Rötlingsanfrage

  • Hallo,


    Von Wolfgang Schössler erhielt ich soeben eine Anfrage zu einem Rötlingsfund. Nachfolgend die Daten:


    Nachstehend meine Fundnotizen:
    auf nacktem Boden am Rande eines Waldwegs in einem Laubwald.
    Hut: 12-25 mm, jung polsterförmig, später ausgebreitet, schon jung deutlich genabelt, jung glänzend (silbrig grau), unter Lupe im Nabel fein schuppig, hygrophan, alt etwas radial runzelig, feucht durchscheinend gerieft,
    Rand jung eingebogen, am ganzen Fruchtkörper keinerlei Blautöne feststellbar
    Lamellen: schwach herablaufend, relativ bauchig
    Stiel: 10-35 x 2 mm, basal mit angedeutetem Knöllchen, graubraun, etwas dunkler als Hut, glatt (poliert?)
    Geschmack/Geruch. höchstens schwach mehlig


    Keine Cheilozystiden gesehen
    ebenso keine Schnallen (diesmal auch Basidiolen überprüft)
    den Pigmentstatus vermag ich nicht zu beurteilen. Da habe ich bei Rötlingen immer Probleme. Inkrustiert meine ich gut zu erkennen, alles andere Fragezeichen
    Sporen: heterodiamitrisch (5) 6 Ecken, 11 x 8, 10,5 x 7,5, 9 x 7, 10 x 7, 11 x 7, 10 x 7, 12 x 6, 10 x 6,5, 10,5 x 7, 9,5 x 7, 10 x 7, 10 x 7, 9 x 7, 10 x 7, 10 x 7,5, 4sporig



    Vielleicht fällt euch ja etwas dazu ein.
    Gruß
    Gerhard

  • Hallo,


    auch wenn Wolfgang Schössler schreibt "keinerlei Blautöne feststellbar": mein erster Impuls wäre ausgeblichene incarnatofuscescens.


    Die Sporenmaße würden passen, das mit den Schnallen wäre zu überprüfen.


    Grüße,



    Wolfgang


    (der sich gerade auf zwei Wochen Portugal mit Familie vorbereitet)

  • Hallo Wolfgang,


    Abgesehen von den Blautönen hätte E. incarnatofuscescens stark herablaufende Lamellen. Das Bild zeigt aber einen Lamellenansatz der kaum herablaufend ist. Wie bei vielen Arten bei denen der Hut trichterförmig ist oder wird sieht das nur so aus.
    Inzwischen habe ich auch das Exsikkat untersucht. Die Art hat definitiv keine Schnallen, aber auch keine lichtbrechenden Körnchen in der Trama. Cheilos fehlen. Die Pigmentierung ist dominierend intrazellulär, aber in den tieferen Hutschichten auch inkrustierend. Die Sporen sind ausgesprochen variabel geformt und 10-12 x 6,5-8 (-9) um groß. Q= 1,25 -1,8. Die Huthaut ist eine Kutis, die zur Mitte hin immer mehr in ein Trichoderm übergeht.
    Wegen der Farben der Art habe ich Wolfgang Schoessler nochmals angeschrieben. Für mich sieht das auf dem Bild eher fleischfarben aus, er schreibt aber Hut jung glänzend (silbrig grau).


    Grüße
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    Wegen der Farben der Art habe ich Wolfgang Schoessler nochmals angeschrieben. Für mich sieht das auf dem Bild eher fleischfarben aus, er schreibt aber Hut jung glänzend (silbrig grau).


    mir scheinen die Hüte auch schmutzig fleischfarben zu sein - kann man gut erkennen, wenn man den Weißabgleich korrigiert (zu kalte Farbtemperatur, gut an der bläulichen Erde im Hintergrund zu erkennen).


    Gruß, Andreas

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