt zur tödlichen Gefahr zu werden.
Die schwarzen Stromata brechen aus der Rinde. Darauf liegt ein Belag an schwarzen Sporen:
Unter dem Mikro ist die Gattung durch stark amyloide Ascusspitzen und Sporen mit Keimspalte charakterisiert (bei der Spore in der Mitte vom Bild zu erahnen) :
Der fortschreitende Klimawandel gefährdet also mittlerweile nicht nur die (standortfremden) Fichten, sondern sogar die Rotbuchenwälder, die in Deutschland ihr Verbreitungszentrum haben und daher unter besonderer Verantwortung stehen.
Grüße,
Wolfgang